Alltag-Service für sture Norddeutsche

vom 12.10.2007, 19:43 Uhr

Hallo,

vor einer Woche habe ich meiner Mutter zum Geburtstag einen Gutschein für Unterstützung im Haus und Garten geschenkt. Mein Gott, seit Jahren bat ich sie, sich im Haus und Garten helfen zu lassen... Es gibt Generationen, die müssen zu Ihrem Glück gezwungen werden. Meine Mutter gehört zur Generation "Stur und Uneinsichtig". Seit dem Tod meines Vaters schafft sie die Arbeiten im Haus und Garten nicht mehr - wollte sich nie helfen lassen seit dem.

Im Internet bin ich auf ein Service gestoßen "Alltags-Service", der Gutscheine für Serviceleistungen im Alltag anbietet. Eine Klasse Idee! Genau das, was ich brauchte.

Als ich Ihr den Gutschein zum Geburtstag gab, wehrte sie sich wie immer.
Gestern sagte Sie zu mir, dass Sie jetzt froh ist, dass Ihr Jemand bei dem ganzen Unkraut geholfen hat - sie konnte es auch nicht mehr sehen.

Kennt Ihr das auch oder ist das nur ein Phänomen von Norddeutschen?

Ich hoffe, sie läßt sich jetzt öfters helfen.
Sicherheitshaber habe ich die Visitenkarte von dem Service gleich auf Ihren Phonotisch gelassen.... :wink:

Vielleicht habe Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht.

beliba

» beliba » Beiträge: 3 » Talkpoints: 1,63 »



:lol: Herrlich beliba! Ich hab so gelacht...

Das mit der älteren Generation kann ich nur unterstreichen. Kommt mir sehr vertraut vor...

Wir Norddeutsche sind gar nicht so stur. Nur etwas zurückhaltender.
Die Idee mit dem Gutschein fand ich Klasse. Muß ich mir merken.
Was ist das für ein "Alltags-Service" und kannst Du den empfehlen? Kommst Du auch aus Hamburg? Für meine Beiden kann ich dies auch gut gebrauchen. Sie leben beide in Hamburg-Eimsbüttel. Schick mal den Link - würd mich mal interressieren.

LG

fee

» fee » Beiträge: 1 » Talkpoints: 0,30 »


Hallo,

ich kam aus Hamburg - wohne jetzt seit einigen Jahren in Düsseldorf. Tja, wo die Liebe hinfällt. Meine Mutter besuche ich so oft es geht. Daher konnte ich Ihr nicht so beistehen, wie ich wolte.

Jetzt bin ich beruhigt, weil ich jetzt jemanden für Sie habe, der Ihr all die schweren Dinge abnimmt.

Den Service kann ich nur im empfehlen. Sind in ganz Hamburg tätig und sehr hilfsbereit. Machen einen netten Eindruck.

Den Link kann ich Dir nicht posten! Muß mal selber unter Hamburg und Armando Service Hamburg schauen.

LG

beliba

» beliba » Beiträge: 3 » Talkpoints: 1,63 »



Also das ist ein wirklich nur zu bekanntes Problem, die Eltern oder auch Großelter wollen immer nur andere unterstützen und glücklich machen, aber selbst rein gar nichts annehmen.

Meine Großmutter will uns zum Beispiel immer bekochen, wenn wir sie aber zum Essen einladen lehnt sie strikt ab.

Mfg

Marco

» Marco » Beiträge: 99 » Talkpoints: -0,17 »



Hallo,

wenn meine Mutter zu Besuch ist - ist es das Gleiche.
Jetzt allerdings reist Sie nicht mehr so gerne (zu anstrengend - kann ich verstehen). Das eigene Bett ist Ihr lieber - egal wie bequem man es Ihr macht.
Ich bin mir sicher - wenn ich älter werde...bin ich ganz genau so :D
Das wird sicherlich mit vererbt!

Zumindest läßt sie sich jetzt ein bißchen helfen im Haus. Heute hat sie mir
am Telefon gesagt, dass Sie Ihren Keller entrümpelt lassen möchte (macht der nette junge Mann von Servicedienst). Ich soll nach dem alles aussortiert wurde - mir die Kiste mit den Spielsachen - und was weiß ich noch - bei der nächsten Gelegenheit abholen (ist doch zu Schade zum Wegwerfen, meint Sie). Naja, nicht alles hat gute Seiten...!

Hat Jemand ähnliche Erfahrungen und vielleicht Tipps für den besseren Umgang inkl. guten Überredungskünsten? Ich kann Hilfe gebrauchen - schließlich soll Sie nach Düsseldorf im Alter ziehen - falls mir das je gelingen sollte....

Gruß

beliba

» beliba » Beiträge: 3 » Talkpoints: 1,63 »


Das mit dem zu-schade-zum-Wegwerfen kenn ich auch schon von meiner Mama :lol: , konnte sie mittlerweile aber ein wenig davon kurieren. Bei uns gibt es jetzt keine guten Lumpen (kann man ja vielleicht doch noch mal als Putzlappen brauchen) und schlechten Lumpen (da hilft nur noch die Restmülltonne) mehr.

Ich glaube, dass das weniger mit norddeutsch oder insgesamt regional etwas zu tun hat.
Das ist irgendwie das Alter. Ich hab das auch immer bei meiner Oma beobachtet. Bloß nicht helfen lassen:
1. Könnte ja jemand sehen, was ich so zu verstecken habe (nicht, dass es da wirklich spannende Sachen gab).
2. Könnte ja jemand denken, ich bin alt und kann nicht mehr so richtig. Da spielt dann sicher mit rein, dass sich-helfen-lassen ja auch bedeutet, ich kann bestimmte Dinge eben nicht mehr allein. Wieso auch immer, ob es eben wirklich körperlich nachlassende Kräfte sind oder dass die Zeit nicht reicht alle dinge zu erledigen.

Was die Überredungskünste anbelangt, kann ich Dir keinen wirklichen Tipp geben.
Einmal kann die Zeit helfen: Bei meinem Opa war es irgendwann so weit, dass er nicht mehr allein sein wollte und auch einsah, dass es gesundheitlich einfach zu gefährlich sein könnte. Er hatte Asthma und zog dann freiwillig zu uns, der Tochter, dem Schwiegersohn und den Enkeln.
Manchmal muss man aber auch die ältere Generation zu ihrem Glück zwingen: Meine Oma kam irgendwann nicht mehr klar, nach mehreren Zuckerschocks und anderen Zwischenfällen kam sie zunächst ärztlich verordnet in Kurzzeitpflege. Und da gefiel es ihr im Altenheim so gut, dass sie gänzlich in ein wirklich gutes Heim umsiedelte.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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