Italiener werden bei PISA-Show Erster

vom 19.08.2007, 11:02 Uhr

Entscheidet PISA und co über dumm oder schlau?

Umfrage endete am 02.09.2007, 11:02
Ja
0
Keine Stimmen
Nein
2
100%
 
Abstimmungen insgesamt : 2

Was sagt man dazu, die Italiener haben vielleicht nicht nur eine große Klappe, es steckt auch noch was dahinter... :lol:
Wir Deutschen sind "nur" auf dem dritten Platz gelandet.

Aber meine Frage ist, soll man solchen Studien überhaupt glauben? PISA, IQ-Test, und und und???

Ist man nur inteligent, wenn man eine bestimmt Anzahl an Fragen richtig beantwortet hat? Und wenn nicht ist man dann dumm?

Ich würde gerne eure Meinung gören!

» Magnolia » Beiträge: 49 » Talkpoints: 0,14 »



Das hat je nach Test nichts mit dem anderen zu tun:

Kurz & knapp (:D):

Bei der PISA Studie wird die fachbezogene Kompetenz eines Schülers (auch Erwachsenen) analysiert, also wie gut dieser Schüler bestimmte Aufgaben lösen kann, bzw. wie gut er dazu in der Lage ist. Hier kann es je nach Schüler starke Unterschiede geben - wer in Naturwissenschaften glänzt, aber Probleme in den Sprachen hat, hat auch keine oder eben Probleme bei den verschiedenen Aufgaben und je nachdem einen hohen oder niedrigen Kompetenzwert, wie gut er ähnliche Aufgaben lösen kann. Das hat auch mit Intelligenz zu tun, aber auch mit der entsprechenden Vorbildung - hier wird also hauptsächlich gemessen, wieviel ein Schüler gelernt hat/an Wissen besitzt, um eine Aufgabe zu lösen, was Rückschlüsse auf die Schulbildung zulässt.

Beim Intelligenztest nach IST Standard, der bei uns üblich ist, wird die Intelligenz gemessen, die sich aus
- figuraler Kompetenz,
- numerischer Kompetenz,
- verbaler Kompetenz,
- der Merkfähigkeit und schlussfolgernderndem Denken,
- und der fluiden und kristallisierten Intelligenz
zusammensetzt, gemessen

Beim HAWIK-III Inteligenztest, der in den englischsprachigen Ländern durchgeführt wird, werden nur Verbaltests und Handlungstests durchgeführt, weswegen hier die Werte höher sind, dafür auch die Spannweiten - da es eben "einfacher" ist einen hohen Wert zu erreichen.

Anhand dieser Intelligenzmessungen wird dann der IQ ermittelt. Ab einem Wert von / gilt dieser
ab 118 als extrem hoch,
ab 112 als sehr hoch,
ab 107 als hoch,
ab 94 als durchschnittlich,
ab 86 als niedrig,
ab 75 als sehr niedrig,
unter 74 als extrem niedrig.
Je höher der IQ desto höher sind auch die Fähigkeiten des Kandidaten in den entsprechenden Bereichen, die bei der Intelligenzmessung zugrundegelegt werden. Ob man das als Dummheit oder nicht ansehen möchte ist Auslegungssache, allgemein sagt man eher "weniger intelligent als", da es hier auf die Relation ankommt, da jemand mit einem Wert von 110 zwar schon eine hohe Intelligenz hat, aber trotzdem weniger intelligent ist als jemand mit einem Wert von 130, aber trotzdem intelligenter als jemand mit einem Wert von 95. Die Messwerte bestätigen sich auch fast immer in der Realität, also wie schnell und vor allem wie gut jemand in der Lage ist, Probleme oder Fragen zu lösen oder zu abstrahieren oder bestimmte Dinge umzusetzen.

Natürlich wirken Menschen die "länger brauchen" allgemein gesagt als "dumm" gegenüber einem Kandidaten, der eine schnelle Auffassungsgabe besitzt und viele Dinge schneller lösen und bewältigen kann. Dumm setzt sich wiederum aus vielen anderen Faktoren zusammen, wie der Intelligenz, der Bildung, Verhalten usw., aber ist allgemein sehr pauschalisierend.

Der IQ Test ist allgemein recht objektiv und mit einer geringen Fehlerquote behaftet (auch wenn andere Faktoren auch eine Rolle spielen, wie die emotionale Belastung beim Test, aber allgemein stimmt er), bei der PISA Studie gibt es schon größere Messunterschiede, da diese auch in jedem Land anders durchgeführt werden (andere Aufgaben, Aufgabengebiete usw.) sowie eine höhere Fehlertoleranz haben.

Abschließend:
Man kann einem IQ Test schon sehr weit vertrauen, der PISA Studie eher weniger, diese veranschaulicht eher Tendenzen.

» Midgaardslang » Beiträge: 4131 » Talkpoints: -14,08 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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