Ich suche eine feste Anlageform!

vom 15.01.2009, 16:55 Uhr

Ich bin auf der Suche nach einer festen Anlageform. Es handelt sich um eine Geldsumme von 4.000 Euro, die ich für mindestens zwei bis drei Jahre anlegen möchte. Dieses Geld kann fest angelegt sein, das heißt, dass ich während der Anlagezeit kein Zugriff darauf haben muss.

Leider kenne ich mich in diesem Gebiet kaum aus, und suche Ratschläge wo mein Geld gut und sicher angelegt ist.

Ein Freund hat mir was von Aktien erzählt, aber das ist mir zu Risikoreich. Vor allem interessiert mich wie sicher mein Geld ist, und wie viele Zinsen ich bekomme. Außerdem habe ich etwas von einer Mindestanlage gehört, heißt dass, dass ich einen bestimmten Betrag brauche um das Geld anzulegen?

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Zuletzt geändert von Midgaardslang am 15.01.2009, 17:05, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Hallo,

viele Festgeldanlagen kannst du tatsächlich erst ab einer bestimmten Mindestanlage abschließen. Oft liegt der Betrag bei 5.000,00Euro. Ich habe letzte Woche für mein Kind bei der VW Bank einen Sparbrief auf drei Jahre abgeschlossen, da war die Mindestanlage 2.500€ (wäre also für dich passend) und bei drei Jahren gab es 5% Zinsen pro Jahr.

Bei solchen Dingen kannst du eben in der Regel während der Laufzeit nicht kündigen. Daher ja Festanlage. Aktien würde ich bei der momentanen Börsenlage nicht kaufen. Schon gar nicht, ohne eine gewisse Ahnung davon zu haben.

Alternativ kannst du dich nach Tagesgeldkonten umschauen. Die Zissätze musst du dann bei den einzelnen Banken vergleichen. Zinssätze sind dann aber nicht fest sondern varibael. Dafür kannst du täglich an dein Geld ran.

Viele Banken haben in den letzten Wochen die Zinsen für Sparanlagen gesenkt, ich persönlich denke, es geht auch noch etwas nach unten mit dem Zinsniveau, aber sichen kann man sich da eben nicht sein. Schau dich mal nach Sparbriefen und Festgeldkonten um und vergleiche die Konditionen der verschiedenen Banken.

Ich schaue auch immer gern auf die Internetseite von der Zeitschrift "Guter Rat". Da gibt es eine Rubrik "Geld" und da kann man Festgeld und andere Sparformen abrufen. Ist für einen Überblick ganz günstig.

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich danke für deine Ratschläge, die Anlage bei der VW Bank hört sich wirklich sehr interessant an. 5% sind für mich mehr als genug. Eine Frage hätte ich gleich an dich:

Du schreibst von einem "Tagesgeldkonto". Darunter stelle ich mir ein Konto vor, wovon täglich Geld abgehoben werden kann (sprich Girokonto). Ich denke, dass ich etwas falsch verstanden habe, was das Tagesgeldkonto betrifft.

» eZe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Midgaardslang am 15.01.2009, 17:31, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Du kannst von einem Tagesgeldkonto jeden Tag abheben. Allerdings bruachst du dafür ein Verrechnungskonto (dein Girokonto), das du vorher angibst. Auf dieses werden dann Auszahlungen getätigt. Du kannst also nicht direkt am Automaten abheben wie bei einem Girokonto. Auch kannst du keine anderweitigen Überweisungen von dem Tagesgeldkonto machen. Eben nur Überweisungen auf dein Girokonto.

Die Anlage von der VW Bank nennt sich "Plus Sparbrief", findet man auf der Internetseite recht schnell. Ich fand den Zinssatz gut für die momentane Lage auf den Finanzmärkten. Vorher hatte ich einen Sparbrief bei der Diba für ein Jahr, da gab es letztes noch 4%, jetzt nur noch 2,75%.

