Schutzgelderpressung in Deutschland

vom 04.10.2009, 17:47 Uhr

Ich habe ja hier schon ein Thema aufgemacht, wo es auch um Schutzgelderpressung geht. Chinarestaurant und lebende Fische im Eingangsbereich . Aber hier wollte ich mal generell fragen, ob es wirklich so ein verbreitetes Verbrechen hier in Deutschland ist, dass Schutzgelderpresser hier ihr Unwesen treiben.

Bisher habe ich das nur in Filmen gesehen und nicht mal groß in den Medien, wenn wirklich mal ein Restaurant überfallen wird. Ich glaube, dass es wohl auch schon vorgekommen ist, dass irgendwelche Restaurants in einer Schießerei verwickelt waren. Aber da waren immer von Familienstreitereien die Rede.

Wie ist das mit der Schutzgelderpressung hier in Deutschland? Gbit es da wirklich die Mafia, die das betreibt oder ist das einfach nur ein Märchen aus den Mafiafilmen und nicht reell?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Hallo Diamante,

ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass es wie in den Filmen eine Mafia gibt, die den Läden "rät" sich abzusichern, bevor noch "Unfälle" passieren oder gar "Verbrecher" den Laden überfallen. Ich selbst habe noch nie von solchen Fällen gehört und bin ein wenig skeptisch darüber.

Ich denke aber, dass die betroffenen Unternehmen schnellstens die Polizei aufsuchen sollten, denn schließlich fällt das irgendwann auf, spätestens zur Bilanz, die die meisten Unternehmen machen müssen oder es zu einer Inspektion des Finanzamtes kommt.

» KreativX » Beiträge: 104 » Talkpoints: -0,41 » Auszeichnung für 100 Beiträge


@KreativX
Nur weil man von etwas noch nichts gehört hat heißt das nicht, dass es das nicht gibt! Hendiadyoin sagt Dir bestimmt auch nichts und trotzdem gibt es das.

Und natürlich wird auch in Deutschland Schutzgeld erpresst, vornehmlich in Gegenden und von Personen, die allgemein wenig Lust darauf haben zur Polizei zu gehen aufgrund schlechter Erfahrungen jeglicher Art - bei uns sind das eben meist Ausländer, meist "Chinesen".

Nur mal eben als Impuls zum selber lesen.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Hallo,

ich finde eine gewisse Skepsis gegenüber in Filmen und den Medien allgemein dargestellte Sachen eigentlich sehr vernünftig. Man sollte nicht immer alles für bare Münze nehmen was man so hört, oder sieht. Und das die meisten Filme reine Fiktion sind (es sei denn es wird auf wahre Begebenheiten hingewiesen) weis denk ich mal heute jedes Kind.

Was die Arbeit der internationalen Mafia in Deutschland angeht kann dir glaube ich keiner, der nicht selbst schon mal die Erfahrung mit ihr gemacht hat, etwas darüber sagen. Es besteht kein Zweifel daran, dass es wirklich eine Mafia gibt, was genau ihre Einnahmequellen sind, ist ein wohlgehütetes Geheimnis. Ich finde gerade bei Schutzgelderpressung wird es schwer, dass die ganze Sache nicht irgendwann doch mal auffliegt. Wie schon vor mir geschrieben wurde, spätestens bei dem nächsten Besuch vom Finanzamt fliegt doch alles eh auf und genau das weis die Mafia doch auch!

Vor allem die Intelligenz, die das organisierte Verbrechen heutzutage an den Tag legt, sollte nicht unterschätzt werden! Ich bin zwar kein Mafiosi, aber selbst ich wüsste schon weitaus lukrativere Geldquellen, ohne dabei Gefahr zu laufen von den Behörden früher oder später gefasst zu werden.

