Keine eigene Meinung haben

vom 20.03.2009, 11:57 Uhr

Also ich stehe da ziemlich in der Mitte was eine eigene Meinung haben und auch ein/durchsetzen angeht. Die meisten Menschen in meinem Freundeskreis sind einfach oft derselben Meinung und ich bin dann auch meist ihrer Meinung, weils einfach meiner persönlichen Einstellung entspricht.

Auf der anderen Seite ist es auch manchmal so, wenn jemand eine andere Meinung hat, dass ich für mich nur zwei Möglichkeiten durchführe: Entweder, ich widerspreche und diskutiere mit demjenigen alles durch bis wir beide feststellen, okay, wir haben halt beide eine unterschiedliche Meinung (oder alle, je nachdem wer dabei ist), aber das ist beides begründet und da können wir jetzt noch zehn Stunden diskutieren und uns in die Haare kriegen oder es gut sein lassen.

Oder ich knicke dann schnell ein und sage gar nichts mehr. Manchmal lasse ich das Gequatsche auch einfach über mich hinwegspülen weil ich mich dann nicht mehr für die Diskussion interessiere oder einfach an andere Dinge denke und klinke mich irgendwann wieder ein. Das kann manchmal für alle Beteiligten irritierend sein, weil meine Äußerung dann manchmal nicht zum Thema passt...

Trotzdem habe ich mir das nach-dem-Mund-Reden mühsam abgewöhnt, denn genauso wie bei einigen Vorschreibern war eine eigene Meinung in meinem Elternhaus eher unerwünscht und wurde dann plattgeredet. Vor allem mein Vater bekam regelrechte Tobsuchtsanfälle und wurde laut wenn man eine, SEINER Meinung nach, falsche Meinung hatte. Dieses Plattgerede war oft so anstrengend und nervig, dass ich irgendwann einfach den Mund gehalten habe und mir meinen Teil gedacht. Und so, stelle ich gerade fest, halte ich es heute auch noch ab und an. :D

» Glaswandlerin » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

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Ich kenne auch solche Leute, die einem immer nach dem Mund reden. Egal, welche Meinung man hat: Sie haben immer die selbe Meinung. Das beste Beispiel dafür ist mein Ex-Freund, der einfach nie irgendeine Meinung hatte, weil ihm selbst vermutlich alles total egal und gleichgültig war. Das war so furchtbar, wenn man probiert hat, mit ihm über etwas zu sprechen, weil man gehofft hat, dass jemand einem Mal ein bisschen die Stirn bietet oder mal neue Denkanstöße liefert.

Alles, was er getan hat, war immer nur das zu wiederholen, was ich eh schon gesagt habe. Und immer hatte ich recht und immer war alles richtig, was ich gesagt habe. Er hatte aber nie einfach mal eine bestimmte Meinung zu etwas, die er auch vertreten hat. Wenn jemand ums Eck kam, der die Meinung einfach geändert hat, hat er sie direkt mal mitgeändert.

Sowas kann ich nicht verstehen. Man muss doch selbst auch mal ausreichend selbstbewusst und stur sein, dass man etwas vertreten kann. Natürlich ist das manchmal schwer und kommt auch auf den Gegenüber an, aber wenn man so etwas nicht kann, dann kann man sich nie irgendwo beweisen. Und manchmal muss man im Beruf einfach mal hart sein.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich kenne einige solcher Leute und ich muss sagen: ich finde sie furchtbar. Solche Leute, die sich immer nur der Mehrheit anschließen sind leider keine Minderheit. Ich kann Menschen ohne Rückgrat, die anderen Menschen nur nach dem Mund reden, wirklich auch einfach nicht verstehen.

Ebenso wie du, könnte ich es mir nie vorstellen, keine eigene Meinung zu haben. Eigentlich habe ich zu ungeheuer vielen Themen eine. Und wenn ich mal keine habe, weil ich mich mit dem Thema noch nicht ausreichend auseinander gesetzt habe, bleibe ich einfach ruhig und kurzzeitig neutral, aber ich schließe mich niemandem einfach an, ohne zu wissen, warum ich das tue.

Das habe ich schon in der Schule regelrecht gehasst. Wenn da abgestimmt wurde, hat das erst einmal die Hälfte der Klasse nicht interessiert. Die hat gar nicht zugehört, wussten nicht, worum es überhaupt geht. Sie wussten nur: Es wird über irgendetwas abgestimmt. Aber dann bemerkten sie plötzlich, Person x in meiner Nähe zeigt auf, zeige ich doch einfach auch mal auf.