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wenn Du keine Ahnung von Aktien (und in der Folge: Fonds, Optionsscheine usw.) hast: Finger weg! Aktien sind zwar die lukrativste Anlageform, aber auch nur dann wenn man versteht was man macht. Wenn Du Dich langfristig in die Materie einarbeitest und das Geld nicht zwingend brauchst wäre das vielleicht für später eine Option.

Wie ich das rauslese, ist es Dir mehr oder weniger egal, ob fest oder nicht. Im Grunde lohnen sich Festanlagen nur auf wirklich lange Sicht - Bauernweisheit hier: 5 - 7 Jahre - da dann die Zinsen und Erträge über denen anderer Finanzprodukte liegen.

Mindestanlagesummen werden bei Festgeld meist dann verlangt, wenn man einen bestimmten Zinssatz garantiert - Sprich: ab 5.000 Euro Einlage 4,5 % Zinsen, darunter nur 3,5 %. Gleiches gilt für Tagesgeldkonten - Anlagen wie die von ChaosXXX solltest Du meiden, das sind im Grunde wie man abschätzig sagt "Hausfrauenanlagen", da selbst Tagesgeldkonten und andere "kurzfristige" Finanzprodukte mehr als 5 % Zinsen bringen (und hier ist das Geld jederzeit abrufbar). Bei allem was als Namensbestandteil "Spar" hat wäre ich skeptisch, sind meist minderwertige Anlagen (stimmt nicht immer, aber oft).

Festgeld ist im Grunde ein weites Feld - es gibt Festgeld Produkte welche über 30 Jahre gehen und Festgeld Produkte mit 6 - 9 Monaten Laufzeit. Letztere sind im Grunde zu "empfehlen", da der Zinsgewinn selten unter dem von langfristigen Anlagen liegt. "Empfehlen" deswegen, weil auch hier Tagesgeldkonten oft eine ähnlich hohe Verzinsung bieten aber dafür das Geld sofort abrufbar ist.

Was das Tagesgeldkonto angeht: Im Grunde ist es wie ein normales Konto, man kann Geld abheben und einzahlen - einziger echter Unterschied: Man kann mit dem Geld nicht anderweitig arbeiten, also z. B. das Tagesgeldkonto für (Dauer) Überweisungen, Lastschriften, bargeldlosem Zahlungsverkehr in Geschäften mit Karte nutzen usw. sondern man zahlt das Geld auf ein "Extrakonto" das in der Regel bei Filialbanken dem eigentlichen (Giro) Konto angegliedert ist ein und hebt es bei Bedarf jederzeit ab. Einzahlung und Abhebung geschehen in der Regel über Überweisungen - länger als einen Tag wartet man also selten auf sein Geld.

Einziger echter Nachteil von einem Tagesgeldkonto: Solange das Geld vom Tagesgeldkonto noch nicht auf dem (Giro) Konto angekommen ist kann man darüber nicht verfügen - wenn man also am Samstag schnell Geld braucht hat man Pech.

In der Regel gibt es auf Tagesgeldkonten 3,5 % bis 5,5 % Zinsen, bei bestimmten Tagesgeldkonten auch 8 % Zinsen (z. B. bei Depotübertrag oder sehr hohen Mindesteinlagen). Hier muss man allerdings aufpassen, denn die Konditionen sehen von Bank zu Bank völlig unterschiedlich aus, beispielsweise garantieren die einen Banken 5,5 % Zinsen für 3 Monate bis maximal 5.000 Euro (Beispiel 1), die anderen verlangen dafür eine Mindesteinlage von 50.000 Euro und garantieren den Zins dafür über 6 Monate (Beispiel 2) usw.

Der Haken versteckt hier oft im Detail, da z. B. nach Ablauf der 3 Monate (Beispiel 1) der Zins meist um 1 - 2 % abfällt und alles über 5.000 Euro nur schwach verzinst wird oder die Zinsen (Beispiel 2) nicht monatlich sondern erst am Jahresende ausbezahlt werden. Fast jedes Angebot (auch bei der gleichen Bank) bietet bestimmte Vorteile und Nachteile, je nach Anleger.

