Verhandlungen um Kosovo gestalten sich schwierig

vom 15.08.2007, 14:41 Uhr

Bei einem Treffen der Kosovo Troika, bestehend aus Russland, der EU und den USA, in Pristina ist es zu recht zähen Verhandlungen gekommen. Serbien und Russland lehnen eine Unabhängigkeit des Kosovo auf jeden Fall ab, während die USA und die Vertretung des Kosovo dafür seien. Die 2 Millionen Bewohner des Kosovo sind zu 88 % Albaner und zu 7 % Serben. Momentan hat der Kosovo innerhalb Serbiens den Status einer autonomen Region. In den nächsten 4 Monaten soll eine Lösung für die Zukunft des Kosovo erarbeitet werden.

Wie erwähnt unterstützt Russland als Freund Serbiens dessen Forderung, den Kosovo auf keine Fall in die Unabhängigkeit zu entlassen, eine von der UN vorgeschlagene „überwachte Unabhängigkeit“ des Kosovo scheidet für Serbien ebenfalls aus. Serbien besteht auf seiner „Souveränität und territorialen Integrität“, so der serbische Präsident Boris Tadic. Der Ministerpräsident des Kosovo besteht allerdings auf der „unverhandelbaren Unabhängigkeit“. Russland strebt eine Lösung durch die UNO an – wohl auch, weil es dort im Sicherheitsrat, der die Unabhängigkeit des Kosovos absegnen muss, noch von seinem Vetorecht Gebrauch machen könnte.

Seit 1999 wird der Kosovo von der UNO unter einer 16.000 Mann starken Schutztruppe (KFOR) verwaltet um die Sicherheit und den Wiederaufbau des Kosovos zu gewährleisten. Die UNO übernahm die Kontrolle über den Kosovo nachdem die NATO Serbien durch massive Luftschläge zum aufgeben zwang.

Beide Völker beanspruchen den Kosovo für sich denn:
Für Serbien ist der Kosovo ein nationales Symbol, da das Kosovo einst das Herz des mittelalterlichen serbischen Reiches war (12. – 14.) bis die Serben 1389 auf dem Amselfeld (Kos = Amsel) von den Osmanen geschlagen wurden und dadurch zu einer Nordwärtsbewegung ihres Reiches und ihres Siedlungsgebietes gezwungen waren. Für die Serben ist das Kosovo von sehr großer nationaler Bedeutung, sozusagen als letztes geographisches und bedeutendes Stück ihrer Geschichte. Doch auch die Albaner haben ein großes Interesse am Kosovo – nicht nur weil man den Serben die geplante ethnischen Säuberung des Kosovos im Kosovokrieg nachträgt, sondern auch weil die Albaner den Kosovo mit ihrer Geschichte verbinden. Die Illyrer, deren Nachfahren die Albaner sind bewohnten seit 1.000 v. Chr. fast das ganze Gebiet des ehemaligen Jugoslawiens, ehe sie im Zuge der Völkerwanderung durch den Einfall der Slawen in das heutige Gebiet von Albanien und dem Kosovo zurückgedrängt wurden.

» Midgaardslang » Beiträge: 4131 » Talkpoints: -14,08 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Midgaardslang hat geschrieben: Die Illyrer, deren Nachfahren die Albaner sind bewohnten seit 1.000 v. Chr. fast das ganze Gebiet des ehemaligen Jugoslawiens, ehe sie im Zuge der Völkerwanderung durch den Einfall der Slawen in das heutige Gebiet von Albanien und dem Kosovo zurückgedrängt wurden.

Da muss ich dir leider enttäuschen die Illyrer haben keine Verbindung zu den Albanern, die Albaner sind Nachfahren aus mehreren ethnischen Gruppen, das kann man sehr leicht feststellen indem man sich mit der Sprache der Albaner beschäftigt. Die albanische Sprache ist eine Mischung aus dem Lateinischen und Griechischen und sowie auch aus dem Slawischen. Die einzige Verbindung zu den Illyrern ist die südslawische Sprache. Also sind die Illyrer aufgrund der Sprache eigentlich die Serben und die Kroaten. Den Anspruch durch diese vollkommen falsche Tatsachen zu erheben ist absolut falsch. Das im Kosovo mittlerweile 88% der Bevölkerung Albaner sind hat ganz andere Hintergründe, welche in unseren westlichen proamerikanischen Welt ganz einfach ignoriert werden.

» kojibroj » Beiträge: 259 » Talkpoints: 4,96 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Kommt drauf an, wie man es sieht - albanische Ethnologen sehen das albanische Volk als die Nachfahren der Illyrer an, auch wenn das weit hergeholt ist.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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