Wenn der Mann keine Kinder will…

vom 16.08.2007, 13:46 Uhr

Bei uns war es ein gemeinsamer Wunsch. Eigentlich stand schon zu Anfang unserer Beziehung fest, dass wir Kinder wollen.

Ich finde es wichtig, dass man schon von Anfang an abklärt, wie sich der Partner die Zukunft mit einem vorstellt. Damals waren wir erst 18 und erst 9 Jahre später wurde ich schwanger. Aber es war von vorneherein klar, dass wir irgendwann einmal Kinder wollten.

Ganz ehrlich - wenn ich einen Freund gehabt hätte, der Kinder ablehnt, hätte ich mit ihm Schluss gemacht - denn wenngleich ich nicht der Klammer-Typ bin, so möchte ich doch eine Beziehung mit gemeinsamer Zukunft und war nie der lockere Beziehungstyp. So hätte ich die Person dann schlicht als inkompatibel mit meinen Lebensvorstellungen angesehen.

Ich kann es nicht verstehen, wenn eine Frau mit starkem Kinderwunsch mit einem Partner zusammenlebt, der Kinder ablehnt. Unter Umständen geht die Beziehung doch irgendwann auseinander und die Frau kann biologisch altersbedingt keine Kinder mehr zeugen, während der Mann dann im schlimmsten Fall ein Kind mit der neuen jüngeren Freundin erwartet, weil er seine Meinung geändert hatte. Ein Horrorszenario - und doch ist so etwas bestimmt schon einmal vorgekommen!

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Das ist ein ziemlich schwieriges Thema, denn die Entscheidung für ein Kind ist ja schon eine weitreichende Entscheidung, die durchaus das Leben der Eltern in den nächsten zwei Jahrzehnte bestimmt. Daher sollte man eine solche Entscheidung nicht leichtfertig fällen. Wenn ein Partner (das muss nicht mal immer der Mann sein) kein (weiteres) Kind zeugen möchte, dann sollte man diese Entscheidung nicht leichtfertig kritisieren oder gar darüber hinweg gehen, sondern sich damit auseinandersetzen.

Zwar kenne ich einige Beziehungen, die letzten Endes am unterschiedlichen Kinderwunsch scheiterten, aber bis dahin war es ein langer Weg und der wirklich letzte Schritt. Verstehen kann ich es aber schon, denn das Leben mit und ohne Kinder, sind doch sehr unterschiedliche Lebenskonzepte, die sich meines Erachtens auch nur äußerst schwer, wenn überhaupt, miteinander vereinbaren lassen.

Erst kommt doch fast immer, dass man den Partner von der eigenen Meinung überzeugt und ihm das Leben mit einem Kind schmackhaft macht. Und so richtig es ist, dass das Leben mit Kind nicht immer eitel Sonnenschein ist, so richtig ist es auch dass das Leben mit Kind auch immer tolle Seiten hat, die man ohne Kind gar nicht erleben würde. Welche der beiden Seiten schöner ist, das ist nun wirklich Geschmackssache.

Trotzdem ich mir ein kinderloses Leben nicht vorstellen könnte, würde ich einen Partner mit gegenteiliger Meinung nicht versuchen, zu seinem "Glück zu zwingen", ihn gar austricksen, in dem ich heimlich die Pille absetze oder die Verhütung sonst irgendwie manipuliere. Denn auch wenn sich einige Männer vielleicht freuen, dass sie zu ihrem Glück gezwungen worden, gibt es bestimmt etliche, die mit dem ungewollten Kind nichts zu tun haben wollen. Dann hat frau zwar ein Kind, aber so ganz ohne oder nur mit der absolut nötigen Unterstützung des Vaters ist das dann auch nicht das große Glück.

Sollte ich also einen Partner haben, der partout kein Kind mehr möchte, während der Kinderwunsch für mich immer noch stark ist, dann würde ich mich wohl trennen, denn es gibt noch genügend Männer, für die eine Familie auch erst mit (mindestens) einem Kind komplett ist.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Also ich will definitiv Kinder. Bin jetzt 26 und habe gerade mein Studium abgeschlossen. Mein Plan sieht da eigentlich so aus, dass man jetzt nach dem Studium 2 Jahre seine Karriere angeht und danach dann mal schaut ob man sich nicht langsam irgendwo niederlassen möchte und anfangen möchte eine kleine Familie zu gründen. Also die Karriere dann etwas auf Eis legt um sich seine familiären Träumen zu erfüllen.

