Putin entlässt Regierung

vom 12.09.2007, 16:42 Uhr

Und noch eine Meldung aus Russland. Präsident Wladimir Putin hat die komplette russische Regierung entlassen. Ministerpräsident Fratkow hat nach eigenen Angaben freiwillig um die Entlassung seiner Regierung gebeten, um den Regierungsapparat im März 2008 vorzubereiten. Als neune Regierungschef hat Putin den Finanzexperten Viktor Sibkow vorgeschlagen.

» Jack R » Beiträge: 1229 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Kann vielleicht jemand näheres zu dem Thema sagen? Habe heute nur bei Punkt 12 die " Eilmeldung " gehört, dann musste ich weg und finde keinen gescheiten Bericht im Internet. Nur kurz zusammenfassen bitte. :)

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» KingKanye » Beiträge: 463 » Talkpoints: -0,79 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Naja, es naht der Wahlkampf für die Duma und natürlich die Präsientenwahl. Ich vermute dahinter nur einen Schachzug Putins, um einen Nachfolger seiner Gnaden in das Amt des Präsidenten zu bringen. Dass Putin sich aus der Politik zurückzieht ist wohl eher nicht zu erwarten und wenn er seine alten Seilschaften behalten möchte, und soviel Macht hat er mit Sicherheit, dann muss er einen loyalen Nachfolger finden. Ja, gut, es wird gewählt.

Aber wenn selbst in den USA Bush eigentlich seine erste Wahl verloren hatte, wie demokratisch sollen dann die Wahlen erst in Putin-Land sein, wo auch alle Medien gleichgeschaltet sind.

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» betty » Beiträge: 1460 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ja so wird es auch sein, denn der "neue" ist als extrem Putintreu und loyal bekannt und wird mit sehr großer Wahrscheinlichkeit der Nachfolger Putins. Er wird ihn wohl ähnlich wie Bush jr. installieren wollen um eine nette Marionette in den Händen zu halten, damit der nicht zuviel von alleine denkt oder das Messer umdreht, sobald er an der Macht ist, dafür hat Putin ja seine Freunde aus dem Militär und vom FSB überall in den Schaltstellen sitzen.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Wow die ganze russische Regierung, dass ist echt hart. Darf man sowas eigentlich? Naja okay, der ist Präsident aber eine ganze Regierung entlassen. Es muss doch irgendwie Gründe geben. Ich hoffe das es noch mehr Infos geben wird!

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» daddel » Beiträge: 35 » Talkpoints: -1,76 »


Die Gründe liegen doch mehr oder weniger auf der Hand, Putin will an der Macht bleiben bzw. seinen Einfluss über seine Zeit hinaus festigen und will vor den Duma Wahlen das noch sicherstellen indem er einen Vertrauten einsetzt, ähnlich wie ihn damals Jelzin eingesetzt hat.

Putin wirkt zwar immer nett und sympathisch und ich mag ihn irgendwie auch mit seinem elitären Denken, aber trotzdem versucht er seine Beziehungen und seinen Einfluss zu retten, damit er noch lange davon profitieren kann.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Naja, in Russland rätselt man übrigens weiterhin über die Ernennung des russischen Finanzexperten Viktor Subkow, der als extrem Putinloyal eingestuft wird, zum russischen Ministerpräsidenten. Momentan überschlagen sich die Spekulationen: Ganz oben rangiert die Vermutung, Putin könne nach einer Übergangszeit versuchen, selbst wieder in das Präsidentenamt zurückzukehren.

Putin selbst sprach von einer „Unsicherheit“ über die Zukunft und äußerte sich nicht zu Spekulationen, da es für ihn und seine Mitarbeiter angesichts seiner Amtszeit, die in 2 Jahren endet, schwer sei, sich auf Wesentliches zu konzentrieren. Konkret sagte Putin: „Es gibt einige Unsicherheit darüber, was aus jedem einzelnen Menschen wird, wie das Macht- und Regierungssystem des Landes nach den Wahlen aufgebaut sein wird.".

Jedoch ist laut Meinung der russischen Presse eines sicher: Putin wolle nach seinem Abtreten weiter die Fäden in der Hand halten, um nach einer „Übergangszeit“ wieder in das Amt des Präsidenten zurückzukehren, dies sei laut russischer Verfassung möglich. Viktor Subkow sprach sich indes nicht offen dafür aus, für das Amt des Präsidenten kandidieren zu wollen, hält dies aber für möglich. „Wenn ich im Amt des Ministerpräsidenten etwas bewegen kann, dann schließe ich diese Variante nicht aus", so Subkow, der ehemals die Behörde gegen Geldwäsche leitete. Er erhoffte sich, den Kampf gegen die Korruption in Russland ähnlich erfolgreich führen zu können wie Putin den Krieg in Tschetschenien.

Die Bestätigung von Subkow ist laut mehrheitlicher Ansicht reine Formsache, da Putins Partei die Mehrheit in der Duma hat. Subkow kündigte bereits jetzt einen Umbau der Strukturen und des Personalkaders an - so sei laut russischen Zeitungen sehr wahrscheinlich, das Subkow sich wohl als erstes vom russischen Handelsminister Herman Gref oder dem Energieminister Viktor Christenko verabschieden werde.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Na es handelt sich nur um einen Ämterwechsel wie es momentan aussieht. :wink:

Der Putinloyale Subkow soll Präsident werden - und jetzt ratet mal, wer sich um das Amt des Regierungschef bewerben will und dies auch vorhaben könnte: Waldimir Putin. "Die Regierung zu führen, dass ist ein realistischer Vorschlag, aber noch ist es zu früh, daran zu denken", so Waldimir Putin.

Damit wäre er zwar nicht mehr direkt der mächtigste Mann Russlands (also direkt betrachtet), sondern nur der zweitmächtigste, aber man weiß ja, was das heißen und worauf es hinauslaufen wird, das Wort Marionette will ich jetzt nicht in den Mund nehmen und Putin sagte, er wolle vorerst parteilos bleiben.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Es gibt weitere neue Spekulationen. :wink:

@Subbotnick: Übrigens bin ich geschockt, dass du Putin "mit seinem elitären Denken irgendwie magst". :o Sollte zum Beispiel Subkow zurücktreten, würde automatisch Putin als "zweiter Mann" in das Präsidentenamt hochrücken und könnte bei der darauffolgenden Wahl dann sogar nochmals kandidieren.

Eine weitere Möglichkeit wäre, dass Subkow innerhalb von zwei Wochen nach seiner Wahl Putin zum Regierungschef ernennen würde, woraufhin die DUMA mit einer 2/3-Mehrheit die Verfassung dahingehend ändern könnte, dass sich die Macht zugunsten des Regierungschefs verschiebt.

Doch selbst innerhalb des Kremls sind diese Vorgänge nicht ganz unumstritten. Also ich verwette einiges, dass wir in etwa neun Monaten nach wie vor Putin als mächtigsten Mann Russlands haben werden, in welcher Position auch immer.

» Saturn1985 » Beiträge: 445 » Talkpoints: -0,12 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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