Wahlomaten - wirklich sinnvoll?

Morgen finden ja Wahlen in Deutschland statt. Und ich würde auch gerne wählen gehen. Allerdings weiß ich nun gar nicht, welche Partei ich wählen sollte. Da hat mich eine Freundin auf die Idee gebracht, es doch mal mit einem Wahlometer zu versuchen.

Das habe ich dann auch gemacht und mich durch 38 Fragen gearbeitet, wo ich doch immer wieder wegen politischer Ausdrücke fragen musste, was sie denn bedeuten. Aber ich fand das Ergebnis nicht gerade befriedigend. Nun frage ich mich, ob so ein Wahlometer wirklich sinnvoll ist und überhaupt etwas bringt. Ich muss dazu sagen, dass ich nicht viel Ahnung von Politik habe, aber dennoch nicht möchte, dass bestimmte Parteien nach oben kommen.

Habt ihr schon ein Wahlometer benutzt? Wie seit ihr damit zufrieden? Haltet ihr das für sinnvoll?

Ich habe den Wahlomaten noch nicht benutzt und werde ihn wohl auch nicht benutzen. Erstens habe ich mir noch nicht die Mühe gemacht danach zu suchen (kenne die Adresse nicht) und zweitens denke ich, dass man damit auch nicht viel mehr Ahnung bekommt, wenn man keine Ahnung hat. Die Wahlen in NRW sind übrigens erst am 7.6. und nicht morgen.

Das habe ich dann auch gemacht und mich durch 38 Fragen gearbeitet, wo ich doch immer wieder wegen politischer Ausdrücke fragen musste, was sie denn bedeuten.

Was gibt es dort bitte für "politische Ausdrücke"? Alle "politischen Ausdrücke" die dort behandelt werden, sind Allgemeinwissen!

Ich muss dazu sagen, dass ich nicht viel Ahnung von Politik habe, aber dennoch nicht möchte, dass bestimmte Parteien nach oben kommen.

Das ist doch schon mal ein Wiederspruch, wenn man keine Ahnung von Politik hat, dann kann man auch nichts gegen eine bestimmte Partei haben!

@Diamante: Wahl-O-Mat

@Topic
Ich finde diesen Wahl-o-mat eigentlich nicht wirklich sinnvoll, aber auch nicht wirklich sinnlos. Ich weiß nicht, was es mir bringen soll, wenn ich meine Standpunkte mit den Antworten der Parteien vergleichen soll. Wenn man mal Zeit zu viel hat, dann kann man diesen Wahl-o-mat benutzen, aber sonst kann man es auch sein lassen.

Danke für den Link, so konnte ich den Wahl-O-Mat gleich mal testen, bei uns ist nächste Woche Wahl. Hauptsächlich aber um mir mal eine eigene Meinung zu dieser Entscheidungshilfe zu machen.

Zunächst finde ich nicht, dass auch nur eine dieser Fragen schwer zu verstehen ist. Wie Julian schon anmerkte sind das nun wirklich keine speziellen Ausdrücke sondern eher ein Grundlagenwissen, wenn man sich ein wenig für Politik interessiert.

Zur Zufriedenheit möchte ich mal nicht äußern, denn es ist einfach so, dass ich vollkommen ohne Erwartungen den Wahl-O-Mat genutzt und kann daher meine Erfahrungen nicht mit meinen Erwartungen abgleichen.

Zur Sinnigkeit. Völlig sinnlos finde ich dieses Tool nicht. Erst recht, wenn man nicht nur die eigene Meinung zu diversen Thesen vergleicht sondern wenn man auch die weiteren Links zur Bundeszentrale für politische Bildung und die dortigen Links zu den Parteien benutzt. Vielleicht auch ein Tipp für Dich Nelchen.

Insgesamt gesehen kann der Wahl-O-Mat sicher nicht die Entscheidung treffen, wen man denn so wählen sollte. Allerdings kann man mit Hilfe dieses Scripts sicher einen Einstieg finden, um sich gezielter zu informieren.

