Aktien kaufen oder verkaufen?

Hallo,

auch wenn ich erst 16 Jahre alt bin, besitze ich schon Aktien. Sogar nicht wenig im Vergleich zu meinem Budget. Zur Zeit ist ja, wie wir alle wissen die Finanzkrise. Allerdings soll es ja ab dem 1.1.2009 eine Abgeltungssteuer von 25% auf Börsentransaktionen geben.

Nun zu meiner Frage: Heißt das, dass viele Leute noch einmal vor Weinachten Aktien kaufen werden, um der Abgeltungssteuer zu entkommen oder wird da nichts passieren? Wann denkt ihr erholt sich die Wirtschaft wieder? Ich persönlich schätze das so auf Frühling 2009. Da könnte es dann wieder losgehen! Wenn man die Aspekte berücksichtigt, sollte man dann zu der jetzigen Zeit eher locker bleiben und warten oder doch gucken , dass man alles loswird um das Geld dann später wieder reinzuholen?

Ich distanziere mich hiermit von jeglichen Behauptungen und möchte nicht, dass jemand sagt, ich hätte irgendwas behauptet, was nicht eingetreten sei.

Ich würde sagen, wir stehen da erst ganz am anfang der Krise. Was in letzter Zeit für Firmen am Abgrund stehen, das ist nicht mehr normal, und die könnte alle nur ein plötzlicher Aufschwung rechnen. Da gerade das Weihnachtsgeschäft ist, und nix boomt, würde ich mal meinen, dass es 2009 eher noch arger wird.

Ob man die Aktien verkaufen soll, kann man pauschal nicht sagen. Wenn du Opel-Aktien hast, können die wohl eher weg (hab davon speziell aber keine ahnung!) Man hört von etlichen Firmen, dass ab März Kurzarbeit ansteht, da wird noch einges auf uns zukommen.

Ich glaube auch, genauso wie mein Vorredner, dass das noch lange nicht die Spitze vom Eisberg ist. Immer wieder gehen Firmen pleite, von denen man dacht, dass sie die Finanzkrise überleben würden. Aber alle Aktien verkaufen wäre das sichere Aus. Die Firmen würden so schnell und so viel Geld verlieren, dass sich die Wirtschaft nie erholne werde.

Ich an deiner Stelle, würde nicht alle Aktien verkaufe, aber trotzdem schauen, dass die "schlechten" Aktien wegkommen, solange es dafür überhaupt noch Geld gibt. Von deinem Konto solltest du auch nicht alles abheben, da sonst die Bank kein Geld hat, und daher auch kein Geld verleihen kann. Das wiederum würde dazuführen, dass sich Firmen kein Geld mehr leihen könnten und die Wirtschaft zusammenbricht.

Aktien kaufen, gute Frage. Optisch gesehen sind sie sehr günstig. Ich selber hab jetzt auch wieder ein paar dazu gekauft. Wegen der Abgeltungssteuer würde ich sie nicht kaufen, da allein in den Aktien keine Wertsteigerungen zu erwarten sind. Das heisst, die Aktien werden steigen und mit dem nächsten Abschwung wieder fallen. Da bieten sie eher Fonds an. Die können Abgeltungssteuerfrei umschichten, so dass das Fondsvermögen immer weiter steigt. Kaufst du die Fonds jetzt, kannst du sie Abgeltungssteuerfrei liegen lassen und deren Vermögen steigt unsicher, aber stetig.

Die Wirtschaftslage ist im Moment sehr prekär und ich hoffe, daß es nicht zum schlimmsten kommt. Die Rezession ist im Moment das schlimmste, was uns passieren konnte. Geldbeutel werden zugehalten. Firmen verdienen nichts mehr. Produktion geht zurück. Dem Geld stehen immer weniger Waren gegenüber. Geld wertet dadurch ab. Die Arbeitslosigkeit steigt in ungeahnte Höhen. Ich hoffe nur, dass dieses Schreckensszenario nie eintritt.
Hoffentlich hast du damit recht, dass es im Frühjahr wieder aufwärts geht. Mehr wie abwarten ist leider nicht drin. Eventuell rechnet es sich, jetzt Aktien zu erwerben. Ist ein fifty-fifty-Geschäft

Hallo kiwitamin,

als ich kürzlich mit dem Finanzamt telefonierte, fiel auch meinem Finanzbeamten zu guter Letzt wieder der "altbekannte" Spruch ein, man solle seine Entscheidungen nicht aus steuerlichen Aspekten fällen. Meiner Antwort, dass dieser Spruch vermutlich von Finanzbeamten erfunden wurde, damit sie nicht so oft angerufen würden, entgegnete er dann allerdings nichts mehr. ))

Und nun zum ernsten Teil der Antwort: Gerade, wenn man schon im Alter von 16 Jahren Investments in Aktien getätigt hat, sollte man wohl in der Lage sein, die nächsten Höhen und Tiefen aus zu sitzen. Alles, was man dabei vor 01.01.2009 kauft und erst ein Jahr später verkauft ist damit nun Mal steuerfrei. Klar, wenn man jeden Tag kauft und verkauft, dann kann man damit sicherlich mehr Gewinn machen (oder eben auch Verlust). Wenn man aber mit längerem Atem auf den Aktien sitzen bleibt, so lässt sich sicherlich auch ein durchschnittlich sehr hoher Gewinn realisieren. Selbst wenn die Aktien nun noch einmal 50 Prozent an Wert verlieren sollten - was ich persönlich nicht glaube, so werden sie mit recht hoher Wahrscheinlichkeit danach wieder höher steigen. Wichtig ist halt, den Besitz zu streuen, bzw. in Fonds zu investieren, um einzelne Pleiten auszugleichen, denn was bringt es dir schon, wenn der Aktienmarkt im Durchschnitt steigt, deine eine Aktie aber bankrott ist.