» S1GRFX » Beiträge: 11 » Talkpoints: 5,45 »



Also sorry, aber das ist doch blanker Unsinn. Welche Einnahmequellen Kriminelle haben ist weithin bekannt, die Kripo steht da nicht jedesmal von neuem vor einer unlösbaren Aufgabe und rätselt, wie die wohl das Geld beschaffen können und wo das nur herkommen kann! Da muss man auch nicht den Don persönlich kennen, sondern nur einen Blick in entsprechende Kriminalstudien werfen.

S1GRFX hat geschrieben:Wie schon vor mir geschrieben wurde, spätestens bei dem nächsten Besuch vom Finanzamt fliegt doch alles eh auf und genau das weis die Mafia doch auch!

Denkst Du ernsthaft, dort wird sauber Buch geführt in Erwartung der nächsten Stuerprüfung am Dienstag? Gerade bei gastronomischen Betrieben kann man einfachst Geld beiseite schaffen: Ware eingekauft, "zuviel" Ware eingekauft, Ware abgeschrieben weil abgelaufen. Schon stimmt die Ausgabenseite - und das heißt, wer nicht von alleine drauf kommt, man muss nicht alles was rausgeht an Menüs auch genauso als Einnahmen abrechnen, es kann schließlich niemand kontrollieren! Und die Fahnder setzen sich nicht wegen sowas in ein Lokal sondern höchstens wegen Schwarzarbeit. Und das kann man ewig fortführen, wie man Einnahmen mal eben am Finanzamt vorbeileiten kann, wenn man sich nicht allzu dreist und ungeschickt anstellt.

Oder wie ein ehemaliger Prof von mir immer lächelnd meinte: "Gastronomen und Antiquitätenhändler sind die größten Steuerhinterzieher.".

Abseits davon, wenn ein Unternehmer dies nicht machen sollte, würde das in den Büchern nicht als "Schutzgeld an XY" erscheinen, sondern als zu versteuernder "Privatentnahme". Nicht umsonst wird aus wirtschaftlicher Sicht Schutzgeld deswegen als schädlich empfunden, da es dem geregelten Wirtschaftskreislauf entzogen wird (so wie alles Geld, welches in dunkle Kassen fließt).

S1GRFX hat geschrieben:Vor allem die Intelligenz, die das organisierte Verbrechen heutzutage an den Tag legt, sollte nicht unterschätzt werden!

Richtig - nur spricht dein Post ja nicht gerade dafür.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Subbotnik hat geschrieben:Richtig - nur spricht dein Post ja nicht gerade dafür.

Nur gut, dass ich nicht zur Mafia gehöre! :lol: Was die Möglichkeiten zur Steuerhinterziehung von Gastronomen angeht, gebe ich dir Recht. Da kann man schon einiges machen.

Was das Wissen der Kripo über Machenschaften der Mafia in Deutschland angeht, das sehe ich dennoch anders! Als vor ein paar Jahren in Duisburg eine Schießerei 6 Tote forderte sind die zuständigen Beamten mit Sicherheit, über die Brisanz des Themas "Mafia in Deutschland" auch erstmal aufgeschreckt. Das hat doch keiner geglaubt, dass irgendwelche Clans aus Kalabrien sich hier gegenseitig über den Haufen schießen!

» S1GRFX » Beiträge: 11 » Talkpoints: 5,45 »


Das einzige was in Duisburg für Aufmerksamkeit sorgte war, mit welcher Rücksichtslosigkeit, und man kann schon sagen, wie dreist die italienische Mafia in Deutschland vorging da bisher eben alles schön unter der Hand lief (auch Morde) und nicht so in aller Öffentlichkeit.

Nur hat das rein gar nichts damit zu tun, da es "nur" ein mafiainternen Konflikt um Territorien war, wie die Mafia ihr Geld verdient - und das bekommt sie eben nicht mit Schießereien auf offener Straße in die Kasse, sondern nach wie vor mit Zwangsprostitution, Drogenhandel, Schwarzarbeit, Schutzgelderpressung, Menschenhandel, Subventionsbetrug oder illegalem Glücksspiel.

Ansonsten ist die deutsche Polizei von der Russenmafia und der türkischen Mafia schon einiges gewohnt.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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