Ich habe mich auch daran gemacht den Wahl-O-Mat zu testen. Es war nicht wirklich aufschlußreich aber belustigend und etwas interessant. Schwer zu verstehen, fand ich den Test überhaupt nicht. Manche der Thesen, sprachen mir sogar aus der Seele und trafen einige meiner tiefsten Wünsche für unser Land.

Der Punkt mit der Genforschung, war für mich sehr ansprechend. Ich finde die Vorstellung, was irgendwelche "Forscher" mit Pflanzen und Tieren anstellen, nicht nur beängstigend, sondern auch unmoralisch. Aber darüber gibt es bestimmt schon genug andere Threads.

Wahrscheinlich wird jeder der diesen Test macht, irgend etwas darin finden, was ihn persönlich mehr oder weniger anspricht. Auf jeden Fall waren die Thesen so gestaltet, daß sie jeden Bürger dieses Landes auf die ein oder andere Art betreffen. Ob er nun eine produktive Entscheidungshilfe darstellt, wage ich zu bezweifeln. Aber er regt dazu an, sich aktiv über gewisse Punkte, offene Fragen, Wünsche und Gefahren für unser Land, Gedanken zu machen. Und das alleine ist schon Grund genug, sich diesen Link einmal genauer anzuschauen.

Ich muss sagen, dass ich meine, dass der Wahl-o-mat, falls richtig verstanden, schon ganz sinnvoll sein kann. Mit dem richtigen Verständnis meine ich, dass man nicht einfach wählen sollte, was dieses Testchen einem vorschlägt, sondern dass man natürlich über das, was man als Ergebnis angezeigt bekommen hat, nachdenken sollte.

Allerdings werden durch den Wahl-o-maten ja für den Menschen, der sich sonst damit nicht befasst, die Ziele einzelner Parteien bekannt. Man kann ja dann immer sehen, wie welche Partei zu welchem Thema steht. Gerade für die Menschen, die nicht die kompletten Parteiprogramme der Parteien durchlesen und die sich auch sonst nicht so mit ihnen auskennen, erfahren somit einfach und schnell, wofür sich welche Partei einsetzt. Also informativ finde ich das schon. Und es ist mir lieber, wenn Menschen diese "Parteiprogramme light" kennen, als wenn sie gar keine Ahnung haben und einfach irgendjemanden wählen.

Den Wahl-o-maten habe ich mir schon einige Male interessehalber angesehen, und auch, um zu "überprüfen", ob denn die Thesen und die Sichtweise der Parteien dazu korrekt angegeben wurden. Denn es bestünde ja sonst theoretisch die Gefahr, durch Manipulation die Anwender des Tests gezielt bestimmten Parteien zuzuschustern. Aber das ist wohl nicht der Fall.

An sich finde ich den Wahl-o-maten also ganz praktisch. Für Menschen, die sich sonst auch politisch befassen, ist er sicherlich nicht sonderlich wichtig, aber für Menschen, die sonst politisch kaum interessiert sind, ist er sicherlich eine gute Erfindung und vielleicht auch der Einstieg zu einem tieferen politischen Interesse.

Ich habe gerade einen Bericht auf RTL über den Wahlomaten gesehen. Ich hoffe wir reden hier über den gleichen Wahlomaten. Er ist von der "Bundeszentrale für politische Bildung".

Dort haben einige Leute diesen Test gemacht und vorher eine Partei gesagt, die sie normalerweise wählen wollen, oft kam ein ganz anderes Ergebnis heraus. Sogar ein paar Mitglieder von Parteien haben diesen getestet und so kam zum Beispiel bei einem Test von einem CDU Mitglied heraus, dass er der Linken am nähsten stehen würde.

Ich habe mir den Test dann mal selber auf www.Wahl-o-mat.de angeschaut und ich muss sagen, dass ich diesen für ziemlich sinnlos halte und einige Leute dadurch eine falsche Partei wählen werden. Auf der Internetseite steht zwar, dass der Test "keine Wahlempfehlung ist", jedoch bin ich mir sicher, dass einige Leute dies als eine solche ansehen oder sich zumindestens von dem Ergebnis beeinflussen lassen. Bei mir kam zwar auch die Partei heraus, die ich wählen würde. Aber bei Einigen bzw. Vielen kommt etwas heraus, was eigentlich nicht mit deren Einstellung übereinstimmt.

