Was haltet ihr von Plastikdosen an der Frischetheke?

vom 01.08.2018, 07:18 Uhr

Laut Medienberichten testet die Supermarktkette Edeka gerade Plastikdosen anstelle von Einwegtüten an der Wursttheke. Das System soll künftig bundesweit eingesetzt werden. Der erste Test findet in Büsum in Schleswig-Holstein statt. Dort können Kunden Wurst oder Käse in einer Dose kaufen, die dann beim nächsten Einkauf wieder zurück gegeben werden kann.

Was haltet ihr von diesem Konzept? Findet ihr das gut und würdet das unterstützen oder seid ihr eher skeptisch, weil die Dosen aus Plastik sind und das auch nicht gerade umweltfreundlich ist? Meint ihr, dass andere Supermärkte und Händler das System imitieren werden? Oder ist das ausgeschlossen?

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Mir würden solche Plastikdosen nicht gefallen, weil mich so ein Pfandsystem ja in eine Art Abhängigkeit versetzen würde. Denn ich müsste ja quasi meine nächste Wurst oder Käse auch wieder in dem selben Supermarkt kaufen, denn ich habe ja noch die Dose rumstehen, wo ich Pfand drauf bezahlt habe. Ob da nun wirklich der Umweltgedanke dahinter steht, das glaube ich eher weniger, vielmehr soll so ein System der Kundenbindung dienen. Also meine Begeisterung darüber hält sich jedenfalls in Grenzen.

Benutzeravatar

» falscher fuffziger » Beiträge: 153 » Talkpoints: 30,34 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, was ich davon halten soll. Eigene Plastikdosen darf man wegen der Hygiene nicht mitbringen. Da wird bisher alles in Tüten gepackt und man darf sie dann vor der Theke umpacken und das dürfen die Fleischereifachverkäufer nicht machen. Die Dosen mit dem Pfandsystem werden dann über die Theke gereicht und wahrscheinlich zum Spülen weg getan, Und das hinter der Theke, wo leicht verderbliche Ware wie Fleisch und Wurst liegen.

Weiterhin muss ich sagen, dass die Dosen zwar gespült werden, aber gerade bei Wurst und Fleisch soll es ja wirklich sehr sauber sein und wenn dann nicht gründlich genug gespült ist, habe ich vielleicht eine Dose, die vorher jemand hatte, der Hunde oder Katzen aus der Dose den Rest essen lies und ich denke, dass dieser Gedanke mich dann dort keine Wurst mehr kaufen lässt.

Bei den Tüten ist es Neuware, wo eigentlich keine Bakterien dran haften dürften. Wenn ich verpackte Wurst kaufe, werden sie unter Hygienebedingungen abgepackt, was hinter der Wursttheke in gespülten Plastikdosen nicht der Fall ist. Wenn ich hier zu hause die Wurst in solche Dosen packe, habe ich sie selbst genutzt und selbst gespült und ich war schon in so einigen Haushalten, wo ich nicht mal Kaffee getrunken hätte, weil es mir zu unhygienisch war und wenn so eine Dose dann dort gewesen wäre und wo die Wurst vielleicht sogar drin geschimmelt ist und dann im Supermarkt gespült wurde, dann wird mir schon ganz anders.

Das Argument von "falscher fuffziger" ist auch nicht verkehrt. Man ist dann schon an einem Supermarkt gebunden. Das würde mir auch nicht gefallen.

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Persönlich gesehen, würde mir das überhaupt nicht gefallen, da ich die Dosen meistens eh zu Hause vergessen würde und da diese auch aus Plastik bestehen, kann ich mir nicht vorstellen, dass diese Art die Umwelt besser schonen würde.

Ich denke mal, dieses System würde sich nicht durchsetzen, da die meisten Leute Flexibilität bevorzugen und diese Dosen wie manche die Pfandflaschen dann einfach in den Müll schmeißen.

Benutzeravatar

» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich sehe das System trotz des eigentlich lobenswerten Gedankens dahinter ebenfalls kritisch. Mich macht vor allem der Hygieneaspekt stutzig, denn wenn ich die Dosen mitsamt Inhalt nach Hause transportiere, dort wer weiß was damit anstelle und sie am Ende wieder zum nächsten Einkauf in den Markt bringe, dann ist meiner Meinung nach genauso wenig Garantie darauf gegeben, dass die Wurst- und Käsetheke keimfrei bleibt, wie wenn ich meine eigenen privaten Tupper-Boxen anschleppe.

Mag ja sein, dass die Behälter dann professionell gereinigt werden, bevor man sie an den nächsten Kunden ausgibt - aber wenn ich nur daran denke, dass mir über die Sommerferien früher öfter mal vergessene Essensreste in Brotdosen angeschimmelt sind, und ich mir dann vorstelle, dass das gleiche mit abgestellten Einkäufen in wiederverwendbaren Behältnissen passieren könnte, habe ich partout keine Lust mehr, solch eine Box zu nutzen.

Auch würde ich ebenfalls zu den Menschen gehören, die diese Boxen wohl eher zuhause vergessen und unabsichtlich horten als brav immer wieder mitbringen würden; und noch dazu kaufe ich ehrlich gesagt nicht allzu gerne bei der Kette Edeka ein und verirre mich im Monat vielleicht einmal dorthin, bevorzuge sonst aber Lidl und Aldi.

Ein weiteres Problem sehe ich darin, dass vermutlich ein paar schlaue Menschen auf die Idee kommen könnten, die Plastikboxen aufgrund ihrer Praktikabilität auch einfach ganz bewusst einzubehalten, da das Pfand sicherlich nicht mit den Kosten für gekaufte Aufbewahrungsboxen vergleichbar ist. Der Markt würde auf Dauer so wahrscheinlich große Verluste machen und in die Situation geraten, dass er wesentlich mehr Dosen nachproduzieren muss, als er zurückerhält. Das Ergebnis wäre eine Mehrproduktion von Plastikware mit den bekannten Folgen für die Umwelt. Die Idee ist ja nett, aber meiner Meinung nach einfach noch nicht genug durchdacht.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8470 » Talkpoints: 987,98 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^