Es kommt natürlich dann immer auf die Situation drauf an, ob man nun diesen Plan wirklich so umsetzt. Z.B. ist Kinder kriegen ohne die geeignete Frau ziemlich problematisch wenn nicht sogar unmöglich :D Heißt, wenn man zu dem Zeitpunkt keine geeignete Frau hat, dann wird man sicherlich weiter die Karriere anstreben.

Ich finde es sehr wichtig, dass man als Mann einen guten Kompromiss zwischen Karriere und Familie findet. Was bringt einen die jahrelange Karriere, wenn man am Ende ganz alleine da steht? Von daher ist es schon ein sehr starker Wunsch von mir in den nächsten Jahren (möglichst vor 30) eine Familie zu gründen, dafür brauche ich aber wie gesagt erstmal die richtige Frau und das ist eigentlich das größte Problem.

Wichtig ist, dass wirklich beide Partner sich da in einer Beziehung absprechen und sich einig sind wann und WIE Kinder gezeugt werden sollen. Also unschön wären da sicherlich ein paar Unfälle wie "habe die Pille vergessen" usw.

» Ditschi » Beiträge: 321 » Talkpoints: 0,39 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Bei uns war es eher umgekehrt:mein Mann wünschte sich ein Kind und ich wollte noch warten. Naja, jetzt bin ich glücklich, unsren Sohnemann zu haben. Und bei Nr. 2, die wir im Dezember erwarten, bin ich diejenige, die ihren Kinderwunsch erfüllt bekommt.

Ich glaube, viele Frauen stellen zu hohe Ansprüche an die Männer, die der Vater ihres Kindes sein sollen. Dabei schließe ich mich selbst nicht aus. Es ist sicher nicht einfach, eine Familie finanziell zu versorgen und dann auch noch Zeit mit ihr zu verbringen. Viele fürchten sich meines Erachtens, den gewohnten Lebensstandard nicht halten zu können. Und leider ist in der heutigen Zeit auch oft das Einkommen der Frau dazu notwendig, das nach der Geburt des ersten Kindes meist für eine lange Zeit entfällt.

» dani78 » Beiträge: 85 » Talkpoints: 0,15 »



Ich bin eine Frau ohne Kinderwunsch - auch das gibts :wink: - aber ich kann mir nicht vorstellen dass eine Beziehung auf lange Sicht funktioniert wenn man einen Partner zum Kinder zeugen überreden muss. Das ist eine Entscheidung für das ganze Leben die man nie wieder rückgängig machen kann. Ich würde jedenfalls nie jemanden zum Kinder kriegen überreden und wenn jemand keine Kinder möchte dann sollte man das auch nicht leichtfertig abtun und sagen "das wird sich noch ändern" oder "wen das Kind erstmal da ist ... ".

Sowas geht selten gut, den ein Kind schafft man sich ja nicht an wie ein neues Auto, hier geht es darum, dass man die komplette Lebenseinstellung ändern müsste. Sich vielleicht gegen finanzielle Sicherheit, Luxus, spontane Wochenendtrips und so weiter zu entscheiden ist eine Sache, aber man entscheidet sich ja auch ein Stück weit gegen die Beziehung zum Partner indem man zulässt, dass sich ein dritter dazwischen drängt, vielleicht Aufmerksamkeit fordert wenn man lieber ungestört seinen Spass mit dem Partner hätte.

Warum Männer (und Frauen) keine Kinder wollen? Da fallen mir eine Menge Gründe ein. Geld und Karriere spielen auf jeden Fall eine Rolle (Kinder sind Armutsrisiko Nummer Eins in Deutschland - erschreckend aber wahr), aber ich denke es gibt eben auch andere, emotionalere, Gründe. Wenn man sich zum Beispiel mal vor Augen führt, dass jede dritte Ehe geschieden wird und das die Zahl der Trennungen bei unverheirateten Paaren wahrscheinlich noch höher ist kann man doch davon ausgehen, dass man sich mit ca. 40 prozentiger Wahrscheinlichkeit irgendwann mal mit Fragen um Unterhalt, Sorgerecht, Besuchsrecht und so weiter rumschlagen muss. Einige haben das sicher auch bei ihren eigenen Eltern miterlebt und nicht die besten Erinnerungen an diese Zeit.