Ich persönlich habe - und werde auch noch - dieses Jahr in Aktien investiert/investieren. Hält man sie länger als ein Jahr, so ist der Gewinn damit immer noch steuerfrei. Bei Verlust kann man sie theoretisch immer noch innerhalb eines Jahres verkaufen und das mit Gewinnen anderer Aktien (auch über mehrere Jahre hinweg) verrechnen.

Kredit aufnehmen sollte man dafür natürlich nicht, sondern nur Beträge investieren, auf die man die nächsten Jahre auch verzichten kann.

Ob kaufen oder verkaufen, ist natürlich immer eine schwierige Frage. Momentan kann man auch als Wirtschaftsexperte nicht sagen, was die Zukunft auf dem Aktienmarkt bringen wird.

Unseren Kunden haben wir eigentlich immer gesagt, dass es gerade jetzt Sinn macht zu kaufen, weil der Kurs niedrig ist und wer bereits Aktien besitzt, das Geld aber nicht dringend benötigt, sollte abwarten. Meiner Meinung nach kann es eigentlich nicht viel schlimmer werden, auch wenn hier einige den ganz tiefen Abgrund prophezeien. Selbst wenn das in nächster Zeit passieren wird, muss sich die deutsche Wirtschaft davon irgendwann wieder erholen und dann geht es mit den Aktien wieder steil bergauf.

Da du nun erst 16 bist, sollte noch nicht der Druck da sein, dass du das Geld unbedingt brauchst. Langfristig betrachtet würde ich also einfach auf "bessere Zeiten" hoffen und warten.

Hallo,

zum Thema der Finanzkrise - in meinen Augen wird viel herbei geredet und Panik verbreitet. Es ist richtig das es einigen Banken nicht ganz so gut geht und das auch einige Insolvenz gegangen sind. Aber das gab es in den letzten Jahren immer mal. Es sieht zur Zeit nicht ganz so gut aus aber das wird sich in den nächsten Jahren auch wieder ändern.

Zum Thema Aktien: Man hätte bis zum 23.12 dieses Jahr noch Aktien kaufen können um in den genuss der alten Steuerlichen Regelung zu kommen. D. h. wenn die Spekulationsfreist um ist das man seine Gewinne (wenn welche entstanden sind) steuerfrei hat. Viele Aktionäre haben daher vor Weihnachten noch gekauft.

Hallo Sunny,

kann man am 29., 30. und 31. denn nicht mehr handeln? Oder wird das dann nicht mehr für 2008 verrechnet?

Wer Dir genau sagen könnte wie es 2009 aussehen wird, würde das Wissen wohl eher für sich nutzen - aber Blicken in die Kristallkugel glaube ich nicht.

Ehrlich gesagt erwarte (und erhoffe da meine Anlagen extrem von einem schwachen Euro profitieren) ich eine kommende Rezession im Euroraum durch die Finanzkrise - nicht weil alles aus den USA uns 6 bis 12 Monate später erreicht, sondern eher deswegen, weil sich jetzt zeigen wird wie fest die Banken und damit auch die Unternehmen stehen. Momentan sieht das schlechter aus als prognostiziert und ehrlich gesagt glaube ich dass hier mit den ersten Übernahmen durch den Staat das Verbrauchervertrauen schwinden und die Wirtschaft wackeln lassen wird. Dazu kommen diverser Verzögerungseffekte durch den kurzzeitig sehr starken Euro, der vielen Konzernen Aufträge kostete (z. B. Airbus) neben sonstigen Schwierigkeiten. Die US Industrie nutzt meiner Meinung nach jetzt den Fahrtwind durch die Dollarschwäche um sich wieder zu stabilisieren während wir hier noch nicht raus aus dem Dilemma sind.

Zur Steuer: Aus Steuergründen würde ich ebenfalls keine Aktien kaufen - momentan gibt es viele "Schnäppchen" am Markt, aber genausoviele Tretminen, sprich: eine Menge US Unternehmen die im Zuge der Finanzkrise an Wert verloren und im Grunde wirtschaftlich stark angeschlagen sind (wo ich keine großartige Erholung bzw. den Totalverlust erwarte) als auch US Unternehmen welche ebenfalls stark verloren, aber im Grunde besser dastehen (also unterbewertet sind).

Wenn ich also Steuern sparen will würde ich Aktien dieser Unternehmen aufkaufen - nur sind meiner Meinung nach in Deutschland momentan die Spannen zu niedrig und das Risiko bei den Verlierern der Krise zu hoch. Amerikanische Firmen haben da einen Vorteil da sie entweder schnell vor die Hunde gehen (bankrott) oder schnell aufsteigen (Übernahme / Erholung) , seltener lange vor sich hinkrebsen.

Problem: Selbst in den USA verschwinden die Pfründe, weil es stellenweise jetzt schon zu spät ist da viele auf Buffets Kurs nachahmen (Kaufwelle -> steigende Kurse).