Von wem Erziehungstipp annehmen und berücksichtigen?

vom 13.03.2019, 12:57 Uhr

Wenn man Kinder hat, muss man sich sicherlich auch immer wieder mal Tipps anhören, was die Erziehung betrifft. Da werden sich auch Menschen einmischen, die eigentlich gar nichts zusagen haben oder mit dem Kind zu tun haben. Ich denke, dass es schon nervig sein kann, wenn sich andere in die Erziehung des Kindes einmischen.

Es ist sicherlich etwas anderes, wenn man die Erziehungstipps wünscht und vielleicht die Großeltern des Kindes danach fragt oder eine Freundin, die schon Kinder hat. Vielleicht berücksichtigt man die Tipps und Ratschläge auch eher, wenn sie aus der eigenen Familie kommen.

Von wem würdet ihr Erziehungstipps annehmen und berücksichtigen? Meint ihr, dass man da eher auf die Familie hört, wenn diese etwas sagen? Oder lasst ihr euch da generell von niemanden reinreden? Wie geht ihr damit um, wenn ihr Erziehungsratschläge von Fremden bekommt? Ignoriert ist das dann oder sagt ihr, dass ihr das unpassend findet?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich höre mir prinzipiell alles an. Immerhin bin ich nicht perfekt und wenn jemand eine gute Idee hat, dann bin ich dafür offen und versuche es auch, wenn es sich für mich einleuchtend anhört. Worauf ich allerdings nicht höre sind die Ratschläge meiner Eltern oder auch die meiner Schwiegereltern. Vor allem meine Mutter ist doch eher der Meinung, dass man auch ruhig mal schlagen kann und das ist nichts, was ich machen möchte und auch sonstige Ratschläge von ihr sind eher brutaler Natur, was meine Kindheit auch wiederspiegelt.

Die Ratschläge meiner Schwiegereltern sind genau das Gegenteil. Da hört man immer: "Lass ihn doch machen." Prinzipiell ist das auch richtig, ein Kind muss sich ausprobieren, aber die sagen das auch bei schlagen, Sachen durch die Gegend werfen und extremen Wutanfällen. Da bringt das absolut nichts und das kann man auch nicht einfach so laufen lassen. Wir sind da deutlich konsequenter und versuchen auch das Problem zu verstehen, was in dem Fall mein Sohn hat, meine Tochter ist ja noch zu klein für solche Probleme.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Tipps aus der eigenen Familie gab es eher nicht. Die waren sowieso mehr dafür, alles durchgehen zu lassen. Eher beschwerte man sich über gewisses Verhalten des Kindes, änderte aber trotzdem nichts daran. Naja, die liebe Oma halt, die ändert man nicht mehr auf ihre alten Tage. Und von anderen Menschen habe ich mir schon mal ihre Meinung angehört und dann auch mein Verhalten geändert. So habe ich mit meiner Kleinen telefoniert, die gerade auf das Gymnasium ging, ganz frisch sozusagen.

Ich war noch unsicher und wollte sie unter Kontrolle haben und sinnvoll beschäftigen während meiner Abwesenheit. Und als ich das Gespräch beendete, sagte meine Kollegin zu mir, dass ich etwas unfreundlich zu dem Kind gewesen sei. Ich nahm mir das sofort an und bestritt da auch nichts. Es war nur so, dass ich sehr angespannt war, da die Situation für mich eine neue war. Davor besuchte das Kind den Schulhort und war während meiner Abwesenheit stets gut aufgehoben und betreut. Und nun zog ich eben unbewusst quasi die Zügel etwas an, damit alles gut klappte während meiner Abwesenheit.

Als die Kollegen also mein Verhalten dem Kind gegenüber monierte, stellte ich das sofort um. Beim nächsten Telefonat war ich freundlicher und gelöster und so blieb das. Dafür danke ich meiner Kollegin noch heute. Ein andermal war ich bei einer Kur und hatte dort unter anderem ein Gespräch mit einer Psychologin. Die Kleine war gerade drei Jahre alt geworden. Ich erzählte der Psychologin, dass das Kind nicht im eigenen Bett schläft und dass es belastend für mich sei, mich jeden Abend dazuzulegen und zu warten, bis sie eingeschlafen ist.

Dann sagte die Psychologin irgendwann, dass ich mich von meinem Kind tyrannisieren ließe. Sicher war das etwas krass ausgedrückt. So empfand ich das auch und verneinte die Behauptung der Psychologin. Als das Gespräch allerdings beendet war, dachte ich darüber nach und kam dann doch zu dem Schluss, dass sie recht hatte. Nach der Kur dann kaufte ich drei Hörspiel-CD und von da an hatte ich meine Ruhe. Die Kleine hörte die CD an und schlief irgendwann dabei ein und ich hatte wohlverdienten Feierabend.

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



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