Dort haben einige Leute diesen Test gemacht und vorher eine Partei gesagt, die sie normalerweise wählen wollen, oft kam ein ganz anderes Ergebnis heraus. Sogar ein paar Mitglieder von Parteien haben diesen getestet und so kam zum Beispiel bei einem Test von einem CDU Mitglied heraus, dass er der Linken am nähsten stehen würde.

Und wo ist da jetzt das Problem? Die meisten Parteimitglieder haben doch sowieso keinen Plan, was Sache in ihrer Partei ist, gerade bei den konservativen Parteien auf dem Dorf. Das ist in der Regel nur ein reiner Biertrinker- und Interessenverein, die politisch kaum mehr Ahnung haben und Engagement aufweisen als der Hühnerzüchterverband am nächsten Stammtisch. Das durfte ich als ehemaliges CDU Mitglied (Asche über mein Haupt: Jugendsünde) selber erfahren - da wird über irgendeinen Käse was Frau X aus Straße Y passiert ist getratscht, aber nicht über Politik, schon gar keine überregionale.

Oder anders: Ich möchte mal ein einfaches Mitglied einer konservativen Partei sehen, welches wirklich das Programm seiner Partei auswendig kennt sowie dessen Schwerpunkte und es klar mit denen anderer Parteien abgleichen und von denen abgrenzen kann.

Dazu kommen die ganzen Gewohnheitswähler die nach dem Motto "Opa wählte schon CDU, das hat Tradition..." wählen, die aber überhaupt keine Ahnung davon haben, was sie eigentlich wählen und wahrscheinlich erst einmal durch den Wahl-O-Mat auf die Idee kommen, dass das im Grunde gar nicht die Partei ist, die am ehesten ihre Meinung vertritt . Hoffentlich bekommt da manch alter Stalingradkämpfer keinen Herzkasper, wenn er das feststellt .

Deine Meinung ist daher genauso sinnfrei wie dieser Bericht (mangels Hintergrundwissen) - und der Wahl-O-Mat soll eben in erster Linie kein Gehirnersatz sein, sondern dazu anregen, sich mehr mit Politik zu befassen und so indirekt auch mal bei den Leuten bewirken, sich über ihre Wahlentscheidungen mehr Gedanken zu machen, siehe speziell Wawa666 ab dem zweiten Absatz.

[Mod]

Ich habe diesen Wahl-O-Maten bereits ausprobiert und kann ihn nicht wirklich weiterempfehlen. Denn meinem Ergebnis zufolge sollte ich die NPD (!) wählen und an zweiter Stelle folgt die Linke. Das ist ja doch ein wenig widersprüchlich.

Außerdem wird beim Wahl-O-Maten deine Meinung mit der der Parteien abgeglichen. Aber wer sagt, dass die Parteien das alles umsetzen? Angenommen, ich würde wirklich die NPD wählen, glaube ich kaum, dass die es schaffen würden, die Deutsche Mark wieder einzuführen und aus der EU auszutreten. Man sollte sich eher für die Partei entscheiden, der man am ehesten zutraut, das Geforderte umzusetzen.

Ich habe schon eine Ahnung, welche Partei ich kommenden Sonntag wählen möchte. Mich interessierte aber vor allem das Programm anderer Parteien, besonders das der Kleinparteien. Deshalb finde ich den Wahl-O-Mat wirklich toll, da man dort seine Meinung mit dem Programm anderer Parteien abgleichen kann und sich gleichzeitig genauer mit einzelnen Punkten anderer Parteien auseinandersetzen.

Allerdings ist mir auch bewusst, dass das Programm nur selten eingehalten und umgesetzt wird, aber so soll man an den Apparat Bundestagswahl ja nicht ran gehen. Ich bin übrigens der Meinung, dass man ohne politische Bildung nicht blind dem Wahl-O-Maten trauen sollte, zumindest sollte man vorher nochmal genauer das Parteiprogramm überprüfen und mit seinen eigenen Interessen abgleichen.