Nebraska: Schulkinder werden in Babyklappen abgegeben

vom 21.11.2008, 13:14 Uhr

Hallöchen,

Eben in den Nachrichten kam, dass in Nebraska bisher viele Schulkinder abgegeben wurden. Die Babyklappe hatt noch keine Alterbeschränkung, und so kamen sogar Eltern von weiter her, um ihre Kinder abzugeben.

Die Eltern sind meist Arbeitslos, Alleinerzihend, haben Gefängnisstrafen ab zu sitzen oder sind einfach überfordert, wie die Mutter eines Behinderten Sohnes. Aber ist das ein Grund, seine Kinder abzugeben? Ich find das absolut traurig.

Jetzt soll ein Gesetz verabschiedet werden, wonach nur noch Babys abgegeben werden dürfen, die 30 Tage und jünger sind.

Liebe Grüße
winny

Benutzeravatar

» winny2311 » Beiträge: 14978 » Talkpoints: 2,62 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Hallo!

Das habe ich auch im Fernsehen gesehen. Allerdings finde ich die Abgabe besser, als wenn die Kinder zu tode geprügelt werden würden, weil die Eltern nciht mehr mit ihnen klar kommen. Ich denke, wenn so viele Mütter ihre Schulkinder so weggeben, dann stimmt irgendetwas nicht. Den Müttern sollte anderweitig mehr und besser geholfen werden und Erziehungshilfen zur Seite gestellt werden. Dann würde so etwas auch nicht passieren.

Wenn die Mütter überfordert sind, weil die Kinder schwer zu erziehen sind, oder behindert sind, dann bleibt ihnen doch , wenn sie keine andre Hilfe bekommen, fast ncihts anderes übrig ohne die Kinder zu gefährden, weil sie einfach überfordert sind.

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Es wird immer wieder angeprangert, dass Eltern keine Hilfe in Anspruch nehmen wenn sie mit dem Kind überfordert sind und es dann zu Verwahrlosung oder schlimmerem bei den Kindern kommt. Natürlich ist es irgendwie krass sein Kind einfach abzugeben, aber es geht ja hier nicht um Moral und solche Sachen, sondern einzig und allein um das Wohl des Kindes. Und da finde ich es doch wesentlich besser wenn das Kind in einer Baby Klappe auftaucht als wenn es irgendwann als grosse Schlagzeile auf der ersten Seite einer Zeitung steht.

Eine Altersbeschränkung für Babyklappen hilft jedenfalls weder diesen Kindern noch den Eltern, damit wird nur den Menschen geholfen, die mit der Verwaltung dieser Einrichtung beschäftigt sind und die dann weniger Arbeit haben werden. Aber ist das wirklich im Sinne des Erfinders? Ich glaube nicht. Man sollte dort lieber eine Beratungsstelle für überforderte Eltern einrichten.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Sicher hört es sich im ersten Moment fürchterlich an, dass selbst Schulkinder in Babyklappen abgegeben werden. Und auf den ersten Blick hört es sich richtig an, eine Altersbeschränkung für die Babyklappen durchzusetzen. Aber das bekämpft doch nur Auswirkungen und nicht die Gründe für ein solches Verhalten.

Besser wäre es doch zu eruieren, warum Eltern solch großer Kinder die Babyklappe nutzen, die ja schon dem Namen nach nur für Säuglinge gedacht ist. Oder wie heißen diese Klappen in den USA?

Gründe könnten sein, dass andere Hilfen nicht in ausreichender Zahl existieren oder aber zu schlecht erreichbar sind. Andererseits kann es aber auch sein, dass den betroffenen Eltern gar nicht bekannt ist, dass es solche Hilfen überhaupt gibt. Oder aber die Hürden für die Nutzung solcher Hilfen sind zu hoch.

