Kinder & Ferienhausaufgaben

vom 21.12.2008, 21:42 Uhr

Diese Art von "Ferienhausaufgaben" musste ich glücklicherweise noch nicht kennenlernen. Auch bei uns gab es Hausaufgaben über die Ferien auf, allerdings "nur" in ein, zwei Fächern und nicht ein Blatt pro Tag.

Besonders schlimm fand ich auch immer, wenn wir ein Buch lesen sollten und das dann über die Ferien. Okay, in den Sommerferien würde das ja okay sein, aber zum Schuljahreswechsel macht das ja kein Lehrer. Deshalb waren es dann immer diese einwöchigen Ferien, die dafür genutzt wurden. Bei 4 Büchern im Jahr in Deutsch und 2 Büchern in Englisch kann man sich ausmalen, wie spaßig das war. Da war die Woche eigentlich komplett hin oder man hat sich 2-3 Tage gar nichts vorgenommen und sich das Buch in einem Stück "reingezogen". Das ist natürlich auch nicht gerade schön und für das Verständnis nicht unbedingt förderlich.

Ich verstehe diese Ferienhausaufgaben einfach nicht ganz. Es gibt doch mehr als genug Familien, die die Ferien oft für den Urlaub nutzen. Nur da geht es ja, wenn man Kinder hat. Dann hat man eine Woche Ferien, ist die im Urlaub und darf sich dann einen Abend vor Schulanfang an 7 Blätter setzen? Das ist genauso spaßig, wie dann im Urlaub am Strand zu sitzen und Mathe zu üben.

Gerade diese Schilderung, dass sogar Sonn- und Feiertage mitgezählt werden, finde ich erschreckend. Das ist eigentlich schon ein Verstoß gegen jegliche Menschenrechte. Da sollte man wirklich nicht zuschauen, aber du hast natürlich recht, dass das nicht so einfach geht.

Mein Vorschlag wäre dich in den Elternrat wählen zu lassen und dann dieses Problem dort anzusprechen. Sollte da gar keine Chance bestehen, würde ich es auf einer Elternversammlung ansprechen. Wichtig ist vorher schon ein paar Eltern zu informieren, sodass sich diese auch ein paar Sätze zurechtlegen können. Argumente, weshalb das mehr der römischen Sklavenarbeit ähnelt als einer Bildungsmaßnahme gibt es mehr als genug. Daran sollte es also nicht scheitern.

Generell würde ich sowieso behaupten, dass Hausaufgaben relativ sinnfrei sind. In den unteren Klassenstufen macht es vielleicht noch Sinn die Vorgänge und Methoden noch einmal zu Hause zu verinnerlichen. Aber in Fächern wie Biologie, Geschichte und Co. bin ich der Meinung, dass die Hausaufgaben nur eine Beschäftigungstherapie für die Kinder darstellen.

Ich meine: Welches Kind hat nach einer Stunde Hausaufgaben oder sogar mehreren Stunden noch Lust für die Schule zu lernen? Irgendwann muss man ja auch einmal abschalten können und das machen, was Kinder eben so machen - einfach ihre Freizeit genießen. Momentan ähnelt das dem Arbeitsalltag: Schule - nach Hause kommen - Essen - Hausaufgaben - Lernen - Essen - ins Bett gehen. Zwischendurch bleibt kaum Zeit sich mit Hobbys, Freunden und anderen kreativen Dingen auseinanderzusetzen.

Und da wundert sich die Gesellschaft, wenn unsere Jugend "ideenlos" wird und anfängt Häuser zu bemalen, Mülltonnen anzustecken und was weiß ich was.

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» Tidus9 » Beiträge: 275 » Talkpoints: 2,59 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe wie wahrscheinlich jeder von uns hier bei Talkteria auch die Grundschule und Oberschule besucht. Aber ich kann mich in keiner der beiden Schulen erinnern das ich je in mein Ferien Hausaufgaben auf hatte.Denn die Schulferien sind meiner Meinung nach dazu da damit sich die Schüler erholen können und nicht noch üben müssen.

Als ich in der Grundschule 1-3 Klasse hat meine Mama sich mit uns in den Ferien den einen oder anderen Tag hingesetzt und hat es uns spielerisch beigebracht durch Gesselschaftsspiele zb. Mensch Ärgere dich nicht sodas wir die Felder laut vorzählen mussten die wir vorgehen.

