Was tun, wenn Teenager Zimmer nicht aufräumen wollen

vom 19.10.2016, 09:49 Uhr

Hier in diesem Thread Wie das Unterschriften fälschen von 13 Jähriger bestrafen? berichtete ich von der Tochter einer Freundin. "Punktedieb" meinte, dass mit dem Aufräumen des Zimmers eine Privatsphäre verletzt wurde. Im Prinzip ist es richtig. Aber ich muss sagen, dass ich das Mädchen kenne und gute Worte und das Anbieten, dass Zimmer zusammen aufzuräumen haben einfach nichts genutzt. Wenn die Mutter oder der Vater gesagt hat, dass sie das Zimmer aufräumen soll, dann hat sie es einfach nicht gemacht.

Ich muss wohl sagen, dass beide Elternteile berufstätig sind und nicht immer zu hause sind. Aber dennoch ist das Mädchen nicht so oft alleine, dass es nicht mit Problemen zu den Eltern kommen kann. Das Zimmer von ihr sieht immer aus, als ob eine Bombe eingeschlagen wäre und das kann meine Freundin einfach nicht mehr akzeptieren und deswegen hat sie das in die Hand genommen. Wenn die Tochter dabei ist, dann gibt es nur Stunk und Krach und die Tochter macht keinen Handschlag im Zimmer. Im Gegenteil. Die Tochter setzt sich dann ins Zimmer und lässt die Mutter arbeiten und mault nur noch dazwischen herum.

Nun hat ja meine Freundin das in die Hand genommen, als die Tochter jetzt in den Herbstferien in Urlaub war und hat auch den Gestank im Zimmer lokalisieren können. Essensreste vom Schulbrot und Essensreste vom Essen, welches sie mit ins Zimmer genommen hat, wenn sie alleine zu hause war und Schmutzwäsche unter dem Bett waren der Auslöser.

Meine Freundin und auch der Mann haben Monate auf die Tochter eingeredet, dass sie ihr Zimmer aufräumen soll. Das ist im Grunde das Einzige, was die Tochter zu hause machen muss, außer mal Müll mit runter zu nehmen. Wie kann man einen Teenager dazu bringen das Zimmer aufzuräumen? Dass in der Pubertät der Kinder die Eltern schwierig werden ist klar. Aber man muss doch irgendwie auch das Kind dazu bringen können den Saustall aufzuräumen. Es riecht ja in der ganzen Wohnung nach dem Müll aus dem Zimmer. Was würdet ihr machen und wie würdet ihr da vorgehen?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ganz einfach, in dem man mit Konsequenzen droht und diese auch umsetzt. Ich war als Teenager auch ziemlich faul und demotiviert und habe es gehasst, mein Zimmer aufräumen zu müssen, auch wenn es bei mir nie so extrem war, dass im Zimmer Essen verschimmelt ist oder so. Dennoch sind meine Eltern da ziemlich hinterher gewesen und einmal war mein Vater so krass, dass er den Schreibtisch und die Schränke leer gefegt hat, dann eine Deadline gesetzt hat und alles, was nach der Deadline noch unordentlich aussah, wurde in Säcke gesteckt und entsorgt. Ich kenne meine Eltern gut genug um deren konsequente Handlungen einschätzen zu können, daher war das bei uns auch nie Thema.

Ich habe bei der Tochter deiner Freundin den Eindruck, dass das eher so eine "Kuschelerziehung" ohne Konsequenzen ist. Nur reden hilft nicht immer, wenn anschließend keine Konsequenzen und keine klare Linie folgt. Ich zumindest war ein sehr rebellischer Teenager, immer nur Reden hätte bei mir nichts gebracht, das hätte ich auf die Dauer nicht Ernst genommen, so nach dem Motto: "die bluffen nur".

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich denke da wurde einiges falsch gemacht in der Erziehung. Denn wenn ein Kind von Anfang an lernt, dass es im Haushalt mithelfen muss und auch das eigene Zimmer aufzuräumen ist hat man damit weniger ein Drama als wenn man vorher alles hinterher geräumt hat und dann das Kind es auf einmal selbst machen soll.

