Wann habt ihr die Prioritäten in eurem Leben falsch gesetzt?

vom 23.04.2019, 10:15 Uhr

Es gibt ja viele Schüler, denen die Schule nicht wirklich wichtig ist, so dass ihnen auch nichts an guten Leistungen liegt. Statt zu lernen, verbringen sie ihre Freizeit lieber mit ihren Freunden oder vor dem Computer. Allerdings ist das ja bei einigen Berufstätigen recht ähnlich, so dass auch sie regelmäßig zu spät zur Arbeit kommen und generell nicht so viel wert drauf legen, ihre Arbeit gut zu verrichten. Manche stehen auch später dazu, manche bereuen es hingegen später, die Prioritäten falsch gesetzt zu haben.

Wann habt ihr die Prioritäten in eurem Leben schon "falsch" gesetzt? Was richtig und was falsch ist, muss ja jeder für sich entscheiden, allerdings ist es ja schon so, dass sich die Sichtweisen im Laufe des Lebens ändern, so dass man nicht mehr alle Handlungen von früher nachvollziehen kann.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich hatte mal ein Schuljahr da hat mich wirklich nichts mehr interessiert. Ich hatte keinen guten Stand in meiner Klasse, der Lernstoff hat genervt und ich hatte absolut keinen Bock irgendetwas zu lernen. Dementsprechend habe ich auch kaum etwas für die Schule gemacht, hab Hausaufgaben oft abgeschrieben und so weiter. Zum Glück war dieses Jahr nicht weiter wichtig für mein späteres Endzeugnis und so hatte das keine negativen Konsequenzen für mich, meine Leistungen waren auf dem Zeugnis letztendlich auch nicht so schlecht, aber ich hätte mich wirklich eher auf die Schule konzentrieren sollen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Wenn ich so darüber nachdenke, habe ich meine Prioritäten, wenn man so will, immer so gesetzt, wie es für mich gerade wichtig war. Das war natürlich damals in der Pubertät Pech für meinen Mathelehrer, aber objektiv gesehen hat es meinen Lebensweg nicht im Mindesten beeinflusst, dass ich als Jugendliche hin und wieder andere Sorgen hatte als die Schule. Damals war das natürlich ein Drama, aber aus mir ist offensichtlich dennoch "etwas geworden", auch wenn ich mich in der neunten Klasse vor Ewigkeiten nicht recht habe konzentrieren können oder auch später mit 25 die ein oder andere Hausarbeit im Studium schlampig erledigt habe.

Deshalb wäre ich sehr vorsichtig mit dem Urteil, jemand setze seine Prioritäten "falsch", nur weil sie nicht immer und zu 100 Prozent mit den Idealen von Kapitalismus und Leistungsgesellschaft konform gehen. Es gibt zumindest zeitweise andere und wichtigere Dinge im Leben als Schule, Studium oder Job. Wenn man sich den Anforderungen der Gesellschaft nicht komplett verweigert, findet sich immer eine Lösung. Manchmal später, manchmal auf Umwegen und manchmal nicht perfekt spießig und streberhaft wie bei den Leuten, die immer ihre Prioritäten richtig gesetzt und dann mit 45 ihren Burnout kassiert haben. Aber Lösungen finden sich immer.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich hatte mal eine Phase in meinem Leben, wo ich mich mehr für andere eingesetzt habe als für mich. Soll heißen, ich wollte, dass meine Mitmenschen zufrieden sind und hatte im Endeffekt keine Energie mehr für meine eigenen Interessen und Ziele übrig und war entsprechend ausgepowert. Das habe ich dann aber auch irgendwann geändert, denn es ist mein Leben, da sollte das was ich möchte und was ich mir wünsche eine höhere Priorität haben als die Interessen anderer Menschen.

Es sei denn natürlich man hat ein kleines Kind, um das man sich kümmern muss, was bei mir aber nicht der Fall war. Ich musste in dieser Zeit keine Verantwortung für Menschen oder Tiere übernehmen, die abhängig und schutzbedürftig waren. In der Situation wäre das was völlig anderes.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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