web 2.0 - wohin geht die Reise?

vom 23.09.2007, 09:12 Uhr

Es kommt immer darauf an, wie man Web 2.0 definiert. Für mich bedeutet Web 2.0 einfach nur alles, was nicht mit statischem Html zu tun hat. Also jedes Forum, jeder Blog oder auch irgendwelche Video-Portale wie YouTube, Seventube. Gibt es eigentlich DIE Definition für Web 2.0 oder ist es einfach nur eine verschwommene Bezeichnung für irgendwas, was jeder anders betrachtet?

» bozel » Beiträge: 38 » Talkpoints: -0,17 »



Ich meine, jede noch so kleine Community hat etwas mit web2.0 zu tun! Die User können ihre eigenen Beiträge ins Web stellen, andere kommentieren. Das Problem in der ganzen Sache wird glaube ich die Überwachung. Niemandem wird es in einiger Zeit möglich sein, das Webportal vollständig zu überwachen, welche Beiträge geschrieben werden. Und dann geht das ganze auch noch international. Also ich denke, da werden einige Probleme auf uns zukommen.
Außerdem ist das mit dem Datenschutz so eine Sache...

Ein Beispiel für Web 2.0 sind auch die Portale schuelerVZ und studiVZ.

» simon2807 » Beiträge: 19 » Talkpoints: 0,35 »


Zum Thema web 2.0 als Buzzword einfach mal beim fernsehen auf den neuen IBM-Werbespot achten. Da wird bei einer großen Präsentation heimlich Buzzword-Bingo gespielt. Sogar das nichtmal-Buzzword "web 3.0" wird erwähnt.

Total lustig, hab ich mich doch gleich an diesen Thread erinnert . :wink:

Benutzeravatar

» .:d2k » Beiträge: 575 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Wer weitere Informationen zu Web 2.0 haben möchte, kann sich einmal diese Broschüre anschauen:
ftp://ftp.oreilly.de/pub/katalog/web20_broschuere.pdf

Der O'Reilly Verlag, den Tim O'Reilly gegründet hat, welcher auch für den Titel "Web 2.0" mitverantwortlich ist, fasst hier einige Anwendungen rund um dieses Thema zusammen.

» Brebbi » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Nach Expertenaussagen wird das "web 3.0" zu Spezialistencommunitys tendieren, d.h. es wird wie gewohnt Wissen konzentriert und ausgetauscht. Es werden sich Eliten bilden und der wissensaustausch wird weit stärker als Heute gefördert werden. Daher wird es sehr viele Interessenportale geben und die individuelle Meinungsbildung rückt in den Vordergrund. Alle die ihr interesse zu Geld machen wollen, werden eine gute Chance im Zuge eines Hypes bekommen. Dabei wird das Web anonymer werden.

Interessant aber umso verwirrender ist dass die oben genannten Interpretationen teilweise das Prinzip des web 2.0 aufheben werden und unsere heutige Sicht der Dinge keinen Bestand mehr haben wird. So kann es sein, dass anstatt wissen zu teilen eher wieder zum Prinzip "Wissen ist Macht und mein Wissen teil ich nicht", also Wissenszugang nur für bestimmte Zielgruppen möglich sein könnte. Es ist dabei zu bedenken, dass wir heute sehr viele Informationen teilen, manchmal dabei aber auch unser täglich Brot verschenken.

Das wäre eine bedenkliche Entwicklung, aber entspräche typischerweise der Natur des Menschen. web 2.0 mit all seinen Social-Networkings & Co könnte als eine Experimentierphase der Internets in die Geschichte eingehen und erst zu einem späteren Zeitpunkt, an reiferer Stelle eine Renaissance erleben.

Ich werde, falls web 3.0 dem entspricht, ein Problem haben, teile ich doch gerne und sehe es als die Beste Möglichkeit positiven Fortschritts!

Mal nebenbei nur den ersten Absatz betreffend: Nach diesen Fakten wird deutlich, was ich schon vermutet habe; nämlich das Talkteria schon längst web 3.0 ist! Gratulation!

Benutzeravatar

» .:d2k » Beiträge: 575 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Das Web 3.0 wie Du es schilderst sehe ich hier ebenfalls durchaus erfüllt, da sich hier sozusagen Eliten abzeichnen, auch mit den negativen Effekten, das eben User, die kein im Gegensatz zu anderen kein entsprechendes Wissen einbringen können, schnell wieder weg sind und so kein echter Teil der Gemeinschaft werden können.

So blöd wie es klingt, auch ein Fakt, der mir hier gefällt, da man so eben weiß, dass andere mehr oder weniger schon eine gewisse Ahnung von dem haben, was sie sagen.

