Kaffee zwei mal durchkochen lassen? Warum?
Ich war gerade zum Frühstücken bei einer Freundin. Es ist das erste Mal, das wir das machen. Es war auch wirklich sehr nett, alles hat gut geschmeckt. Doch ich musste mich schon fragen ob das mit dem Kaffee so normal ist. Ich habe die Kaffeekanne befüllt, sie fragte mich wie viel Wasser ich hineingetan habe. Ich antwortete neun Tassen und sie fing an das Kaffeepulver einzufüllen.
Sie hörte aber schon bei nach sechs Löffeln auf. Ich wunderte mich und bat sie doch noch ein paar Löffel aufzufüllen weil er sonst so dünn wird. Doch ich habe mich schon erschrocken als ihre Antwort kam: "Ich habe doch noch die Filtertüte und den Restkaffee von gestern drin, das füll ich jetzt nur auf und dann ist er perfekt. Das ist doch sonst Verschwendung."
Ich habe von so etwas noch nie gehört und auch noch nie gemacht. Ist das nicht irgendwie unhygienisch? Macht das von euch jemand? Was "treibt" Leute dazu? Sparwut vielleicht, aber das kostet doch nicht wirklich viel.
Es ist nicht unhygienisch, aber es bringt einfach nichts. Zumindest nicht was die Lösung des Koffeins aus dem Kaffeepulver angeht. Bei zweimaligem Nutzen eines Kaffeesatzes, kann man davon ausgehen dass der zweite Aufguss kein Koffein mehr enthält.
Die Farbbestandteile und Aromen sind aber in einer solchen Menge im Kaffeepulver enthalten, dass man es dem Kaffee nicht ansieht oder schmeckt. Da deine Freundin nun auch zum alten Satz neues Pulver hinzu gibt, ist eigentlich nichts dagegen einzuwenden.
Doch, gehört habe ich davon auch schon, nicht nur, was Kaffee angeht, sondern auch, was Tee und Teebeutel angeht. Und ich halte davon überhaupt nichts. Zum einen kann ich mir nicht vorstellen, dass das vergleichbar mit frisch aufgebrühtem Kaffee ist, zum anderen hätte ich da Sorge aufgrund der Hygiene. Kaffeepulver ist ja ein feuchtes Millieu, auch wird Kaffeewasser zwar sehr heiß, aber nicht so durchgekocht wie Wasser im Wasserkocher. Nach vierundzwanzig Stunden (wenn es vom Vortag ist), können sich da gut sämtliche Keime gebildet haben. Ich würde daher von solch einem Kaffee keinen einzigen Schluck trinken.
Den einzigen Effekt, den das vermutlich bringt, ist dass der Kaffe ziemlich bitter schmeckt, weil durch das lange Ziehen ziemlich viele Gerbstoffe gelöst werden. Mein Geschmack wäre das nicht. Ich mag den Kaffee lieber stark und Bitterstoffarm und kurz gebrüht. Espresso eben.
Wenn man das alte Kaffepulver noch mal aufbrüht, dann sind die Keime eigentlich durch das kochende Wasser, das man neu dazugießt, tot.
Schwarzen Tee brüht man eigentlich nicht mehrmals auf. Bei grünem Tee ist das was anderes. Guter Grüntee kann wirklich mehrmals aufgebrüht werden, ohne dass man da Qualitätseinbußen merkt. Bei Kaffe kommt am Schluss des Filterns jedoch immer ziemlich helles Wasser bei mir, woran man merkt, dass das Kaffepulver ausgelaugt ist. Der einzige Vorteil könnte sein, dass der alte Kaffe unten das Wasser langsamer durch den Filter fließen lässt. Damit kommt das Kaffepulver länger mit dem Wasser in Kontakt und wird besser ausgenützt. Da könntest Du deiner Freundin aber mal die französischen Kaffeepressen empfehlen. Darin kann man den Kaffee auch recht lange ziehen lassen. Danach drückt man ein Sieb herunter und filtriert so den Aufguss. So wird der Kaffe auch mit vergleichsweise wenig Kaffepulver recht stark.
Ob es wirklich Geiz ist, weiß ich nicht. Vielleicht hat Deine Freundin das mal von ihrer Mutter oder Oma als Geheimtipp ausprobiert und es schmeckt ihr. Manche komischen Rezepte halten sich eben. Ich zum Beispiel bin felsenfest davon überzeugt, dass Filterkaffe besser schmeckt, wenn man eine Prise Salz in den Filter gibt.
Ich hab diese Art der Kaffee-Zubereitung von früher auch gekannt. Genutzt wurde sie sicherlich auch schon mal bei uns in der Familie. Ich selber nehme aber immer eine frische Filtertüte und Kaffeepulver. Da ich gleichzeitig auch eine Senseo-Maschine nutze, bemerke ich natürlich ganz extrem, dass bei Filterkaffee viel mehr Bitterstoffe gelöst werden. Bei doppelt genutztem Pulver sind das natürlich auch viel mehr Bitterstoffe noch.
