Was kann man von Oma und Opa erwarten?

vom 06.02.2009, 22:46 Uhr

Mir geht seid einiger Zeit ein Thema nicht mehr aus dem Kopf. Ich habe in der Jugend große Schwierigkeiten mit meinen Eltern und bin daher früh ausgezogen. Danach habe ich den Kontakt erst einmal für Jahre abgebrochen und weggezogen.

Meine Mutter hat dann immer wieder mal angerufen und gebettelt, dass wir uns mal wieder sehen. In der Zwischenzeit bin ich volljährig geworden, habe mir eine Arbeit gesucht, meinen Freund kennen gelernt und mir ein Leben ausgebaut. Das ganze als Jugendliche ohne einen Cent finanzieller Mittel.

Nun ja nach ca. 4 Jahren habe ich einem Besuch zugestimmt, in der Hoffnung, dass meine Eltern dazu gelernt haben und über Ihr Handeln nachdenken. Leider war das Verhältnis immer noch sehr angespannt. Eigentlich bis heute, obwohl es besser ist als früher. Dann kündigte sich unser Sohn an, als ich 22 war. Da dachten wir, jetzt wird alles besser. Zumal es ihr erstes Enkelkind ist.

Aber seid dem ist es kein Stück besser. Wir wohnen sehr weit weg und sehen uns daher nur sehr selten. Dennoch sagt meine Mutter am Telefon immer, dass sie sich wünschen würde, dass sie ihr Enkelkind öfters sehen könnte. Das wäre auch kein Problem für uns dahin zu fahren, nur haben wir die finanziellen Mittel dazu nicht. Wir kommen kaum über die Runden, weil mein Mann so wenig verdient. Es wäre aber kein Problem für meine Eltern uns da zu unterstützen. Nun gut, das machen sie nicht und so müssen sie hinnehmen, dass sie uns selten sehen.

Aber was mich wirklich ärgert, ist das sie auch ihr Enkelkind nicht unterstützen. Ich würde mir einfach wünschen, dass sie etwas mehr zeigen, dass sie an ihn denken. Aus meiner Arbeit weiß ich, dass die Omi's (die aber in der Nähe wohnen), trotz das sie eigentlich nicht das Geld dafür haben, immer mal was mitbringen. Es sind Kleinigkeit, wie mal ein T-Shirt oder einfach nur ein Babygläschen, halt irgendwas, was ihnen so beim einkaufen ins Auge gestoßen ist.

Damit zeigen sie, dass sie an ihr Enkelkind denken. Meine Eltern wohnen so weit weg und ich sehe ein, dass man da schlecht so was machen kann, aber ich würde mir dennoch wünschen, dass sie mal fragt, was wir gebrauchen könnten für ihn, oder mir bei einem Besuch, doch mal ein T-Shirt überreicht und damit zeigt, er ist uns wichtig.

Nur ein Beispiel. Zu Weinachten, haben wir vor unserem letzten Geld noch Kleinigkeiten für meine Geschwister und auch für meine Eltern gekauft und per Post hin geschickt. Da wir nicht wussten, ob es zu Weihnachten bei der Post länger dauert, haben wir es rechtzeitig los geschickt. Daher war es dann schon eine Woche vorher da. Daraufhin ist meine Mutter dann auch los gezogen und hat meinem Sohn auf den letzten Drücker eine Holzeisenbahn gekauft und 3 Tage vorher losgeschickt. Es kam nach Weihnachten bei uns an. Ich war nicht nur enttäuscht, dass sie nicht selbst auf die Idee gekommen ist, sondern auch, dass sie mir nie richtig zugehört hat, dann hätte sie gewusst, das er so eine schon hat.

Ganz davon abgesehen, frage ich mich, ob Oma und Opa nicht generell mehr helfen sollten, wenn es ihre Mittel zulassen. Ich erzähl ihnen, dass wir nicht wissen, wie wir die Heizkostennachzahlung bezahlen sollen und sie erzählt mir im gleichen Gespräch, dass sie sich einen Vertikulierer (im Winter?) für den Rasen für 1500 Euro kaufen wollen!