Rein theoretisch sind Tagesgeldkonten bei diesem Anlagezeitraum nach Aktien die beste Anlageform wenn man bereit ist, den Markt regelmäßig zu vergleichen und das Geld "wandern" zu lassen, also nach Ablauf des garantierten Zinses auf das nächste Angebot aufzuspringen. Bei 4.000 Euro und einem Zinsunterschied von im Mittel 0,75 % zum (kurzen) Festgeld macht das über drei Jahre würde das einen Zinsgewinn von 690 Euro ("fahrendes" Tagesgeld) gegenüber 600 Euro (Festgeld). Für die 90 Euro mehr musst Du halt am Ball bleiben und darfst die Termine nicht verschlafen :wink:.

Bist Du also eher faul, nimm lieber ein Festgeldkonto - dabei verlierst Du Geld hast aber weniger Arbeit.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Subbotnik hat geschrieben:Mindestanlagesummen werden bei Festgeld meist dann verlangt, wenn man einen bestimmten Zinssatz garantiert - Sprich: ab 5.000 Euro Einlage 4,5 % Zinsen, darunter nur 3,5 %.

Also bei echtem Festgeld habe ich bisher kaum ein (oder eher gar kein) Konto gefunden, was ohne Mindestanlage auskommt. Und diese ist meistens Minimum 5000€. Deswegen der Griff zum Sparbrief bei geringeren Summen.

Fest hat eben den Vorteil, dass man selbst nicht in Versuchung kommt dran zu gehen und dass man auch genau weiß, was am Ende raus kommt.
Und, dass man eben nicht ständig die Bank wechseln muss. Ist zwar kein größeres Problem, aber doch oft nervig das ganze Prozedere. Ich persönlich will auch nicht unbedingt zu jeder Bank, irgendwie muß die mir auch "sympathisch" sein.

Kommt eben darauf an, was einem gerade wichtig ist. Ich wechsle ja meine Tagesgeldkonten auch immer mal wieder und habe auch gerade nach kurzfristigem Festgeld geschaut. So richtig mehr als 5% ist unter 5000€ momentan kaum drin. Klar, gibt Ausnahmen, aber die meisten Banken liegen unter 5% bei Tageskonten und bei Anlagesummen unter 5000€.

Bei einigen Banken bekommt man als Neukunde für ein paar Monate einen höheren Zinssatz als die Stammkunden, das kann sich unter Umständen lohnen danach zu schauen. Muss man aber wieder öfter hin schauen und dann eventuell wieder kündigen. Da fällt mir ein, ich muss mein letztes Tagesgeldkonto auch wieder kündigen, da sind die Zinsen in den letzten Wochen auch wieder runter gegangen.

Im Grunde muß man eben mit sich selbst erst mal ausmachen, was einem am wichtigsten ist bei der Anlage und dann kann man schauen. Ausserdem ist es meiner Meinung nach immer gut, wenn man verschiedene Anlageformen nutzt und so im Grunde alle Vorteile verbinden kann.

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


ChaosXXX hat geschrieben:Ausserdem ist es meiner Meinung nach immer gut, wenn man verschiedene Anlageformen nutzt und so im Grunde alle Vorteile verbinden kann.

Würde ich so auch unterschreiben, aber gerade Festgeld gehört zu den wenigen Produkten, die mich nicht wirklich überzeugen können, da es die Vorteile oft auch bei kurzfristigen Anlagen (bei kleinen Summen) gibt.

Aber das ist glaube ich so nur eine Frage der persönlichen Einstellung :wink:.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Klar, die persönliche Einstellung zählt da viel mit.

Ich bin auch eher für das kurzfristige, da die Zinsen eben teilweise höher sind, wie du ja sagst. Aber manchmal ist es eben auch ganz gut, wenn man für eine bestimmte Zeit nicht ran kommt.

Ich selbst halte mir immer gern die Option offen, eben doch ans Geld zu kommen, falls irgend etwas unvorhergesehenes passiert. Für mein Kind nehme ich lieber etwas festes, wenn es passable Zinsen bringt. Hat auch den Hintergrund, dass auch das Kind den Überblick nicht verliert und weiß, wieviel Geld es hat bzw. mal bekommt :wink:

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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