Erfahrungen: Das erste Mal alleine wohnen

vom 04.03.2009, 21:55 Uhr

Als ihr zum ersten Mal aus dem Elternhaus ausgezogen seid und in eine eigene Wohnung gezogen seid, wie habt ihr euch da gefühlt? Für mich war es das unglaubliche Gefühl der Freiheit! Ich fühlte mich, als wäre die Welt zu meinen Füßen, und dass ich alles schaffen würde, was ich nur wollte. Es war wunderbar, endlich meine eigenen Entscheidungen treffen zu können. Ich konnte auch endlich den Satz benutzen: „Solange du unter MEINEM Dach bist…“ Ich gebe zu, ich liebe diese Rolle sehr.

Im Ernst, es müsste schon etwas sehr Außergewöhnliches passieren, damit ich wieder den Gedanken bekommen würde, zu den Eltern zurück zu ziehen. Also wie habt ihr euch in dieser Lebensphase gefühlt?

» Dragula » Beiträge: 10 » Talkpoints: 0,16 »



Mir ging es auch so. Ich musste keinem mehr sagen, wo ich hin will oder wo ich her komme. Ob ich mein Essen direkt aus dem Topf essen wollte hatte keinen zu interessieren. Und wenn ich bis 11 Uhr schlafe ist es meine Sache.

Ich lebte nur kurz alleine, dann zog meine damalige Freundin zu mir. Dann musste man sich wieder umstellen. Aber ich denke so ein Auszug ist ein großer Schritt in Richtung Selbstständigkeit.

» Schwalbenkoenig71 » Beiträge: 277 » Talkpoints: -3,62 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Der Auszug aus dem Elternhaus war schon etwas ganz Besonderes, und auf jeden Fall ein bedeutender Schritt in Richtung Selbständigkeit. Für mich war immer klar, dass ich nach dem Abitur zum Studium in eine andere Stadt ziehe. So kam es dann auch, und ich habe wohl Wochen darauf hingefiebert. Ich habe mich mit meinen Eltern zwar immer sehr gut verstanden und gerne mit ihnen zusammengewohnt, aber dennoch ist man ja immer voller Erwartung, wenn es darum geht, einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen.

Am Tag des Umzugs hatten wir natürlich jede Menge zu tun. Schließlich ging es 200 km weit weg, und die Wohnung musste noch eingerichtet werden. Naja, Wohnung ist gut, mein erstes eigenes Heim war vielmehr ein kleines Apartment mit etwas mehr als 20 Quadratmetern. Das war auf Dauer nicht so der Renner, und nach anderthalb Jahren habe ich mich dann doch etwas vergrößert, weil es irgendwie recht beengt war.

Als meine Eltern dann abends nach Hause gefahren sind, wurde es allerdings doch etwas komisch. Normalerweise bin ich nicht übertrieben sentimental. Eigentlich dachte ich, dass ich meine Mutter würde trösten müssen, wenn es denn mal soweit ist, aber im Endeffekt war es dann doch eher umgekehrt. Am nächsten Tag habe ich mich allerdings wieder eingekriegt, und angefangen, meine neue Freiheit zu genießen.

Ich muss sagen, dass ich ausgesprochen gerne alleine wohne. Ich hätte auch nicht unbedingt Lust auf eine WG, obwohl das sicherlich auch seinen Reiz hat. Mit dem Satz "so lange du unter meinem Dach bist" kann ich allerdings überhaupt nichts anfangen. So etwas habe ich noch nie gesagt und noch nicht mal gedacht. Das liegt wahrscheinlich zum einen daran, dass mir meine Eltern nie mit diesem ausgelutschten, klischeebeladenen Spruch gekommen sind glücklicherweise. Andererseits zu wem soll man so was schon sagen? Besuch habe ich ja in erster Linie von Freunden, und da bewegen wir uns auf völlig anderer Ebene, ich bin ja nicht deren Erziehungsberechtigte. Zu meinen Eltern, wenn die denn mal zu Besuch sind, würde ich so etwas auch nicht sagen. Erstens habe ich Respekt vor meinen Eltern, und zweitens könnte ich mir gar keine Situation vorstellen, in die ein solcher Satz auch nur näherungsweise passen würde. Aber wie gesagt, wir haben ein sehr gutes Verhältnis zueinander.

Das ist dann auch der Punkt, den ich am alleine Wohnen recht schade finde ich sehe meine Eltern nur noch sehr selten. Im längsten Fall haben wir uns mal von einem Weihnachten bis zum nächsten nicht gesehen. Uns trennen zwar nur 200 km, also keine unüberwindbare Distanz aber so einfach ist es dann meistens doch nicht. Die Fahrt ist ja doch nicht ganz billig, und da wir es alle nicht so dicke haben, lohnt es sich eigentlich kaum, mal für ein oder zwei Tage zu Besuch zu kommen. Außerdem arbeiten meine Eltern in der Regel am Wochenende, während ich unter der Woche beschäftigt bin. Das macht das Ganze natürlich problematisch. Ich drehe das dann meistens so, dass ich zweimal im Jahr hinfahre, und dann gleich für ein oder zwei Wochen bleibe.

