Afrika - Kriegskosten

vom 12.10.2007, 00:43 Uhr

Die Hilfsorganisation Oxfam hat heute alarmierende, in meinen Augen aber nicht überraschende Zahlen veröffentlicht - in den letzten 15 Jahren haben Kriege in Afrika etwa 284 Milliarden $ verschlungen, das entspricht fast genau den Geldern der Entwicklungshilfe, welche die afrikanischen Staaten in diesem Zeitraum erhalten haben.
23 Länder Afrikas waren in kriegerische Konflikte verwickelt und dieses Geld, für Kriegskosten aufgebraucht, fehlt jetzt bei der Wasserversorgung, bei der Bildung und im Gesundheitswesen.
Nur ein Krieg reicht nach Angaben Oxfams aus, um die afrikanische Volkswirtschaft in einem Jahr um 15 % fallenzulassen.

» Saturn1985 » Beiträge: 445 » Talkpoints: -0,12 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo,

man das ist ja echt dumm, wir spenden feste nach Afrika, das später niemand sagen kann, dass wir ärmeren ländern nicht helfen, un die Afrikaner verbrauchen das Geld für ihre Kriege, und wir finanzieren denen im Endeffekt den Krieg.
Das ist schon eine ungeheuere Sauerei.

mfg

Marco

» Marco » Beiträge: 99 » Talkpoints: -0,17 »


Neee du, die Kriege finanzieren ganz andere, das ist ja glücklicherweise nicht gekoppelt :wink:
Die Spenden gehen zumindest zum großen Teil schon an sinnvolle Projekte und helfen auch, aber wenn bestimmte Staatsführer oder auch Rebellen in Krisengebieten gute Geschäfte mit diversen Konzernen, oder auch Ländern, die sich für die Beweggründe ihrer Handelspartner nicht wirklich interessieren, machen, stagniert eben jeder denkbare Forschritt.

» Saturn1985 » Beiträge: 445 » Talkpoints: -0,12 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Das sind erschreckende Zahlen. Und gerade die Ärmsten der Armen leiden darunter. Viele Kriege sind aber immer noch auf die Kolonialzeit zurückzuführen. Die Grenzen laufen oft überhaupt nicht entlang ihrer urprünglichen Linien. Und dadurch ist ist in vielen Ländern ein Problem mit Minderheiten entstanden, die eigentlich gar nicht zu dem Land gehören.
Aber noch bedenklicher: es ist eigentlich keine Lösung dafür in Sicht.

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» betty » Beiträge: 1460 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Das Problem an Afrika ist das, dass die Europäer dort ihre Kolonien aufgebaut haben, die auch einigermaßen gut liefen. Man hat die Bevölkerung zwar unterdrückt, aber man hat Infrastruktur geschaffen.
Als die Europäer dann aber abzogen hat man den größten Teil dieser Infrastruktur zerstört und den Afrikanern, die keine Ahnung hatten wie man ein Land führt, da man sie vorher schließlich unterdrückt hat, sich selbst überlassen.

Da sind dann relativ schnell so Warlords in die Fußstaßfen der Kolonialisten gestiegen oder wurden teilweise auch aus Europa eingesetzt. Diese Leute wollen am liebsten die alleinige Macht und ganz viel Geld für sich. Die Bevölkerung wird wieder unterdrückt und es bilden sich Rebellengruppen. Deshalb ist ja in so vielen afrikanischen Staaten schon seit Jahrzehnten Bürgerkieg.

» Jack R » Beiträge: 1229 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Die Situation in vielen afrikanischen Ländern in denen Krieg herrscht ist natürlich katastrophal. Und das Krieg enorme Geldsummen vernichtet, die man deutlisch sinnvoller einsetzen hätte können ist immer so, nicht nur in Afrika.
Einfach die Entwicklungshilfen zu streichen bis da eben kein Krieg mehr herrscht, ist selbstverständlich auch keine Lösung. Die Menschen die da wirklich hungern, sind wohl nur in den seltensten Fällen die die den Krieg wollen. Außerdem sind, wie schon geschrieben wurde, sehr oft Nachwirkungen der Kolonialzeit überhaupt erst der Auslöser für diese Konflikte.

Allerdings werden sich viele dieser Länder wahrscheinlich selbst zu Grunde richten wenn da nicht irgendwann Frieden einkehrt. Da hilft nämlich die beste Entwicklungshilfe nichts, wenn das alles wieder dadurch zunichte gemacht wird.
Da ist wohl vielerorts noch ein ganz großes Umdenken nötig...

MfG
Phatomlord

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» Phantomlord » Beiträge: 953 » Talkpoints: 6,41 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich finde auch, dass diese Zahlen erschreckend, aber nunmal nicht wirklich überraschend sind :(
Zum Thema "unsere Spenden nach Afrika": In Afrika ist die Korruption weiterhin ein sehr großes Problem. Es ist leider immer noch so, dass viele Entwicklungshilfen in den Taschen von wenigen einzelnen Menschen versickern, und das sind dann gerade die, die es am wenigsten nötig hätten.
Ein Problem mit unseren Entwicklungshilfen ist auch, dass sie zwar auf den ersten Blick helfen, auf den zweiten aber schon sehr viel kaputtmachen können. Beispiel: In Afrika wird der Textilienmarkt mit billiger und von uns gespendeter Altkleidung überschwemmt. Die Folge: Die jeweilige kleine örtliche "Textilindustrie" - nämlich die Leute, denen durch unsere Spenden z.B. eine Nähmaschine finanziert wurde, damit sie selber ihr Geld verdienen können - geht kaputt.
Beides zeigt: Einfach irgendwie irgendetwas spenden hilft auch nicht unbedingt :(
Leider weiß man halt oft nicht, was mit dem eigenen Geld gemacht wird. Da sollte man vielleicht auch mal nachhaken, wenn man selbst größere Summen spendet.

LG
Rapsoel

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» Rapsoel » Beiträge: 53 » Talkpoints: 0,51 »



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