Unprofessionell, wenn Politiker twittern?

vom 02.04.2018, 06:04 Uhr

Ich glaube, dass US-Präsident Donald Trump wohl das berühmteste und aktiveste Beispiel unter den Politikern weltweit ist, die oft und gerne bei Twitter ihre Meinung kund tun. Sicherlich gibt es aber noch mehr Politiker, die twittern, man regt sich nur weniger über ihre Kommentare auf (nicht so wie bei Trump).

Eine Bekannte von mir kann es gar nicht leiden, wenn Politiker twittern. Sie meint, dass man dadurch als Politiker unseriös und unprofessionell wirken würde und man als Politiker eher darauf verzichten sollte. Ich sehe das jedoch anders, weil Twitter inzwischen zu den modernen Kommunikationsmedien dazu gehört. Wie seht ihr das? Haltet ihr es für unprofessionell, wenn Politiker auf Twitter aktiv sind oder könnt ihr derartige Kritik nicht nachvollziehen?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Der Witz, dass das Internet "Neuland" für Politiker ist, fällt mir immer wieder ein, wenn ich lese was Politiker ins Netz stellen. Ich frage mich dann manchmal, ob sie dies abends bei einem Glas Wein machen und es am nächsten Tag schon wieder bereuen, denn viele dieser kurzen Mitteilungen haben oft Empörungswellen zur Folge.

Es scheint mir, dass die Berater der Politiker hier entweder ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben, die Politiker nicht genug waren oder die Politiker in etwas zu starker Selbstüberzeugung etwas planlos Tweets absetzen.

Ich kann zusammenfassend sagen, dass ich das Gefühl habe, dass die Politiker auf Twitter unprofessionell wirken. Vermutlich habe ich dies auch deswegen weil eben die Negativbeispiele bekannt werden (und die Reaktionen darauf), während hingegen vernünftige und sensible, aber unauffällige Tweets keine Berühmtheit erlangen.

Bestes Beispiel ist doch immer eine der folgenden Reaktionsketten: Merkel schreibt etwas auf Twitter, AfD lästert, SPD ist empört, Grüne und Linke schimpfen auf die AfD und am Ende haben sich alle gemeinsam blamiert. Oder Variante 2: Die AfD schreibt etwas Provokantes und alle anderen Parteien reagieren entsprechend. Meiner Meinung nach werden Politiker aller Richtungen NICHT dafür bezahlt, irgendwelche schlechten Tweets abzusetzen. Das ist immer nur Populismus, egal wer anfängt.

» ANDi27 » Beiträge: 293 » Talkpoints: 0,10 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich glaube ja nicht, dass die Politiker selbst twittern, denn dafür werden sie wohl zu wenig Zeit haben und das übernehmen dann eigens dafür abgestellte Leute. Mich interessieren solche Tweets aber nicht und ich finde es jetzt nicht gerade unseriös oder unprofessionell, aber irgendwie eben Kinderkram.

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» utebar » Beiträge: 177 » Talkpoints: 10,59 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich glaube in heutiger Zeit gehört das einfach dazu. Sie nutzen einfach jede Möglichkeit um die Leute zu erreichen und das ist ja auch richtig so. Über so eine Nachricht erreicht man sicherlich mehr Leute, auch weil es einfach formuliert wird und daher auch leichter verstanden werden kann. Ich finde es also vollkommen okay, auch wenn ich nicht bei Twitter bin und es eher auf anderen Plattformen verfolge, was die Politiker so zu sagen haben. Man erreicht ja so auch Erstwähler viel leichter, das ist sicherlich auch ein Punkt, der bedacht werden muss.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ramones hat geschrieben:Ich glaube in heutiger Zeit gehört das einfach dazu. Sie nutzen einfach jede Möglichkeit um die Leute zu erreichen und das ist ja auch richtig so.

Finde ich genauso! Die Politiker sind nun mal in der Position, in der sie Wähler umwerben müssen und zu diesen gehören eben auch die Generationen, für die Twitter kein Neuland ist. Zwar blamieren sich auch viele Politiker durch ihre Tweets, doch werden sie auch dadurch bekannter und das ist ja plakativ gesprochen der Sinn und Zweck hinter der Nutzung von Twitter seitens der Politiker.

» You.Talk » Beiträge: 5 » Talkpoints: 0,56 »


Ramones hat geschrieben:Ich glaube in heutiger Zeit gehört das einfach dazu. Sie nutzen einfach jede Möglichkeit um die Leute zu erreichen und das ist ja auch richtig so.

Ich sehe es auch genauso. Damals können sie nur durch Gatekeeper bzw. Zeitung, Fernsehsender kommunizieren. Da hatten die Politiker gar keine Kontrolle, ob es genau wie sie meinten berichtet werden ob es durch das Framing von Journalisten dargestellt wird. Nun können sie direkt mit den Leuten sprechen. Andererseits ist Twittern auch gefährlich. Wenn man einmal etwas Unstrittiges twittert oder etwas Falsches macht, kann es ihren Ruf beschädigen.

» amulet20 » Beiträge: 18 » Talkpoints: 1,59 »


Socialmedia Plattformen sind ja eigentlich für den Austausch und nicht nur für die einseitige Informationsweitergabe da. Wenn nun Politiker twittern, facebooken usw. dann erwartet man doch irgendwo auch, dass sie sich der Diskussionskultur stellen. Meistens ist es jedoch so, dass sie auf Fragen, Anliegen, Kritik usw. gar nicht eingehen oder antworten. Von daher finde ich es total unsinnig und überflüssig, wenn Diese sich bei solchen Seiten anmelden, wenn man als Politiker nicht bereit ist, Dialoge zu führen.

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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