Ich fand das eine gute Idee, aber wenn ich von der Lehrerin gezwungen werde Schularbeiten zu machen, dann würde ich das schon aus trotz nicht machen, weil ich bin stur.

» Sissi1 » Beiträge: 518 » Talkpoints: 9,65 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Also ich kenne solche Ferienaufgaben zum Glück nicht und auch von den Kindern, die ich kenne, die noch zur Schule gehen, habe ich darüber auch noch nichts gehört. Das einzige, was ich als Ferienaufgabe kenne, ist zum Beispiel, dass wir eine bestimmte Schullektüre während der Ferien lesen sollte. Für mich war das aber nie ein Problem, obwohl die Schullektüren meistens furchtbar langweilig waren. Ich war nämlich immer schon eine sehr schnelle Leserin. Ich habe mich dann meistens am letzten Ferientag mit dem Buch eine Stunde hingesetzt und dann war ich mit der Sache durch.

Solche allgemeinen Ferienaufgaben, denke ich, haben sowohl ihre Sonnen- als auch ihre Schattenseite. Der positive Aspekt ist natürlich, dass die Schüler während der Ferien nicht komplett alles vergessen, was vorher in der Schule gemacht wurde, wenn sie es während der Ferien immer wieder wiederholen. Ich kenne das nämlich aus meiner Schulzeit, da haben die Lehrer allein nach den Ferien schon mindestens eine Woche gebraucht um uns wieder auf den gleichen Wissensstand wie vor den Ferien zu bringen. So hat es für die Lehrer sicher schon etwas gebracht: Zeit. Aber sie mussten die Aufgaben ja auch nicht machen.

Ich persönlich finde es nämlich fast schon grausam, den Schülern für jeden einzelnen Ferientag Aufgaben zu geben. Die Ferien sind nämlich eigentlich mal als Auszeit von der Schule gedacht, man soll endlich mal bisschen Zeit für sich haben und sich von der Schule erholen können. Da ist es wirklich gemein, die Schüler dazu zu zwingen, sich jeden Tag wieder an die Schule zu erinnern, für viele waren die Ferien dadurch sicher schon direkt verdorben, gerade dann wenn man gerade mal ein wenig Abstand von der Schule gewonnen hat, vielleicht sogar im Urlaub ist, und dann diese Aufgaben machen muss.

Das ist für mich nicht die Definition von Ferien, da kann man sie auch direkt ausfallen lassen und alle Schüler einfach weiter in die Schule schicken, dann lernen sie noch mehr.

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» JulietMay » Beiträge: 1078 » Talkpoints: -0,56 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



An meiner Schule gab es Ferienhausaufgaben. Allerdings dann nicht für jeden Tag eine bestimmte Aufgabe, sondern eine Aufgabe, die sich während der Schulferien zeitlich frei einteilen ließ, beispielsweise das Lesen eines Romans.

Ich finde es auch gar nicht schlimm, wenn Schulkinder in den Ferien was tun müssen. Mal ehrlich, wovon müssen sich Schulkinder bitte erholen? Schule ist doch Erholung pur für die meisten! Und in den höheren Klassen muss doch auf das spätere Leben vorbereitet werden, so dass ich generell ein paar Aufgaben okay finde.

Meistens gibt es solche Aufgaben ja auch während der 6-wöchigen Ferien auf, so dass man sich die Zeit echt gut einteilen kann. Es fährt ja auch niemand 6 Wochen in den Urlaub. Und in 6-wöchigen Ferien kommt bei Schulkindern ja auch des Öfteren mal Langeweile auf, weil sie nichts mit sich anzufangen wissen und da finde ich eine derartige Beschäftigung sehr sinnvoll.

Ansonsten finde ich es praktisch, wenn man gezwungen wird, etwas für die Schule zu tun. Denn ich hatte in den Fächern ohne Aufgaben immer ein Problem, nach den Ferien wieder in den Stoff hinein zu kommen. Das wurde durch die Ferienhausaufgaben etwas vermindert.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



So wild finde ich das an sich gar nicht, aber ich denke mal, dass man in der ersten und zweiten Klasse ohnehin nicht so viel großartig an Stoff bearbeitet, dass da eben der Bedarf gegeben wäre, diesen über die Ferien zu wiederholen. So grundsätzliche Dinge wie Rechnen und Schreiben werden den Kindern schnell wieder in Erinnerung gerufen, wenn die Schule wieder anfängt und deswegen finde ich das nicht sonderlich sinnvoll. Ich kenne es von vielen aus der Oberstufe, dass sie eben in den Ferien auch lernen, aber wenn man Stoff für das Abitur wiederholt, dann ist das natürlich auch was anderes, als wenn man erst in der ersten oder zweiten Klasse ist.

