Kleinkind und Kindergarten

Ich war als Kleinkind nicht im Kindergarten und hatte das auch mit meinem Kind nicht vor denn ich bin zuhause und kümmere mich selbst um die Kleine.

Nun meint jeder in meinem Bekanntenkreis dass ich einen schweren Fehler machen würde. Denn ein Kleinkind bräuchte die Förderung und den Kontakt mit anderen Kindern. Aber den hat es wenn wir jeden Tag zum Spielplatz gehen doch auch ! Ich bin ganz unsicher geworden was ich denn nun machen soll?!

Ich finde das deine Bekannten schon recht haben. Ich sehe das bei meinem Sohn wie er richtig aufgeht im Kindergarten. Er hat schon viele Freunde und ohne Mama ist das alles doch ein bischen anders als immer nur mit Mama auf den Spielplatz. Die Kinder lernen im Kindergarten viel und können sich auch richtig auspowern. Außerdem sind die Kinder die mit meinem Sohn in den Kindergarten auch die Kinder mit denen er in die Schule kommen wird. Und da er die dann alle schon kennt wird er dann in der Schule es auch einfacher haben als wenn sich alle aus dem Kindergarten kennen und nur mein Sohn ist der einzigste der keinen kennt.

Es gibt noch viele Gründe warum man sein Kind in den Kindergarten geben sollte aber ich kenne keinen warum man sein Kind nicht in den Kindergarten gehen lassen sollte.

Hallo

So gemein wie es jetzt klingt aber auch ich bin der Meinung, dass es besser ist wenn die Kinder in den Kindergarten gehen, wenn es sich ermöglichen lässt. Du kannst noch eine so gute Mutter sein, aber die sozialen Strukturen die ein Kindergarten bietet kannst du nicht bieten.

Sie haben in der Kita ja einen ganz anderen Umgang mit Gleichaltrigen. Sie müssen teilen, sie müssen lernen Geduld zu zeigen und sie lernen, dass es außer ihnen noch andere Kinder gibt die genau den gleichen Stellenwert haben.

Sie beschäftigen sich ganz anders, Rollenspiel zum Beispiel sind sehr wichtig. Das geht zu Hause nicht es sei denn du hast auch 5 Kinder zum Spielen da. Meine Tochter ist durch den Kindergarten sehr schnell selbstständig geworden, sicher das kann dein Kind zu Hause auch aber in meinen Augen nicht in solchem Umfang.

Auch das Angebot in punkto Unterhaltung ist viel Vielseitiger. Unsere Große fährt zum Beispiel im Mai mit ihrer Gruppe auf einen Erlebnisbauernhof einfach nur um anschaulich zu erklären wo unsere Lebensmittel herkommen. Sie üben Programme ein wo sie Gedichte und Lieder lernen.

Ich würde nie behaupten, dass Mütter deren Kinder zu Hause sind und bleiben schlechte Mütter sind aber ich glaube und bin auch davon überzeugt, dass der Kindergarten als Einrichtung sehr wichtig ist vor allem in jungen Jahren wo sie wirklich noch geprägt werden. Du musst Dein Kind ja nicht den ganzen Tag in den Kindergarten geben. Meine geht zum Beispiel von 08.00 Uhr bis 14.00 Uhr. Andere Mütter die zu Hause sind holen sie schon mittags.

Unsere Große will jeden Morgen freiwillig los und kann es gar nicht haben wenn sie zu Hause bleiben muss, für sie gehört es dazu und ich finde das so sehr gut. Denk mal drüber nach, vielleicht kannst du ja auch mal zu einem Spielenachmittag gehen und gucken wie dein Kind reagiert. Aus Prinzip würde ich es ihm nicht vorenthalten.

Lieben Gruß
stance

Generell tendiere ich ebenfalls dazu zu sagen, dass ein Kind im Kindergarten wertvolle Erfahrungen sammeln kann und dort auch einen viel intensiveren und anderen Kontakt zu Kindern hat, als auf einem Spielplatz. Zudem darfst du nicht vergessen, dass der Kindergarten auch vorbereitend ist für die Schule.

