DBV Winterthur Versicherung Erfahrungen / empfehlenswert?

vom 06.03.2009, 00:18 Uhr

Ich habe vor, mich demnächst selbstständig zu machen. Der Nachteil an dem Ganzen ist, dass ich mich dann eine private Krankenversicherung brauche. Da habe ich eigentlich keine Lust darauf, aber man kommt ja nicht rundum. Ich habe jetzt mal im Internet ein wenig gesucht und bin auf die DBV / Winterthur Versicherung gestoßen.

Habt ihr Erfahrungen mit dieser Versicherung gemacht? Wenn ja, gute oder schlechte? Oder könnt ihr mir vielleicht eine andere Versicherung mehr empfehlen? Vielen Dank schon mal für eure Hilfe.

» 10 ist die Antwort » Beiträge: 20 » Talkpoints: 0,16 »



Hi,

zum Thema private Krankenversicherung habe ich hier: Selbstständig: Gesetzliche oder Private Krankenversicherung? schonmal einen Roman geschrieben. Du kommst drum herum, wenn du willst.

Als private Krankenversicherer sind folgende gut bis sehr gut und preislich halbwegs stabil. DKV, Victoria, Hallesche annehmbar sind Debeka, DBV und LVM.

Wenn du weitere Fragen hast, antworte ich dir gerne.

Gruß Jasper

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» jasper » Beiträge: 554 » Talkpoints: -0,26 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hallo,

danke schon mal für deine Hilfe, ich hab aber tatsäcchlich noch ein paar Fragen:

- muss man sich also nicht privat krankenversichern lassen, wenn man selbständig ist? Gibt es da eine Regelung, ab wann man in die PKV muss? Oder kann ich auch gesetzlich versichert bleiben als Selbständiger?
- Was meinst du mit "preislich stabile" Versicherungen genau? Dass mein Beitragssatz immer gleich bleibt? Wird mir das irgendwie garantiert?
- braucht man eigentlich einen Vermittler, wenn man in die PKV will? Also einen Versicherungsberater oder Versicherungsagent oder wie man das nennt?

» 10 ist die Antwort » Beiträge: 20 » Talkpoints: 0,16 »



Wenn du das willst, dann kannst du dein Leben lang gesetzlich versichert bleiben. Das einzige, wozu du verpflichtet bist, ist das du krankenversichert bist, ob nun privat oder gesetzlich ist völlig egal. Die PKV kann dich sogar ablehnen, wenn du z.B. irgendwelche Krankheiten hast, das darf die gestzliche nicht.

Preislich stabil bedeutet, dass sich die Beiträge für bestimmte Tarife in den letzten Jahren kaum geändert haben. Garantieren kann dir einen Beitragssatz niemand, der kann sich jedes Jahr theoretisch ändern, bei der gesetzlichen abern ebenso, wenn mal wieder eine Beitragserhöhung beschlossen wird.

Es wäre zumindest sinnvoll, wenn man über den Vermittler geht, da das Thema PKV sehr umfangreich und komplex ist. Das was ich z.B. hier im Forum schreibe bzw. erklären kann, das reist das Thema eigentlich nur oberflächlich an.

Gruß Jasper

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» jasper » Beiträge: 554 » Talkpoints: -0,26 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Das ist bei Selbständigkeit eine Frage die gut überlegt werden will - denn es ist schwer wenn man einmal in der Privaten war, wieder zurück in die Gesetzliche zu kommen. Grundsätzlich ist es ja seit der Reform weniger eine Beitragsfrage - alle gesetzlichen haben gleiche Beiträge, aber eine der Leistungen. Mehr Leistungen haben in jedem Fall die privaten, sie kosten auch mehr. UND - solltest du bereits an einer (chronischen) Krankheit leiden (dazu zählt unter Umständen auch Heuschnupfen) sind die privaten berechtigt dich abzulehnen. Dort gibt es zum Teil sehr umfangreiche Gesundheitsprüfungen.

Und vor allem: solltest du Familie haben, muss jedes Mitglied EINZELN Beiträge zahlen UND in der Regel in Vorkasse gehen und später abrechnen. Das heisst, wenn du wert auf zB Naturheilkunde legst, bist du bei einer Privaten WESENTLICH besser bedient und es ist kein Geheimnis, dass privat versicherte kürzer warten müssen und viele viele weitere Privilegien geniessen - vor allem, wenn es um stationäre Aufenthalte und Kuren geht.

Hast du Kinder oder planst du welche zu bekommen und bist du verheiratet und dein Partner ist gesetzlich versichert? Dann ist die Überlegung "freiwillig gesetzlich" mit verschiedenen Zusatzversicherungen eine wert. Denn in den gesetzlichen sind die Familienmitglieder in der Regel (korrigiert mich, wenn das auch der Reform zum Opfer gefallen ist?) mitversichert.

Du MUSST dir keinen Versicherungsvertreter suchen, aber es empfiehlt sich. Es ändert sich so schnell so vieles. Und wichtig ist es sich einen UNABHÄNGIGEN Makler zu suchen. Kleiner Tipp: sich bei dem UNABHÄNGIGEN Makler beraten lassen, abwarten was er empfiehlt, damit zu einem Vermittler der empfohlenen Versicherung zu gehen und anhören auf welchen Beitrag DER einen rechnet. Oft haben die Makler und Vermittler andere und sogar teils günstigere Angebote - auch oft im Paket - als wenn man bei der Versicherung selber sich im Internet ein Angebot rechnen lässt oder die Versicherungseigene Hotline anruft.

