Kinder, die kein Obst und Gemüse essen

vom 18.11.2008, 11:26 Uhr

Kennt jemand so etwas? Kinder, die alles rot-,grün-, gelbfarbiges als Nahrungsmittel konsequent ablehnen? Ich kenne einen neunjährigen Jungen ,bei dem das so ist. Dieses Kind verweigerte schon als Kleinkind alles, was nach Gemüse oder Obst schmeckte. Das ist bis heute so geblieben, und das, obwohl es einen etwas älteren Bruder gibt, der mit Vorliebe Obst und Gemüse isst und schon als Kleinkind mit Genuss in eine Gewürzgurke und in rohe Paprika biss.

Auch die Eltern essen viel Obst und Gemüse. Selbst so Leckereien wie frische Erdbeeren lehnt der Knabe ab. Das einzige, was er an Gemüse isst, sind Erbsen und Möhren, und das auch nicht, weil sie ihm schmecken, sondern weil die Eltern viel Überzeugungsarbeit bezüglich der Notwendigkeit geleistet haben.

Weiß jemand einen Weg, wie man diesem Kind nahebringen kann, dass das Essen von Obst und Gemüse wichtig ist?

Ein zweiter Fall, den ich diesbezüglich kenne, ist ein heute erwachsener Mann, der damit genauso umging und der zusätzlich auch Fleisch nur eingeschränkt aß. Dieser Mann ist heute über dreißig alt, hat seine Essgewohnheiten beibehalten und ist bis heute kerngesund.

» herbsttag » Beiträge: 67 » Talkpoints: 0,16 »



Ich sehe das weniger als ein Problem des Kindes als ein Problem der Eltern. Erziehung ist Arbeit. Mit kleinen Kindern kommt man mit Diskussion und Überzeugungsarbeit nur beschränkt weiter. Zum Beispiel beim Zähneputzen. Das ist vielleicht unangenehm, aber absolut unumgänglich, auch schon bei den Milchzähnen. Wenn der oder die Kleine nun nicht will, was mache ich da als Papa oder Mama? Klein beigeben? Im Internet nach neuen und überzeugenden Argumenten suchen? Die dürften dem vierjährigen vollkommen egal sein, er hat ja gemerkt, dass er mit Trotzen sich bei den Eltern durchsetzen kann. Ganz toll!

Meine Eltern hielten es mit Esswaren so. Ich musste von allem was auf den Tisch kam mindestens probieren. Egal was es war. Wenn es Lebern gab, dann musste ich davon ein, zwei Gabeln essen. Egal was war. Ich wusste das. Daher wusste ich auch, dass es nichts brachte da den Unkooperativen rauszuhängen. Und wer weiss, vielleicht war es ja sogar gut? Wusste man ja nicht wenn man es nicht probierte. Dieses Argument leuchtete mir ein. Ich probiere auch heute noch gerne Neues aus. Wenn ich etwas nach der zweiten Gabel immer noch nicht mochte, dann war für diesen Tag Schluss und ich musste nicht weiteressen. Allerdings gab es dann nicht anderes. Das wusste ich auch. Also wurde ich nicht allzu wählerisch.

Kinder verhalten sich so wie die Eltern die Entwicklung steuern. Ich bin daher der Meinung, dass in den allermeisten Fällen eine gerade Linie und Konsequenz den meisten Eltern langfristig viel Arbeit sparen.

Der Kleine den du erwähnst wird sich wohl auf diese Art und Weise von seinem älteren Bruder unterscheiden kann. Er möchte sich absetzen. Nicht zuletzt weil sein Bruder womöglich bei jeder Banane und bei jedem Apfel der er isst von den Eltern über den grünen Klee gelobt wird. Viel besser wäre es darüber kein Wort zu verlieren. Früchte und Gemüse zu essen muss nicht gelobt werden, es ist normal und beim Familienessen einfach Pflicht.

Also würde ich die bevorstehenden unruhigen Tage in Kauf nehmen und mich als Papa durchsetzen. Der Kleine muss das lernen, dann ist in einer, zwei Wochen Ruhe in der Familie und der Kleine hat wieder normale Ernärhungsgewohnheiten.

» thisnamewasfree » Beiträge: 1102 » Talkpoints: 2,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Kleinkinder lehnen neues Essen grundsätzlich ab und gerade bitter schmeckendes Essen, wodrunter nun mal meist auch Gemüse fällt, ist nicht deren Ding. Lässt man das durchgehen, entsteht so eine Essensmäkelei die dann auch beibehalten wird.