Mein Mann und ich haben die Einstellung, dass man doch immer Eltern bleibt und wenn mein Sohn später mal z.B. eine Rechnung nicht zahlen kann und deswegen Schlaflose Nächte hat und wir es uns leisten können, ohne das es uns groß wehtut, dann würde ich Ihm das Geld geben. Einfach nur, weil ich selbst weiß, wie das einen belastet und man sagt doch immer so schön, das die eigenen Kinder es ja mal besser haben sollen.

Es geht mir ja nicht darum, dass sie uns Geld geben, aber ich habe die Einstellung, das sie ihrem Enkelkind zumindest mehr zukommen lassen könnten. Und sei es nur Kleinigkeiten. Ich meine, wenn ich ganz knall hart wäre, dann könnte ich ja auch sagen, sie haben ja ein Haufen Geld an mir gespart. Ohne mich, hätten sie das Haus damals gar nicht bauen können, sie hätte nicht arbeiten gehen können, um mal soviel Geld zu verdienen. Ich bin mit 16 Jahren ausgezogen ohne deren Hilfe und hab nicht mal das Kindergeld bekommen. Hätte ich damals nicht gute Freunde gehabt, die mir Geld gegeben haben und später auch meinen Freund, dann hätte ich das nie schaffen können. Ich musste ja fast 1,5 Jahre, bis ich 18 war, in einer fremden Stadt untertauchen und wusste auch nicht, das man Geld beantragen kann.

Helfen Euch eure Eltern bzw. Oma und Opa, oder beteiligen sie sich wenigstens, in ihrem Rahmen an den Anschaffungen, die ihre Enkelkinder betreffen?

Verlage ich zu viel von Leuten, die eigentlich einiges wieder gut zu machen haben und acht mal soviel verdienen, wie mein Mann und ich zusammen?

» Naffi » Beiträge: 948 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Hm. Hallo.

Bist du dir ganz sicher, dass es dir nicht ums Geld geht? Ich meine fast, das liest sich so ein bisschen aus deinem Text raus, ohne das böse zu meinen.

Du schreibst, sie hätten schließlich an dir gespart und so weiter, aber mal im Ernst: Kommt es darauf an? Ist es das, was du wirklich erwartest? Geld? Dass sie deinem Kind etwas schenken?

Was mir viel wichtiger wäre, ist einfach, dass sie DA sind, dass sie sich Zeit nehmen, dass sie die Hilfe anbieten, dass sie sich für dein Kind interessieren, euch besuchen, von euch besucht werden, dass sie aufmerksam sind und liebevoll. Ist es dir wirklih wichtig, dass sie etwas Materielles mitbringen? Musst du das wirklich so sehr ins Verhältnis setzen zu dem, was andere Großeltern ihren Enkeln schenken?

Ich finde das wirklich merkwürdig. Es liest sich eben deutlich raus, dass es dir hauptsächlich darum geht, dass sie euch Geld geben und das finde ich komisch. Komisch deshalb, weil es DEINE Familie ist. Und das ist wirklich nur deine Familie und für eure finanzielle Situation, ist keiner verantwortlich. Du kannst nicht davon ausgehen, dass andere Leute deinem Kind Geld geben und es finanziell unterstützen bzw. du kansnt nicht sauer sein, tun sie es nicht.

Das klingt zwar hart, aber wieso sollen denn jetzt deine Eltern eure Lage ausbaden?

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Hallo Naffi!

Wir haben zwar noch keine Kinder, aber ein paar Ähnlichkeiten kann ich trotzdem finden. Meine Eltern sind so ähnlich. Wir haben auch nicht viel Geld, da mein Freund noch in der Ausbildung ist und ich nicht arbeiten gehen kann. Ich würde auch gerne öfter zu meinen Eltern fahren, aber wir haben das Geld dazu auch nicht. Ich habe auch immer gehofft, dass sie uns anbieten, etwas dazu zu geben. Aber das war leider nicht so. Bis ich es dann mal direkt angesprochen habe und gefragt habe, ob sie nicht die Kosten für eine Fahrt übernehmen könnten. Das haben sie dann auch gemacht.