Das mit dem Wissen Teilen sehe ich ehrlich gesagt nicht als so bedrohlich an, da solange es Suchmaschinenindexierung geben wird, es auch eine Wissensteilung geben wird, da man das, was man irgendwo niederlegt von allen anderen aufrufbar und einsehbar ist, so gesehen teilt man immer sein Wissen und seine Meinungen mit anderen - das Problem besteht für mich eher darin, dass man selbst nicht zur Wissensbildung in der Zukunft beitragen kann, da man bei einer geschlossenen Gemeinschaft immer außen vor bleiben wird, auch wenn diese faktisch nicht geschlossen ist.

Aber z. B. bei Wikipedia machen viele Neulinge oft die Erfahrung - wobei es sich hier nur um Web 2.0 handelt, aber diese festgestellte Tendenz schon nachvollziehbar ist, - dass sich die Altmitglieder in einem geschlossenen Zirkel zu befinden scheinen und jeder Neuankönmmling erst einmal gründlich auseinander genommen wird oder meist dadurch vergrault wird, da es so schwer fällt Anschluss zu finden oder gleichberechtigt aufgenommen zu werden.

So gesehen sind die offenen, aber dennoch geschlossenen Gesellschaften im Internet sehr wahrscheinlich, diese gibt es jetzt teilweise schon und geschlossene Gesellschaften hatten sich auch schon vorher gebildet, z. B. bei den Mailboxern oder allen, die mehr oder weniger im Untergrund oder Grauzonen arbeiten, hier aber mehr aus dem Bedürfnis heraus, sich dadurch zu schützen und Spitzel draußen zu halten.

Die Frage ist für mich, wie man das in Zukunft verhindern oder aufbrechen will, da Gruppenbildung natürlich auch eine sehr menschliche Begleiterscheinung ist, jeder kennt das offline von sich selbst oder aus der Schule - wenn sich erst einmal Leute gefunden haben, kommt man da schwer rein und diese haben meist ein subtil bestehendes Aufnahmelimit, denn 4 Verschworene nehmen selten 3 -10 neue in ihre Gruppe auf.

Benutzeravatar

» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ein sehr interessantes Thema, allerdings bin ich doch über einige Aussagen hier etwas verwundert. Auch wenn Web 2.0 nicht definiert ist und jeder Marketingmensch versucht seinem Produkt den Web 2.0 Stempel aufzudrücken, so bin ich doch überrascht, dass jetzt selbst alte Konzepte wie Foren schon Web 2.0 sind, vielleicht kann man auch noch Mailinglisten mit einbeziehen. Ist jetzt alles Web 2.0, wo man für Inhalte nicht bezahlen muss? Wäre dieses Forum kostenpflichtig, wäre es dann auch noch Web 2.0? Ich komme einfach mit dem Begriff nicht klar, man möge mir verzeihen. :)

Für mich ist das einfach nur ein Modewort, egal welche Zahl man dahinter hängt. Interessanter sind da schon die neuen Konzepte, die damit verbunden sind und die daraus resultierenden Möglichkeiten. Zum dem Beispiel Schweizer Taschenmesser: Kann alles, aber nichts richtig? Die gesellschaftlichen Folgen, die hier angedeutet werden sind teilweise recht interessant, teilweise aber eben doch Star Trek (ja ich weiß, die hatten schon so einige Treffer). Auch um die gespaltene Wissensgesellschaft würde ich mir keine Gedanken machen. Die gibt es heute schon und fängt mit der Schule an. Theoretisch ist heut zu Tage doch alles Wissen zugänglich, da ist es doch eher ein Problem: Wo finde ich meine Information? Ist sie für mich nützlich aufbereitet? Dafür wird es noch viele Jahre einen Bedarf geben.

Also immer ganz ruhig bleiben, Web 2.0 hat noch etlich Kinderkrankheiten und führt uns auch nicht ins gelobte Land.

» Tommy Tulpe » Beiträge: 50 » Talkpoints: 1,61 »



Web 2.0 ist ein Modewort - eine Bezeichnung für den Wandel im Web. Talkteria ist nicht web 2.0, genausowenig wie eine Mailingliste. Wenn man liest wie hier das Thema web 3.0 besprochen wurde wird Talkteria möglicherweise sehr nahe dem web 3.0 entsprechen, falls es, wie Du richtig aufgeführt hast überhaupt so eine Entwicklung geben wird (die ich ebenfalls kritisch sehe, abgesehen von eben Talkteria).

