Nigerianischer Werbespot gegen Einwanderung...

vom 25.11.2007, 23:12 Uhr

...in die Schweiz

In der Halbzeitpause des Fußballspiels Schweiz - Nigeria ist im nigerianischen Fernsehen ein Werbespot gegen die Einwanderung in die Schweiz ausgestrahlt worden. Dieser soll die Schweiz für die Nigerianer schlecht machen, um sie davon abzuhalten, in die Schweiz einzuwandern. Im Werbespot wird gezeigt, was Einwanderern passieren kann, wenn sie in die Schweiz kommen: Ein Leben in Armut, ohne jegliche Perspektiven. Finanziert wurde die Werbung, die auch im Radio zu hören ist, von der schweizerischen Regierung. Vom Direktor des Bundesamtes für Migration wurde gesagt, dass es die Pflicht des Staates sei, möglichen Einwanderern zu zeigen, was sie erwarten könnte. Mit den Werbespots wolle man die in den Köpfen herrschenden Vorstellungen vom Land, in dem Milch und Honig fließt, relativieren.

Lg, Tauraxx

» Tauraxx » Beiträge: 1156 » Talkpoints: -12,45 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Kein Wunder, wenn so viele Leute aus Nigeria auswandern wollen. Eigentlich müssten die Namen bei dem Werbespot ungetauscht werden. In der Schweiz fließt Honig und Milch und in Nigeria fließt allein nur die Armut der Bevölkerung.
Hoffentlich macht Deutschland das nicht genau so und macht einen Werbespot, indem es darum geht das, wenn man auswandert nicht reich wird und nur im armut leben wird.
Nagut eigt kann jedes Land sagen, dass das eigene Land besser ist als andere, denn jeder hat eine andere Einstellung zu seinem Land.

» Roflmann » Beiträge: 17 » Talkpoints: 6,27 »


Eigentlich finde ich die Idee nicht schlecht. Woher sollen die Nigerianer denn auch wissen, wie es wirklich ist in der Schweiz? Sie stellen sich vor, man lebt dort gut, wird herzlich aufgenommen, hat es leichter,...aber im Endeffekt ist es gerade das Gegenteil davon. Ausländer/Einwanderer werden in der Schweiz ohnehin schon nicht gerade freundlich willkommen geheißen und man möchte seinen Landsleuten diese Illusion eben nehmen. Das ist ja nur gut gemeint.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Moin,
Ich finde diesen Werbespot weder gut noch schlecht... was wiederum für die neutrale schweiz spricht :D
Auf der einen Seite hat es etwas Gutes, da vermutlich bei den meisten Auswanderern die Vorstellung präsent ist, dass alles besser laufen wird und sie ein leben in relativem Reichtum erwartet die Darstellung dessen, was möglicherweise daraus werden kann - nämlich die Verarmung in einer ungewohnten Umgebung, ohne vertraute Personen könnte möglicherweise viele abschrecken.
Diese Gute Seite wird allerdings von der Schlechten wieder plattgemacht, da die Darstellung von Armut in der schweiz ja nicht wirklich der Realität entspricht... vielen Nigerianern geht es eben sehr schlecht, was sie überhaupt erst dazu treibt, auswandern zu wollen- vermutlich würde man sonst nicht einfach so sein Vaterland verlassen und sich in die Ungewissheit begeben. Verglichen mit dem Lebensstandart den sie hatten kann es für die meisten also tatsächlich nur bergauf gehen.
Mal ganz davon abgesehen glaube ich nicht, dass es der Schweiz irgendetwas helfen wird diesen Werbespot auzustrahlen... denn wer lässt sich denn von einer gewissen Vorstellung, die einem im Leben womöglich den letzten Strohalm als Halt bietet so schnell abbringen?

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» darkshadow18 » Beiträge: 46 » Talkpoints: -0,10 »



Ich denke, es geht hier nicht um die Einwanderungen im allgemeinen, sondern um die illegale Einwanderung. Hier ist ja gerade Nigeria ein betroffenes Land (viele Nigerianer wandern auch illegal nach Deutschland aus). Die illegalen Migranten haben jedoch ein großes Problem. Sie können hier kein gutes Leben führen! Sie können nicht arbeiten gehen, bzw. müssen sich schwarz ein paar Kröten verdienen, weil sie keine gemeldeten deutschen Bürger sind. Sie gehen nicht zum Arzt, weil sie Angst haben, dass sie verraten werden. Sie schicken ihre Kinder nicht zur Schule, weil sie ebenfalls nicht gemeldet sind und das Anmeldeverfahren für Schüler viele Informationen fordert, die die illegalen Einwanderer aus Angst vor dem entdeckt werden nicht angeben wollen.
Ansonsten spricht sicher nichts gegen die schweiz, ich denke es geht nur darum ;)

» thairu » Beiträge: 184 » Talkpoints: 8,77 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Einen wunderschönen Guten Morgen miteinander,

finde es eigentlich ganz vernünftig das man versucht das Bild vom "Schlarafenland" etwas zu bereinigen und von daher unterstütze ich das ganze schon. Allerdings frage ich mich auch, wieviele Negerianer haben einen Fernseher geschweige denn ein Radio um das ganze auch zu sehen? Oder wird es auf öffentlichen Plätzen ausgestrahlt?