Mein Halbbruder z.B. ist jetzt 10 und der hat auch ab und an mal, die Phase, ne kenn ich nicht will ich nicht. Dann wird ihm erklärt das er das mal probieren soll und danach sagen soll ob er das mag oder nicht. Logischerweise mag er das danach meistens nicht, sonst wärs ja langweilig, aber wenn das Essen dann noch mal auf den Tisch kommt, mag er das dann manchmal doch ganz plötzlich ;)

Nicht das ich sage alle Kinder müssen alles essen, aber mal alles probieren und ja mit Sicherheit gibt es Dinge die Kinder wirklich nicht mögen (ich mochte nicht so gerne Pilze), aber ein Kind was grundsätzlich kein Obst und Gemüse isst, ist für mich einfach falsch erzogen. Klar kenne ich auch ein Geschwisterpärchen da isst die eine auch lieber Fleisch während die andere lieber Gemüse isst, aber beide müssen beides essen, die eine halt vllt ein bisschen weniger das und die andere ein bisschen weniger von dem, aber essen müssen sie beide.

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich kenne keine solchen Kinder und keine Erwachsenen und kann mir nur schwer vorstellen, dass Kinder deren Eltern von jeher gern und viel Obst und Gemüse essen, dies vollkommen ablehnen. Vorstellen kann ich mir das, wenn die Eltern ihre Ernährung umgestellt haben und auch die Kinder nun mitziehen sollen.

herbsttag hat geschrieben:Weiß jemand einen Weg, wie man diesem Kind nahebringen kann, dass das Essen von Obst und Gemüse wichtig ist?

Wie bringt man Kinder zum Obst und Gemüse essen?
Kinder essen kein Gemüse

Da finden sich zwar einige Tipps, aber für mich ist das Wichtigste immer noch, dass die Kinder ihre Eltern als Vorbild sehen können, diese selbst also viel Obst und Gemüse essen und dies auch immer im Angebot ist.

Zwang ist wohl nicht das Wahre, aber auch Überzeugungsarbeit stehe ich eher skeptisch gegenüber. Damit gewinnt die Nahrungsaufnahme an extremer Bedeutung und kann irgendwann auch als Druckmittel von beiden Seiten genutzt werden. Das schadet dann mehr als das Obst und Gemüse nutzt.

Daher finde auch ich es wichtig, dass man neue und unbekannte Lebensmittel nicht einfach nur ablehnt, sondern zumindest einmal davon probiert. Wenn man sie dann nicht mag, kann man zumindest auch überzeugende Gründe nennen. Auch hier finde ich die Vorbildwirkung der Eltern wichtig, auch die müssen selbstverständlich mal unbekanntes probieren. Und wenn ein Kind etwas nicht mag, sollte man das auch respektieren und nicht bei jeder Mahlzeit erneut auf eine Probe bestehen. Bei meinem Kind ist es so, dass es nach ein paar Wochen Ablehnung meist von ganz allein wieder probieren möchte.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Hallöchen,

Das ist ausschlißelich eine Fage der Erziehung und damit auch der Gewohnheit. Wenn man ein Kind von Anfang an an Obst und Gemüse gewöhnt,dann kommt es gar nicht auf die Idee, dass nicht zu essen. Wenn man sich natürlich davon beeindrucken lässt, dass das Kind in der Trotzphase das Obst oder /und Gemüse immer mal wieder ausspuckt und sich eher vom Kind erziehen lässt, dann ist das kein Wunder.

Und ich bin der Meinung, es gibt kein Kind, welches rein vom Geschmack her alles Obst und Gemüse verschmäht. Das ist dann eher etwas um die Eltern zu testen oder gegebenfalls zu terrorisieren. ist ja auch nett, wenn die das mitmachen und einem immer schön eine Extrawurst braten,weil man das angeblich alles nicht isst.

Liebe Grüße
winny

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» winny2311 » Beiträge: 14941 » Talkpoints: 5,77 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Wir sind nach dem Kindergarten oft auf dem Spielplatz gewesen, da bekommen die Kinder dann zwischen vier, halb fünf Hunger und fragen natürlich nach Eis, Keksen, Kuchen etc. Meine Antwort ist dann oft: Tut mir leid, habe ich heute nicht dabei. Aber ich habe Karotte und Apfel dabei.

Da sagen die Kinder nö, will ich nicht und gehen wieder spielen. 15 Minuten später dann das gleiche nochmal. Nochmal 15 Minuten später wieder das Frage - Antwort Spiel. Dann fängt der erste an und nimmt eine Karotte, dann der zweite und schon ist alles weggeputzt.

