Wegen Mahnung nichts mehr bei Amazon retournieren wollen?

vom 02.12.2015, 02:12 Uhr

Eine Bekannte von mir besitzt das gleiche Handy wie ich und fragte mich neulich, ob ich Lust hätte ihr eine Leder-Handytasche abzukaufen. Sie hat sie bei Amazon bestellt, aber sie gefällt ihr nicht. Retournieren kann sie die Handytasche aber nicht, denn sie wäre von Amazon abgemahnt worden. Wenn sie weiterhin so viele Artikel retourniert, droht ihr die Kontoschließung.

Und offenbar haben viele Kunden die Erfahrung gemacht, dass Amazon das Konto bereits nach einer einzigen weiteren Retoure schon schließt. Deswegen möchte meine Bekannte keinen weiteren Artikel mehr retournieren. Sie nutzt derzeit noch Amazon Video und möchte darauf nicht verzichten.

Habt ihr schon mal eine Mahnung von Amazon oder einem anderen Onlineshop bekommen,weil ihr zu viele Artikel retourniert habt? Habt ihr dann auch komplett auf Retouren verzichtet, da ihr bei jeder Retoure mit einer sofortigen Kontoschließung rechnet? Behaltet ihr dann tatsächlich auch Artikel, die euch nicht gefallen oder die Mängel haben?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Bislang hat Amazon an meinen Retouren noch nichts beanstandet. Aber eigentlich waren sie auch immer so begründet, dass sie nachvollziehbar waren. Auch Amazon kann zum Beispiel nicht verlangen, wenn der bestellte Fahrradhelm nicht passt oder die Ware schnell kaputt war oder falsch geliefert war. Ich bin also niemand, der impulsiv zig Sachen bestellt um dann zu Hause überrascht zu bemerken, dass man sich in etwas verrannt hat. Von daher habe ich keine Erfahrung, wie das ist, wenn man schon ermahnt wurde.

Wenn ich tatsächlich an so einer Stelle wäre, würde ich vermutlich vor jeder Retoure den Kundenservice kontaktieren. Wenn ein Artikel fehlerhaft ist, würde ich ihn trotz allem nicht behalten wollen. Das würde nach einer kurzen Begründung sicher auch Amazon einsehen. Aber wie gesagt, ich würde das im Vorfeld der Rücksendung klären.

Den Fall "Artikel gefällt nicht" finde ich schon schwieriger. Schließlich hat Amazon relativ gute Fotos im Internet online, wo man meistens eigentlich schon ganz gut sehen kann, ob die Ware gefallen wird, oder eher nicht. Wenn man die Handyhülle beispielsweise als schwarz bestellt hat und das gelieferte ist eher dunkellila als schwarz, dann würde ich das eher als Fehllieferung als eine Fall von gefällt nicht bezeichnen.

Und auch da könnte man sich mit dem Kundenservice kurz schließen. Aber wenn man mit der Silikonhülle am Handy fest stellt, dass das Handy nicht mehr so modern schmal aussieht wie vorher, dann hat man eben Pech. Dann würde ich die Ware schon behalten und nicht zum Händler zurück senden, denn der kann eigentlich nichts dafür, wenn dem Kunden einwandfreie Ware doch dauernd nicht zusagt.

Vielleicht könnte man ja einfach doch ohne die Handyhülle zu erwähnen den Kontakt mit Amazon suchen. Vielleicht lässt sich ja da etwas klären? Man weiß nicht, wie es zu den Retouren gekommen ist. Möglicherweise hat die Bekannte viel für ihre Mutter mit bestellt und die wollte das dann nicht haben und die Situation ist jetzt mit der Mutter geklärt. Keine Ahnung. Bei Amazon arbeiten auch nur Menschen und vielleicht kann ein Gespräch ja eventuell vorhandene Missverständnisse ausräumen helfen. Aber ohne den Fall näher zu kennen, kann man da auch nichts raten.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Amazon ist dafür ja seit einiger Zeit bekannt und verrufen. Andere Versandhändler sehen in den übermäßigen Warenretouren auch einen hohen Kostenfaktor zu ihren Lasten. Persönlich habe ich bei Amazon keine Probleme. Ich halte meine Retourenquote für sehr gering. Allerdings kaufe ich dort auch wenig Kleidung, was für mich immer der größte Faktor ist, was eben Warenrückgaben betrifft. In der Regel kaufe ich nämlich Dinge, die ich auch wirklich möchte und treibe damit kein Schindluder.

