Schlechte Mutter? - Zweijährige in Kindergarten schicken?

vom 26.04.2009, 13:27 Uhr

Ich bin zur Zeit wirklich am grübeln, ob ich meine zweijährige Tochter, beziehungsweise meine Tochter die im August zwei Jahre alt wird, dann ab August in den Kindergarten schicken soll.

Und zwar könnte ich eine Arbeitsstelle bekommen, wo ich aber zwei Vormittage hin müsste, und das für vier Stunden. Allerdings habe ich niemanden der auf meine Tochter aufpassen könnte, und deshalb könnte ich sie zumindest für zwei Tage mit in den Kindergarten meines Sohnes geben. Sie würden dann beide über Mittag im Kindergarten bleiben müssen, damit ich das mit dem Arbeiten und abholen auch schaffen würde.

Findet ihr sie zu klein für den Kindergarten, oder meint ihr das es vielleicht auch gut für ihre Entwicklung wäre? Wir könnten das zusätzliche Geld nämlich auch gut gebrauchen.

» herrmausi » Beiträge: 916 » Talkpoints: -0,19 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Würdet deine Tochter dann in der selben Gruppe sein, wie ihr Bruder? Dann würde sie ihn ja immerhin schon kennen. Du könntest ja mal mit einer Erzieherin dort reden und sie fragen, ob sie denkt, dass es deiner Tochter, in dem Alter schaden könnte.

Ich denke, wenn sonst nichts dagegen spricht, könntest du es zumindest mal ausprobieren. Du wirst ja sehen, wie deine Tochter darauf reagiert und ob sich vielleicht sogar freut, dass sie zwei Mal in der Woche, mit anderen Kinder spielen kann. Ich würde dir abraten, wenn du jeden Tag für ein paar Stunden arbeiten gehen würdest und deine zweijährige Tochter dann jeden Tag in den Kindergarten bringen müsstest. Aber wenn es nur zwei Tage, die Woche sind, denke ich, dass es zu verkraften wäre.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich bin in der DDR und daher damit aufgewachsen, dass auch schon sehr kleine Kinder in der Krippe betreut wurden. Vielleicht deswegen sehe das vielleicht etwas pragmatischer: was soll daran schlecht sein, wenn man auf Grund einer Arbeitsstelle das Kind in einer entsprechenden Einrichtung betreuen lässt? Im Endeffekt profitiert ja auch das Kind wieder davon - nicht nur vom Geld, auch von der ausgeglicheneren Mutter, wenn diese wirklich gern arbeiten geht und aus dem Job auch ein Stück Befriedigung erfährt.

Mein Sohn ist schon mit 12 Monaten halbtags die ganze Woche über in den Kindergarten gegangen. Nach der (üblichen nicht ganz so leichten) Eingewöhungsphase gefiel es ihm ganz gut im Kindergarten, ich konnte wieder arbeiten und so auch wieder mein Geld völlig allein verdienen. Gerade Letzteres tat mir sehr gut und auch mein Sohn profitierte sicherlich von seiner ausgeglicheneren weil sorgenfreieren Mutter.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Dann bin ich eine Rabenmutter. Ich bekam einen Arbeitsvertrag, da war meine Tochter 1 Jahr und 4 Monate alt und seit dem geht sie in den Kindergarten. Hat dir das irgendwer eingeredet, dass du dann eine schlechte Mutter bist? Natürlich nicht, wenn du die Möglichkeit hast einen Arbeitsvertrag zu bekommen dann nimm das war.

Ich bin eh der Meinung, dass den Kindern die Eingewöhnung in den Kindergarten noch schwerer fällt um so älter sie werden. Für die Entwicklung unserer Tochter war es super. Sie hat sehr schnell versucht auch das zu können was die anderen Kinder können. Sie konnte ziemlich schnell mit dem Löffel essen also alleine und ihre sprachliche Entwicklung war hervorragend.

Sie hat schnell gelernt sich einzufügen und genoss den Besuch des Kindergartens von Anfang an. Als ich bin der Meinung, dass zwei Jahre nicht zu jung sind um in den Kindergarten zu gehen und wenn ich die Möglichkeit hätte weil mir ein Job angeboten wurde, würde ich zusagen und die Jobchance nicht vergehen lassen weil ich Bedenken hätte eine schlechte Mutter zu sein.

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» stance » Beiträge: 1775 » Talkpoints: -0,31 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe die damalige DDR schon damals über ihr soziales System beneidet. Denn hier war es, als meine Kinder in dem Alter waren einfach nicht möglich die Kinder schon so früh in den Kindergarten zu geben. Sie mussten 3 Jahre alt sein, sie mussten trocken sein und sie teilweise hatte man nur das Glück das Kind dann mit 3 in den Kindergarten zu bekommen, wenn man eine Arbeit nachweisen konnte oder alleinerziehend war. Ansonsten wurden andere Kinder bevorzugt.

