Verdienen Fußballer zu wenig?

vom 29.04.2016, 00:20 Uhr

Fußballer verdienen sehr viel Geld. Doch Sandro Wagner vom SV Darmstadt 98 ist immer noch der Meinung, dass Fußballer eigentlich mehr Geld verdienen sollten. Hat er recht nach eurer Meinung oder überzieht er das ganze?

Also in meinen Augen ist das völlig überzogen und Fußballer verdienen mehr als genug Geld. Warum sollte ein Arzt, der sehr viel Verantwortung übernimmt so viel weniger verdienen wie ein Fußballer? Hier sollte wirklich aufgepasst werden dass man verhältnismäßig bleibt.

» sommerman » Beiträge: 119 » Talkpoints: 24,04 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe den Artikel gelesen und musste herzhaft schmunzeln. Herr Sandro Wagner redet da einen "Mist" in meinen Augen, den ich nicht gut heißen kann. Ich behaupte nicht, das sei einmal angemerkt, dass manche Spieler ihr Geld nicht wert seien, aber es wird an erheblich vielen Stellen dermaßen übertrieben, dass es in keiner Relation zur "Arbeit" steht.

Bei Herta BSC hat er in etwa 700.000 Euro Gehalt kassiert. So lautet jedenfalls die Zahl, die im World Wide Web des Öfteren umher geht. Darmstadt98 wird ihm jetzt sicher auch nicht die "Welt" in seinen Augen zahlen oder sagen wir so, die Gehälter sind dort anders, als bei Bayern, Madrid oder Dortmund. Das ist ja klar.

Er rechtfertigt die Gehälter damit, dass Fußballer in der Öffentlichkeit stehen und auf Schritt sowie Tritt beobachtet werden. Hinzu kommt, dass er Fußball und Training sowie die wenige Freizeit als Einbußen sowie harte Arbeit rechtfertigt, um hohe Millionenbeträge pro Jahr zu verdienen.

Nun sicherlich ist Fußball zum einen ein Hobby und wenn man es gut kann, dann wird es ein gut bezahltes Hobby. Sicherlich sind hier die Meinungen verschieden, ob Hobby oder Hobby/Arbeit. Doch es ist eine direkte Mischung aus beidem. Daraus resultieren teilweise utopische Gehälter, die oftmals jenseits von Gut und Böse sind. Mal ganz zu schweigen von manchen Ablösesummen.

Ob Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm, Kevin Großkreutz oder die Youngster von Schalke04 einen Sportwagen fahren oder nicht, das spielt für mich keine Rolle. Das stört mich überhaupt nicht, wenn sich manche Problemfälle mal an die Verkehrsregeln halten würden und nicht denken würden, das zahle ich aus der Portokasse!

Herr Sandro Wagner hat sich für diesen "Job" entschieden und wusste genau, dass es so enden würde, wenn er gut ist. Das heißt jeder wusste, dass er an dem einen Tag als Spieler gefeiert wird, den anderen Tag vom Platz gejagt wird. Hinzu kommt, dass er wusste, dass sich das Leben schlagartig ändern würde, sobald der Profivertrag unterschrieben ist.

Er wusste somit genau, worauf er sich eingelassen hat, worauf womöglich verzichtet wird und was es für Auswirkungen haben kann. Zu rechtfertigen, dass nach der Karriere keine Ausbildung da ist oder man von neu anfangen muss, halte ich für absoluten Blödsinn.

Es gibt so viele Spieler in der ersten Liga, die eine Ausbildung parallel gemacht haben oder ein Fernstudium genossen haben. Das geht bis zur vierten Liga runter, dass Fernstudien genutzt werden, um sich für ein Ende der Karriere zu wappnen. Hinzu kommt, dass ein einfacher Fußballunfall bereits ausreicht, dass es zu Ende sein kann und dazu muss man nicht 35 Jahre sein und das Karriereende anstreben.