Mangels vernünftiger Größenangabenregelungen ist es aber eben bei mir leider so, dass ich Kleidung eben doch zurück schicken muss. Da bekomme ich schon mal Hinweise anderer Händler, ob es wirklich nötig ist zwei Größen zu bestellen oder ähnlich. Eine Kontosperre wurde mir aber noch nie angedroht.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich habe von dem Problem auch schon mal gehört, mache mir bei meinem Konto dort aber wenig Sorgen, da ich noch nicht viel zurück schicken musste. Wenn man nun in der Situation ist, dann denke ich, dass man dazwischen unterscheiden sollte, ob einem der Artikel nicht gefällt, oder er defekt ist.

Bei einem defekten Artikel würde ich dann doch eine Retoure starten, weil das ja auch nicht der Sinn sein kann, dass ich den dann behalten muss. Aber ich würde dann auch einfach genauer schauen und überlegen, was ich wirklich brauche und nur das auch bestellen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich habe seit langem ein Konto bei Amazon und noch nie Probleme wegen Retouren gehabt. Allerdings kaufe ich dort auch keine Kleidung, die man sich auch online einfach nicht so gut ansehen kann und vor allem nicht anprobieren kann, um zu sehen, wie es einem selbst steht. Ich habe auch schon so einiges retourniert, weil die Sachen defekt waren oder auch schon mal, weil die Produktbeschreibungen einfach nicht stimmten und sogar wissentlich falsch waren.

Ich weiß nun nicht, wie die Sachlage bei Deiner Freundin ist, aber vielleicht sollte sie ihr Kauf- und Retournierverhalten mal überdenken. Ich finde es nämlich auch nicht so ganz fair, wenn man sich immer etwas nur zur Ansicht schicken lässt, um dann schon beim Ansehen festzustellen, dass die Sache einem nicht gefällt. Bei einer Handtasche sollte man eigentlich schon vorher anhand der Bilder feststellen können, ob sie einem gefällt oder nicht.

Und wenn mir die Bilder einfach nicht ausreichen, dann kaufe ich das Produkt entweder nicht oder stelle Fragen und löcher alle. Ich denke, man sollte sich auch beim Online-Kauf klar machen, dass der Versand Geld kostet und viel Arbeit macht, wenn er wieder retourniert wird.

Andererseits kann ich mir bei Amazon auch gut vorstellen, dass sie einen auch einfach ohne Grund anmahnen und unter Druck setzen wollen. Dann würde ich mir aber wahrscheinlich eher überlegen, ob ich weiterhin dort einkaufen möchte. Insgesamt würde ich mir also erst mal Gedanken darüber machen, ob die Mahnung gerechtfertigt ist oder nicht und ob ich vielleicht mein Verhalten ändern sollte.

» rasenderrolli » Beiträge: 1058 » Talkpoints: 16,66 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Obwohl ich von solchen Praktiken seitens Amazon noch nichts gehört habe, kann ich mir das dennoch vorstellen, wenn man bestellte Artikel permanent retourniert. Das würde bestimmt keinem gefallen und macht auch ein Versandunternehmen auf Dauer auch kaputt. Aber dennoch würde mich mal interessieren, wie diese Abmahnung denn ausgesprochen wurde. Per Mail, per Telefon oder gar per Post?

» marschner » Beiträge: 126 » Talkpoints: 31,67 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Also ich kaufe bei Amazon durchaus auch mal Kleidung, weil einige Marken dort im Schlussverkauf um einiges billiger sind als in den online Shops dieser Marken. Und ich habe auch schon öfters mal etwas zurück geschickt, weil nicht alles passt oder gefällt, trotz guter Bilder. Es sieht ja auch nicht alles, was man im Geschäft auf dem Bügel ganz toll findet dann auch angezogen gut aus.

Ich mache mir um mein Konto auch keine Sorgen, weil ich nicht zu den Menschen mit "Shopping Bulimie" gehöre. Es gibt nämlich tatsächlich inzwischen eine ganze Menge Kunden, die regelmäßig mehr zurück schicken als sie letztendlich kaufen, mit manch einem Kunden machen die Anbieter sogar ein Minus, weil die Kosten für die Retouren den Gewinn übersteigen.

Ich finde es jedenfalls völlig legitim wenn solche Kunden abgemahnt werden, denn letztendlich sorgen solche Schmarotzer dafür, das man als Kunde, der vergleicht und nachdenkt bevor er auf "in den Einkaufswagen legen" klickt für deren Hobby mit bezahlt. Denn die Mehrkosten werden ja auf alle Kunden umgelegt.

Andererseits kann ich mir bei Amazon auch gut vorstellen, dass sie einen auch einfach ohne Grund anmahnen und unter Druck setzen wollen.