Ich fand das sehr schlimm und hatte mir damals gewünscht, dass die Kinder schon früher in den Kindergarten konnten. So habe ich nie wieder den Anschluss ins Berufsleben wieder wirklich bekommen können. Denn die einzige super Chance, die mir geboten wurde war, als mein jüngstes Kind 2 Jahre alt war und als sie dann alt genug war war ich entweder zu lange aus dem Berufsleben raus üfr die Arbeitgeber, oder aber die Chance war eben einfach vertan.

Nimm die Chance an wieder in s Berufsleben einzusteigen. Denn es kommt auch deinem Kind zugute, wenn du mitverdienst. Es wäre eine Schande, wenn man in der heutigen Zeit ein Jobangebot sausen lässt. Das Kind wird es verkraften und es wird auch viel für sein späteres Leben lernen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Also ich finde, dass du das ruhig machen solltest! Da es der selbe Kindergarten wie der deines Sohnes ist, kennst du ja die Leute und weißt ob du ihnen dein Kind anvertrauen willst, bzw. vertraust ihnen ja deinen Großen bereits an. Und es geht hier ja auch nicht darum deine Kleine an fünf Tagen in der Woche für acht Stunden dort "abzugeben", sondern sie an zwei Vormittagen in der Woche betreuen zu lassen. Ich kann absolut nichts finden, was da dagegen spräche.

Zum einen habt ihr vermutlich etwas mehr Geld wenn du arbeitest, auch wenn die Betreung natürlich auch wieder kostet. Ich weiß ja nicht wie gern du arbeitest, bzw, ob du deinen Traumjob machen kannst, aber ich habe immer den Eindruck, dass viele Mütter, die auf Teilzeit arbeiten entspannter sind, weil sie sich noch auf einer weiteren Ebene ausgefüllt und gefordert fühlen. Das alles zu organisieren ist sicher nicht einfach, aber wenn es sich eingepielt hat, für die meisten Mütter kein Problem mehr. Sie genießen die Zeit mit ihren Kindern auch viel mehr, weil sie sie eben nicht andauernd um sich haben und die gemeinsame Zeit wertvoller wird. Und wir reden hier ja wie gesagt nicht von einem Vollzeitjob, sondern von einer Teilzeit-Beschäftigung, so dass noch genug Zeit für deine Kurzen bleiben wird. Und deine Rentenversicherung darfst du ja auch nicht außer Acht lassen.

Und zum anderen tun mir Zwerge, die nicht in Kindergärten oder wenigstens zum Spielkreis dürfen, immer furchtbar leid. Klar hat deine Tochter einen großen Bruder, mit dem sie spielen kann, aber je mehr soziale Kontakte so früh wie möglich geknüpft werden, um so positiver für die Kinder. Im Kindergarten lernt sie andere Kinder kennen und es gibt viel neues zu entdecken, es ist immer was anderes los und somit ist sie in einer viel spannenderen Umgebung als daheim. Was ein guter Kindergarten leistet, das kann keine auch noch so gute und aufopferungsvolle Mutter alleine bieten. Das wäre zumindest meine Meinung.

Außerdem erleichterst du es ihr damit selbstständig und unabhängig zu werden, wenn sie dann richtig in den Kindergarten geht ist ihr das alles schon vertraut und es wird dann recht einfach für sie werden. Vielleicht ist die Eingewöhnung jetzt ein wenig schwierig, aber es sind ja erstmal nur zwei Tage in der Woche. Und es kommt natürlich auf das Kind an. Mein jüngeres Patenkind war mit einem guten Jahr schon immer sehr enttäuscht, wenn ihre große Schwester im Kindergarten bleiben durfte und sie wieder mit nach Hause musste. Wenn deine Kleine also nicht übertrieben ängstlich und anhänglich ist, solltest du es ruhig versuchen und ihr diese Möglichkeit heraus zu kommen geben.

Du siehst, meiner Meinung nach spricht eine Menge dafür und sehr wenig bis gar nichts dagegen deine Tochter auch mit zwei Jahren schon in den Kindergarten zu schicken. Es gibt da vielleicht ein paar organisatorische Anforderungen, aber die sind sicher zu bewältigen. Ich finde keineswegs, dass man eine schlechte Mutter ist, wenn man seine Kinder auch schon früh in die Betreuung gibt, ich finde es viel eher schlimm, wenn man ihnen so etwas vorenthält. Natürlich kann man auch zum Spielkreis und zum Babyturnen gehen, aber wenn ein Kindergartenplatz zu bekommen ist, ist das in meinen Augen eine super Chance, die man nutzen sollte!

