Verfügbares Einkommen pro Kopf eine Mogelpackung?

vom 30.05.2019, 11:42 Uhr

Laut der neuesten Erhebung der Hans Böckler Stiftung betrug das jährlich verfügbare Einkommen pro Kopf im Bundesdurchschnitt 23.295€. Heißt im Klartext, dass jeder nach Abzug sämtlicher Verbindlichkeiten und festen Zahlungen wie Miete, Lebensmittel, Bekleidung und anderes mehr, immer noch knapp 2.000€ obendrein zur freien Verfügung hat.

Das finde ich schon eine fast unglaubliche Zahl und frage mich schon, wie diese denn überhaupt zustande kommt. Ziehen da die Einkommensmillionäre den pro Kopf Durchschnitt so hoch oder was habt ihr denn für eine Erklärung dafür? Haltet ihr derartige Berechnungen für seriös und kann man überhaupt so argumentieren, dass jeder Einkommensbezieher 2.000€ im Monat noch übrig hat oder ist das eine große Mogelpackung?

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» mikado* » Beiträge: 3037 » Talkpoints: 1.002,67 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Du verwechselst das verfügbare Einkommen mit dem frei verfügbaren Einkommen. Die von dir genannten Zahlen beziehen sich auf das verfügbare Einkommen. Das ist der Betrag, der nach Abzug von Einkommensteuer und Sozialabgaben plus Hinzurechnung von Transferleistungen zur Verfügung steht.

Und dann sind die Zahlen doch gar nicht unglaublich. Knapp 2.000 Euro pro Monat und Nase im Durchschnitt sind doch nicht wahnsinnig viel. Wenn da die laufenden Kosten für Wohnen, Lebensmittel, Mobilität und so weiter abgezogen worden sind, bleibt das frei verfügbare Einkommen und das ist dann nicht wahnsinnig hoch.

Außerdem ist es doch nur eine wirtschaftlich interessante Rechengröße, die Aufschluss gibt, wie es um eine Region steht. Nehmen wir Gelsenkirchen in NRW, da liegt das verfügbare Einkommen mit unter 17.000 Euro unter dem Durchschnitt. Also steht es wirtschaftlich nicht gut um die Region und einen Laden für Luxusmode wird man dort nicht eröffnen.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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