Ich denke auch, dass sich die Gesellschaft heute viel mehr mit dem Thema Kinder auseinandersetzt. Früher hat es eben dazugehört zu einer Beziehung, dass man irgendwann heiratet und Kinder in die Welt setzt, heute entscheidet man sich oft sehr bewusst für ein Kind und für den Zeitpunkt wann man es haben möchte - oder eben auch dagegen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich möchte selbst niemals Kinder haben und ich würde mich auch nicht auf einen Partner oder eine Partnerin mit einem Kind (oder mehreren) einlassen.

In meinem Bekanntenkreis befindet sich niemand mit Kinderwunsch, so dass ich auch aus dem Bereich keine andere Erfahrung schildern kann.

Vielleicht mag es für einige egoistisch erscheinen, aber ich möchte mein Leben so gestalten, wie ich es mir vorstelle. An erster Stelle steht dabei einfach der Job, den ich in einigen Jahren hoffentlich ausüben werde. Ich möchte zudem nicht nur in Deutschland leben und arbeiten, sondern für einen gewissen Zeitraum auch im Ausland verbringen. Meine Arbeitszeiten werden alles andere als familienfreundlich sein und dazu kommt noch, dass ich einfach nicht viel mit Kindern anfangen kann.

In einer Partnerschaft ist mir ein ähnlicher Lebensstil wichtig. Ich könnte z.B. nicht mit einer Hausfrau oder einem Hausmann zusammenleben, sondern eher mit jemandem, dem sein Job auch sehr wichtig ist und dem persönliche Entfaltung und berufliches Weiterkommen mehr bedeutet als ein klassisches Familienleben. Für diesen Lebensstil gibt es wohl den Ausdruck "DINK" - double income, no kids.

» Nachtflugzeug » Beiträge: 490 » Talkpoints: -1,97 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich musste meinen Freund glücklicherweise nicht zu einem Kind überreden. Er wollte auf jeden Fall ein Kind, wenn es nach ihm gegangen wäre, dann hätte ich ruhig schon im ersten Jahr unserer Beziehung schwanger werden können. Aber ich habe ihn dann doch ein wenig gebremst und wir beschlossen noch eine Weile zu warten. Mein Freund liebt Kinder über alles und wenn es nach ihm geht, dann hätten wir bald eine eigene Fussballmannschaft. :D Da habe ich aber auch noch ein Wörtchen mitzureden, letztendlich haben wir uns auf zwei bis drei Kinder geeinigt. Denn ersten Schritt in diese Richtung haben wir schon getan, unser Sohn ist sechs Monate alt. :)

Aber ich kenne aus meiner näheren Verwandschaft auch einen Fall indem der Mann auf keinen Fall ein Kind wollte, die Frau aber schon. Er hat immer gesagt, sein erstes Kind wird ein Porsche und überhaupt gibt er sein Geld lieber für sich aus, als es so einem teuren Kind in den Rachen zu werfen. Es war nicht so, dass er generell keine Kinder leiden konnte, ganz im Gegenteil er hat sich immer gerne mit den Kindern aus der Verwandschaft beschäftigt, nur selbst wollte er auf keinen Fall Vater werden. Sein Porsche ist jetzt übrigens schon fünf Jahre alt und er hat keine Räder, sondern zwei kleine Beine! :lol:

Irgendwann hatte er nämlich dann doch den Wunsch nach einem eigenen Kind. Dieser Wunsch kam ganz von alleine, seine Frau hat ihn nicht dazu gezwungen oder etwa einfach die Verhütung abgesetzt.

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» Sunny1984 » Beiträge: 103 » Talkpoints: -0,72 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Bei uns ist es auch ein gemeinsamer Wunsch. Wobei ich mir quasi den Termin aussuchen durfte, den schließlich trage ich das Kind ja aus und muss im Beruf dann ein bisschen zurück stecken.

Ich habe eine Freundin bei der der Mann einem Kind noch ein wenig skeptisch gegenüber steht, zwar könnten sich beide finanziell ein Kind leisten, aber er wägt immer noch die Risiken ab (wenn dann doch mal jemand arbeitslos wird oder ähnliches).