Seit kurzem hat mein Vater ein neues Auto und damit endlich eine Umweltplakette. Ich bin ja mal gespannt, ob er sein Versprechen wahr macht, und mich bald mal wieder besuchen kommt, meine Eltern waren nämlich schon echt lange nicht mehr hier. Immerhin dürfte er jetzt wieder bei mir vor der Haustür vorfahren ich wohne nämlich mitten in so einer Umweltzone.

» Insan1ty » Beiträge: 294 » Talkpoints: 20,07 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich bin mit 19 von zu Hause ausgezogen. Im Nachhinein betrachtet hätte ich lieber bei meinen Eltern wohnen bleiben und mir statt der Wohnung ein Auto anschaffen sollen, um zur Arbeit zu gelangen. Ich fühlte mich anfangs schon sehr alleine. Umzug von einer 1200-Seelen-Gemeinde in die Hauptstadt unseres Bundeslandes. Ich kannte niemanden in der neuen Umgebung und außer zur Arbeit und zum Einkaufen bin ich nicht viel rumgekommen. Somit war für mich der Auszug von zu Hause nicht unbedingt so toll, wie ich es mir anfangs vorgestellt hatte.

Meine Eltern haben mich regelmäßig besucht, ich hab im Laufe der Zeit Kontakte geknüpft und Freunde gefunden und somit wurde das Alleinewohnen für mich dann doch noch zur Gewohnheit.

Das Beste am alleine wohnen: Man kann tun und lassen was man will. Niemand schreibt einem vor wann und wie oft man aufzuräumen hat oder welchen Besuch man empfängt etc.

» beachnight » Beiträge: 2 » Talkpoints: 1,03 »



Ich bin mit 22 zu Hause ausgezogen und dann gleich etwa 100km weit weg. Einerseits war es ein unglaublich befreiendes Gefühl, eine eigene Wohnung zu haben, obwohl meine Eltern mich zu Hause in keinster Weise eingeengt oder bevormundet hatten. Auch lag mein Zimmer dort in einem anderen Stockwerk mit direktem Zugang zum Treppenhaus (es ist ein Mehrparteienhaus und mein Zimmer war sozusagen eine "Mini-Wohnung", die meine Eltern schon seit Jahren mitgemietet hatten).

Trotzdem ist es gleich ein ganz anderes Gefühl, wenn man die Wohnungstür aufschließt und sich sagt: "Das hier ist MEINE Wohnung, da vorne ist MEINE Küche und da ist MEIN Wohnzimmer. Man hat die neue Wohnung selbst eingerichtet und es ist wirklich etwas eigenes. Die ersten Lebensmitteleinkäufe waren schockierend: da hat man erst einmal gesehen, was das alles zusammen kostet.

Ich bin damals mit meinem damaligen Freund zusammengezogen, also auch nicht gleich ganz allein und das war dann auch eine große Herasuforderung, den Alltag zu zweit neu zu meistern.

Nach der Trennung bin ich ausgezogen und hatte dann (mit 24 Jahren) wirklich meine erste Wohnung, ganz für mich allein. Das war dann ein wirklich komisches Gefühl, auf einmal nur noch für sich selbst verantwortlich zu sein (und für meine zwei Katzen) und sein Leben alleine auf die Reihe bekommen zu müssen. Aber es hat auch Spaß gemacht und ich habe mich sehr wohl gefühlt.

Mittlerweile wohne ich seit 3 Jahren mit meinem jetzigen Freund zusammen und habe zwei weitere Umzüge hinter mir.

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» felis.silvestris » Beiträge: 642 » Talkpoints: 0,56 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich bin mit 16 Jahren das erste Mal zum Teil von zu hause ausgezogen. Dieser Auszug war Ausbildungsbedingt. Als ich nach den 2 Jahren Ausbildung wieder zu Hause einziehen sollte, konnte ich es nicht mehr. Ich hab mich dann nur mit meine Eltern in den Haaren gehabt. Darauf hin habe ich mir eine Wohnung ganz in der Nähe meiner Eltern gesucht. Ich habe diesen Auszug bis heute nicht.

Man fühlt sich, zumindest geht es mir so, bei den Eltern immer noch am Wohlsten. Aber wieder einziehen möchte ich nicht. Dafür hab ich mich zu sehr an das alleine Wohnen gewöhnt.