Ich würde ebenfalls Konsequent bleiben und dem Kind solange alles Entziehen an Fernsehen, Rechner und Smartphone bis das aufgeräumt ist. Auch ausgehen fällt in dieser Zeit flach, denn wenn die Langeweile zu groß wird, dann bewegt das Kind schon seinen Hintern und macht auch das, was man von ihm verlangt. Auch hat man dann etwas in der Hinterhand wenn es wieder so aussieht mit dem man direkt das unterbinden kann. Denn welches Kind verzichtet heute noch gerne auf diese Sachen und kann ganz ohne, 90% wissen doch ohne diese Medien nichts mehr mit sich anzufangen.

Aber unter Garantie würde ich nicht mich hinstellen und das Zimmer meines Kindes aufräumen selbst wenn es so riecht. Es kommt ein Ultimatum bis wann das aufgeräumt sein muss, wird das nicht eingehalten dann eben der Entzug der Medien und wenn das immer noch nicht fruchtet, dann würde ich mir ggf. auch die Hilfe vom Jugendamt dazu holen. Denn auch darüber kann man Maßnahmen einleiten lassen gegen das eigene Kind wenn es nicht Spurt und das was hier beschrieben wird, ist ohnehin eine Gesundheitsgefährdung. In einer Mietwohnung kann man dabei sogar noch mit rechnen, dass einem die Kündigung ins Haus steht wenn es länger so aus dieser Wohnung riecht. Auch das würde ich dem Kind mal direkt ins Gesicht sagen, es lebt im gleichen Haushalt und hat auch seinen Pflichtanteil zu erledigen.

Hätte mein Zimmer jemals so ausgesehen, dann würde ich heute das Gras von unten wachsen sehen. Es war bereits eine Todsünde, wenn dabei nur etwas unordentlich in der Gegend lag. Das Zimmer musste immer so aussehen, als wenn man dort vom Boden essen konnte. Putzen musste man es selbst, meine Mutter hat ohnehin keinen Finger im Haushalt krumm gemacht und deswegen musste ich mit meinen Geschwistern ohnehin den kompletten Haushalt alleine führen. Da war das aufräumen vom eigenen Zimmer das kleinste Problem und die kleinste Herausforderung.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich verstehe immer gar nicht, warum Eltern das so wichtig ist, dass Jugendliche ihr Zimmer aufräumen. Die Kinder müssen doch so leben. Gut, verschimmelte Essensreste sind so eine Sache. Ein paar Grenzen sollten schon gegeben sein. Aber meiner Meinung nach ist das ihr Reich und sie können da hausen, wie sie wollen.

Ich finde nämlich auch nicht, dass man den Kindern damit etwas beibringt, wenn man sie zum Aufräumen zwingt. Außer, dass man immer noch Macht über sie hat. Ich kenne niemanden, der in seiner Jugend keinen Saustall in seinem Zimmer produziert hat. Dennoch sind das alles heute ordentliche Erwachsene, die es vorziehen, nicht im Chaos unterzugehen. Das kommt automatisch, wenn man bisschen älter wird, wenn man die erste eigene Wohnung hat und wenn es die Eltern vorgelebt haben.

Wichtiger finde ich es, dass die Kinder im Haushalt mit anpacken. Das ist gemeinsamer Wohnraum, der von allen gemeinsam wohnbar gehalten werden sollte. Damit bringt man ihnen tatsächlich etwas bei. Viele Eltern sind aber so verzweifelt über die unaufgeräumten Kinderzimmer, dass sie dann nur noch das verlangen und nach Aufräumarbeiten im gemeinsamen Wohnraum gar nicht mehr fragen. Meiner Meinung nach total kontraproduktiv.

