Dicke Einwanderer sind in Neuseeland nicht erlaubt

vom 20.11.2007, 15:59 Uhr

...und müssen sich vorher einer radikalen Schlankheitskur unterziehen. So ist bei Frauen ein max. Taillenmaß von 88 cm erlaubt. Die neuseeländische Einwanderungsbehörde hat Angst, dass die Gesundheitskosten dadurch explodieren. Mit dieser Begründung wurde einer Britin die Einwanderung untersagt.

Aufgrund dessen verlangte nun ein neuseeländischer Abgeordneter, dass alle fettleibigen Politiker entlassen werden müssten. Diese seien schliesslich genau so eine Gefahr für hohe Kosten im Gesundheitswesen.

Andere Krankheiten, mit denen man nicht einwandern darf, sind u.a. Hämophilie und Tuberkulose, sowie Krankheiten bzw. Behinderungen, die eine 24-stündige Pflege erfordern.

Wie findet Ihr das denn? Könntet Ihr Euch so etwas in Deutschland auch vorstellen?

Benutzeravatar

» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Da wir das Antidiskrimierungsgesetz haben, darf wegen so etwas garantiert nicht die Einwanderung untersagt werden - vor allem da wir sowieso ein Volk der Übergewichtigen (geworden) sind.

Bei den Neuseeländern wundert mich das schon direkt, ein Staat der unsere Verfassung weitestgehend kopiert hat und sonst eher liberal wirkt schlägt solche Töne an? Hm, auf der anderen Seite ist das Land ja noch jung und man achtet noch auf einen schlanken und ausgeglichenen Staatshaushalt mit dem Motto: "Wir schaffen unsere Probleme selber und holen uns keine ins Land.".

Benutzeravatar

» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich kanns mir jetzt kaum vorstellen, aber ok, wenns dafür Gründe gibt . Ich kenne das Gesetz ja in Neuseeland nicht. Wenn es aber doch logische Gründe dafür git, dass Neuseeland nicht möchte, dass Kranke (und extrem Dicke sind nun einmal auch körperlich eingeschränkt und krank) bei ihnen einwandern, kann ich das schon nachvollziehen. Ich weiss nicht ob das schon Diskriminierung ist,...?! Es gibt auch Vorschriften beim Fliegen und wenn ein Passagier ein bestimmtes Gewicht überschreitet, muss er für 2 bezahlen. Für die Leute selbst ist das aber OK, weil es ja logisch und begründbar ist.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Hintergrund ist übrigens dieser, dass die Britin mit ihrem Mann auswandern wollte. Dieser hatte dort eine Arbeitsstelle bekommen, da in Neuseeland wohl Fachkräfte fehlen. Seine Frau muss noch draussen bleiben. Der britische Arzt hat zu ihr übrigens gemeint, dass Übergewicht nicht gleich Krankheit bedeutet... Sie versucht nun bis Weihnachten das BMI-Ziel, welches übrigens unbekannt ist, zu erreichen. Anderweitig versprach der Mann ihr, dass er wieder zurück nach Grossbritannien kommt.

Laut des Artikels liegt bei ihr der BMI bei 42. Dieser ist nicht wenig, sicher. Aber gleich davon auszugehen, dass sie dann krank ist bzw. wird, ist doch etwas übertrieben. Schliesslich kann ein schlanker Mensch ebenfalls erkranken. Ich würde es halbwegs verstehen, wenn sie eine Krankheit hätte, die wirklich Kosten verursacht. Aber wenn es nur wegen dem Übergewicht ist, was sie sich evtl angefuttert hat, dann kann ich die Haltung nicht wirklich verstehen. Hier wird doch ehrlich gesagt auch keiner, der nur zu dick ist, wegen dem Übergewicht behandelt.

Dass auch kranke Menschen nicht als Einwanderer willkommen sind, habe ich kürzlich in einem TV- Bericht gesehen. Eine junge Frau mit Multiple Sklerose (und keine anderen Krankheiten, wenn ich mich richtig erinnere) wollte ebenfalls in Neuseeland einwandern. Sie hatte schon einen Job und brauchte nur noch ein Gesundheitsvisum. Das hat sie natürlich aufgrund der MS nicht bekommen und musste wieder nach Deutschland zurückkehren. Sie hatte sich dort noch nach Hilfen erkundigt, aber da ist scheinbar nichts zu machen.