Statt also nur an den Auswirkungen zu arbeiten sollte lieber an den Ursachen angesetzt werden.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich kann mich den Vorschreibern nur anschließen. Natürlich wirkt das im ersten Moment krass. Aber gerade mit behinderten Kindern kann es sehr schwierig werden, je nach Art der Behinderung auch erst Jahre nach der Geburt. Wenn ein Säugling geistig nicht auf der Höhe ist und körperlich auch nicht, wirkt es im Vergleich zu gleichaltrigen noch näher am normalen als wenn das Kind dann 6, 7, 8 Jahre alt ist. Mit dem Alter können hier auch die Probleme wachsen, und wenn ein gewisser Punkt überschritten wird und die Mutter bzw. die Eltern eben nicht mehr können, dann können sie nicht mehr. Leider kommt es häufig zu Gewalt teilweise mit Todesfolge. Da ist das abgeben damit andere sich kümmern doch definitiv eine viel humanere Lösung!

Auch wenn es das eigene Kind ist, eine Babyklappe ist in unserer Gesellschaft wohl der einfachste Weg. Denn häufig schämen sich Mütter auch, wenn sie mit ihrem Kind nicht klarkommen. Wo doch Millionen anderer Mütter alle wunderbar mit ihren Kinder klarkommen und sie es eben nicht schaffen herrscht auch schnell ein falsches Schamgefühl. Jemanden um Hilfe bitten heißt auch, die eigene Unfähigkeit einzugestehen, gesellschaftlich betrachtet stellt es einen auf einmal viel tiefer, so bildet man es sich jedenfalls ein (ob es stimmt oder nicht sei ml dahingestellt). Und aus Verzweiflung über diese Konsequenzen wird häufig kein Ausweg mehr gewusst. Die anonyme Abgabe an der Babyklappe beruhigt das Gewissen und "löst" das Problem für die Mutter. Dem Kind wird dort später (hoffentlich!) auch besser geholfen als es unter der verzweifelten Mutter geschehen könnte.

Benutzeravatar

» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Hallo!

Ich finde es an sich schon gut, wenn es für die Babyklappe eine Altersgrenze gibt, denn schließlich ist sie nur für Babys von Müttern gedacht, die nicht abtreiben wollten / konnten, aber auch kein Kind großziehen können / wollen. Dass die Eltern auch schon größere Kinder dort abgeben, widerspricht ja diesem Zweck, denn das Kind hat ja schon mehrere Jahre bei der Familie gelebt. Um eine bessere und sichere Versorgung von Neugeborenen zu gewährleisten, sollte die Babyklappe also nicht von größeren Kindern "überlastet" sein.

Allerdings finde ich auch, dass es besser ist, wenn die Eltern die Kinder zu einer solchen Stelle bringen, als sie sich selbst zu überlassen, verhungern zu lassen oder Sonstiges. Die Hauptsache ist doch, dass es dem Kind gut geht und wenn das so gewährleistet werden kann, ist das nachvollziehbar.

Gibt es in Nebraska keine Kinderheime oder Jugendamts-ähnliche Einrichtungen, in die die Eltern ihre Schulkinder bringen könnten?

Liebe Grüße!

Benutzeravatar

» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Wirklich unglaublich sein eigenes Kind abzugeben, aus welchen Gründen auch immer, ganz anonym in eine Babyklappe. Ich meine Kleinkinder bekommen ja auch schon einiges mit und sowas ist mit Sicherheit ziemlich traumatisch.

Wenn man sich überfordert fühlt, kein Geld hat oder ähnliches was angeführt wurde, sollte man sich an staatliche Stellen wenden und wenn es diese nicht gibt, sollte in Nebraska nach diesen Vorfällen vielleicht mal drüber nachgedacht werden das so etwas notwendig ist.

Denn eine Babyklappe sollte wirklich nur Baby vorbehalten sein. Kleinkinder sollten möglichst in der Familie bleiben, wenn dafür Unterstützung notwendig ist, sollte diese dann gegeben werden. Klar ich denke um Unterstützung "betteln" ist für viele Leute ein schwierigerer Schritt als ihr Kind in einer Babyklappe anonym abzugeben, aber eine Lösung ist das ganze nun ja überhaupt nicht.