Also ich würde mein Kind einfach machen lassen. Essensreste müssen raus, weil es gesundheitsschädlich ist. Schmutzige Wäsche muss raus, bevor sie schimmelt, weil die Eltern immerhin die Klamotten zahlen. Aber ob der Boden gesaugt ist, ob Klamotten am Boden rumliegen oder Spinnweben in den Ecken hängen, ist die Entscheidung desjenigen, der in dem Raum leben muss.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich mache aus den Zimmern kein Drama. Das ist deren Reich und wenn die Jungs da so Freunde einladen möchten, bitte. Hier hat jeder einmal die Erfahrung gemacht, dass es ziemlich doof ist, wenn die saubere Wäsche zu Ende ist. Und dass die Erwachsenen sich eiskalt Pizza ordern, wenn Teller und Besteck fehlen.

Dann ist die Nummer ganz schnell durch und zumindest die schmutzige Wäsche, Tassen Teller und Teelöffel tauchen regelmäßig und rechtzeitig wieder auf. Den Rest können die Herren selbst entscheiden, das sind doch deren Zimmer.

» cooper75 » Beiträge: 13337 » Talkpoints: 500,43 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Dann sollten die Eltern sich mal mit anderen Eltern austauschen. Denn es ist durchaus normal in dem Alter, dass der Nachwuchs keine Ordnung hält. Ich dachte auch eine Zeit lang, dass das nur bei meinen Kindern so wäre. Dann bekam ich Aussagen von anderen Eltern, wo es hieß, dass man sich bei ihren Kindern auch zum Schrank oder Fenster eher durchkämpfen muss. Also alles halb so wild.

Wobei ich jetzt dazu über gegangen bin kleine Aufräumarbeiten zu fordern. Also nicht gleich das ganze Zimmer, sondern eben die Sachen die auf dem Stuhl liegen oder im Eingangsbereich. Da findet sich immer eine Kleinigkeit und das klappt so nun recht gut.

Wenn meine Mutter in dem Alter in meinen Sachen einfach nur rumgeräumt hätte, wäre ich auch sauer gewesen. Meine Mutter hat es aber anders gemacht. Wenn ihr der Schreibtisch zu voll vorkam, dann wurde mal mit dem ganzen Arm darüber gewischt und alles lag auf dem Fußboden. Das war effizienter, weil ich dann von allein aufgeräumt habe.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich habe auch so eine Umräumaktion erlebt als Kind und war mehr als sauer auf meine Eltern. Diese haben dann auch aufgeräumt und aussortiert, Dinge, die mir wichtig waren sind im Müll gelandet und am Ende hatte ich ein Zimmer wie ein Rentner mit einer Farbe an der Wand, die ich hasse. Ich war so sauer auf meine Eltern, dass ich nur noch gebrüllt habe.

Ich finde, dass es absolut normal ist als Teenager kein perfektes Zimmer zu haben. Natürlich spielt da auch Erziehung mit hinein, aber in der Pubertät laufen die lieben Kinder eben oftmals nicht mehr so wie sie sollen.

Ich würde in so einem Fall einfach mal machen lassen. Durchaus würde ich auch meinen Teil dazu sagen, aber mein Kind muss in seinem Zimmer leben. Wenn es Überhand nimmt, würde ich das Taschengeld einziehen bis es wieder ordentlich ist.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Als ich noch zuhause gewohnt habe, war bei mir das einzige, was ich an Ordnung halten musste, dass ich keine Essensreste im Zimmer haben sollte, eben weil die Schimmeln. Das ist mir einmal passiert, als ich noch relativ jung war, und da ich das selbst doch sehr eklig fand, ist seitdem nichts mehr in meinem Zimmer angeschimmelt.

Abgesehen davon war das ein einziges Chaos. Ich hatte knapp Laufwege zwischen Kleiderschrank, Computer und Bett frei, ansonsten lag überall irgendwas rum. War aber mein Zimmer, also musste ich ja auch diejenige sein, die sich darin wohlfühlt, und nicht meine Eltern. Bei Besuch wurde eben alles - in erster Linie Sachen wie Schulranzen, Federtasche etc. - schnell unters Bett geschoben, dass man genug Platz hatte, um es sich bequem zu machen. Und wenn ich was gesucht habe, wusste ich auch (fast) immer, wo in meiner Unordnung sich das denn finden lässt.

