Was macht eine Verschwörungstheorie erfolgreich und warum?

Verschwörungstheorien gibt es schon seit Ewigkeiten. Ich weiß gar nicht, welche Verschwörungstheorie die erste überhaupt war. Fakt ist aber, dass es Verschwörungstheorien zu zig Themen gibt, unter anderem über den 11. September und das Kennedy-Attentat.

Was zeichnet aber eine "gute" Verschwörungstheorie aus? Durch welche Faktoren wird sie erfolgreich und verbreitet sich? Oder spielen die Faktoren keine Rolle, solange die Verschwörungstheorie selbst einen rasanten Inhalt hat?

Ich halte nichts von Verschwörungstheorien, und mit "Fakten" haben diese schon mal gar nichts zu tun. Aber ich kann mir schon ein paar Faktoren feststellen, die einer Verschwörungstheorie Auftrieb verleihen.

Es muss eben reißerisch und spektakulär zugehen, und die Auswirkungen mindestens ein ganzes Land betreffen. Schwerpunktmäßig sollte die Theorie von den USA oder einem anderen weit entwickelten Land mit hoher Medien-Dichte und -Präsenz ausgehen. Kenia oder Dänemark interessieren hier niemanden.

Auch die Beteiligten müssen möglichst prominent und von internationaler Bedeutung sein. Seien es jetzt der Präsi der USA, Astronauten oder Hollywoodstars, je bekannter das Gesicht, desto besser. Alternativ kann man auch möglichst hohe Opferzahlen ins Feld führen, was die Theorien um 9/11 bestimmt auch befeuert hat.

Hilfreich ist es auch, wenn Themen und Fachgebiete involviert sind, bei denen jeder Depp glaubt, Ahnung zu haben, aber die dennoch so kompliziert sind, dass kaum jemand wirklich wissenschaftlich fassbare, belegbare Fakten dazu vermitteln kann, weil das Thema den meisten Leuten, die sich dazu eine Meinung anmaßen, schlicht zu hoch ist, und die sich deswegen ihre eigene Erklärung zusammenorgeln, weil drei Jahre Physik in der Schule schließlich auch schon für qualifizierte Äußerungen reichen.

Außerdem müssen immer irgendwelche Behörden und wissenschaftliche Institutionen verwickelt sein. Misstrauen gegenüber der Obrigkeit gehört in vielen Gesellschaftsschichten zum guten Ton, und wenn man schon "immer" der Meinung war, dass "die da oben" sowieso nur lügen und dem Volk Fake News vorsetzen, dann ist es nur ein kleiner Schritt zu dem festen Glauben, irgendwo im Nirgendwo sei ein UFO abgestürzt und irgendwelche gruseligen Typen sezieren in unterirdischen Bunkern UFOS.

Unwissenheit und Unsicherheit führen so zu Versuchen, sich die Welt verständlich zu erklären, und dazu gehören auch Verschwörungstheorien. Bevor man sich eingesteht, dass man etwas nicht versteht, nicht alle Fakten hat oder auch tatsächlich von "oben" nicht jedes Detail erzählt bekommt, reimt man sich selber eine Geschichte zusammen, die ins eigene Weltbild passt.