Im Heft der Stiftung Warentest blättern lohnt sich auch immer. Im "Finanztest" stehen die Versicherungstests.

» MarciaBaila » Beiträge: 325 » Talkpoints: 0,58 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallo Marcia,

ich muss leider einige der Aussagen korrigieren:

MarciaBaila hat geschrieben:Das ist bei Selbständigkeit eine Frage die gut überlegt werden will - denn es ist schwer wenn man einmal in der Privaten war, wieder zurück in die Gesetzliche zu kommen.


Das ist leider eine falsche Aussage. Denn in die gesetzliche kommt man jederzeit zurück. Zum einen, sobald man wieder eine versicherungspflichtige Tätigkeit aufnimmt (z.B. Angestellter unterhalb der Jahresarbeitsentgeltgrenze). Zum anderen geht auf Antrag immer alles. Es ist da nicht mehr wie früher, denn seit letztem Jahr besteht für jeden Menschen in Deutschland versicherungspflicht in der Krankenversicherung.

MarciaBaila hat geschrieben:Grundsätzlich ist es ja seit der Reform weniger eine Beitragsfrage - alle gesetzlichen haben gleiche Beiträge, aber eine der Leistungen. Mehr Leistungen haben in jedem Fall die privaten, sie kosten auch mehr.


Private Krankenversicherungen sind nicht zwingend teurer als gesetzliche. Die gesetzliche Krankenversicherung richtet sich immer nach dem Einkommen, die private immer nach Gesundheitszustand und nach dem Eintrittsalter. Ich selbst zahle, seitdem ich privat versichert bin ca 150 Euro pro Monat weniger, als vorher.

MarciaBaila hat geschrieben:UND - solltest du bereits an einer (chronischen) Krankheit leiden (dazu zählt unter Umständen auch Heuschnupfen) sind die privaten berechtigt dich abzulehnen. Dort gibt es zum Teil sehr umfangreiche Gesundheitsprüfungen.


Umfangreiche Gesundheitsprüfungen gibt es nicht nur zum Teil, sondern generell. Eine Private Krankenversicherung will sich keine Risiken aufhalsen, die die Tarife unnötig verteuern. Wirtschaftlich absolut sinnvoll. Zur Ablehnung kommt es bei Heuschnupfen mit Sicherheit nicht. Dazu braucht es schon etwas mehr. Bei solchen Erkrankungen kommt es dann eher zu Risikozuschlägen, auch Ausschlüsse sind möglich, werden aber ungern vom Versicherer angewandt.

Freie Makler sind auch nicht immer besser. Sie sind teilweise noch mehr auf Provisionen fixiert wie die Banker oder manche andere abhängige Vermittler. Es wird gerne die Krankenversicherung genommen, die die meisten Provisionen zahlt.

Gruß Jasper

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» jasper » Beiträge: 554 » Talkpoints: -0,26 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hallo Jasper,

danke für die Präzisierung bzw. Korrektur. Zurück in die gesetzliche, das wusste ich tatsächlich nicht in der aktuellen Fassung nach der Reform.

Jasper hat geschrieben:Private Krankenversicherungen sind nicht zwingend teurer als gesetzliche. Die gesetzliche Krankenversicherung richtet sich immer nach dem Einkommen, die private immer nach Gesundheitszustand und nach dem Eintrittsalter. Ich selbst zahle, seitdem ich privat versichert bin ca 150 Euro pro Monat weniger, als vorher.

Zwingend habe ich ja auch nicht behauptet. Da ist der entscheidende Aspekt ob man Familie - Ehepartner und Kinder in einem mitversicherungspflichtigen Alter/Ausbildungssituation - hat oder nicht. Das wissen wir vom Threadersteller ja nicht.

Jasper hat geschrieben:Umfangreiche Gesundheitsprüfungen gibt es nicht nur zum Teil, sondern generell.

Dass geprüft wird ist klar - der Umfang und die Tiefe ist allerdings unterschiedlich.Genau das was du ergänzst ist das wichtigste:

Jasper hat geschrieben: Bei solchen Erkrankungen kommt es dann eher zu Risikozuschlägen, auch Ausschlüsse sind möglich, werden aber ungern vom Versicherer angewandt.
. Dann muss man eben selber abwägen, inwieweit der "Risikozuschlag" dann einem in der Gesamtheit etwas bringt oder nicht.

Jasper hat geschrieben:Freie Makler sind auch nicht immer besser. Sie sind teilweise noch mehr auf Provisionen fixiert wie die Banker oder manche andere abhängige Vermittler. Es wird gerne die Krankenversicherung genommen, die die meisten Provisionen zahlt.

Eben. Genau. Genau deshalb empfehle ich ja diesen kleinen Kniff: erst freier Makler, seine Empfehlung anhören. Ihn - um eben diese Pro-Provionsempfehlungen zu vermeiden - auch nach dem zweiten oder dritten Favoriten fragen - Dann vergleichen mit was Finanztest so sagt. Oder noch einen anderen freien Makler konsultieren. Dann mit dem ins Auge gefassten anderen versicherungsgebundenen Versicherungsvertreter dieser empfohlenen/empfehlenswerten Gesellschaft sprechen - und wenn dann dort (nicht beim Makler) abschliessen.

» MarciaBaila » Beiträge: 325 » Talkpoints: 0,58 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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