Und was hätte das Unternehmen davon? Kunden abschrecken, mit denen man Gewinn macht, wäre dumm. Schlechte Presse für ungerechtfertigte Abmahnungen zu bekommen auch. Also, warum stellst du dir das vor?

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Cloudy24 hat geschrieben:Und was hätte das Unternehmen davon? Kunden abschrecken, mit denen man Gewinn macht, wäre dumm. Schlecht Presse für ungerechtfertigte Abmahnungen zu bekommen auch. Also, warum stellst du dir das vor?

Amazon hat so ziemlich eine Monopolstellung und das wissen sie. Kein anderer Versandhandel ist wirklich vergleichbar, was allein das Sortiment angeht. Und wie man an der Reaktion der Freundin sieht, werden die Käufer ja nicht vom Kaufen abgeschreckt, sondern nur vom Zurücksenden und damit Nichtbezahlen. Statt mit der Handtasche Verlust zu machen, weil sie auf Kosten von Amazon versendet und auch retourniert wird, dort geprüft und wieder eingeräumt werden muss, ist sie nun verkauft. Und Amazons Stellung ist so groß, dass auch schlechte Presse sie nicht wirklich abschreckt.

» rasenderrolli » Beiträge: 1058 » Talkpoints: 16,66 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich kann mir auch schlecht vorstellen, dass Amazon das ohne Grund macht. Heute kann man doch auf den Computern der Mitarbeiter, die im Kundenservice arbeiten, einfach ein Programm installieren, das bei jedem Kunden automatisiert das Verhalten auswertet. Welche Waren werden gekauft? Welche werden überdurchschnittlich oft zurück geschickt? Wie sieht es mit dem Gewinn bei Käufer X aus? Und dann denke ich, wird es schon eine Abteilung für Problemkunden oder so etwas geben, die sie darum kümmern muss geben. Und ich glaube schon, dass es Kunden gibt, wo man eben erkennt, dass das nicht normal ist, wie sie sich verhalten.

Hier im Forum sogar gab es mal einen Thread von jemanden, der erzählt hat, er oder sie würde Bücher für das Studium nur bei Amazon kaufen, dann die wichtige Stelle für die Hausarbeit zitieren und das Buch zurück senden, oder so ähnlich. Klar fällt das dann irgendwann auf. Denn für solche Verhaltensweise geht man eigentlich in die Bibliothek und nicht zum Buchladen. Und wenn jemand ganz oft zum Beispiel Bücher bestellt und nach ein paar Tagen zurück sendet, dann ist das ganz offensichtlich, dass das weder eine Fehllieferung noch eine falsche Größe oder falsche Farbe sein kann.

Und letztlich hat Amazon ja auch so etwas wie einen Kundenservice. Wenn man sich wirklich ungerecht behandelt fühlt, zum Beispiel weil ein paar Fehllieferungen die Statistik versaut haben oder so, dann kann man ja reden und alles klären. Ich denke mal, dass Amazon deshalb auch so wenig negative Presse dafür bekommen hat, weil es eben Leute gibt, die die Kulanz etwas strapaziert haben. Und es aber auch genug Leute gibt, die nicht bereit sind, Preiserhöhungen wegen unentschlossenen Leuten mit Shoppingsucht oder wie oben so plakativ Shopping Bulimie genannt, tragen wollen.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich denke, dass man schon ziemlich viel zurück schicken muss, damit man eine Abmahnung bekommt und das es dann auch gerechtfertigt ist, weil dem Shop dadurch ja Kosten entstehen. Gerade Frauen bestellen ja gerne mal ein Teil in drei Größen und schicken dann 2 Größen zurück. Das sind schon Kosten, die man als Händler nicht tragen möchte.

Selber bin ich noch nie abgemahnt wurden, obwohl ich wirklich viel im Internet bestelle und mir auch nicht immer alles perfekt zusagt. Wobei meine Retouren wirklich selten sind und dann schon wirklich etwas am Artikel nicht stimmen muss. Ich bestelle mir auch nicht in verschiedenen Größen oder Farben, weil ich dann lieber erst mal eine teste und meine Größe auch kenne.

Meiner Meinung nach ist es schon gut, wenn man dann irgendwann abgemahnt wird und auch Angst bekommt, dass man eben komplett gesperrt wird, wenn man so weiter macht. Wobei ich nun nicht alles über Freunde machen würde, sondern auch etwas verkaufen würde. Immer kann man ja nicht alles weiter geben, wenn es nicht gut genug für die eigenen Ansprüche ist.

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» Ramones » Beiträge: 47758 » Talkpoints: 8,52 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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