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» sun » Beiträge: 31 » Talkpoints: 0,14 »


Ich wohne seit letzten Jahr Juni alleine in meiner 45m2 Wohnung.. Anfänglich ein komisches bis gutes Gefühl jetzt ist es natürlich ein Empfinden von Freiheit und Selbstbewusstsein, alleine zu bestehen und etwas schaffen zu können. Genauso macht es mich stolz wenn ich Besuch habe und ich höre das es super aussieht bei mir und sie auch gerne eine eigene Wohnung hätten es sich aber nicht leisten können da sie noch studieren etc. Weiter kann ich wann ich will und wie ich will Party machen und Leute einladen.

Wobei die Kehrseite der Medaille ist die nun vorhandene Verantwortung für die eigenen Wände. Es gilt Miete zu zahlen, Strom, Gas etc. Man muss den Haushalt machen und zu putzen. Das kann schon nerven, denn früher hat das alles die gute Mutter erledigt und heute kann ich verstehen welch harte Arbeit es ist einen Haushalt zu führen und arbeiten zu gehen also ein Hoch auf die Hausfrauen und Hausmänner dieser Welt.

» Chief1986 » Beiträge: 19 » Talkpoints: 8,73 »



Ich hatte damals ziemlichen Krach mit meiner Mutter und musste mir daher eine eigene Wohnung suchen. Ich fühlte mich in erster Linie sehr einsam. Auf der anderen Seite war ich aber auch sehr froh darüber eine eigene Wohnung zu haben in der ich machen konnte was ich wollte. Es war niemand da der mich störte und der mir etwas vorschrieb, das fand ich schon klasse. Nun habe ich meine zweite Wohnung mit meinem Freund zusammen und man muss eben Rücksicht aufeinander nehmen. Außerdem habe ich nun auch kein Bad mehr für mich alleine und kann nicht immer rein, da mein Freund es öfter besetzt hält.

» lassie222 » Beiträge: 219 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich bin kurz nach meinem zwanzigsten Geburtstag von Zuhause ausgezogen, das ist nun 7 Monate her und ich bereue es nicht. Ich habe schon seit ich 13 war von meiner eigenen Wohnung geträumt. Klar hätte ich eine Menge Geld gespart wenn ich Zuhause geblieben währe. Durch meinen Umzug muss ich nun auch den Führerschein machen und die ganzen Möbel, das war eine Menge Geld.

Aber ich bereue es nicht, es ist so ein schönes Gefühl sich frei in der eigenen Wohnung bewegen zu können. Ohne an gemeckert zu werden oder blöde Sprüche zu hören. Früher habe ich es gehasst mein Zimmer aufzuräumen, heute putze ich meine Wohnung gerne. Es ist ein ganz anderes Gefühl die Wohnungstür aufzuschließen. Und es ist alles meins, es gehört mir. Ich kann entscheiden was ich wann esse.

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» Weinlachgummi » Beiträge: 879 » Talkpoints: -0,56 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich war 19 als ich von zuhause ausgezogen bin und es war wirklich ein besonderes Erlebnis für mich. Aufgewachsen bin ich als Einzelkind in einem gut behüteten Elternhaus auf dem Dorf. Ich wurde immer ein bisschen verwöhnt von meinen Eltern und habe auch sehr viel Zeit zuhause und mit Ihnen verbracht. Als es dann mit einmal darum ging, sich für einen Studienort zu entscheiden, war das schon ein sehr merkwürdiges Gefühl. Mein Studiumsort war dann ca. 100km weit weg von meinen Elternhaus. Das ist nicht die Welt, aber ich habe schon ein paar Wochen vor meinen Auszug gemerkt, wie schwer es meinen Eltern gefallen ist, dass ich das heimatliche Elternhaus verlassen werde.

In meiner ersten eigenen Wohnung angekommen war alles schon eine sehr große Umstellung für mich. Mit einem Mal war es völlig egal, wann ich aufgestanden bist. In den ersten Tagen bin dann immer bis zum Mittag liegen geblieben, einfach nur um dieses Gefühl auszukosten. Man hat ja praktisch garkeine Pflichten.

Aber sehr schnell wird einen dann doch bewusst, dass es auch Nachteile gibt. Ganz schnell mal ist der Kühlschrank leer und kein sauberes Hemd mehr im Schrank. Man vermisst vertraute Gespräche, dass jeden Tag jemand zu Hause ist und einen geregelten Tagesablauf.

Es hat dann schon eine ganze Zeit gedauert, bis man sich mit dieser neuen Situation abgefunden hat und sich an das "neue" Leben anpasst. Ich musste erstmal lernen, dass ich nun für mich selbst verantwortlich bin und mich um alles selbst kümmern. Das war in der ersten Zeit ziemlich hart, aber nach einer Weile war ich dann auch sehr stolz, dass ich alles so gut in den Griff bekommen habe.

Die erste eigene Wohnung ist eben der erste richtige Schritt in ein selbstständiges Leben und sicherlich für niemanden so ganz einfach.

» lea297 » Beiträge: 36 » Talkpoints: -0,02 »


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