Von Familie eher ausnutzen lassen, als von anderen Personen?

vom 22.03.2018, 09:48 Uhr

Ich habe ja schon von einer Freundin berichtet, die mehrfach im Jahr die Tiere für ihre Schwiegereltern versorgt, damit diese in den Urlaub fahren können. Früher war das ca. zweimal im Jahr der Fall, mittlerweile kommt es aber dauernd vor, wenn mal ein paar Tage frei sind, da die Schwiegereltern sich ein Wohnmobil gekauft haben.

Nun meinte meine Freundin auch mal, dass ihr das bald zu viel würde, dass sie alle Naselang die Tiere der Schwiegereltern mitversorgen sollte. Sie müsste dann immerhin zweimal am Tag dorthin fahren. Allerdings möchte sie sich auch nicht beschweren, weil sie meint, dass es ja eben die Familie wäre und man sich da gegenseitig hilft.

Aber wenn man ihr eben sagt, dass sie sich da doch ausnutzen lässt, dann möchte sie eher nichts davon hören und meint immer, dass es doch für die Familie sei und nicht für irgendjemanden. Ich kann das schon irgendwo nachvollziehen, aber ausnutzen lassen, muss man sich doch auch von der Familie nicht.

Meint ihr, dass man sich schneller mal von der Familie ausnutzen lässt, als von anderen Personen? Habt ihr da bereits Erfahrungen gemacht? Unterscheidet ihr da zwischen Familie und anderen Personen? Oder geht ihr da genauso vor? Drückt man bei der Familie eher mal ein Auge zu?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Für mich klingt das eher danach, als ob deine Freundin Angst hätte, etwas zu sagen, weil sie befürchtet sich durch ein "Nein" zum Außenseiter und damit unbeliebt zu machen. Als würde sie zu sehr ihr Selbstwertgefühl von der Reaktion anderer Menschen abhängig machen und das finde ich schade und traurig.

Ich finde, sie sollte mehr an ihrem Selbstwertgefühl arbeiten und wenn ihre Schwiegerfamilie sie wegen einem "Nein" direkt "hassen", dann haben sie so eine tolle Schwiegertochter gar nicht verdient. Es gibt immer Gründe, warum man Gefallen nicht erwidern kann oder will und ausnutzen würde ich mich nicht mal von der Familie lassen, dazu hat niemand ein Recht.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich würde auch vermuten, dass deine Freundin sich nicht traut, auch mal abzulehnen, weil sie dann befürchtet, dass die Schwiegereltern sie dann nicht mehr so gerne haben. Aber wenn man ausgenutzt wird, dann ist das nie schön und ich finde auch, dass man dann immer etwas sagen sollte, auch wenn es die Familie ist, die einen ausnutzt.

Sicher kann es sein, dass es in einer Familie mehr ein Geben und Nehmen ist, weil man eben zusammen gehört, aber so scheint es mir im Fall deiner Freundin nicht wirklich zu sein. Das ist scheinbar fast nur ein Geben seitens deiner Freundin.

Und wenn man dann das Gefühl hat, ausgenutzt zu werden, dann würde ich das auch bei der Familie ansprechen, dass ich das nicht mehr in dem Maße machen möchte. Wenn man doch eine gute Beziehung zueinander hat, dann sollte man bei dem Ansinnen doch auch auf Verständnis stoßen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Es ist immer blöd wegen so etwas Streit anzufangen und so wird das auch deine Freundin sehen. Immerhin hat sie es ohne zu meckern eine Weile mitgemacht und das kann dann sicherlich keiner mehr verstehen, wenn sie nie etwas gesagt hat. Ich denke schon, dass es schwerer fällt jemanden innerhalb der Familie einen Korb zu geben, weil man sich näher steht. Bei fremden Personen oder Personen, die einem nicht so nahe stehen kann man denke ich besser seine Meinung sagen, weil es einem egal ist ob man diese verletzt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ramones hat geschrieben:Ich denke schon, dass es schwerer fällt jemanden innerhalb der Familie einen Korb zu geben, weil man sich näher steht.

Was ist das denn für eine Aussage? Hier geht es um die Schwiegerfamilie. Abgesehen davon sollte man sich doch gerade dann die Meinung sagen können ohne dass es direkt Streit gibt, wenn man sich eben nahe steht. Ich kann in meiner Familie sagen was ich will und wie ich es will und es ist keiner eingeschnappt und beleidigt. In der Schwiegerfamilie ist es genau dasselbe. Meiner Ansicht nach traut man sich nur dann nicht, sich die Meinung zu sagen oder eine Bitte abzulehnen, wenn man sich nicht gut genug kennt, aber auch nicht zu fremd ist.

Bei Fremden und bei nahen Angehörigen kann man problemlos die Meinung sagen, weil es bei den Fremden egal ist und die Angehörigen wissen, dass sie das nicht persönlich nehmen brauchen und haben Verständnis. Aber das "Mittelding" ist eher so, dass man es nicht gut genug kennt, um zu wissen, inwieweit man Gefühle verletzen würde, aber gleichzeitig nicht fremd genug ist, dass es einem egal ist, wie der andere sich bei so einer Ansage fühlen würde. Nur weil man theoretisch zur selben Familie gehört, steht man sich nicht automatisch nahe. Was für ein Blödsinn.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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