Inzwischen wohne ich allein, meine Wohnung ist nun sicher nicht blitzblank, aber auch nicht komplett vollgemüllt, würde ich behaupten. Unordnung im eigenen Zimmer ist also kein Zeichen dafür, das man nicht in der Lage ist, Ordnung zu halten, und wird im späteren Leben also auch kein größeres Problem sein. Wenn mich die Unordnung stört, räume ich auf, wenn nicht, dann ist's halt etwas unordentlich, das ist ja nun auch kein Beinbruch.

» Kalu-chan » Beiträge: 718 » Talkpoints: 11,85 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Generell sehe ich es auch so. Wenn man das Zimmer seines Kindes aufräumt, dann betritt man die Privatsphäre des Kindes und stört diese eben auch. Ich persönlich würde das nicht für gut befinden. Wenn man sich einmal überlegt, wie man es selber gefunden hätte, wenn die Eltern im eigenen Zimmer herumwühlen. Dann wird man auch zu dem Entschluss kommen, dass man sicherlich ärger zu Hause gemacht hätte, weil man eben nicht möchte, dass die eigenen Eltern in den eigenen Sachen herumschnüffeln. Und genau aus dem Grund würde ich bei einem heranwachsenden Menschen nicht das Zimmer aufräumen wollen.

Natürlich lässt sich über die Sauberkeit streiten und zu dem wird jede Person zu dem Thema Sauberkeit eine andere Ansicht haben. Aber ich persönlich finde es wichtig, dass vor allem meine Kinder ihre Zimmer aufräumen. Bei meinen Kleinen, da räume ich die meiste Zeit das Zimmer noch selber auf, wobei ich sagen muss, dass meine Jungen mithelfen müssen. Immer hin sind meine Jungen schon fast vier und sechs Jahre alt. Der Mama beim Zimmeraufräumen zu gucken, das gibt es nicht.

Ich lege in der gesamten Wohnung sehr viel Wert auf Sauberkeit, also lebe ich meinen Kindern die Sauberkeit auch vor. Und ich mag es eben einfach nicht, wenn die Kinder am Abend zum Beispiel zu Bett gehen und die Kinderzimmer sehen aus, als ob dort eine Bombe eingeschlagen wäre. Meine Tochter ist acht Jahre alt. Ich denke, in dem Alter kann man sein Zimmer schon sehr gut sauber halten. Ab und an braucht sie noch Hilfe, bei Kleinigkeiten, aber im Großen und Ganzen bekommt sie das ganz gut hin.

Und wenn meine Kinder größer sind, würde ich es auch nicht dulden, wenn die Kinderzimmer so dermaßen schmutzig sind, sodass diese Zimmer schon stinken und somit im Endeffekt die ganze Wohnung schon stinkt. Wenn ich meine Kinder dann tausend Mal ermahnen müsste, dass sie ihre Zimmer sauber machen sollen, weil eben auch herausgefunden werden muss, woher der Gestank kommt. Und meine Kinder würden sich nicht daran halten, dann würde ich irgendwann sicherlich auch andere Seiten aufziehen. Ich würde ihre Zimmer nicht persönlich aufräumen, immer hin muss es den Kindern doch zumindest irgendwann peinlich werden, wenn die Kinderzimmer so dreckig sind und sie besuch darin empfangen.

Aber, wenn der Zeitpunkt kommt, wo es mir peinlich wird, weil meine ganze Wohnung stinkt. Dann ist es eben auch nicht mehr annehmbar oder gar lustig. Ich würde meinen Kindern dann das Handy und Tablet und Fernseher und, was sich da nicht alles finden lässt, wegnehmen. Und sie würden es erst wiederbekommen, wenn die Zimmer sauber sind. Wenn der Gestank verschwunden ist, die Essensreste entsorgt sind und die dreckige Wäsche im Wäschekorb landet. Da die Jugend von heute ja viel mit dem Handy und desgleichen machen, wird diese Konsequenz sicherlich fruchten. Auf jeden Fall klappt das ganz gut bei meiner dreizehn Jahre alten Schwester.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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