Aber es kommt auch sehr darauf an, was genau du mit Kleinkind meinst. Wie alt ist dein Kind denn? Denn wenn du ein dreijähriges Kind hast, finde ich es noch nicht schlimm, dass es nicht in den Kindergarten geht. Mit 4 oder gar 5 Jahren fände ich es ebenfalls wichtig, dass dein Kind in den Kindergarten geht.

Du musst dein Kind auch nicht den ganzen Tag in den Kindergarten geben. Das verlangt sicher keiner von dir. Aber bereits ein paar Stunden am Vormittag wirken sich auf die Entwicklung deines Kindes aus. Auch wenn du dich viel mit deinem Kind beschäftigst und mit ihm spielst, singst und tanzst, so ist es etwas vollkommen anderes als dies mit anderen Kindern und einer Kindergärtnerin im Kindergarten zu tun!

Ich bin selbst Kindergärtnerin und habe einen 20 Monate alten Sohn und wenn ich ehrlich sein soll, so darf mein Sohn zu Hause Dinge tun, die ich im Kindergarten bei anderen Kindern nicht geduldet hätte. Das liegt aber auch einfach daran, dass man zu Hause ein oder zwei Kinder hat und im Kindergarten bis zu 20 Kinder!

Erkundige dich einfach mal bei einem Kindergarten in deiner Nähe und vielleicht bekommt deine Kleine ja dann ohnehin Lust in den Kindergarten zu gehen. Du könntest sie ja wirklich nur vormittags hingehen lassen und hättest so immer noch viel Zeit, dich nachmittags voll und ganz ihr zu widmen!

Hallo Tiger Eye,

ich finde auch, dass du deine Tochter auf jeden Fall in den Kindergarten bringen solltest. Es wird hier keiner bezweifeln, dass du dich gut um deine Tochter kpmmern kannst. Der Kindergarten ist auch nicht nur dafür da, um das Kind irgendwo unterzubringen wenn man als Muter keine Zeit hat, sich zu kümmern.

Vielmehr geht es doch darum, dass das Kind sozialen Umgang lernt und auch lernt sich an gewisse Strukturen und Regeln zu halten, die in Gruppen gelten. Die Erzieherinnen haben außerdem eine Ausbildung, in der sie lernen, die Kinder altersgerecht zu fördern und Ihnen den Übergang in die Schule so leicht wie möglich zu machen.

Selbst wenn du sagst, du gehst täglich 3 Stunden auf den Spielplatz mit dem Kind um deinem Kind soziale Kontakte zu ermöglichen und dich ansonsten mit dem Kind intensiv beschäftigst um es zu fördern, wird es kaum einen Kindergarten ersetzen können. Ich sehe kaum einen Vorteil. Im Übrigen kannst du die Zeit die dir oder euch dann nach dem Kindergarten bleibt intensiver geniessen als wenn ihr den ganzen Tag zusammen seid.

Ich finde es ist ein Fehler. Ich könnte es gar nicht anderst machen. Ich muß mein Kind in den Kindergarten tun. Ich arbeite ja. Mußt Du nicht mit dazu verdienen? Aber ich glaube das mußt Du nicht wirklich, wenn Du schreibst, dass Du das nicht möchtest. Warum willst Du das denn nicht?

Liegt es daran, dass Du Dein Kind nicht loslassen möchtest? Teilweise kann ich Dich verstehen. Der Kindergarten ist nicht nur sozial sehr gut, er macht auch viel kaputt. Schimpfwörter, kindische Albernheiten lernen sie dort leider ja auch. Ich habe viel bemerkt, was sich leider im Kindergarten entwickelt hat.

Aber was glaubst Du wie stark der Schlag ins Gesicht geht, wenn Dein Kind ohne Kindergarten (ohne soziale Kontakte) dann in die Schule geht? Es wird isoliert sein und schüchtern und kaum aus sich rausgehen. Vielleicht wird es auch gehänselt, wer weiß. Ich würde es wohl doch in einen Kindergarten schicken.