Und das war genau immer das falsche. Dadurch kamen teilweise Mehrheiten zustande, die einfach unfassbar waren. Und über so etwas ärgere ich mich auch heute noch furchtbar, denn, wenn ich keine eigene Meinung habe, dann habe ich mich gefälligst zu enthalten und nicht die Entscheidung in eine Richtung zu beeinflussen, die mir selber vielleicht gar nicht gefallen würde, würde ich näher darüber nachdenken.

Teilweise gab und gibt es auch immer noch, Leute, die einfach immer Angst hatte, zu ihrer eigenen Meinung zu stehen, das waren ebenfalls diese Typen, die sich einer vermeintlichen Mehrheit anschlossen. Sie hatten einfach Angst zur Minderheit zu gehören und sich hinterher für ihren Standpunkt noch einsetzen zu müssen und ‚Oh Schreck‘ möglicherweise eine Diskussion auszulösen.

Diese Menschen- einfach völlig ohne Rückgrat und Standhaftigkeit- waren ebenfalls nicht mein Fall. Wie soll man schließlich etwas erreichen, wenn man sein ganzes Leben den Mund nicht auf bekommt und immer nur klein beigibt.

Ich habe wie gesagt eigentlich immer einen Standpunkt und vertrete diesen auch. Ich habe kein Problem damit, auch zu meiner Sicht der Dinge zu stehen. Und ich denke, dass das auch gut so ist.

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» JulietMay » Beiträge: 1078 » Talkpoints: -0,56 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wer kennt nicht solche Menschen!! Ich glaube, dass es sie überall gibt. Manchmal ist es eben der einfachste Weg einfach die Meinung der Anderen zu übernehmen. Man muss sich nicht erst rechtfertigen, da es ja schon andere für einen tun.

Man muss ja nur mehr die ganze Zeit über ja und Amen sagen und schon steht man nicht dumm da. Zumindest glaube ich, denken diese Leute das. Dabei bewirken sie mit der Zeit genau das Gegenteil. Da man solchen Menschen, bei denen man weis, dass sie alles nachplappern, nicht mehr ernst nimmt.

Ich glaube auch, dass es meist Leute sind, die kein Selbstwertgefühl haben. Und um sich nicht zu auffällig zu verhalten, geben sie einfach allen Recht. Dumm ist dann nur, wenn man sich neben den Gegenüber verredet und dann vielleicht aus seinen Dilemma nicht mehr heraus kommt.

Obwohl ich ja zugeben muss, dass ich auch nicht immer meine Meinung vertrete. Zum Beispiel, wenn ich weiß, dass die andere Person höher gestellt ist (z.B. mein Chef oder ein sehr angesehener, wichtiger Mensch), da ziehe ich auch lieber den Schwanz ein und gebe klein bei.

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» Kruemmel » Beiträge: 1280 » Talkpoints: 62,51 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Solche Leute kenne ich auch und frage mich ehrlich gesagt auch, wie man keine eigene Meinung haben kann und unreflektiert jeden Mist nachplappert, den man irgendwo aufgeschnappt hat. Bei solchen Leuten frage ich mich, ob sie wirklich keine eigene Meinung haben oder einfach nicht genug "Mut" haben, zu ihrer Meinung auch zu stehen.

Es gibt ja auch Leute, die ihre eigene Meinung für sich behalten, da sie die Konfrontation mit anderen Leuten fürchten oder Angst davor haben, sich unbeliebt zu machen, gerade wenn sie unpopuläre Meinungen vertreten. Das ist natürlich eine ziemlich schwache persönliche Leistung, aber ich erlebe immer wieder Menschen, die nicht offen zu ihrer Meinung stehen wollen oder können. Wenn man allerdings überhaupt keine eigene Meinung hat und sich verhält wie ein Fähnchen im Wind, ist das schon ein deutliches Zeichen von Charakterschwäche.

Ich finde es wichtig, dass man sich selbst treu bleibt und dazu gehört vor allem auch, dass man zu seiner eigenen Meinung steht und diese auch vertritt. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass man auch eine eigene Meinung hat. Wie es allerdings dazu kommt, dass man keine Meinung hat, kann ich mir nicht erklären. Ich denke wirklich, dass es bei vielen Leuten nicht an der eigenen Meinung hapert, sondern daran, diese auch zu vertreten.