Wenn man jetzt vergleicht, dass mancher Sparkassenchef 600.000,- Euro im Jahr verdient und Frau Merkel "nur" 10.000 pro Monat oder bisschen mehr - dann kann ich die Ungerechtigkeit auf den Arbeitsaufwand verstehen.

Sandro Wagner hat für mich da eine dumme Aussage getroffen. Das sieht sicher jeder anders, aber manchmal komme ich mir in Europa vor, wie in Asien. Dort werden Milliarden für 0815 Mannschaften gebuttert. Alleine viele namhafte europäische Spieler sind dort, weil sie dort so viel verdienen, wie mancher in Europa nicht. Ich kann es einfach nicht nachvollziehen.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Grundsätzlich finde ich, dass die Diskussion, wie viel jemand verdient, ganz schwierig ist. Man kann das Gehalt eines Arztes und eines Sportlers einfach nicht vergleichen. Ich sehe das auch so, dass ein Arzt einen wichtigeren Beitrag für die Gesellschaft leistet, aber er wird einfach aus einer anderen Tasche bezahlt und von daher kann man dem Arzt nicht etwas Gehalt von einem Sportler abgeben.

Allerdings trifft gerade im Profisport aus meiner Sicht ein Sonderfall zu. Denn da gibt es tatsächlich eine Situation, wo man andere Menschen aus der Kasse der Vereine zahlen müsste. Denn die Polizeieinsätze, die direkt den wirtschaftlichen Erfolg der Vereine ermöglichen, sind sehr teuer. Dafür muss die Öffentlichkeit aufkommen. Dabei geht es alles in allem ja noch nicht um große Summen, für das Jahresgehalt einiger Top-Spielers könnte man die gesamten Polizeikosten decken.

Das Argument mit der kurzen Karriere würde ich allenfalls bei Spielern in den unteren Ligen gelten lassen. Die verdienen in etwa so viel wie normale Arbeitnehmer, wobei das Spektrum wohl immer noch zwischen Arbeiter und Manager liegt. Aber sobald man mal eine große sechsstellige Summe verdient, muss man in der Lage sein, auch mit einer kurzen Karriere genügend Geld für den Rest seines Lebens zurück zu legen.

Eine Millionen an ordentlich investieren Rücklagen reicht, um für den Rest seines Lebens wie ein Mittelklasse-Arbeitnehmer zu leben. Wenn ein Fußballer aber dann die dekadente Lebensweise führt, die man Profisportlern gerne nachsagt, dann reicht es natürlich nicht. Aber dann noch mehr Geld zu fordern, wird gar nichts daran ändern.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Talkmaster am 29.04.2016, 18:12, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Ich habe ja nichts dagegen, dass wirklich gute Fußballer einige Millionen verdienen, aber die Vielzahl an Profi-Fußballer sind in meinen Augen völlig überbezahlt. Erst einmal suchen viele Spieler nur ihren eigenen Vorteil und versuchen schon nach einer Saison zu einem anderen Verein zu wechseln, der ihnen mehr Geld bietet, aber hier schmoren sie nur auf der Bank. Ein gutes Beispiel ist hier doch Marko Marin.

Er war mal ein sehr guter Fußballer in der Bundesliga und irgendwann kam der FC Chelsea und bot ihm eine Menge Geld an, Seitdem ging es mit ihm nur noch bergab und auch in etwas schwächeren Ligen konnte er sich nicht durchsetzen. Jetzt ist er wegen unzureichender Leistung in der Türkei fristlos entlassen worden. Und bei Chelsea hat er bestimmt einige Millionen eingestrichen für Null Leistung.

Und auch ein Sandro Wagner ist in meinen Augen überbezahlt. In dieser Saison hat er vielleicht mal ein gutes Jahr gehabt, aber dies wird sicher die Ausnahme bleiben. Wenn der Druck größer wird, wird er auch ganz schnell nicht an die Leistungen anknüpfen können.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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