Partnerschaft: Sollte man ähnliche Gewohnheiten haben?

vom 01.09.2007, 19:38 Uhr

Diese Frage stelle ich mir gerade. Was meint ihr dazu?

Hier mal ein paar Beispiele:

- a steht früh auf, b schläft gerne bis zum Mittag.
- a isst gerne Fleisch, b lebt vegetarisch.
- a sitzt gerne faul vorm TV, b macht gerne Sport.
- a achtet sehr aufs Geld, b gibt gerne viel Geld aus.
- a ist unordentlich, b ist ordentlich.

Diese Liste könnte ich noch ewig fortsetzen. Was glaubt ihr, stören solche "Unstimmigkeiten" in einer Partnerschaft? Wie sieht es in eurer Partnerschaft aus? Ist dein Partner oder deine Partnerin dir ähnlich oder seid ihr vielleicht völlig unterschiedlich?

» Mareikel » Beiträge: 1738 » Talkpoints: 6,97 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Das ist irgendwie gerade sehr lustig, mir kommts so vor als hätte mein Partner die Liste über uns geschrieben, denn die passt so in etwa wirklich. Und ich merke schon, dass das manchmal echt nicht einfach ist.

Ich stehe zwar auch nicht gerne megafrüh auf, aber nach halb 10 finde ich das meisst nicht mehr so prickelnd, bin also schon gerne so gegen 9 auf, es sei denn die Nacht davor ist lang geworden. Er hingegen schaut gerne noch bis in die Puppen fernsehn (was mich regelrecht aggressiv macht und ich vergesse jedes mal, mir Ohrstöpsel mitzunehmen) und dann morgens lange aus.

Die Sache mit dem Essen ist bei uns kein sonderliches Problem, ich esse zwar kein Fleisch aber lasse ihn essen was er will (ist für mich klar) und wir finden auch immer was, was wir zusammen essen können. Da sist also prima. Ausserdem isst er, wenn er mit mir zusammen ist, auch weniger Fleisch und findet das garnicht mal schlecht!

Zum Thema Sport: mache ich zwar auch nicht immer gerne, aber ich lasse mich gerne mitreißen. Leider reißt einen ja aber nur einer mit, der es selber gerne macht aber man kann ja vom anderen nix erwarten, was man selber nicht hat, so auch sportlichen Ehrgeiz. Nunja, aber so ein großes Problem ist da snicht, nur manchmal Grund für kleinere Konflikte. Geld ist in der Form kein Problem bei uns.

Dann wäre da noch die Sache mit der Ordnung die du ansprichst: ich bin nicht total überordentlich, habe es aber gerne eingermaßen ordentlich, damit ich es gemütlich finde. Mein Partner im Grunde auch, aber er kann sich oft mal nicht so gut aufraffen bzw. der Platz oder die Idee fehlt. Nunja, kommt vielleicht noch, mal sehen.

Jedenfalls finde ich das Thema sehr interessant. Ich denke mittlerweile schon, dass es wichtig ist, auch gleiche Interessen und Ansichten zu habne, aber das es Reibungspunkte gibt macht einen Beziehung ja gerade zu dem, was sie sein soll: aufregend und immer wieder neu und interessant. Man muss halt auch lernen, sich selber und seine Vorstellungen zurück zu nehmen und darf auf keinen Fall versuchen, dem anderen seine Art aufzuzwängen. Das fällt mir auch manchmal schwer, aber wenn man ruhig bleibt klappt es zumeist. Und manche Dinge ändern sich dann auch von ganz alleine.

Wichtig finde ich es, dass die "großen" Ziele die man hat, mit dem Partner zumindest eine möglichst große Schnittfläche haben, z.B. der Traum von einem Haus, dass man Kinder haben möchte oder eben nicht und dergleichen. Das sind grundlegende Dinge, bei denen man vielleicht auch nur selten bereit ist, einen Kompromiss einzugehen bzw. wo es garkeine wirklichen Kompromisse mehr gibt.