Es gibt ja viele Modelle von Kindergärten und Zeiten wo Du es bringen kannst. Du mußt es ja nicht durchgehend schicken. Also nicht von 07.00.-16.00 Uhr. Vielleicht ja auch nur für 3 oder 4 Stunden z.B. am Vormittag? Wäre das für dich machbar? Kosten tut es ja auch nicht die Welt und uns Frauen wird durch solche Einrichtungen ja auch ermöglicht wieder arbeiten zu gehen. Außerdem machen sie halt auch viel wie basteln und die Vorschüler werden auch gefördert. Ob Du das daheim so machen kannst?

Hallo!

Ich bin als Kleinkind auch nicht im Kindergarten gewesen und ich habe mir geschworen, dass ich meinen Kindern dieses Erlebnis und diese Stufe in ihrem Leben nicht vorenthalten möchte. Ich persönlich fand es furchtbar udn es hat mich auch bis in die Schulzeit rein geprägt, dass ich nciht im Kindergarten war.

Die meisten Kinder kannten sich aus den verschiedenen Kindergärten. Sie haben gelernt, wie sie mit Konflikten umgehen und sie haben gelernt, wie sie sich anderen Kindern gegenüber verhalten. Sie haben gelernt, wie sie sich den Erziehern gegenüber verhalten und auch einfach wie sie sich in der Gemeinschaft fügen.

Das alles ist mir als Kind verborgen geblieben und deswegen habe ich auch Schwierigkeiten in der Schule gehabt. Nicht mit dem lerneen, nein, ich war einfach immer diejenige, die es von allen und jeden auf den Deckel bekommen hat. Ich konnte nciht damit umgehen, wie die Schüler sich mir gegenüber verhalten haben. Ich war völlig überfordert in der Grundschule. Nicht mit dem Lehrstoff, sondern einfach mit der Gemeinschaft.

Glaube mir, du nimmst dem Kind ein Teil seines Lebens, wenn du es nicht in den Kindergarten gibst. Der Kindergarten gibt Kindern so viel. Und zwar fürs ganze Leben und nciht nur für 2 oder 3 Jahre, die das Kind den Kindergarten besucht. Kinder brauchen die Gemeinschaft. Sie müssen lernen mit Streit umzugehen. Sie müssen lernen sich in die Gemeinschaft einzufügen.

Ich bin mittlerweile fast 47 Jahre alt und ich denke haute noch darüber nach, wie schön es gewesen wäre, wenn ich in den Kindergarten gegangen wäre. Ich bin davon überzeugt, dass dann mein leben positiver gelaufen wäre. Denn ich wurde in der Schule schon von der Grundschulklasse an gemoppt. Ich war keiner von denen, die die Schüler schon kannten und ich wußte gar nciht wie mir geschieht, dass auf einmal so viele Kinder auf einmal da waren, die rumschrien. Konflikten bin ich aus dem Weg gegangen, was ich heute noch mache und ich denke, dass man dem Kind sehr viel mit auf den Lebensweg gibt, wenn man ihm die Möglichkeit gibt in den Kindergarten zu gehen.

Ich sehe es wie alle anderen auch. Ein Kleinkind sollte in den Kindergarten gehen. Man schiebt es ja nicht ab, es lernt viel, z.b. soziales Verhalten zu anderen Kindern. Sowas kann man seinem Kind schlecht zu Hause bei bringen.

Meine Tochter wird auch dieses Jahr ab August in den Kindergarten gehen. Sie ist dann zwar schon 3 Jahre, aber das finde ich ok. Ich selber war mit 6 Monaten bereits in der Krippe, allerdings war das in der DDR auch kaum anders möglich, meine Mutti musste ja wieder arbeiten.

Wieder so ein kurzer Zweizeiler nach dessen Lesen man keine konkreten Tipps wohl aber ein paar Denkanstöße geben kann.

Der Kindergartenbesuch gehört für mich in den Bereich Erziehung und in der Erziehung gibt es keine allgemein gültigen Vorgehensweisen, die in jedem Fall zum Erfolg führen. Wenn man einen Kindergarten findet, dessen pädagogisches Konzept zu den eigenen Vorstellungen passt, dann ist der Besuch dieser Einrichtung sicher eine Bereicherung für Mutter und Kind. Hat man dagegen Vorbehalte gegen die Methoden der Einrichtung, dann ist es wohl weniger sinnvoll das Kind die Einrichtung besuchen zu lassen.