Benutzeravatar

» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe mich mal ein wenig genauer informiert. In Nebraska wurde ein entsprechendes Gesetz geändert. Das Gesetz wurde erst im Juli diesen Jahres beschlossen und enthielt die Formulierung "Kinder", weil sich der Kongress Nebraskas auf keine Altersgrenze einigen konnte und "Kinder" für unverfänglich hielt. Daher hatte keiner der Abgeordneten damit gerechnet, dass auch viele ältere Kinder abgegeben würden.

Nun sind in den vergangenen Monaten seit Verabschiedung des Gesetzes insgesamt 35 Kinder abgegeben worden. Kein einziges war noch im Baby-Alter, immerhin 6 Kinder hatten das 10. Lebensjahr noch nicht vollendet, 29 Kinder waren im Teenie-Alter. Das Bekanntwerden der Regelung vor allen Dingen aber die rege Nutzung der "Teenie-Klappe" hat in den USA (aus verständlichen Gründen) für Schlagzeilen gesorgt.

Daher wurde in der vergangenen Woche das Gesetz so geändert, dass wie auch in den den anderen Bundesstaaten der USA nur noch Säuglinge im Alter zwischen 3 und 30 Tagen abgegeben werden dürfen, um überforderten Eltern einen Ausweg zu bieten und den Kindern oft genug das Leben zu retten.

Anzumerken sei auch, dass die Eltern nach eigenen Angaben nicht aus Eigennutz handelten, sondern weil sie wirklich nicht mehr weiter wussten. Einige Eltern gaben an, sich die dringend benötigte psychologische Behandlung ihrer Kinder nicht (mehr) leisten zu können. Ein Witwer gab 9 seiner 10 Kinder ab, die er allein nicht mehr erziehen konnte.

Übrigens waren noch mehr als die 35 tatsächlich abgegebenen Kinder vom Zurücklassen bedroht, in einigen Fällen konnte dies aber von Sozialarbeitern verhindert werden.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Nebraska hat schon komische Rechte. Warum in Herrgottsnamen haben die ihre Kinder in diese Babyklappe abgegeben? Wenn sie mit ihren Kindern so überfordert sind, dann sollen sie sich doch bitte keine anschaffen!

Aber wiederum, wenn man mal genauer darüber nachdenkt, sind diese Babyklappen gar nicht so schlecht, auch wenn die dort Schulkinder abgegeben haben. Besser wenn sie sie in diese Babyklappe legen als dass sie sie verhungern lassen, mit Schlägen quälen oder sogar aus dem Fenster schmeißen. Solchen Eltern rate ich immer eine Therapie.

Tut mir leid, aber ich kann und möchte soetwas nicht verstehen. Wenn die Eltern so beschäfftigt sind (oder auch nicht;wie man es nimmt), dann sollen sie es doch nicht an die Kinder auslassen!

Benutzeravatar

» wildeagle » Beiträge: 31 » Talkpoints: 0,01 »


Hallo!

Klar ist es für viele Leute so etwas mehr als merkwürdig, sind hier in Deutschland ja nicht umsonst an andere Umstände gewohnt, aber ich finde so etwas trotzdem besser als das man die ungewollten Babys dann totgeprügelt in irgendeinem Leichensack in irgendeiner Mülltonne findet.

Aber das auch schon Kinder abgegeben wurden, die bei weitem schon keine Babys mehr waren, dass schockiert mich dann schon wirklich. Das heisst also im Prinzip, dass die Eltern seit einer geraumen Zeit, also seit der Geburt des Kindes, auf so etwas gewartet haben?! Wie muss nur die Kindheit der armen Kinder dort gewesen sein? Grauenhafter Gedanke, ausserdem finde ich es auch grausam Kinder im Schulalter einfach mal eben so abzugeben. Aber was es nicht alles gibt, ich finde so etwas einfach nur schade und irgendwie im wahrsten Sinne des Wortes "Grauenhaft". Aber ich verstärke trotzdem noch mal das Argument : Besser abgeben, als tot prügeln.

MfG,
Ohaim

Benutzeravatar

» Ohaim » Beiträge: 89 » Talkpoints: -0,89 »


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^