Ich werde mal darrüber nachdenken ob web 3.0 (aus meiner Abhandlung heraus) einen nützlichen Sinn erfüllen kann bzw. in Frage kommt. Deine Annäherungen zum gesselschaftlichen Alltag fand ich sehr passend aber habe sie auch als Bestätigung des "web 3.0"-Sachverhalts interpretrieren können.

Wenn Du meinst die nächsten Entwicklungen werden nicht viel verändern bin ich etwas besorgt. Dieser Übermedium Internet darf niemals Grenztreu sein und dank "Broadcast Yourself" arbeiten viele daran neue Ufer zu betreten (von Wissenschaftler bis zum Kumpel von nebenan).

Web 2.0 bedeutet im Grunde nicht viel neues, es ist mehr die Bezeichnung einer Epoche in der wir vom Video bis zum Projektmanagemt alles online, hochinteraktiv und mit Gemeinschaft machen (näheres dazu weiter oben bei den technischen Aspekten von "web 2.0").

Bis es die nächste Projektnummer erreicht wird es möglicherweise eine lange Zeit dauern. Vielleicht müssen wir uns alle auch erstmal mit dem Potenzial von web 2.0 vertraut machen. Da könnten dann aber die Leute von Fach genau den angesprochenen web 3.0 Hammer schlagen und sich vom Rest abgrenzen (Open-Source used in Closed-Groups - eine Koexistenz mit Benachteiligungspotenzial).

Star Trek ist dass wirklich noch lange nicht - zu so einer Gemeinschaft sind wir Menschen von Grund auf nicht fähig, solange Kapital häufen die Einzige Lösung aller Probleme ist. Was aber auf dem Bildschirm passiert ist durchaus Star Trek-like - langweilen wir uns nicht schon alle über die Science-Fiction-Film Gerätschaften (abgesehen vom Trikorder und Scottys Arbeitsplatz natürlich)?

Freue mich auf Antworten zu diesem hochtheoretischen Thema!

Benutzeravatar

» .:d2k » Beiträge: 575 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Habe ich eigentlich an Talkteria etwas übersehen? Es handelt sich hierbei doch einfach um ein Forum mit sehr einfacher Strukturierung oder irre ich mich? Vielleicht reden wir auch einfach aneinander vorbei, denn du scheinst alles, was im Zusammenhang mit Netzwerken (technisch, sozial) steht, in den Web 2.0 Begriff zu werfen.

Das sich aus der ganzen Entwicklung von Internet und vernetzten Geräten gesellschaftliche Änderungen ergeben stelle ich nicht außer Frage. Die Problematik von Datenschutz, Datensicherheit und Privatsphäre steckt noch in den Kinderschuhen, genauso wie sich der Zugang und der Umgang mit diesem Medium noch auswirken wird. Ich bezog mich da viel mehr auf Äußerungen, die das Ende von Landwirtschaft und Industrie als Beschäftigungsfeld vorhersagen oder die Abschaffung von Geld prophezeien. Auch sehe ich noch keine neue Hochkultur entstehen.

» Tommy Tulpe » Beiträge: 50 » Talkpoints: 1,61 »


Wie gesagt alles Theorie - womöglich aber Auslöser der von Dir eben angesprochenen Veränderungen. Das ist damit begründbar, dass die grossen Institutionen Politik und Wirtschaft weniger Einfluss auf den Menschen ausüben könnten, wenn einjeder als zeitgeschichtlicher Kommentator (z.B. Blogger) ein Podium schafft und selbst zu allem werden kann, was es gibt (ein Bildschirm reicht).

Dafür kann es nur ein Mittel geben: Das Internet, denn die erwähnten Institutionen würden eher unwahrscheinlich Hoheitsrechte durch Eigeninitiative abgeben wollen. Irgendwann würde aus dieser Situation ein Konflikt entstehen und neu an der Problemlösung wer ein bisher nie da gewesenes ultrahellhöriges Volk im Sinne eine globalisierten und nicht idealisierten Gemeinde.

So erlaube ich mir alles in die web 2.0-Box zu packen, weil es durchaus Potenzial für alle in Laufe dieses Threads gelisteten Fragestellungen hat. Man darf dies nicht unterschätzen, auch wenn es Science-Fiction Stoff zu sein scheint. Es ist so langsam unser Alltag und es verändert uns im positiven Sinne, können wir doch Dinge googeln und müssen nie mehr auf Geschwätz hören.

Wir wissen heute schon viel, aber die Kiddies werden Wikipedia mehr oder weniger auswendig kennen, wenn ich schon einige Tausend Artikel lesen konnte und weiss dass mein Kopf nullstens voll ist - Platz ist also da genug - Inside the Brain.

Benutzeravatar

» .:d2k » Beiträge: 575 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^
cron