Ich kann mir nur vorstellen, dass das davon kommt, Geld zu sparen weil man weniger frisches Pulver braucht oder dass es einfach Bequemlichkeit ist, den Filter herauszunehmen und einen neuen einzusetzen.
Das eine Prise Salz in den Kaffeefilter gegeben den Geschmack verbessern soll, stimmt nicht ganz. Das Salz aktiviert die Geschmackszellen auf der Zunge und dadurch nehmen wir den Kaffeegeschmack deutlicher war.
Ich benutze nur noch selten eine Kaffeemaschine mit Filter, eigentlich nur noch dann, wenn ich viele Gäste habe und eine größere Menge Kaffee brauche. Aber früher war das natürlich Standard und wenn ich es eilig hatte habe ich mir schon öfter mal eine Tasse eingeschenkt während der Kaffee noch am durchlaufen war - meine Maschine hat so einen Stopper am Filter, so dass nichts auf die Platte tropft - und dabei ist mir aufgefallen, dass die erste Tasse immer stärker ist als die weiteren Tassen.
Von daher denke ich, dass nochmal aufgebrühtes Kaffeepulver keinen wirklich leckeren Kaffee mehr liefern kann. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Motivation für so etwas der Geschmack ist, wahrscheinlich geht es da eher darum ein paar Cent zu sparen.
Und da hier Tee erwähnt wurde - bei grünem Tee ist es eigentlich normal ihn mehrmals aufzubrühen, bzw. die Blätter kommen direkt in die Kanne und es wird immer wieder heißes Wasser nachgeschüttet. Es gibt auch Sorten bei denen man den ersten Aufguss gar nicht trinkt sondern erst die folgenden. Das kann man also mit Kaffee nicht vergleichen.
Unhygienisch hin oder her, ich finde das doch etwas merkwürdig. Sowas bringt wirklich absolut nichts. Wenn man normal Kaffee kocht, dann wird das Aroma ja schon verbraucht. Nimmt man einen alten Kaffeesatz, bringt das demnach nicht das geringste. Der Kaffee würde folglich also trotzdem etwas zu dünn werden.
Wir kochen immer frisch und nie mit altem Kaffeesatz. Wobei ich auch schonmal Teebeutel zweimal benutzt habe. Nicht aus Sparmaßnahmen allerdings. Und zwar habe ich da Tee getrunken, der war zu stark (obwohl ich den Beutel rechtzeitig aus dem Wasser genommen habe). Also habe ich direkt danach noch eine Tasse mit dem Beutel getrunken und so war es dann doch ideal. Die Sorte habe ich allerdings nicht wieder gekauft. Bei Kaffee funktioniert das so aber nicht.
Ich habe von so etwas bisher auch noch nie gehört und kann das Vorgehen deiner Freundin auch absolut nicht nachvollziehen. Ich bin zwar kein Kaffeetrinker, allerdings würde ich niemandem so etwas zumuten, wenn ich mal für jemanden Kaffee koche.
Ich kann es überhaupt nicht nachvollziehen, wenn Leute solche seltsamen Sparmethoden entwickeln. Wobei so etwas in meinen Augen mit Sparsamkeit absolut nichts zu tun hat, sondern einfach nur mit Geiz, was ich ganz furchtbar finde. Geiz ist eine extrem unangenehme Charaktereigenschaft und ich kann mit Leuten, die geizig sind, nicht viel anfangen.
Ich weiß nicht, ob es unbedingt unhygienisch ist, den alten Kaffee noch einmal durchlaufen zu lassen. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass der Kaffee so gut schmeckt wie Kaffee, der komplett aus frischem Kaffeepulver zubereitet wurde.
So was habe ich noch nie gehört. Ich hatte zwar mal einen Freund, der den Kaffee vom Vortag nochmal aufwärmte, was auch schon nicht so gut schmeckte, aber das alte Filter und das schonmal aufgebrühte Kaffeepulver noch mal zu verwenden, dass kommt mir doch sehr absurd vor.
Ich hätte auch Angst, dass sich die Nähte des Kaffeefilters lösen und mir dann der ganze Sapsch in die Kanne fließt. Außerdem finde ich es auch nicht besonders hygienisch. Es sei denn, sie hat das alte Filter im Kühlschrank gelagert, bevor sie es noch mal eingesetzt hat.
Weshalb sollte das denn unhygienisch sein? Innerhalb eines Tages wird es wohl kaum zu Schimmelbildung oder ähnlichem kommen. Abgesehen davon wird ja alles mit heißem Wasser sozusagen desinfiziert.
Ich persönlich würde es trotzdem nie machen, weil ich denke, dass man Kaffee genießen sollte und wer ein wirklich Genießer ist, toleriert auch den geringsten Aromenverlust aus Spargründen nicht.
Wer es einfach nicht übers Herz bringt, den Kaffeesatz wegzuschmeißen, soll ihn doch lieber als Dünger verwenden. Den meisten Pflanzen tut ein bisschen Kaffee in der frischen Erde nach dem Umtopfen richtig gut.
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