Benutzeravatar

» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Also ich finde, dass das nicht sehr toll ist. Und es ist, meiner Meinung nach, schon Diskriminierung, wenn man dicke Menschen als Krank bezeichnet. Okay bei einem BMI von 30 aufwärts gilt es schon als krank, aber einem deshalb die Einreise zu verweigern! Dicke sind auch Menschen.

Und Diskriminierung definiert sich durch:
Unterscheidung und Bewertung von Menschen anhand von körperlichen oder geistigen Fähigkeiten und körperlichem Erscheinungsbild. Und das ist eine eindeutige Bewertung nach Ercheinungsbild!!!

» Byeka » Beiträge: 27 » Talkpoints: 0,17 »


Erst wird man vielleicht krank und nimmt zu und dann darf man nicht mal in das Land seiner Wahl (in dem Fall Neuseeland) einreisen.Ist heftig und richtig diskriminierend.
Im allgemeinen Kranke Menschen so an den Pranger zu stellen ist echt erbärmlich.

» grimmer » Beiträge: 149 » Talkpoints: 1,89 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Boah das ist ja krass, wie ich finde.
Wie kann man Leuten die an Erbkrankheiten, Nervenkrankheiten oder Behinderungen leiden die Einwanderung verbieten?
Das finde ich echt total asozial und diskriminierend. Sorry wenn ich es so ausdrücke, aber das ist meine Meinung.
Das ist echt krass. Wie würde die Welt denn enden, wenn irgenwann in jedem Land dieses Verbot gilt. Dann werden Leute mit Behinderungen und anderen Krankheiten umgebracht oder wie soll man das verstehen? (Schon klar, dass es nicht soweit kommen wird, das ist nur reine Vorstellung.)
Ich kann echt nicht glauben, was für Sachen es in der Welt gibt - unmöglich! Anstatt mal woanders zu sparen..

» PureDiamond » Beiträge: 378 » Talkpoints: 1,82 » Auszeichnung für 100 Beiträge



*steph* hat ja schon die Sache mit dem Gesundheitsvisum beschrieben, daher könnte ich mir vorstellen, dass die Frau nicht allein wegen ihrer Leibesfülle nicht einwandern durfte. Vielleicht wurde der Presse gegenüber verschwiegen, welche Krankheiten diese Frau schon durch ihre Leibesfülle hat.
Und ob das wirklich diskriminierend ist, weiß ich nicht.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


JA, ich könnte mir eine solche Regelung in Deutschland sehr gut vorstellen, denn der Sinn liegt ja auf der Hand: Übergewichtige kosten die Krankenkassen sehr viel Geld. Da ich auf meine Figur achte (65cm circa Taillenumfang - Kleidergröße 36 oder achtunddreißig) hätte ich mit dieser Regelung keine Probleme, meine Eltern genausowenig. Auch wenn es für die Menschen verachtend sein mag, oder diskriminierend, ich befürworte diese Regelung.
PEch nur für die Menschen, die wegen Medikamenten oder aufgrund einer Krankheit dicker sind. Vielleicht gibt es da ja eine Ausnahmeregelung? Es ärgert mich aber zu sehen, wenn MEnschen aus disziplinlosigkeit übergewichtig sind - dazu zählt vor mich vor allem starkes Übergewicht - und die schlanken müssen für sie bzw. die gleichen KRankenkassenbeiträge bezahlen. Denn bewiesen ist ja wohl, dass Übergewichtige ein hohes Risiko für Herzleiden, Bluthochdruck und Diabetes!!! haben. und nicht zu vergessen Knieprobleme (teuer, teuer so ein neues Knie!)
LG Jenna

» Jenna » Beiträge: 1270 » Talkpoints: -1,27 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Na und. hochleistungssportler haben ein höheres Herinfaktrisioko als Übergewichtige. Und nur weil das Risiko höher ist heisst es nicht, dass sie alle krank werden und dünne können auch krank werden. Dicke halten in solchen Dingen sowieso mehr aus. Bei einem Besuch beim Arzt oder im Krankenhaus sieht man, dass ein Großteil der Menschen nicht übergewichtig ist und schließlich zahlen die Übergewichtigen auch für die kranken Schlanken! Außerdem müsste man nach dieser Vosrstellung Alten Menschen auch einwanderung verbieten, denn sie haben auch ein hohes Risiko für Herzleiden, Bluthochdruck und Diabetes. Und Pflegefälle sind besonders teuer.

» Byeka » Beiträge: 27 » Talkpoints: 0,17 »


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^