Langsam aber sicher wird er dem Thema gegenüber aber offener und kann sich jetzt doch vorstellen in zwei-fünf Jahren dann doch Nachwuchs zu bekommen. Meine Freundin hat aber immer gesagt das sie ihn auch nicht verlassen wird, wenn er dabei bleibt keine Kinder zu bekommen, denn schließlich hat sie ihn nicht nur wegen Kindern geheiratet. Schwierig ist das Thema dennoch. :o

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Mein Freund und ich haben zwar bislang noch keine Kinder, weil wir uns die Bedingung gestellt haben, dass beide Partner eine abgeschlossene Berufsausbildung haben, bevor wir loslegen. Und ich studiere leider noch.
Grundsätzlich haben wir aber schon relativ zu Beginn unserer Beziehung darüber gesprochen. Und wenn mein Freund gesagt hätte, dass er keine Kinder will, hätte ich diese Beziehung nicht fortgeführt, denn ich sehe wenig Sinn darin mit jemandem zusammen zu sein, von dem ich mich früher oder später ohnehin trennen würde. Denn ein Mann, der keine Kinder will, passt nicht zu mir, das ist ein sehr wichtiger Punkt für mich. Wenn dort Nonkonformität herrscht, sehe ich keine Zukunftschancen.

Eine Freundin von mir steckt momentan in der Situation, dass ihr Partner gesagt hat, er will keine Kinder, bevor er um die 50 ist. (Eigentlich schließt das schon aus, dass er sie mit ihr zusammen bekommt, denn sie ist ein seinem Alter und da ergäbe sich dann wohl ein biologisches Problem. Aber das ist mal ein anderer Punkt.) Nun überlegt sie, sich deswegen zu trennen, denn sie möchte in näherer Zukunft welche haben. Für mich wäre es absolut unmöglich mit so jemandem zusammen zu leben. Es hängt natürlich davon ab, wohin man es verschiebt. Hätte mein Partner gesagt, er möchte erst mit 30 Kinder haben, wäre das für mich noch im Bereich des Akzeptablen gewesen. Aber noch später Kinder zu bekommen passt nicht in meinen Lebensentwurf und klingt für mich auch etwas nach: "Erst mal aufschieben und später ganz nein sagen."

Übrigens sind es nicht nur Männer, die immer später oder gar keine Kinder wollen. Auch viele Frauen schieben ihre Familienplanung auf die lange Bank oder entscheiden sich völlig gegen Kinder, und zwar aus denselben Gründen, die auch bei Männern genannt wurden. Ich könnte mir auch durchaus vorstellen, dass es viele Männer gibt, die aus diesem Grund eine Trennung erwägen. Mein Freund hätte sich nämlich ebenfalls von mir getrennt, wenn ich generell keine Kinder haben wollen würde. Gottseidank waren wir uns da, auch was den Zeitplan angeht, auf Anhieb einig. Wäre das nicht der Fall, hätten wir uns wie gesagt, getrennt.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Da mein Mann Halbitaliener ist und aus einer großen Familie mit 5 Kindern kommt, war für ihn immer klar, dass er auch mal viele Kinder haben möchte. Ich wollte das auch. Aber ich habe da auch Glück gehabt. Natürlich habe ich auch von vielen Männern gehört, dass sie sich keine Kinder wünschen, oder eben erst sehr spät. Aber auch von Frauen habe ich diese Einstellung gehört. Viele denken zuerst mal an den Beruf, was ja auch wichtig ist. Dann haben sie sich so an die gewonnenen Freiheiten gewöhnt, dass sie eine Einschränkung, wie es die Kinder nun mal sind, nicht mehr wollen. Dabei vergessen sie aber auch, welchen Gewinn und welche Freude Kinder mit sich bringen. Mit nichts auf der Welt ist das zu vergleichen.

Es wird uns Erwachsenen aber auch nicht gerade einfach gemacht. Ich mußte viele Jahre lang eine Arbeit suchen. Bei der Bewerbung wurde immer wieder kritisch auf meine Kinder hingewiesen. Diese sind eben öfter mal krank und können dann nicht betreut werden. Irgendwann gab mir meine jetzige Chefin eine Chance, weil sie dachte, dass ich wahrscheinlich wegen der vielen Kinder, die ich habe, mich sehr anstrengen werde. Ich bin ja auf das Geld für unsere große Familie angewiesen. Ich arbeite jetzt 2 Jahre in dieser Firma und weder ich noch meine Chefin haben es je bereut. Solche Leute gibt es aber viel zu selten. Und dies schreckt eben auch beim Kinderwunsch ab.

» lorelei911 » Beiträge: 237 » Talkpoints: 0,25 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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