Liebe Grüße von der MissMouse

» missmouse » Beiträge: 435 » Talkpoints: -3,87 » Auszeichnung für 100 Beiträge


ich habe diesen Film heute bei den pro 7 Nachrichten gesehnen und fand ich schon ein bischen sehr "krass"!
es gibt schließloich auch Einwanderer die es schaffen in Europa fußzufassen.
Und nicht alle werden zu bettlern und Kriminellen!
viele grüße philipp the p

» philipp the p » Beiträge: 65 » Talkpoints: -0,27 »



Hi allerseits,

der Versuch selbst macht ja schon Sinn (auch wenn's recht "krass" und klischeehaft ausgefallen ist), aber bringt das auch wirklich etwas? Zum Nachdenken gezwungen werden, kann keiner; und auch ein Unfallverursacher, dem seit Neusten dazu "Schocker-Videos" gezeigt werden (vergleiche Spiegel vor ca. einem halben Jahr) wird nicht gleich vom Saulus zum Paulus.
Vielleicht ist die Überlegung andersherum auch berechtigt: Anstatt von der Schweiz (oder Europa generell) abzuschrecken, eher ein Hilfprojekt vor Ort (und zwar eines nach dem Grundsatz "Hilfe zur Selbsthilfe") fördern, dann ist der Anreiz zum weggehen nicht mehr so groß.

» Mugelina » Beiträge: 19 » Talkpoints: 9,22 »


Ich halte so eine Idee für garnicht so unvernünftig! Teilweise scheinen die Leute in ärmeren Ländern ja total falsche Vorstellungen zu haben. Gerade über Deutschland kann man ja im weiter entfernteren Ausland die krassesten Geschichten hören: von "Die sind da alle Nazis und Hitler ist König" bis zu "Jeder Deutsche wohnt in einem Palast und geht nirgendwo hin zu Fuß, weil seine Diener ihn tragen" gibts da fast alles.
Und wenn man mal ehrlich ist: Die wenigsten Einwanderer, werden in Deutschland wirklich glücklich. Wie soll das auch gehen, wenn die Menschen hier ohne wirkliche Ausbildung und ohne Geld herkommen? Schlecht ausgebildete Menschen bei denen es nur für Hilfsarbeiterjobs reicht, haben wir hier auch so schon genug und bei Einwanderern kommt dann ja auch noch die Sprachbarriere dazu.

Also ich finde das gut, auch wenn es im ersten Moment arrogant erscheinen mag.

MfG
Phantomlord

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» Phantomlord » Beiträge: 953 » Talkpoints: 6,41 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Mein Mann ist selbst Nigerianer und ich finde die Idee gar nicht mal so schlecht. Viele dort haben überzogene Vorstellungen. Die Frage ist bloß, ob es etwas bringt, denn die denken dann unter Umständen, dass das alles nur erlogen ist, um sie von der Einwanderung abzuhalten, also nicht jeder wird diesem Spot glauben schenken. Oder sie denken, es betrifft sie nicht nach dem Motto "ich bin schlau und finde mich zurecht, mir passiert das nicht". Aber einen Versuch ist es ja wert und einige werden dem Spot wohl auch Glauben schenken.

Das Problem ist nämlich, wenn man drüben ist, dass einem kaum einer glaubt, wenn man sagt, dass das Leben hier kein Zuckerschlecken ist und man selbst auch monatelang für das Flugticket sparen musste oder dergleichen. Die meisten glauben dann, man sagt das nur, um sie davon abzuhalten zu kommen und auch ein Stück vom Kuchen abzuhaben. Das ist traurig, aber wahr. Viele kennen Europa halt nur aus kitschigen Fernsehserien und nicht wirklich die Realität.

Das Groteske ist ja, dass es einem Slumbewohner aus Nigeria tatsächlich in Deutschland besser gehen würde, für den wäre ein Asylbewohnerheim, das einigermaßen gepflegt ist, schon tausendmal besser als seine Hütte.

Aber es sind ja nicht die Ärmsten der Armen, die nach Deutschland kommen, sondern diejenigen, die sich ein Flugticket kaufen konnten, die ein Visum organisieren konnten. Und auch wenn diese Personen unter Umständen ein, zwei Jahre dafür sparen mussten, so gehören sie dennoch nicht zu dem Ärmsten, denn diese haben ganz andere Sorgen, als für ein Flugticket zu sparen und sind froh, wenn sie genug zu essen haben. Infolge dessen sind diese Personen tatsächlich enttäuscht, wenn sie ihr Dasein als Asylanten am Rande der Gesellschaft fristen müssen, um es mal drastisch auszudrücken, und sich nicht all die tollen Konsumgüter leisten können, die sie sich erträumt haben bzw. auch kein Geld an ihre Familie schicken können.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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