USA äußert Zweifel an Religionsfreiheit in Deutschland

vom 18.09.2007, 19:03 Uhr

Das US Außenministerium äußerte jetzt ernste Zweifel an der Religionsfreiheit in Deutschland – so würden Minderheiten hierzulande in der Ausübung ihrer Glaubensfreiheit behindert. In Deutschland würden demnach vor allem Muslime, die Zeugen Jehovas und Scientologen in der Ausübung ihres Glaubens und ihren diesbezüglichen Rechten eingeschränkt. Hier wurden der wachsende Antisemitismus bei Rechtsextremen, das Kopftuchverbot in den Bundesländern, die Kritik am Moscheeneubau in Köln und die heftige Kritik am Auftritt prominenter Scientologen hervorgehoben.

Zwar sei die Religionsfreiheit hierzulande grundsätzlich gewährleistet, aber es bestehen von Seiten der USA Zweifel an der religiösen Freiheit. So würden Scientologen beispielsweise bei der Stellensuche diskriminiert oder bei der Aufnahme in politischen Parteien.
Hervorgehoben wurde hier die Äußerung von Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger bei „Wetten dass…?“ aufgrund seiner Scientology Mitgliedschaft auszuladen oder der nicht erteilten Drehgenehmigung seitens des Verteidigungsministeriums für Tom Cruises Film „Valkyrie“ oder das Ansteigen des Rechtsextremismus oder die Klagen der jüdischen Gemeinde in Deutschland über die recht schwierige Atmosphäre hierzulande – hier führt das US Außenministerium an, dass 45 % der Deutschen es als zutreffend bezeichneten, dass sich Juden in Deutschland zu oft über den Holocaust äußern würden.

Die Islamkonferenzen des Innenministeriums wurden als Fortschritt zur Integration von Muslimen gewertet, auch wenn diese in Deutschland weiterhin benachteiligt würden.

In dem Bericht wurden aber auch andere Länder erwähnt: So stellte man eine deutliche Verschlechterung in der Glaubensfreiheit und Religionsfreiheit in Ländern wie dem Irak, Iran, Saudi-Arabien, Pakistan, China und Ägypten fest. Im Irak sei dies auf die steigenden Spannungen zwischen Sunniten und Schiiten zurückzuführen, wo sehr viele Menschen aufgrund ihres Glaubens verfolgt werden würden.

Meiner Meinung nach fehlt hier mal wieder das, was die US Amerikaner am schwersten aufbringen können – das Verständnis für Meinungen und Ansichten anderer. Dies wird für mich vor allem an der Scientology Frage deutlich, da Scientology hierzulande keine Religion ist, im Gegensatz zu den USA und vom Verfassungsschutz scharf beobachtet wird.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Es dürfte sich bei der Äußerung eher um ein vorgefertigtes Skript einer Interessengemeinschaft handeln, sprich Lobbyismus pur. Ich kann mir nicht vorstellen, man möge es mir nachsehen, aber dass Frl. Rice in der Lage ist die Relegionsfreiheit bei uns zu beurteilen.
Ob ihr das moralisch überhaupt zusteht ist eine ganz andere Frage: ein Land mit Todesstrafe und gewaltigen Problemen in der Rassendiskriminierung sollte sich eher Gedanken über sich selbst machen. Beinahe hätte ich Guantanamo vergessen. Wer im Glashaus sitzt sollte eben nicht mit Steinen werfen.

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» betty » Beiträge: 1460 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Madame Rice wird sich das kaum selber aus den Fingern gesogen, sondern eine Kommission des Außenministeriums wird dies erarbeitet haben auf Basis von verschiedenen Berichten und Meldungen oder eben Umfragen.

Interessant ist nur, da dies da es vom Außenministerium erarbeitet wurde, die USA ausschließt. Wundert mich auch nicht, denn ich denke da nur an so nette Landstriche, die von irgendwelchen "arischen" Spinnern bewohnt werden die so freiheitliche, freundliche und keineswegs antisemitische Aussagen wie "Wenn meine Tochter einen Nichtarier oder Juden datet, erschieße ich sie beide." draufhaben.

Oder dass man als Katholik/Protestant in den USA nicht in bestimmten Gebieten wohnen sollte, bei uns wird das mit dem Begriff "No Go Areas dämonisiert".

Oder das nach dem 9/11 und auch später zig Muslime nicht in die USA einreisen durften, in Verhaftungswellen tage-, wochen- und teilweise monatelang interniert wurden weil sie Muslime waren, und wegen nichts anderem. Achso, der amerikanische Rassismus wurde da auch gleich noch einmal mitbedient, Menschen mit arabischen Aussehen oder arabischer Herkunft wurden gleich mit in die Zelle gesteckt, auch wenn sie in der dritten Generation in den USA lebten und genausolang in der republikanischen Partei.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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