Meine Eltern wohnen weiter weg und daher ist das alles nicht so leicht. Wir können da nicht mal eben für einen Tag zu Besuch hinfahren. Und meine Eltern kommen mich sehr selten besuchen. In der Zeit, in der ich nun hier wohne, waren sie vielleicht 5 mal da. Und ich wohne hier schon fast 4 Jahre. Ich erzähle auch oft, dass wir knapp bei Kasse sind und ich nicht weiß, wie ich dies und jenes zahlen soll. Aber da fragen sie dann auch nur, ob sie uns etwas leihen können. Aber das möchte ich nicht annehmen, da ich nicht gerne Schulden habe.

Ich habe oft das Gefühl, dass meine Eltern nicht richtig für mich da sind. Mein Vater scheint sich eh recht wenig für mich zu interessieren. Ich meine schon, dass die eigenen Eltern das Kind oder Enkelkind unterstützen sollten, wenn sie denn die Möglichkeiten dazu haben. Nur verpflichtet sind sie dazu ja nicht. Hast du denn schon mal mit deinen Eltern darüber gerede, dass du den Eindruck hast, dass sie sich nicht wirklich für euch und eure Probleme interessieren?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Hallo!

Ich habe nie etwas von den Großeltern der Kinder erwartet und wurde deswegen auch nicht enttäuscht. Kein Großelternteil ist verpflichtet den Enkelkindern "was zukommen zu lassen". Ich finde, dass man es nicht erwarten darf und es auch nicht die Pflicht von den Großeltern ist. Die einzige Pflicht, die meines Erachtens die Großeltern haben ist, an das Kind zu denken. Aber finanzielle oder materielle Sachen darf man nicht von den Großeltern erwarten.

Ich verstehe nicht, warum so viele Leute denken, dass die Großeltern in der Pflicht stehen. Warum? Haben die denn was dazu beigetragen, dass sie Enkelkinder haben? Wollten sie unbedingt Enkelkinder haben? Haben sie euch gezwungen Kinder in die Welt zu setzen? Es ist der Lauf der Zeit, dass immer neue Familien gegründet werden und kein Vorfahre der Kinder ist verpflichtet (ausser die eigenen Eltern) sich um die Kinder zu kümmern. Weder finanziell, noch materiell. Wenn sie die Emkelkinder mit Fürsorge verwöhnen ist das ihre Sache.

Meine Mutter hat sich um ihre Enkel auch nur dann gekümmert, wenn sie grade Lust und Laune dazu hatte. Die Großmutter väterlicherseits hat deutlich gezeigt, dass sie die Enkelkinder nur duldete, aber nicht liebte. Deswegen habe ich mich von ihr zurückgezogen. Zwingen kann man keinen und erwarten kann man schon gar nichts von den Großeltern.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Es geht nicht darum, dass sie uns aus irgend einer Lage ausbaden, sondern, wie ich schon geschrieben habe, die Tatsache, ob Eltern nicht immer Eltern bleiben und es eigentlich selbstverständlich sein sollte?

Wie du auch schreibst, wäre schön das sie da sind, sind sie aber nicht! Ich Enkelkind hat sie seid der Geburt zwei mal gesehen. Und Hilfe bieten sie auch nicht an. Meine Mutter hat z.b. in der Arbeit auch eine Menge Kolleginnen, die Kinder haben. Da wäre es schön gewesen, wenn sie z.B. wenigstens gefragt hätte, wer sein Bettchen nicht mehr braucht oder den Kinderwagen und ihn abgeben würde. Das wäre ja auch schon mal was.

Man sagt ja immer so schön, das sei nicht wichtig, aber ich glaube auch, dass es sich leichter darauf pochen lässt, wenn man selbst den Kinderwagen, das Zimmer oder was auch immer von Oma und Opa bekommen hat.

Fakt ist, sie wären ohne meine Hilfe nie so weit gekommen, denn ich habe die Erziehung meines keinen Bruders übernommen, hab ihn vom Kindergarten abgeholt und gekocht, dass meine Eltern wenn sie abends nach Hausen kamen, Essen hatten. Hab mit ihm Hausaufgaben gemacht und ihn mit in den Urlaub genommen. Und da mir damals nicht anderes übrig blieb als auszuziehen, hatte ich gar nicht erst die Möglichkeit zu studieren. Mein Abi konnte ich noch dank meines Freundes finanzieren aber mehr eben nicht. Ich finde schon, dass sie eigentlich auch finanziell für meine Berufsausbildung bzw. Abi, Studium etc. zuständig gewesen wären.

