Zu viel Geld bekommen, wie verhalten?

vom 26.11.2008, 21:43 Uhr

Fainne hat geschrieben:Und du denkst wirklich, dass große Supermarktketten anders mit Fehlbeträgen in der Kasse ihrer Mitarbeiter umgehen? Es wird wohl überall das gleiche gelten, nämlich dass man für seine Kasse verantwortlich und für Fehlbeträge haftbar ist, das heißt das fehlende Geld aus eigener Tasche zahlen muss.

Wenn das so wäre, würde sicher niemand mehr an der Kasse arbeiten. Bei uns hat letztens erst jemand an der Kasse einen falschen 50 Euro Schein angenommen, weil sie den nicht wirklich kontrolliert hat und sie hat das auch so zugegeben. Klar bekam sie dafür eine Ansage, aber bezahlen muss man sowas nicht.

Bei mir würde es immer drauf ankommen, wo mir das passiert. In einem kleinen Laden, würde ich sicher etwas sagen und den Verkäufer drauf aufmerksam machen. Aber in einem großen Supermarkt zum Beispiel wäre mir das ziemlich egal. Diese Läden machen mehr als genug Gewinn und lassen das weder ihren Mitarbeitern noch den Kunden wirklich zu Gute kommen und achten nur darauf wie sie mehr Gewinn herausholen können. Warum sollte ich mich da als Kunde anders verhalten?

Genauso ist es bei meiner Gehaltsabrechnung auch. Ich achte nur darauf, dass die Abrechnung und meine Überweisung stimmen. Wenn aber mal 4-5 Stunden zuviel berechnet wurden, dann ist das eben so, dafür arbeite ich oft genug etwas länger oder muss mal eine Pause ausfallen lassen, wenn ich pünktlich Feierabend haben will. Da bekomme ich auch keine Dankeschön dafür, also sehe ich das dann so, dass es sich ausgleicht, wenn es mal ein paar Euro zuviel gibt, solange es eben auch auf der Abrechnung so drauf steht.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Also bei mir haben sich solche Geschichten bislang immer nur mit sehr kleinen Beträgen abgespielt und zwar am Kiosk unserer Schule. Die Frauen, die dort verkaufen, sind in manchen Pausen ziemlich im Stress, weil es soviele Schüler etwas kaufen möchten und deshalb natürlich alle drängeln. Deshalb geben sie auch schonmal mehr Geld zurück, als eigentlich richtig wäre. Bei mir oder Freunden waren es aber meistens nur Beträge von maximal 2 Euro.

Ehrlich gesagt merke ich es selber nicht, weil ich das Kleingeld einfach in die Hand nehme ohne es zu zählen und schnell aus dem Gedrängel möchte. Erst danach zähle ich das Geld. Wenn ich es direkt an der Kasse merke, dann bin ich selber schon so ehrlich es wieder abzugeben, weil die Frau immer sehr nett ist und das nicht "verdient" hat betrogen zu werden. Abgesehen davon handelt sie umgekehrt genauso; Einmal habe ich vergessen das Wechselgeld anzunehmen, weil ich es sehr eilig hatte. Sie hat mir dann noch hinterher gerufen und wollte mir unbedingt das Geld zurück geben. Das fande ich schon sehr nett, denn ich kann mir vorstellen, dass andere Kioskbesitzer das einfach eingesteckt hätten und erst rausgerückt, wenn der Kunde sich beschwert hätte.

Wie das Ganze von der rechtlichen Seite aussieht kann ich dir nicht sagen, weil ich noch niemals in so einer Lage war oder davon gehört habe. Wie du, habe ich auch schon Berichte oder Reportagen über das Thema gesehen, wo Reporter mit versteckter Kamera extra Geld dargelassen haben oder umgekehrt Kassierer zu viel Geld gegeben haben. Erstaunlich fande ich, dass viele diese Situation dreist ausnutzen. Das man dafür bestraft wird, kann ich mir erst bei größeren Beträgen vorstellen, also ab 100 Euro etwa, aber wirklich wissen tue ich es auch nicht.