Soviel von mir zu diesem höchst spannenden Thema, bin schon gespannt auf weitere Beiträge!

» Kleppers » Beiträge: 96 » Talkpoints: 0,00 »


Also Unstimmigkeiten in einer Partnerschaft müssen einfach sein. Vollkommen die selben Vorlieben und Hobbys zu haben ist doch der Tödlich. Man muss auch mal was ohne dem Partner machen können was einen am Herzen liegt und Spaß macht. Sie guckt gerne Abends Gilmore Girls und er geht zu Sport - Perfekt. Bei machen das was ihnen Spaß macht. Ein größeres Problem sehe ich da mit dem Beispiel: Er Fleischfresser und sie Vegetarier. Also für mich wäre das ein Problem wenn sie herumnörgelt und mir erzählt wo was herkommt und wie die Tiere wo gehackten werden usw. usf.

Ich esse nämlich sehr gerne Fleisch. Große Beispiele gibt es da auch mit der Religion. Ich glaube das die Menschen nicht so tolerant sind und eher auf die Liebe verzichten, anstatt sich mit jemand eines anderen Glaubens (richtiger Glaube) einzulassen. Mir selber wäre das egal. Ich glaube ja auch nur an Mich.

» Faceman » Beiträge: 196 » Talkpoints: 1,12 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ja, ich selber glaube auch, dass ein paar "Unstimmigkeiten" auch ganz hilfreich für eine Beziehung sein könnten, denn wenn beide Partner fast identisch sind, wäre es ja langweilig.

Ich glaube auch, dass es etwas darauf ankommt, in welchem Punkt sich die beiden Partner voneinander unterscheiden und wie sehr man tolerieren kann, dass der Partner in einigen Punkten anders denkt als man selbst.

Wenn also der Partner, der z.B. gerne Fleisch isst, von seinem Partner erwartet, dass es jeden Tag etwas mit Fleisch zu essen gibt oder der Partner, der Vegetarier ist, sogar für den Partner etwas mit Fleisch kochen soll, dann fände ich das schon sehr unverschämt und es wäre bestimmt nicht so leicht, so in einer Beziehung zu leben.

Manchmal können sich vielleicht zwei "extreme Eigenschaften" auch etwas ausgleichen. Wenn der eine Partner sehr geizig ist und der andere sehr verschwenderisch, vielleicht würden sich beide nach einiger Zeit in dem Bereich "normales Ausgabeverhalten" einpendeln. Wer weiß...

» Mareikel » Beiträge: 1738 » Talkpoints: 6,97 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wobei ich das mit dem geizig kritisch sehe...denn das ist schon ein ziemlich derber Gegensatz finde ich, und ich würde mich da als der nicht geizige Part tierisch drüber ärgern, wenn mein Partner so dermaßen knauserig wäre!! So was kann ich nämlich nicht leiden, wenn es nicht einen wirklichen Grund (extrem wenig Geld) hat. Aber jemand der normal verdient und dann total geizig ist? Nein danke! Dafür ist mir das Geld nicht wichtig genug!

» Kleppers » Beiträge: 96 » Talkpoints: 0,00 »


Ich stehe früh auf, er schläft gerne bis zum Mittag. Er isst gerne Fleisch, ich lebe fast vegetarisch. Ich sitze gerne faul vorm TV, er muss Sport machen wegen seinem Rücken. Ich achte sehr aufs Geld, er gibt gerne viel Geld aus.
Er ist unordentlich, ich bin ordentlich.

also, so wies aussieht trifft das, was du da geschrieben hast ziemlich zu in meiner Beziehung. Das gibt aber 0 Probleme. Man muss ja nicht alles miteinander machen. Ich finde das auch ganz gut, wenn man alles gemeinsam hätte, dann wäre das irgendwann gruselig.

