Kein Anspruch auf Lohn während der Pause

Das LAG Hessen in Frankfurt entschied in einem Grundsatzurteil eine leidige Frage, die schon zu einigen Diskussionen bei Arbeitnehmern (mangels Rechtskenntnis) führte. Besteht während der Pause ein Anspruch auf Lohn - schließlich ist man auf der Arbeit und nicht zuhause und der eine bekommt sie vergütet der andere nicht.

Die Richter entschieden, dass kein automatischen Anspruch auf Lohn während der Pause bestünde (Az 17 Sa 473/07), ausgenommen hiervon sind lediglich die Fälle, in denen im Arbeitsvertrag ausdrücklich geregelt ist, dass auch Pausen vergütet werden oder dass diese bisher aufgrund von „betrieblicher Übung“ vergütet wurden.

Geklagt hatte ein Beschäftigter einer Sicherheitsfirma, welche ihm die 30 bis 45 minütige Pause nicht vergütete er aber damit argumentierte, dass dies wie beim bezahlten Urlaub der Fall sein müsste. Da der Beschäftigte vor Gericht einräumen musste, dass dies jedoch noch nie der Fall in der Firma war - betriebliche Übung damit hinfällig - entschied das Gericht zugunsten des Arbeitgebers.

Das ist ein leidiges Thema und ich kann verstehen, dass mancher Arbeitnehmer es nicht einsieht, dass die Pausen nicht bezahlt werden. Es gibt andere Arbeitgeber, die das anders handhaben und die Pausen ebenso bezahlen.

Auch die bezahlten Zigarettenpausen summieren sich bei einem Raucher und der nicht rauchende Kollege darf in der Zeit dann arbeiten. Das führt alles zu Spannungen zwischen den Arbeitnehmern, die nicht sein müssten. Warum können nicht alle gleich behandelt werden. Ich finde aber trotzdem die Lösung mit einer Zigarettenpause, die außerhalb der Arbeitsräume verbracht wird, gut. So ist es keine Belästigung für Nichtraucher.