Ich denke auch, dass ein Hauptproblem bei solchen Leuten das fehlende Selbstbewusstsein ist, auch wenn das rational natürlich unsinnig ist. Letztendlich passiert einem ja nichts, außer dass andere Menschen einem vielleicht sagen, dass sie die Meinung, die man vertritt, schwachsinnig finden. Dann kann man sich der Sache natürlich weiterhin stellen oder notfalls auch den Schwanz einziehen. Aber mehr passiert in der Regel nicht und ich verstehe nicht, dass viele Leute so eine große Angst davor haben, zu ihrer Meinung zu stehen.

Einige Leute werden auch gar nicht gelernt haben, was eine eigene Meinung eigentlich ist und haben ihre Meinung von Anfang an von anderen Menschen (oder Gruppen) übernommen, die eine Vorbildfunktion für sie hatten oder haben, wie zum Beispiel die Eltern oder ihre Peer-Group. Dadurch haben sie vielleicht gar nicht gelernt, Dinge differenziert zu betrachten, sondern empfinden es als normal, die Meinung anderer Menschen aufzunehmen und nachzuplappern.

Ich finde solche Leute, die keine eigene Meinung haben, ziemlich stressig, da ihre Aussagen für mich nicht viel wert sind. Gerade wenn man so jemanden nach seiner Meinung befragt, wird man ja wahrscheinlich nicht die Meinung erhalten, die er oder sie zu der Thematik hat, sondern nur eine Aussage, die irgendwo aufgeschnappt wurde. Ich bin aber an echten Meinungen interessiert und nicht an nachgeplapperten Meinungen anderer.

Wenn man zufällig die gleiche Meinung wie andere Leute vertritt, ist es normal, dass man eben auch nicht unbedingt etwas anderes sagt als diese anderen Menschen. Wenn man allerdings ständig sein Fähnchen nach dem Wind richtet, finde ich das ziemlich ätzend. Meinungen können sich mit Sicherheit ändern, gerade wenn man über das betreffende Thema mit anderen Menschen diskutiert und vorher vielleicht noch gar nicht so richtig in der Materie drinsteckte. Allerdings kommt das im Normalfall nicht ständig vor und meistens auch nicht innerhalb kürzester zeitlicher Abstände.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Das manche Menschen keine eigene Meinung haben keine ich auch und frage mich immer wie das überhaupt sein kann. Einige Menschen so ist meine Erfahrung wollen damit auch etwas verdecken. Sie haben dann eben die Meinung der sogenannten Mehrheit. Leider hilft das in so manchen Situationen nicht viel weiter.

Gerade wenn man was grundlegendes entscheiden will oder sogar muss benötigt man viele unterschiedliche Meinungen zum Thema. Entscheidungen werden durch Meinungen doch erst geprägt. Aber einige Zeitgenossen machen alles eben nur an der Mehrheit fest und machen sich dabei überhaupt keine eigenen Gedanken. Sei es eben das Unwissen oder auch die eigene Bequemlichkeit, denn es wird dann einfach nur nachgeplappert. Es wird dann schon so richtig sein.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ja, in unserer Klasse gibt es solche Leute in Übermaß, immer diese Leute die keine eigene Meinung haben und nachplappern was die anderen meinen und sagen was die Allgemeinheit sagt und die sind dann auch so naiv und glauben der Presse und der Allgemeinheit alles was sie sagen. Ich frag mich immer wie man keine eigene Meinung haben kann und wie doof man sein muss der Allgemeinheit und z.B. den Werbungen alles zu glauben. Zum Glück gibt es noch auf der Welt Leute die nicht so sind und die der wirklich dummen Mehrheit die Augen öffnen.

» P&W » Beiträge: 3 » Talkpoints: -2,86 »



Um ehrlich zu sein passiert es mir ab und zu schon mal, dass ich mich der vorherrschenden Meinung anschließe, auch wenn ich selber eigentlich eine andere vertrete. Ich habe kein ausgeprägtes Selbstbewusstsein und je mehr Menschen anwesend sind, desto mehr könnte es mir auch passieren, dass ich "in die Mangel" genommen werde. Ich habe einfach Angst davor, dass mir einerseits dann die Argumente ausgehen und andererseits, dass sich die Anderen gegen mich richten und das auch über die Diskussion hinaus anhalten könnte.

Wie gesagt ist das aber nicht immer so und ich kann sehr wohl auch meine eigene Meinung vertreten, wenn mir etwas wirklich wichtig ist oder wenn ich unter Menschen bin, denen ich wirklich vertraue.

