Was haltet ihr von einem Assessment Center für Lehrkräfte?

Bei der Einstellung von Lehrkräften wird selten ein klassisches Bewerbungsgespräch geführt, wie es in Unternehmen der Fall ist. In der Regel geht es nach Bedarf und nach Sympathie. Das bedeutet, dass der Bewerber genommen wird, der die passende Fächerkombination besitzt und zur Schule passt. In der Literatur wird jedoch auch über andere Einstellungsformen diskutiert.

So wird abgewogen, ob nicht auch Assessment Center genutzt werden könnten und sollten, um Lehrkräfte auszuwählen und einzustellen. Man könnten die Bewerber bzw. Anwärter dann besser selektieren und kennenlernen. Die Umsetzung und Implementierung ist jedoch bislang wenig erforscht und erprobt. Was haltet ihr denn grundsätzlich davon, dass auch Lehrkräfte ein Assessment Center durchlaufen müssten?

Ich wusste noch gar nicht, dass so etwas für die Einstellung von Lehrern bisher nicht üblich ist. Aber sinnvoll finde ich es auf jeden Fall. Nur weil ein Lehrer genau die Fächerkombination hat, die an der Schule gerade gesucht wird, heißt das ja nicht, dass er darum auch gut ins Team passt und auch in das Konzept der Schule. Darum finde ich es schon sinnvoller, wenn das nach einer Bewerbung auch entsprechend überprüft wird.

Ein Assessment Center für Lehrkräfte finde ich wenig sinnvoll. Vernünftiger fände ich es, wenn eine Schule Bewerber frei auswählen könnte. Die Bewerber werden der Schule schließlich in einer Reihenfolge präsentiert und von der Reihenfolge darf nicht abgewichen werden.

Nehmen wir mal ein Beispiel. Ein Lehrer hat befristet während der Elternzeit einer Lehrerin an einer Schule gearbeitet. Er kennt die Schüler, das Kollegium schätzt ihn, er ist integriert und eingearbeitet. Die Lehrerin beschließt, Hausfrau zu werden, die Stelle wird nun unbefristet ausgeschrieben.

Unser Lehrer bewirbt sich, aber er landet nur auf Platz 90 auf der Bewerberliste. Möchte die Schule diesen Lehrer behalten, weil man ihn kennt und er gut ist, muss die Schulleitung 89 unsinnige Bewerbungsgespräche führen. Die Zeit hat niemand, also bekommt ein anderer Bewerber den Job, der oben auf der Liste steht.