Wärt ihr ein guter und sozialer Arbeitgeber?

vom 01.03.2018, 18:48 Uhr

Im Berufsalltag ist es doch bestimmt für fast alle wichtig, bei einem guten und sozial eingestellten Arbeitgeber beschäftigt zu sein. Aber wie wäre es denn im umgekehrten Fall, wenn ihr der Unternehmer oder die Unternehmerin wärt? Wie weit würde denn eure soziale Ader gehen?

Würdet ihr alle sozialen Annehmlichkeiten, wie Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, Bildungsurlaub, Sonderzahlungen und vermögenswirksame Leistungen gewähren oder wären die Optimierung der Betriebsergebnisse für euch erst mal vordergründiger?

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» mikado* » Beiträge: 3037 » Talkpoints: 1.002,67 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich denke schon, dass ich für Sonderzahlungen wäre. Bei uns gibt es aber in Österreich in der Regel noch immer 14 Monatsgehälter und das ist eher die Regel. Viel mehr kann man eh nicht gewähren. Sonst würde ich mir eher die Arbeitnehmer behalten, die ich persönlich sympathisch finde. Das ist sicher ungerecht, aber alles andere würde mir schon schwer fallen.

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Bei mir ist das keine Fiktion, ich bin Unternehmerin. Aber was du hier ansprichst hat mit Sozial rein gar nichts zu tun, bzw. nicht lediglich mit dem Geld einhergehend. Es hat noch ganz andere Faktoren, Teilzeitarbeit, Flexible Arbeitszeiten, Kinderbetreuung und so weiter. Das sind alles Dinge, die inzwischen ebenfalls gefragt sind und teilweise mehr Wert als Geldbeträge.

Wie Bosch schon sagte "Ich zahle nicht gute Löhne, weil ich viel Geld habe, sondern ich habe viel Geld, weil ich gute Löhne bezahle." Aber auch hier sind Grenzen gesteckt, eine Teilzeitkraft kann nicht alles erwarten was eine Vollzeitkraft bekommt, finanziell wie auch aus anderen Leistungen. Ich kann nicht jedem seinen Wünsche nach der flexiblen Arbeitszeit gewähren, Teilzeit muss teilweise abgelehnt werden wenn es sich nicht teilen lässt usw. Kinderbetreuung ist gerade eines der Themen geworden da auch immer schwieriger für die Mitarbeiter mit dem Job zu vereinbaren, da es keine Plätze gibt.

Entsprechend habe ich dem Unternehmen 10 Plätze aus hiesigen Einrichtungen gekauft, die die Mitarbeiter gegen geringe Gebühr (weniger als die städtischen Einrichtungen verlangen) nutzen können. Die Nachfrage ist weit aus mehr als Plätze vorhanden sind, und da kommt auch das Geschrei auf wenn einer einen Platz bekommt und ein anderer wieder nicht und auch hier wird nach sozialen Gesichtspunkten sortiert.

Alleinerziehende haben einen Bonus, Geschwisterbonus gibt es bei mir nicht, sprich ein Mitarbeiter kann nicht erwarten Platz für seine ganze Schar Kinder zu bekommen da diese Mitarbeiter bei den städtischen Kitas bereits den Bonus haben. Sprich bei mir werden vor allem die Bevorzugt, die mit hoher Wahrscheinlichkeit oder auch schon sicher anderweitig keinen Platz bekommen haben. Bestimmte Bereiche des Unternehmens gehen vor, da diese Mitarbeiter "wertvoller" sind und weniger zu verkraften wären durch Kündigung als in anderen Bereichen. Man kann es nicht jedem Recht machen und wird es auch nicht und es wird immer einen geben, der nach Sozialer Ungerechtigkeit schreit da kann man es sich schön reden wie man möchte, es trifft jeden Unternehmer.

Auch vom Verdienst her klare Sache, wer was leistet mehr als der Durchschnitt der wird extra belohnt. Wer nur Dienst nach Vorschrift macht, der bekommt nichts weiter. Damit kann man schon ein wenig motivieren aber selbst bei Geld sind dann Grenzen gesetzt, da auch die Prioritäten sich verschoben haben und Freizeit, Familienplanung und auch Vereinbarkeit von Job und Familie einen höheren Stellenwert haben, als ein paar lausige 100 Euro im Monat oder auch 1000 Euro im Jahr mehr.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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