Wahl der Berufsschule abhängig von Einzugsgebiet?

A hatte vor kurzem ein Vorstellungsgespräch für einen Ausbildungsplatz, wobei A sich vorher sehr erkundigt hat. So wusste A eben auch, wie die Inhalte der Ausbildung sind, welche Weiterbildungen möglich sind und wie es mit der Ausbildungsdauer und deren Verkürzung aussieht. So hatte A auch gelesen, dass jede Berufsschule ein eigenes Einzugsgebiet hätte und dass der Arbeitgeber die Berufsschule eben festlegt, weil dieser den Azubi eben dort für den Unterricht anmelden muss.

Nun war es aber so, dass der Arbeitgeber keine Ahnung davon zu haben schien, dass der Arbeitgeber die Berufsschule eben festlegt und den Azubi dort anmelden muss. So wurde A direkt gefragt, zu welcher Berufsschule er eben gehen möchte, wobei A ganz irritiert war und nicht wusste, dass Azubis hierbei überhaupt ein Mitspracherecht haben. Daraufhin soll wohl der Chef gesagt haben, dass es sehr schlecht ankäme, wenn man zum Vorstellungsgespräch kommt und sich nicht mal über die Wahl der Berufsschule Gedanken gemacht hat. Dabei kennt A keinen Fall aus dem Umfeld, wo der Azubi überhaupt etwas mitzureden hatte.

Welche Erfahrungen und Beobachtungen habt ihr in dieser Hinsicht gemacht? Hängt es vielleicht von der Branche ab? Wann haben Azubis ein Mitspracherecht bei der Wahl der Berufsschule oder ist das total untypisch und abhängig vom Einzugsgebiet der Schule, wo man hingeschickt wird?

Das kommt doch auf den Job an. In genügend Berufen gibt es in großen Städten mehr als eine mögliche Berufsschule. In anderen Berufen sieht es ganz anders aus. Ich habe vor der Uni eine Ausbildung gemacht und in Westfalen gibt es dafür nur Schulen in Dortmund, Münster und Rheda-Wiedenbrück. Mit der Kammer würden alle gehen, aber der Regierungsbezirk schränkt einen auf eine Schule ein. Eine Wahl hat man nicht.

Wer hier in NRW Schäfer wird, muss nach Halle zum Blockunterricht, für Rinder und Schweine geht es nach Wittenberg. Wer dagegen medizinische Fachangestellte wird, hat zwei Schulen hier bei uns in der Stadt. Neben der Lage der Praxis kann da auch der Wohnort des Azubis mit bedacht werden. Im Gegensatz dazu nutzen Großbetriebe, die mit einem Jahrgang eine Klasse füllen, natürlich meist nur eine Schule.