Geburtenzahl steigt erneut

vom 15.02.2009, 11:03 Uhr

Hallo zusammen,

beim stöbern durch das Netz bin ich gerade auf einen erfreulichen Artikel gestoßen. Nachdem bereits im Jahr 2007 die Geburtenrate leicht gestiegen ist, hat sich der Trend auch im Jahr 2008 fortgsetzt. Nachdem 2007 685.000 Kinder in Deutschland das Licht der Welt erblickten, waren es 2008 690.000. Erstaunlich ist vor allem, dass sich Paare im Alter zwischen 30 und 40 Jahren mehr und mehr ihrem Kinderwunsch hingeben und eine Familie gründen.

Ist dies der Punkt, wo Deutschland die Trendwende schafft und wir wieder damit rechnen können, dass in Zukunft mehr Kinder durchs Land flitzen oder ist es nur Zufall, dass wir jetzt 2 Jahre in Folge mehr Kinder hatten?

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» jasper » Beiträge: 554 » Talkpoints: -0,26 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Hallo,

die gesteigerten Geburten der vergangenen beiden Jahre kann man sehen, wie man will. Natürlich würde der Generationenvertrag bei stetig gleichbleibenden Geburtenraten nach wie vor funktionieren. Allerdings hätte das auch deutliche Nachteile.

Nimmt man einmal die die Zahl der Lebendgeburten von 1964 an (in diesem Jahr wurden rund 1.350.000 Kinder in Deutschland geboren) und rechnet das einmal hoch, würden in Deutschland heute nicht ca. 82 Millionen Menschen leben, sondern es wären etwa 104 Millionen Einwohner - Zuwanderer mit eingerechnet. Das wiederum würde dazu führen, dass heute etwa doppelt so viele Lehrstellen bzw. Plätze in weiterführenden Bildungseinrichtungen vorhanden sein müssten. Woher sollen die kommen, wenn derzeit das Ausbildungsangebot der Betriebe immer weiter zurück geht?

Auch die Zahl der nach der Ausbildung benötigten Arbeitsplätze müsste deutlich höher sein, als sie im Moment ist - und das in Zeiten der Wirtschaftskrise, wo Kurzarbeit und Arbeitslosengeld II in aller Munde sind.

Mein Fazit: Auch wenn der Staat immer über die geringe Bereitschaft der Deutschen klagt, noch Nachwuchs zu zeugen - sein zum Teil doch sehr kinderfeindliches Verhalten kommt nicht von ungefähr.

» Sunny08 » Beiträge: 228 » Talkpoints: 0,56 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Die Geburtenrate ist immer ein gewisser Indikator für die Zukunftserwartung der Bevölkerung.

Positive Erwartungen -> höhere Geburtenrate + mehr Bereitschaft zum Konsum
höhere Geburtenrate -> mehr notwendigkeit an Konsum
Mehr Konsum -> bessere Wirtschaftslage

klingt alles sehr positiv und ist vielleicht auch etwas zu naiv gesehen, aber reduziert auf ein minimum ergibt es wieder Sinn.

@ japser:
Mit einer Bevölkerung von (wie du sagst) 104 Millionen Menschen gäbe es natürlich unter den derzeitigen Gegebenheiten Probleme auf dem Arbeitsmarkt, jedoch wäre dieser mit einer entsprechenden Bevölkerung garnicht dort wo er ist. Mehr Menschen heißt ja nicht zwangsläufig, dass alle die es mehr sind als jetzt, arbeitslos sind.

Größere Bevölkerung -> mehr Konsum + größerer Arbeitsmarkt

» GeneralB » Beiträge: 8 » Talkpoints: 2,86 »



Natürlich pflichte ich meinem Vorredner bei.

Eine erhöhte Bevölkerungsanzahl muss nicht heißen, dass es mehr Arbeitslose gibt. Allerdings sollte man bedenken, dass ein Geburtenschub erstmal dazu führt, dass mehr Arbeitsstellen gebraucht werden. Als Mensch geht man erst zur Schule, macht dann eine Ausbildung (oder Studiert), geht einem Angestelltenverhältniss nach und denkt erst dann darüber nach, mal eine eigene Firma oder Institution zu gründen, die auch Arbeitsplätze vergibt.
Natürlich gibt es auch Außnamen, aber das Durchschnittsalter von Firmengründern ist relativ hoch. Demnach werden erst mehr Arbeitsplätze gesucht als vergeben.

» Devien » Beiträge: 8 » Talkpoints: -0,40 »



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