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» .daviD » Beiträge: 1221 » Talkpoints: 5,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich gehe mal auf das zu viel Geld bekommen an einer Kasse ein: Gestern lief ein Beitrag bei Galileo darüber. Wenn man zu viel Geld wiederbekommt (dort war auch das Beispiel von auf 50 anstatt auf 5 rausgeben), dann macht man sich nicht strafbar, wenn man es behält! Sei es jedoch so, dass dir die Verkäuferin noch hinterher läuft und das Geld zurück verlangt, musst du es auch wieder rausrücken. ;)

» Amber » Beiträge: 1 » Talkpoints: 0,23 »



Wenn ich merke, die Kassiererin hat mir falsch herausgegeben, dann sage ich das sofort. Meist überschlage ich im Kopf die Summe, was ich in etwa bezahlen muss und welche Summe ich in etwa herausbekommen werde. Bei Centbeträgen würde mir das also nicht auffallen, ob ich da zehn oder zwanzig Cent zu viel oder zu wenig herausbekomme. Aber wenn es in etwas höhere Beträge geht, würde ich das sofort merken und mich melden.

War auch schon ein paar Mal der Fall, dass falsch herausgegeben wurde (teilweise zu meinen Gunsten, teilweise zu denen des Geschäfts), habe ich direkt drauf aufmerksam gemacht und fertig. Die Kassiererin hat sich drüber gefreut und sich bedankt. Für mich ist das eine Selbstverständlichkeit. Ich könnte kein Geld behalten, das mir nicht gehört. Und wenn sich zu meinen Ungunsten verrechnet wird, dann möchte ich ja auch dem Laden nichts schenken. Also sage ich es in jedem Fall.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Heutzutage würde ich die Kassiererin auch darauf aufmerksam machen, wenn sie mir versehentlich zu viel Geld heraus gibt. Da ich selbst an der Kasse tätig bin, weiß ich nur zu gut, wie schnell es gehen kann und man macht einen Fehler. Eine kurze Ablenkung genügt da schon. Bemerkt die Verkäuferin dann bei der Abrechnung den Fehler, ist das sehr unangenehm für sie und in vielen Geschäften muss sie die Differenz selbst begleichen.

Früher als pubertierende Jugendliche war ich leider nicht so und ich habe das Wechselgeld einfach eingesteckt, wenn ich zu viel zurück bekommen habe. Ich weiß noch zu gut, dass ich mal an der Zirkuskasse einen zehn Euro Schein zu viel zurück bekam. Ich habe den Schein damals einfach eingesteckt und mich gefreut, dass ich so billig in den Zirkus kam.

Als ich vor etwa sechs Jahren selbst an einer Supermarktkasse saß und versehentlich einen 50 Euro Schein zusammen mit den Wechselgeld zurück gab, war mein Kunde ehrlich und hat es mir gesagt. Ich war so froh, denn laut Vertrag hätte ich die 50 Euro aus eigener Tasche bezahlen müssen. Zudem hätte ich mir sehr viel Ärger eingehandelt, da ich noch in der Probezeit war. Ich kann nicht ausdrücken, wie dankbar ich dem Kunden war.

Wegen den eingesteckten 10 Euro Schein hatte ich dann besondere Gewissensbisse. Noch heute bereue ich es, einfach nichts gesagt zu haben. Da ich die Sache bei der Kassiererin selbst nicht mehr gut machen kann, habe ich die 10 Euro einem Tierheim gespendet. Ich habe dafür Futter gekauft und es in eine der aufgestellten Futterbehälter geworfen, die meistens in Supermärkten zu finden sind. So kommt das Geld wenigstens einen guten Zweck zugute.

» Sternchen* » Beiträge: 2801 » Talkpoints: 2,12 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich habe es schon öfter erlebt, dass ich falsches Wechselgeld von der Kassiererin bekam. Das Wechselgeld lasse ich immer auf der Hand liegen, bis ich es nachgezählt habe. Egal, ob ich nun zu wenig Geld zurück erhielt, was oft vorkommt, oder ob ich zu viel erhielt, was selten der Fall ist, ich melde mich immer. Grundsätzlich halte ich die offene Hand mit dem Wechselgeld der Kassiererin hin, damit sie selbst nachzählen kann. Wenn zu viel Geld herausgegeben wurde, bedanken sich die meisten, aber bei zu wenig Geld sagt keiner etwas.

Ich könnte es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren, wenn ich zu viel erhaltenes Geld nicht zurückgeben würde. Auf der anderen Seite erwarte ich auch das zu wenig herausgegebene Geld.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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