Umweltzone in Innenstadt

vom 06.03.2009, 20:18 Uhr

Bei uns in der Stadt wird ab 01.01.2009 die sogenannte Umweltzone eingeführt. Das heißt, dass nur noch Autos mit bestimmten Plaketten in der Innenstadt und in angrenzenden Bereichen fahren dürfen. Es gibt zwar - wie immer - einige Ausnahmen, aber alles ist mit einem großen bürokratischen Aufwand - und auch Kosten für den Verkehrsteilnehmer - verbunden.

Dass die Umweltbelastung in den Städten mit dieser Maßnahme abnimmt, ist bis jetzt nicht bewiesen und auch gehen die Meinungen über den Nutzen solcher Aktionen sehr auseinander. Ich frage mich, warum immer wir die Vorreiter in Sachen Umweltschutz übernehmen müssen und in anderen Ländern weiterhin mit alten Autos ohne Auflagen gefahren werden darf?

» IGI » Beiträge: 23 » Talkpoints: 0,16 »



Achja, die Umweltzonen. Ich komme aus dem Ruhrgebiet und wohne auch seit etwa einem halben Jahr mitten in einer Umweltzone. Ich habe auch so meine Zweifel inwiefern sich das überhaupt positiv auswirkt. Meines Wissens werden so überhaupt nur 5% der derzeit zugelassenen PKWs herausgefiltert, und für Lieferwagen und LKWs gibt es zudem Sonderregelungen. Ich wohne an einer Hauptstraße mit Straßenbahnhaltestelle vorm Haus, und ich habe nicht den Eindruck, dass wir hier jetzt weniger Verkehr haben.

Zunächst war es ja geplant, dass das Ruhrgebiet zu einer flächendeckende Umweltzone wird. Das hätte ich auf jeden Fall gegenüber dem Flickenteppich, den wir jetzt haben, bevorzugt - rein aus Kostengründen. Die Ruhrgebietsstädte haben bekanntermaßen nicht gerade die dicke Kohle, und allein hat Bochum hat jetzt 60.000 Euro nur für die entsprechenden Schilder ausgegeben. Außerdem ist die Stadt sehr inkonsequent, da weiterhin Autos ohne Plakette bestimmte Ziele innerhalb der Umweltzone anfahren dürfen, wie beispielsweise das Stadion und den ein oder anderen Veranstaltungsort.

Dennoch muss ich diese Idee grundsätzlich verteidigen. Meines Wissens ist das primäre Ziel der Umweltzonen nämlich nicht der Klimaschutz, sondern der Schutz der Anwohner von stark feinstaubbelasteten Gebieten. Es geht also vielmehr um das Wohl der Bürger als um den Umweltschutz an sich. Einige hundert Meter von meiner Wohnung entfernt befindet sich eine Messstation, und vor etwa drei Wochen hieß es, dass erste Vergleiche ergeben hätten, dass die Feinstaubbelastung bei uns angeblich bereits um 10% zurückgegangen ist.

Daher finde ich es im Prinzip nicht verkehrt, dass die Stadt Interesse an der Gesundheit der Bürger zeigt. 10% sind ja noch nicht allzu viel, aber im Laufe der Zeit sollen ja noch Fahrzeuge mit roten und gelben Plaketten aus den "verbotenen Zonen" ausgeschlossen werden. Daher bin ich auf jeden Fall mal gespannt wie sich die Messungen weiterentwickeln.

» Insan1ty » Beiträge: 294 » Talkpoints: 20,07 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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