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Meine Mutter nimmt Kinder ab 13 Monate auf und da fragt sich keiner, ob die zu klein sind. Wieso auch. Was ich persönlich viel schlimmer finde sind Mütter, die den ganzen Tag daheim sind und ihre Kinder 10 Stunden am Tag in die Kita schicken.

Ich würde sie die 4 Stunden in den Kindergarten geben und dann aber entweder als Mittagskind abholen, oder direkt nach dem Mittagsschlaf. Das ist sicherlich vertretbar.

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» winny2311 » Beiträge: 14930 » Talkpoints: 2,85 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich bin auch der Meinung, dass du keine Rabenmutter bist, wenn du sie zeitweise in den gleichen Kindergarten schickst wie deinen Sohn. Dort kann sie mit gleichaltrigen Kindern spielen und kann neue Kontakte knüpfen.

Da du deine Tochter ja nicht jeden Tag dort 10 Stunden "abschiebst", ist dies mehr als vertretbar, finde ich. Wenn ich in der gleichen Situation stecken würde wie du, dein Sohn dort in dem Kindergarten gut behandelt wird und sich dieser dort auch wohl fühlt, spricht doch nichts dagegen, wenn du zeitweise deine Tochter mit 2 Jahren auch dort abgibst.

Du solltest dir also darüber keine Gedanken machen, dass du in dieser Hinsicht eventuell als Rabenmutter bezeichnet werden würdest. Das deine Tochter die Kita besucht, ist sicher auch von Vorteil für sie sowie dann auch für dich wegen der Arbeitsstelle und der Aufbesserung der Haushaltskasse.

Ich wünsche dir viel Erfolg mit der neuen Arbeitsstelle und deine Tochter wird sicher auch begeistert sein, mal andere Kinder kennen zu lernen und wenn es auch nur für 2 Tage in der Woche für wenige Stunden ist. Sie ist sicher über diese angenehme Abwechslung dankbar und kann Neues erleben.

» ps-mieze » Beiträge: 457 » Talkpoints: 0,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Warum solltest du eine schlechte Mutter sein, wenn du dein Kind in den Kindergarten gibst? Dann wäre ich auch eine schlechte Mutter, denn meine Tochter geht seitdem sie 19 Monate alt ist in die Krippe.

Ich schildere dir gerne ein bisschen von meinen Erfahrungen:

Also erstens ist dieses Alter eine Zeit wo Kinder sehr viel lernen, und gefördert werden sie im Kindergarten wirklich optimal. In der Zeit in der du in Ruhe arbeiten gehst wird dein Kind so viele Dinge lernen, dass du aus dem Staunen nicht mehr heraus kommst (Meine Tochter z.B. ist nicht einmal zwei und spricht mittlerweile teilweise in ganzen Sätzen!). Abgesehen davon lernt sie einfach sehr viel bezüglich Sozialverhalten, Regeln in der Gruppe etc.

Ich glaube auch, dass es dir persönlich gut tun wird, wenn du einmal etwas machst, wo du selber gefordert wirst (mir ist es zumindest so ergangen, ich fühlte mich endlich wieder als produktiver Mensch).

Ich sehe es jeden Tag, was für eine gute Entscheidung es war wieder Teilzeit arbeiten zu gehen (bei mir sind es 20 Stunden), und weist du was, ich habe mein Kind Vollzeit angemeldet und auch an meinem freien Tag geht sie in die Krippe, und da mache ich mir einen schönen Tag und erledige das, was ich nicht mit Kind erledigen kann/will (Sport, Behördengänge, Großeinkäufe).

Und jetzt wo das Wetter schön ist, ist sie bis 16 Uhr im Kindergarten, einfach weil sie am Nachmittag immer in den Garten gehen und sie da auch gerne dabei ist! Und nein ich bin keine schlechte Mutter, aber eine die auch auf ihre Bedürfnisse achtet und dabei ihr Kind keinerlei vergisst, sondern die Zeit die wir zusammen haben intensiv nützt.

» kroko82 » Beiträge: 55 » Talkpoints: 0,07 »


Ich fände das nicht schlimm, wenn du deine 2jährige Tochter wegen deiner neuen Arbeit in den Kindergarten bringen würdest, denn durch das Extra Einkommen habt ihr ja alle was davon.

Bei uns im Kindergarten gibt es sogar eine Krabbelgruppe und dort sind schon Kinder die gerade mal ein Jahr alt sind untergebracht, weil ihre Eltern arbeiten müssen. Ich finde, wenn es solche Möglichkeiten schon gibt, dann sollte man diese auch mit ruhigem Gewissen annehmen können.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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