Sozialverhalten wird immer gern als Argument benutzt, um den Kindergartenbesuch als unabdingbar erscheinen zu lassen. Sicher ist der Besuch eines Kindergartens geeignet um soziales Verhalten mit gleichaltrigen zu erlernen. Allerdings haben (die meisten) Mütter und Väter dieses Verhalten ja schon verinnerlicht und wären auch in der Lage dies an ihre Kinder weiterzugeben. In Zeiten der Kleinfamilie ist dies aber mit einem großen Aufwand verbunden, jedoch nicht unmöglich. Gleiches gilt übrigens für Strukturen, Regeln und andere Dinge - dies alles könnte man einem Kind auch daheim vermitteln, im Kindergarten ist es einfacher und auch ein Stück bequemer.

Obwohl ich hier scheinbar so stark gegen den Kindergarten schreibe: auch mein Sohn ging schon sehr zeitig in eine KiTa, da ich sonst nicht hätte arbeiten können und ohne Moos nix los. Außerdem bin ich auch eher introvertiert und so hat mein Sohn in der KiTa eine bessere Unterstützung bestimmte Verhaltensweisen im zwischenmenschlichen Bereich zu erlernen. Man sollte sich wirklich genau überlegen, ob in der eigenen Situation eine Fremdbetreuung sinnvoll und auch nötig ist. Nur weil das scheinbar alle so machen, würde ich nicht sagen, dass ein Kindergartenbesuch wirklich für alle Kinder nötig ist.

Hallo,

ich finde auch, dass Du Dein Kind in den Kindergarten gehen lassen solltest. Das hat gar nichts damit zu tun, ob Du eine gute Mutter bist und ob Du Dein Kind wunderbar förderst. Davon bin ich überzeugt, denn sonst würdest Du Dir nicht so viele Gedanken machen deswegen.

Im Kindergarten lernt ein Kind ergänzend zu der Förderung, die es von Dir bekommt, noch viele zusätzliche Dinge. Jeder hat andere Prioritäten, was er mit seinem Kind unternimmt, ob er lieber bastelt oder vorliest oder mit dem Kind im Garten herumtobt. Im Kindergarten bekommt ein Kind von jedem etwas beigebracht und erlebt auch bei gemeinsamen Unternehmungen viele Dinge, an die Du vielleicht gar nicht denkst oder die einfach nur mit mehreren Kindern richtig Spaß machen.

Außerdem finde ich es wichtig, dass ein Kind Kontakt zu einer festen Gruppe von Kindern hat, um die ganz normalen Reibereien mitzubekommen und auch zu lernen, wie man sich durchsetzt, streitet und wieder versöhnt. Auf dem Spielplatz bekommt es natürlich auch einen Eindruck davon, aber es ist doch noch anders wenn es lernt auch feste Freundschaften zu schließen und zu pflegen.

Davon abgesehen wird Dein Kind einige der Kindergartenfreunde in der Schule wiedertreffen, was in einem kleinen Ort natürlich noch wichtiger ist als in der Großstadt. Ich habe es bei meinem Sohn gemerkt, der hier am Ort in die 2. Klasse kam und sich erstmal seinen Platz suchen musste. Die meisten anderen Kinder kannten sich schon seit dem Kindergarten, hatten schon bei der Einschulung ihre Freunde und haben den Neuen anfangs argwöhnisch beäugt.

Ich werde auch, wenn meine Kleine im entsprechenden Alter ist, weiterhin Hausfrau sein, aber trotzdem werde ich sie Vormittags in den Kindergarten bringen. Meiner Meinung nach sollte man seinem Kind, wenn es finanziell irgendwie möglich ist, diese Chance bieten. Es muss ja nicht den ganzen Tag sein - vormittags mit den Freunden im Kindergarten spielen und den Nachmittag mit Mama verbingen finde ich eine ganz wunderbare Ergänzung.