» Hexe » Beiträge: 18 » Talkpoints: -0,04 »


Eigentlich heißt es ja dass Gegensätze sich anziehen. Jedoch ist es sicherlich nicht schlecht, wenn beide Partner die gleichen Gewohnheiten haben.

» lovedove » Beiträge: 255 » Talkpoints: -0,83 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also ich kann mir auch nicht vorstellen, dass eine Partnerschaft, in der beide die völlig gleichen Gewohnheiten, Hobbys usw. haben, gut gehen kann! Irgendwann geht man sich dann doch total auf die Nerven!

Wenn ich mir vorstelle, ich und mein Partner, wir stehen morgens gemeinsam früh auf, wir frühstücken zusammen, dann gehts auf zur Arbeit, womöglich noch im selben Beruf und in der selben Firma, Mittagessen: gemeinsames Lieblingsgericht Schnitzel mit Pommes, dann der erste Streit wer jetzt spülen darf, weil beide gerne abspülen, dann wieder zur Arbeit, Feierabend, gemeinsames Hobby wird ausgeübt, dann noch ein bisschen Fernsehen wobei sich beide sofort über`s Programm einig sind, also ich finde das langweilig.

Viel schöner ist es doch, wenn jeder noch so ein bisschen Freiraum hat, wenn der eine vom andern auch mal noch was lernen kann, wenn man sich nicht Tag und Nacht auf der Pelle sitzt, sondern es richtig schön ist, sich nach einem harten Arbeitstag zu sehen (klar, mein Szenario oben ist "leicht" übertrieben.

Ich denke schon, dass das Sprichwort "Gegesätze ziehen sich an" stimmt! Was ich jedoch richtig problematisch finde, ist, wenn der Musikgeschmack auseinanderdriftet (also zum Beispiel Rock gegen Techno oder Volksmusik oder so), denn da fliegen dann gleich die Fetzen!

Oder ist das nur bei mir so?!

» Jules.da.Strieze » Beiträge: 241 » Talkpoints: -0,22 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich finde Gegensätze am Anfang einer Beziehung, die dann zu Gemeinsamkeiten werden, am interessantesten.

Einerseits werden so beide Teile einer Beziehung zu einer zusammengeführt und die Verflechtungen steigen, andererseits profitiert so jeder Partner von dem anderen was für ein gewisses Maß an Gleichberechtigung steht. So kann ich sagen, daß ich von meiner Partnerin viele Sachen übernommen habe und mich habe beeinflussen lassen aber genausogut umgedreht sie beeinflusst habe - und das in jeder Beziehung. Früher gab es viele Dinge die ich absolut abgelehnt habe, sie genauso, was sich mittlerweile stark angenähert hat, auf beiden Seiten, auch wenn jeder noch kleine Macken behält.

Ist für mich sozusagen die Idealform einer Beziehung, daß 2 Menschen eine Einheit bilden und trotzdem noch selbstständig sind. Ist schwer zu erklären in einem kurzen Beitrag, allgemein würde ich von "Seelenverwandtschaft" sprechen, die es meiner Meinung nach kaum in einer Beziehung gibt (aufgrund verschiedener Faktoren: Dominanz, Vertrauen, unterschiedliche Ebenen).

» Midgaardslang » Beiträge: 4131 » Talkpoints: -14,08 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Jules.da.Strieze, ich finde da kommt es darauf an, wie rücksichtsvoll man damit umgeht. Wenn mein Partner z.B. ständig in meiner Gegenwart Techno hören muss, obwohl er ganz genau weiß, dass ich mit dieser Musikrichtung nichts am Hut habe.

Wenn er jedoch darauf Rücksicht nehmen würde und dann Techno hören würde, wenn ich nicht da wäre, oder eben mit Kopfhörer hören würde oder relativ leise, dann hätte ich damit natürlich kein Problem.

» Mareikel » Beiträge: 1738 » Talkpoints: 6,97 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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