Keine Chancengleichheit im deutschen Schulsystem

vom 06.10.2007, 20:03 Uhr

Hallo,

habt ihr euch auch mal darüber Gedanken gemacht, dass die Chancengleichheit in Bezug auf Schule in Deutschland nicht gegeben ist? Ist ja eigentlich ein Armutszeugnis für ein ansonsten so fortschrittlichen Land.

Man hört es immer wieder im Fernsehen, dass Kinder, deren Eltern der - ich benutze dieses Wort hier mal - der Unterschicht angehören, meist nicht ein Studium absolvieren. Jetzt kommen noch die Studiengebühren hinzu, was die Schere der Gesellschaft noch weiter auseinanderreißen lässt.

Bei mir in der Stufe 13 gibt es nur wenige Schüler aus sozialschwachem Umfeld, aber dies ist ja auch Abhängig von der Wohngegend.

Dabei wäre es doch nur von Vorteil, viel mehr Kindern ein Studium bzw. das Abitur zu ermöglichen, da diese Menschen später bessere Berufe ergreifen, Steuern zahlen usw., was widerum unserer Gesellschaft zu gute käme

Letztens sagten sie im Fernsehen, dass sieben Mal soviele Kinder an die Uni gehen im Vergleich zu Kindern von Arbeitern. Ich betone es nochmals, dass ich dies immer wieder erschreckend finde, auch wenn es ja längst nichts neues mehr ist.

Jetzt würde ich mich über eure Meinung zu dem Thema freuen?

mfg Gerrit ;)

» Gerrit » Beiträge: 103 » Talkpoints: 0,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Natürlich gibt es eine Chancenungleichheit im Bezug auf unser Schulsystem,
leider muss man sagen.

Meisten kann man von der Schule auch direkt auf das soziale Umfeld bzw. Milieu der Schüler schließenm, so findet man auf Hauptschulen sehr viele Schüler aus armen Familien und einem schlechten sozialen Umfeld, im Gegenstatz dazu steht das Gymnasium an dem man viel mehr Kinder von eher wohlhabenden Eltern findet, als welche aus einem Haus in dem die Eltern arbeitslos sind.

Aber auch vom Schüler kann man auf die jew. Schule schließen, das mag ein Vorurteil sein, aber wenn man sich die Jugend von heute genau betrachtet, erkennt man, dass das Verhalten von Hauptschülern in keinster der Weise dem der Gymnasiasten entspricht, dies gilt natürlich nicht für jeden Schüler.

Auch für ein späteres Studium herrscht Chancenungleichheit, denn eigentlich können nur Kinder von wohlhabenden Eltern studieren, wenn man sich die heutigen Studiengebüren betrachtet.
Natürlich gibt es Kredite für Studenten um sich das Studium zu finanzieren, doch wirken diese eher abschreckend, da man bedenken muss, dass man nach dem Studium direkt verschuldet in die Berufswelt einsteigt und das ist doch eigentlich genau das was man verhindern möchte.

lg

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» Tiramisu » Beiträge: 24 » Talkpoints: 14,10 »


Vor allem ist es ein Problem, welches dringend gelöst werden muss, da das Prekariat so nur immer mehr anwächst und sich die soziale Schieflage verschlimmert - Letztendlich werden nur die, die gebildet sind, langfristig Erfolg haben und am Reichtum unserer Gesellschaft teilhaben. Alle anderen stehen dann draußen vor dem Tor und werden weiter absteigen, was eben auch mit einem Mangel von Arbeitsplätzen in der, und zunehmender Automatisierung, Produktion zusammenhängt.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Gerade die Studiengebühren waren ein ganz schwerer Rückschritt, auch wenn das einige natürlich gerne bestreiten würden.
Einige Leute aus meinem Umfeld haben bewusst auf ein Studium verzichtet, weil es ihnen finanziell ein zu großes Risiko war. Und das kann ja eigentlich nicht Sinn der Sache sein.
Natürlich ist es da verlockender, lieber eine Ausbildung und keine Schulden zu machen, eben direkt Geld verdienen.

Zum Thema von den Schülern kann man auch auf die Schule schließen - ist ja kein Wunder, wenn die schon ab der Grundschule bis zur neunten Klasse hinweg gesagt kriegen, dass ihre Zukunft extrem schlecht aussieht und aus der Familie auch nicht viel Rückhalt kommt, dass ihr Verhalten dann nicht gerade mustergültig ist.

» Saturn1985 » Beiträge: 445 » Talkpoints: -0,12 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich bin auch der Meinung dass Oberstufe und besonders das Studium richtig teuer sind.
Wenn ich sehe dass in Niedersachsen die Lernmittelfreiheit abgeschafft wurde und in der Oberstufe ja sowieso ALLE Bücher selbst bezahlt werden müssen und diese 30- 50 Euro kosten, kann ich verstehen, wenn sich das viele Eltern nicht leisten können.
Ein Studium ist wegen den Studiengebühren von 500 Euro pro Semester noch teurer und man muss sich echt überlegen, welchen Studiengang man belegt und ihn dann auch zügig durchziehen.

Alle Bundesländer, die allgemeine Studiengebühren einführen, bieten zwar Studienbeitragsdarlehen an, doch bei einem Abbruch des Studiums müssen diese auch zurückgezahlt werden!
So werden viele Abiturienten aus ärmeren Familien eine Ausbildung beginnen und ihr eigenes Potential nich nutzen

» Jenna » Beiträge: 1270 » Talkpoints: -1,27 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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