An sich finde ich es schon in Ordnung, wenn Lehrer eben auch möchten, dass die Kinder den Stoff über die Ferien nicht vergessen. Teilweise spart das auch jede Menge Zeit ein, denn wenn die Lehrer vor dem eigentlichen Beginn des Unterrichts erstmal wieder alles wiederholen müssen, was man vorher so behandelt hat, dann ist das ganz schön viel Arbeit und auch sehr lästig, weil das im Lehrplan nicht eingebaut ist. Aber für jeden Ferientag ein Blatt, ist vielleicht auch ein bisschen übertrieben. Klar, so ein Blatt hat man in 10-15 Minuten fertig, dennoch müssen die Schüler nicht auch in den Ferienn Tag für Tag an die Schule erinnert werden.

Das Ferien nur zur Erholung da sind, unterstütze ich eigentlich nicht, ich weiß nicht ob Lehrer da nun Hausaufgaben aufgeben dürfen oder eben nicht, aber es kommt teilweise schon auch häufig vor, dass Schüler über die Ferien so gut wie alles vergessen und für diese ist es dann wiederum problematisch am Anfang des Schuljahres mitzukommen, weil sie das wiederholen müssen. Wird das in der Schule nicht vom Lehrer wiederholt, sind dass dann wiederum Schüler, die früher oder später auf Nachhilfeunterricht angewiesen sein werden. Auch in den Ferien kann man ein bisschen was für die Schule machen. Bei uns an den Schulen habe ich sowas aber noch nicht erlebt.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Grundsätzlich finde ich es nicht schlimm, wenn man als Schüler Hausaufgaben für die Ferien aufbekommt. Immerhin ist es leider so, dass viele Schüler nach den Ferien bereits die Hälfte des Stoffes wieder vergessen haben, wenn sie in den Ferien nichts für die Schule machen. Auf diese Weise ist es dann selbstverständlich, dass sie in der Schule Probleme haben und nicht so leicht mitkommen. Viel besser wäre es hingegen, wenn Schüler einfach regelmäßig etwas für die Schule machen würden und gerade die Ferien bieten sich dafür perfekt an. Dazu kommt, dass die Schüler in den Ferien die Gelegenheit haben, um den ganzen Stoff zu wiederholen. Auf diese Weise werden sie dann auch weniger Probleme im Unterricht haben, was nur positiv gesehen werden kann.

Ich hatte als Schüler auch immer wieder Hausaufgaben für die Ferien aufbekommen. Oftmals handelte es sich dabei um einen Aufsatz oder um irgendwelche andere Aufgaben. Das fand ich jedoch nie besonders schlimm, da es für mich ohnehin klar war, dass ich die Ferien auch dafür nutzen wollte, um etwas für die Schule zu tun. Von daher ließ sich das Wiederholen des Stoffes wunderbar mit den Hausaufgaben verbinden und von daher waren die Hausaufgaben auch kein zusätzlicher Aufwand für mich. Außerdem hatte ich auch die ganzen Ferien für die Hausaufgaben Zeit, so dass ich im Endeffekt auch nur einen halben Tag dafür hätte opfern müssen. Das war nun wirklich nicht schlimm.

In deinem Fall finde ich es jedoch ein wenig extrem und auch wenn ich auf jeden Fall dafür bin, dass Schüler für die Ferien Hausaufgaben aufbekommen sollten, so finde ich nicht, dass es gleich Unmengen von Aufgaben sein sollten. Aufgaben für jeden einzelnen Tag aufzugeben, finde ich wirklich übertrieben. Auch wenn die Schüler sich in den Ferien auch mit der Schule beschäftigen sollten, so sollten sie doch einige freie Tage genießen können und von daher finde ich es unangebracht, so viel aufzugeben. Man sollte ja auch Zeit zum Entspannen haben und auch wenn man in den Urlaub gehen möchte, dann ist das kaum möglich, mit so vielen Aufgaben.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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