Ich weiß nicht ob ich die falschen Leute kenne, aber nicht mal Freundinnen und Arbeitskolleginnen von mir, die wirklich ärmere Omi's haben, bekommen im laufe der Zeit eine ganze Menge Sachen.

» Naffi » Beiträge: 948 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ja aber wie wollt ihr das mal gestalten, wenn ihr Großeltern seid? Das ist es ja, warum ich es nicht verstehen kann. Mein Mann und ich würden immer aus freien Stücken die eigenen Kinder unterstützen, wenn wir können.

Klar bekommt man das auch ohne die Großeltern hin, aber will man es den eigenen Kindern nicht einfacher machen wenn man kann? Und wenn sie meinen es nicht tun zu müssen, dann könnten sie wenigstens mal zu Besuch kommen oder uns Tickets geben, dass wir kommen können, damit sie die Strapazen nicht haben.

» Naffi » Beiträge: 948 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Meine Großeltern haben mich auch nicht sonderlich unterstützt. Wir hatten nie eine gute Beziehung zueinander und sie habe auch nie von sich aus irgendeine Hilfe angeboten. Es ist zwar nicht ihre Pflicht, aber ich kam mir schon ein wenig blöd vor, dass sie so viel Geld hatten und ich immer so knapp um die Runden kam. Ich bin viel zu Stolz um jemanden um Hilfe zu bitten, aber ich habe es letztenendes auch so geschafft. Sie sind schließlich auch nicht dazu verpflichtet einem zu helfen, obwohl es schon schön gewesen wäre.

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» Sonea » Beiträge: 189 » Talkpoints: 1,74 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo Naffi!

Du meinst also, dass sie dir dankbar sein müsste und deswegen muss sie nun für deine Kinder da sein? Das finde ich absolut unmöglich, wenn man eine derartige Einstellung hat. Bist du deiner Mutter dankbar, dass sie dir das Leben geschenkt hat und ermöglicht hat, dass du eine selbstbewußte Frau wirst? Bist du dankbar, dass sie dich zu dem erzogen hat, wie du bist? Erwarte doch einfach nichts von deinen Eltern. Dann wirst du auch nicht enttäuscht. Im Gegenteil. Sobald sie dir dann mal etwas geben, womit du nicht gerechnet hast, dann freust du dich. Lerne dic h zu freuen, wenn auch Kleinigkeiten rüber kommen. Und denke nicht daran, dass es zu wenig ist. Die Großeltern sind zu nichts verfplichtet. Die Kinder sind eher bei den Eltern in der Pflicht, wenn die Kinder erwachsen sind. Denn diese haben meist im Alter weniger, als die Kinder .

Ich kann nicht verstehen, warum man von den Großeltern etwas wie Geschenke erwartet. In meinem Bekanntenkreis ist eine Frau, die eine ähnliche Einstellung hat. Aber auch ihr habe ich gesagt, dass diese Erwartungshaltung sie nur enttäuschen kann, wenn sie weiß, dass sowieso nichts kommt.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Hallo zusammen,

@ Sippschaft:
Ich denke, in Naffis Beitrag muss man ein wenig zwischen den Zeilen lesen. Ich glaube nicht, dass es ihr tatsächlich um das Materielle bzw. um Geld geht - auch wenn die finanzielle Seite in ihrem Beitrag einen sehr hohen Stellenwert einnimmt. Für mich klingt das, was sie schreibt, sehr danach, dass sie sich eben genau danach sehnt, dass ihre Eltern für sie da sind, zuhören und auch Interesse für die Probleme ihrer Tochter zeigen.

Nimm doch nur mal das Beispiel mit der Eisenbahn für den Junior zu Weihnachten. Sie sagt, sie habe ihrer Mutter erzählt, dass der Kleine ein solches Spielzeug besitzt. Wenn ihre Mutter dann das gleiche Spielzeug noch einmal kauft, wirkt das bei Naffis Vorschichte nicht nur wie eine bloße Gedankenlosigkeit, sondern eher wie absolutes Desinteresse der Mutter an ihr und dem Enkelkind.

