Neue Abmahnwelle erreicht Foren- und Blogbetreiber

Leute, die ein Forum oder einen Blog betreiben und derzeit einen Brief von der Anwaltskanzlei Rotermund in seinem Briefkasten findet, sind nicht alleine. Im Auftrag der kommerziellen Kochbuchseite 'marions-kochbuch.de' handeln die Hamburger Anwälte. Einer der vielen Leute, die eine Abmahnung erhielten, war der 41-jährige Familienvater Jürgen Bechstein. Dieser betreibt das Fanforum 'bundesligaforen.de', worin Anfang 2007 ein User die Mitleser mit einem Bild eines Long Island Iceteas grüßte, das von Fotograf Folkert Kniepert stammte. Kniepert fotografiert Lebensmittel für die Rezept- und Kochbuchseite seiner Frau uns sah darin das Urheberrecht verletzt. Er besorgte sich Anwälte, die Bechstein eine Abmahnung von 700 Euro schickten. Diese wurde nicht akzeptiert und es kommt nun zu einem Gerichtsprozess in Hamburg.

Lg, Tauraxx

Jeder Mensch müßte doch eigentlich mittlerweile wissen, daß bei kopierten Texten oder Bildern aus dem Internet immer mit einer Anklage wegen Verstoßes gegen das Urheberrecht zu rechnen ist. Die einzige Methode, das zu umgehen, ist, sämtliche Texte selbst zu schreiben und die Bilder selbst zu knipsen. Hieße in diesem Fall, den Long Island Icetea selbst mixen und dann photographieren. Dies hat auch einen positiven Nebeneffekt - nach getaner Arbeit kann man sich dem Genuß dessen hingeben... Lecker

Na marions-kochbuch.de stand auch schon mit dieser Praxis negativ in den Schlagzeilen, kam mal bei FocusTV wo Anbieter abgemahnt wurden, die eigene Bilder geknipst hatten, die denen auf der Seite sehr ähnlich sahen und man deswegen eine Abmahnung rausbombte.

Klar dass da die Hamburger Anwälte handeln, schließlich entscheidet fast nur das LG Hamburg heutzutage noch oft gegen Forenanbieter, andere sagen ja, man muss erst einmal den Anbieter auf den Verstoß hinweisen, um Inhalte zu entfernen, da man ja kaum etwas gegen das Fehlverhalten seiner User machen kann, diese aber im Fall des Falles schmeißen und die Inhalte entfernen kann. Bei vielen Riesenforen ist soetwas auch technisch kaum kontrollierbar.

Mal sehen, wann sich die deutsche Rechtssprechung der international üblichen angleicht, also dass die eingestellten User für die publizierten Inhalte haften - fände ich auch besser so, dann würden viele ihre Kopiererei und Rufschädigung schnell am eigenen Leib zu spüren bekommen. Die Forenbetreiber müssten in diesem Fall ja nur die IP, die jedesmal erfasst wird, weitergeben oder die Userdaten, was durchaus angemessen ist - wer steht schon gern für die Fehler anderer ein?