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» Fainne » Beiträge: 633 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Also es soll ja auch vorkommen, dass selbst in bestimmten Foren manche Leute ihr Fähnchen nach dem Wind richten und immer das schreiben, was andere hören wollen - besonders was Moderatoren vielleicht nett finden, um gut dazustehen und keine Schwierigkeiten zu haben. Solche Leute haben wir hier auch, ich nenne keine Namen.

Aber diese Sorte Mensch gibt es immer und überall. Gut, das erspart mitunter Streit und unnötige Diskussionen, wenn die immer nur nachplappern und das sagen, was gerade dem entspricht, was man gesagt hat. Aber es nervt auch, ja, und vor allem ist es wenig konstruktiv, es ist eigentlich nahezu sinnlos.

Fragt man die Leute dann nämlich mal, weil man wirklich die Meinung braucht, dann bekommt man nur so ein Herumgedruckse oder ein "Ich weiß nicht" oder "Das musst du selbst wissen" oder erst ein ja und dann ein nein, wenn man nochmal nachfragt. Man hat einfach keinen Nutzen von dem, was solche Leute sagen, es bringt niemanden weiter, es hilft niemandem - besonders, wenn man sich eine zweite Meinung wegen irgendwas einholen muss oder möchte.

Sowas regt mich dann innerlich auch sehr auf. Zum Beispiel stand ich neulich vor meiner Mutter in einem Kleid und habe gefragt, ob ich so rausgehen kann. Sie: Naja, ja. Ich: Was naja? Mutter: Ja, kannst bestimmt so rausgehen. Ich: Sieht es gut aus? Mutter: Ja, das sieht schon gut aus. Ich: oder sieht es doof aus, soll ich was anderes anziehen? Mutter: Kannst auch was anderes anziehen, musst du wissen. Wie gesagt, es bringt einen einfach nicht weiter. Ich wollte nur ein: Ja, das sieht super aus oder ein Nein, das sieht dumm aus.

Ich gebe grundsätzlich immer meine eigene Meinung zum Besten, auch wenn ich genau weiß, dass sie dem Gegenüber nicht gefällt. Aber ich möchte mich einfach nicht überall anpassen und nachplappern. Außerdem ist es doch immer gut, mehrere verschiedene Meinungen zu hören. Nur, wenn ich weiß, dass eine Diskussion gerade nichts bringen würde, halte ich einfach meinen Schnabel.

Dann sage ich gar nichts, sodass ich mir nicht untreu werden muss, aber auch keine Diskussion entstehen kann. Naja ok, mitunter sind einem manche Dinge auch egal, dann denkt man: mach doch, was du willst und dann stimmt man wirklich auch mal schnell zu, damit das Gelaber ein Ende findet. :lol: Aber wenn es wirklich um etwas geht, sollte man schon das sagen, was man selber wirklich denkt.

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich bin nun niemand, der seine Meinung wirklich immer kund tun muss. Gerade dann, wenn ich mit einigen Sturköpfen rede, dann weiß ich auch oft, dass es einfach absolut keinen Sinn hat, anderer Meinung zu sein, weil diese ohnehin direkt nieder gestampft wird. In solchen Fällen denke ich mir dann einfach meinen Teil und versuche dann auch, recht schnell das Thema zu wechseln. Das hat nun nichts damit zu tun, dass ich keine eigene Meinung habe. Die habe ich sehr wohl, nur sehe ich es ein, dass es keinen Sinn macht, diese zu verteidigen. Es heißt ja nicht umsonst, dass der Klügere nachgibt.

Bei mir ist es jedoch natürlich nicht immer so, dass ich meine Meinung nicht äußere. Und auch wenn das so ist, dann bedeutet es für mich auch nicht, dass ich automatisch die Meinung anderer annehme. Wenn ich sehe, dass es Sinn macht, meine Meinung zu vertreten, dann mache ich das natürlich auch gerne, vor allem dann, wenn ich mit Leuten zusammen bin, die mit sich diskutieren lassen.

Wenn jemand also nichts sagt, dann muss das nicht heißen, dass die Person keine eigene Meinung hat, sondern sie sieht es vielleicht als sinnlos an, diese zu vertreten. Allerdings ist es natürlich etwas anderes, wenn eine Person immer haargenau die Meinung eines anderen annimmt und gar nicht einmal selbst überlegt, was sie von bestimmten Sachen hält. Das finde ich wirklich alles andere als toll und da finde ich es ehrlich gesagt sogar besser, wenn man dann gar nichts sagt, als wenn man immer das nachplappert, was andere sagen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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