Und im Gegenzug erlebt sie, wie andere Großeltern sich an ihren Enkeln erfreuen und ihnen ihre Liebe auch mal mittels kleiner Geschenke zeigen möchten. Dass sie sich das auch für ihr eigenes Kind wünscht, ist doch nur natürlich.

@ Naffi:
So Leid wie es mir für dich tut, ich glaube nicht, dass du von deinen Eltern irgend etwas Positives zu erwarten hast - und sei es nur in finanzieller Hinsicht.

Meine Empfehlung: Erhoffe dir von deinen Eltern nichts, was sie dir allem Anschein nach sowieso nie geben konnten oder wollten. Du musst den Kontakt ja nicht abbrechen. Aber so lange du den Wunsch hast, sie mögen dir mehr Liebe und Zuwendung schenken, so lange wird dir jede Enttäuschung aufs Neue weh tun.

Ich hoffe, du hast wenigstens liebe Schwiegereltern, die dich und deinen Sohnemann gern haben.

» Sunny08 » Beiträge: 228 » Talkpoints: 0,56 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich bin der Meinung, dass allein aus der ganzen Vorgeschichte heraus, die Situation eher schwierig zu beurteilen ist. Du bist sehr früh aus deinem Elternhaus ausgezogen, hattest über Jahre hinweg keinen persönlichen Kontakt zu deinen Eltern, ausser mal am Telefon, wo, wie du schreibst, deine Mutter betteln musste, dich zu sehen.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass deine Eltern die damalige Situation in einem anderen Licht betrachten, als du selbst. Du hast dich damals von ihnen losgesagt und bist "abgetaucht". Dann hast du einem Treffen zugestimmt, in der Hoffnung, dass es sich für deine persönlichen Belange besser entwickelt, als vorher. Bist du dir sicher, dass deine Eltern der gleichen Meinung sind, wie du? Für sie war damals vielleicht alles in Ordnung, es ist ja nicht so selten, dass Kinder sich in irgend einer Form ungerecht behandelt fühlen, weil sie einfach andere Erwartungen haben.

Nun können so sehr viele Jahre ja nicht dazwischen ins Land gegangen sein, dein Kind scheint mir doch noch sehr klein zu sein, wenn ich das richtig interpretiere, und der Kontakt wird wohl eher locker sein. Was erwartest du denn da? Wenn sie das Enkelkind nur zwei mal gesehen haben und dich wohl auch nicht sehr viel öfter, dürfte die Kluft, die dein Ausriss damals gerissen hat, nicht so leicht zu überwinden sein. Vielleicht denken sie auch, du willst gar nichts haben, damals wolltest du ja auch nichts mehr von ihnen wissen.

Ich sehe die ganze Geschichte sehr zwiespältig, es ist nur eine Meinung, nämlich deine, die hier zu verfolgen ist. Ganz davon ab, ist niemand verpflichtet, für seine Enkelkinder etwas zu kaufen. Es ist euer Kind und ihr seid dafür verantwortlich, genauso, wie du für das Leben verantwortlich bist, welches du gewählt hast. Das du von ihnen nichts willst, hast du ihnen doch vor Jahren deutlich gezeigt, warum sollten sie dann heute anders handeln, oder sich einmischen, und sei es nur finanziell?

Aus meiner Sicht versuchst du auch materielle Dinge einzufordern, die dir in deinen Augen zustehen, als Ausgleich für entgangene Dinge, oder für deine Arbeiten, die du damals in eurem Haushalt verrichtet hattest, wie z.B. auf deinen Bruder aufzupassen, oder Essen zu kochen.

Machen wir uns mal nichts vor, die wenigsten Menschen schaffen sich ein Haus nur für sich an, sondern auch, um ihren Kindern ein schönes Zuhause bieten zu können. Das man dafür arbeiten muss, manche Leute eben auch sehr viel, ist nun einmal so im Leben. Wo ist da das Problem, für einen Teenager im Haushalt mit anzupacken? Das sollte eigentlich selbstverständlich sein, deine Eltern haben ja auch für dein Essen und deinen Unterhalt gearbeitet.

Ich denke eher, du hast ein Problem mit deinen Eltern, dann kläre das, aber fordere nicht materielle Dinge für dein Kind, das ist der falsche Weg.

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» Zwieback » Beiträge: 722 » Talkpoints: 20,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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