Arbeit in Dänemark - Stellen, Bedingungen, Voraussetzungen

vom 17.03.2009, 00:29 Uhr

Mein Wohnort liegt doch recht nah an der Grenze und da es hier immer weniger Jobs gibt dachte ich schon daran mir Arbeit in Dänemark zu suchen. Ich wäre dann praktisch Pendler und müsste jeden Tag über die Grenze fahren.

Wie läuft das denn steuerlich denn man arbeitet dann ja nicht mehr in Deutschland, muss man sein Geld dann in Dänemark versteuern oder ganz normal wie bisher auch in Deutschland? Und wie ist es mit der Krankenkasse, braucht man dann einen Auslandsschutz für die Zeit?

» Elefantenmann » Beiträge: 16 » Talkpoints: 0,00 »



In der Regel wird das Einkommen da versteuert, wo es verdient wurde. In deinem Fall also in Dänemark. Als Pendler kann man aber meistens Steuervorteile in Anspruch nehmen. Das bedeutet, dass du solange du pendelst, weniger Steuern bezahlst, als vergleichsweise ein in Dänemark lebender Däne. Pendeln ist aber definiert, d.h., du musst deinen Wohnsitz in Deutschland behalten und soweit ich informiert bin mindestens einmal pro Woche zurück nach Deutschland fahren.

Was die Krankenversicherung betrifft, so müsstest du zuerst einmal in Dänemark Versicherungsschutz haben. Um, da du ja offiziell auch oder besser gesagt hauptsächlich in Deutschland wohnst, auch in Deutschland Versicherungsschutz zu haben, kann man ein Formular bei der in Dänemark zuständigen Sozialversicherungsbehörde ausfüllen, es müsste das E106 Formular sein. Dieses von der dänischen Behörde gestempelte Formular gibst du bei deiner deutschen Krankenkasse ab. Nach ein paar Tagen hast du (und ggf. deine Familie) in Deutschland deutschen Krankenversicherungsschutz, die Beiträge, die du normalerweise bezahlen würdest bezahlt der dänische Staat in Form einer Pauschale.

Dieses Prozedere habe ich mit der norwegischen Behörde in 2008 so durchgeführt. Die norwegische Behörde hat sich anfangs etwas schwer getan, weil sie nicht informiert war, mit Nachhaken klappte es aber bei mir und bei anderen Kollegen dann problemlos. Also wünsche ich dir viel Glück, falls du dich entscheidest, wirklich zum Arbeiten nach Dänemark zu gehen.

Ein Nachtrag zum Thema Steuern: Falls du mitten im Jahr den Job wechselst und nach Dänemark gehst, sieht es win bißchen anders aus. Hast du im Laufenden Jahr mehr als die Hälfte (181 Tage) in Deutschland gearbeitet, musst du zwar dein in Dänemark verdientes Geld nicht in Deutschland direkt versteuern, es unterliegt jedoch dem Progressionsvorbehalt. Das bedeutet, dass dein dänisches Einkommen zu deinem deutschen hinzugerechnet wird, aus diesem dann der Steuersatz ermittelt wird und dieser Steuersatz dann auf dein in Deutschland verdientes Geld gerechnet wird. In Dänemark wirst du mehr brutto verdienen als in Deutschland. Also hiesse das, dass du in Deutschland nachzahlen müsstest. Aber du kannst auch jede Menge Werbungskosten wegen doppelter Haushaltsführung, Pendelei usw geltemd machen, unterm Strich bestimmt ein Plus-Geschäft.

» Mobib » Beiträge: 6 » Talkpoints: 4,45 »


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