» feline » Beiträge: 4 » Talkpoints: 1,68 »


Hallo.

Das ist alles eine Frage der Erziehung und man muss den Kindern das auch vorleben. Mein Kind ist 4 Jahre alt und will auch nicht immer alles essen vor allem aber Gemüse und Obst was er nicht kennt. Bei mir muss alles gegessen werden wenn ich dann aber merke er mag eine Sorte überhaubt nicht dann muss er sie auch nicht essen aber probieren muss er alles und meistens schmeckt das dann auch gut.

Er hatte mal so eine Phase da wollte er keinen Spinat essen weil der grün ist. Ich wusste aber von vorher schon das er es sehr gerne ißt und er musste es aufessen und es war doch sehr lecker. Aber wenn ich als Elternteil dann zu meinem Kind sagen würde okay du brauchst das nicht essen dann macht er bei allem was ich ihn vorsetze. Mein Kind ißt viel Obst und Gemüse und das ist auch wichtig.

Grüße!

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» lissy02 » Beiträge: 621 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich habe dieses Problem bei meiner Tochter auch. Gemüse lehnt sie schon imm ab. Sie hatte zwar schon öfter Gemüse probiert, aber auch gleich wieder alles ausgespuckt, weil es ihr nicht schmecken würde. Salat mag sie auch nur die Gurken, aber dann ohne Dressing. Obst hat sie zum Glück immer ganz gerne gegessen, mittlerweile höre ich aber auch da immer öfter die Kinder im Kindergarten essen das nicht und daher mag sie es auch nicht.

Meine Tochter hat auch nie Brot gegessen, mittlerweile hat sie aber schon einige Male von sich aus gesagt sie möchte ein Wurstbrot haben. Ich denke mir die Kinder kommen von selbst, wenn sie etwas nicht wollen, wird sich das vielleicht mit der Zeit ändern. Ich würde meine Tochter nie dazu zwingen etwas zu essen, da ich selbst als Kind einmal dazu gezwungen wurde und seit dem mag ich das überhaupt nicht mehr. Ich rede zwar schon öfter auf meine Tochter ein, dass sie doch mal probieren soll und biete ihr auch immer wieder Sachen an die sie eigentlich nicht mag. Ich denke aber man sollte ein Kind nicht dazu zwingen, da man ja selbst auch nur das isst was man mag.

» lassie222 » Beiträge: 219 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallo,

mein kleiner Bruder ist auch so ein Mensch. Am Anfang hat er alles gegessen. Im Alter von knapp 2 Jahren hat es dann angefangen, dass er kaum noch was essen wollte. An Obst war es Apfel, und Gemüse nur Kartoffeln, sowie Möhren und Erbsen. Er musste auch jedesmal probieren, aber sobald er es im Mund hatte, hat er gewürgt und es wieder ausgespuckt. Er hat sich so reingesteigert, dass es nicht schmecken kann, dass es eben auch wirklich nicht schmecken konnte.

Das ist eben das Alter, in dem sie Ihren Geschmack immer wieder ändern, deswegen musste er es jedesmal wieder probieren wenn es das gleiche zu essen gab, auch wenn er es schonmal nicht wollte. Es hatte alles keinen Erfolg.

Heute ist er erwachsen und isst immer noch nicht viel mehr. Bis kürzlich war er mit einer Vegetarierin zusammen, da gab es natürlich einige Probleme ein gemeinsames Essen zu finden und so gab es meist getrennte Mahlzeiten.

Also selbst wenn man konsequent an der Sache bleibt, kann es sein, dass sich die Essgewohnheiten nicht ändern. Zum Glück habe ich mit meinen Kindern diese Probleme nicht. Die lieben jegliches Obst und Gemüse.

» Nikky » Beiträge: 815 » Talkpoints: -0,09 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich kenne das Problem, meine Tochter ist ähnlich. Ich mache es immer so, dass ich das Gemüse wie eine Leckerei auf den Tisch stelle, also lieb anrichte, z. B. Tierchen oder Gesichter daraus mache! Dasselbe mache ich mit dem Obst. Das steht bei uns dann rein "zufällig" herum und ohne das ich etwas erwähne, greift die Kleine dann selber zu.

Der schlechteste Weg bei einem Kind etwas zu erreichen ist, es dazu zu zwingen. Das Kind sollte unbewusst (wie in meinem oben geschilderten Beispiel) motiviert werden, selber das zu tun, was man gerne von ihm möchte.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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