Wegen Fahrens ohne Führerschein selbst angezeigt!

vom 14.11.2008, 03:02 Uhr

Ihr werdet nicht glauben, was ich gestern in der Zeitung gelesen habe! Es soll sich doch tatsächlich ein 44jähriger Mann selbst wegen Fahrens ohne Führerschein angezeigt haben, aber er ist nicht nur einen Tag ohne Führerschein gefahren sondern ganze zwanzig Jahre lang.

Noch dazu ist er nicht immer allein gefahren, sondern hatte regelmäßig seine beiden Töchter dabei, denen durch seinen nicht vorhandenen Führerschein, nicht einmal ein Versicherungsschutz im Falle eines Unfalls zugestanden hätte. Was soll man dazu bloß sagen, ich war fassungslos, wie man seine eigenen Kinder in so eine Gefahr bringen kann. Der Mann hat sich bei der Polizei gestellt und die Beamten waren vorerst vollkommen fassungslos, wieso er diese Strafe überhaupt auf sich nimmt. Über genaueren Verlauf der Verhandlungen, oder der Juristischen Maßnamen bin ich nicht Informiert.

Aber wichtiger ist mir eure Meinung, hat der Mensch richtig gehandelt, wie hättet ihr euch verhalten in dieser Situation oder seit ihr noch nie Schwarz Gefahren?

» NazC4 » Beiträge: 23 » Talkpoints: 1,19 »



Sowas ist wirklich nicht zu glauben. Aber ob der Mann nun deswegen seine Kinder in Gefahr gebracht hat, weiß ich nicht. Wahrscheinlich konnte er ja trotzdem ordentlich Auto fahren, wenn die ganzen Jahre nichts passiert ist. Keinen Führerschein zu haben heißt ja nicht automatisch, dass man nicht fahren kann. Man darf es nur nicht, weil das eben so vorgeschrieben ist. Richtigerweise natürlich.

Genauso heißt es nicht, wenn man einen Führerschein besitzt, dass man dann auch gut fahren kann. Es gibt viele, die vergessen nach der Fahrprüfung ganz schnell, was sie alles gelernt haben, und fahren teilweise wie die Henker. Die sind eine viel größere Gefahr für andere als dieser Mann, der bestimmt vorsichtig gefahren ist.

Ich bin mir nicht sicher, ob der Mann größere Konsequenzen zu fürchten hat, denn eigentlich wird man nur für Dinge bestraft, bei denen man auch erwischt wurde. Wenn ich nur Polizei gehe und sage, ich bin zu schnell gefahren, werden die mich zwar darauf hinweisen, dass ich das nicht tun sollte, aber mehr wird nicht passieren. Genauso kann es hier sein.

Ich bin noch nie ohne Führerschein gefahren, hatte den bisher stets dabei. Natürlich kann ich nicht ausschließen, dass ich ihn künftig mal vergesse, aber ich habe ja zumindest einen. Nicht wie der Mann im Eröffnungsposting.

» Estrella78 » Beiträge: 685 » Talkpoints: 1,13 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Naja, eine Bestrafung wird schon erfolgen, da eben kein Dokument vorliegt, wonach er berichtigt ist, ein Auto zu führen. Weclchen Tatbestand dies erfüllt, vermag ich nun nicht zu sagen. Ebenso die fehlende Versicherung, hier kann man schon von Dokumentenfälschung (TüV-Plakette) sprechen, oder, falls diese erteilt wurde, von Versicherungsbetrug sprechen und Dokumentenfälschung. Ebenso bei einer möglicherweise abgeschlossenen Versicherung, hier ist das ganze definiv mit Dokumentenfälschung vereinbar, hinzu kommt der Betrug.

Ich rechne mal mit einer Geldstrafe, die schon recht hoch sein wird, zugute kommen wird ihm, das in der ganzen Zeit nichts passiert ist und er sich freiwillig selbst angezeigt hat.

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» Entertainment » Beiträge: 3654 » Talkpoints: -10,46 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Kann mir vorstellen, dass er entweder Angst hatte endlich einmal erwischt zu werden, oder er hatte ganz einfach große Gewissensbisse und dachte sich, dass er sich lieber selber stellt, bevor man ihn erwischt und die Strafe wohlmöglich noch härter ausfällt, als ohnehin schon, denn im Gericht wird die Strafe ja herunter gesetzt, wenn man sich freiwillig stellt. Vielleicht hatte er aber auch Angst, dass ein Nachbar ihn verpfeift und hat es deshalb einfach vor ihm gemacht, um nicht erpresst zu werden.

Denoch bleibt die Geschichte ziemlich kurios. Ich frage mich warum der Mann nicht einfach einen nachgemacht hat und immer mit einen so großen Risiko gefahren ist. Das sagt auch ein wenig darüber aus, wie einfach es ist, ohne Führerschein unterwegs zu sein.

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» .daviD » Beiträge: 1221 » Talkpoints: 5,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallo!

Wenn er lange ohne Führerschein gefahren ist und man ihn dabei privat erwischt hat und evt. sogar Beweisfotos hat, dann war der Mann erpressbar. Vielleicht ist er ja sogar schon erpresst worden und durch die Selbstanzeige ist er nun nicht mehr erpressbar und es wird bestimmt weitaus billiger werden, als wenn jemand ihn ständig mit irgendwelchen Beweisen konfrontiert und er den jenigen bezahlen muss, damit er den Mund hält.

Ich finde es in dem Falle nicht kurios, sondern verständlich. Denn erpressbar zu sein kann einen nervlich und auch finanziell ruinieren.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Entertainment hat geschrieben:Naja, eine Bestrafung wird schon erfolgen, da eben kein Dokument vorliegt, wonach er berichtigt ist, ein Auto zu führen.

Das nennt man "Fahren ohne Fahrerlaubnis" und verstößt gegen das Strafgesetzbuch (im Gegensatz zum "Fahren ohne Führerschein", so heißt es wenn man den nur zu Hause liegen lassen hat). Es wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe bestraft, sofern man (und jetzt kommt der Knackpunkt) ihm diese Tat nachweisen kann. Wenn dieser Mann einfach nur behauptet, Auto gefahren zu sein, muss das ja noch nicht mal stimmen. Natürlich wäre es Schwachsinn so etwas einfach so von sich selbst zu behaupten, aber wenn der Mann zum Beispiel aus psychischen Gründen nicht so richtig zurechnungsfähig ist...

Entertainment hat geschrieben: Ebenso die fehlende Versicherung, hier kann man schon von Dokumentenfälschung (TüV-Plakette) sprechen, oder, falls diese erteilt wurde, von Versicherungsbetrug sprechen und Dokumentenfälschung. Ebenso bei einer möglicherweise abgeschlossenen Versicherung, hier ist das ganze definiv mit Dokumentenfälschung vereinbar, hinzu kommt der Betrug.

Wo gehts denn hier um Tüv-Plaketten oder die Versicherung? Wer sagte denn, das die gefehlt hat oder gefälscht war? Das Auto kann doch zum Beispiel auf seine Frau angemeldet sein und die Versicherung über sie laufen, außerdem kann man auch Fahrzeughalter sein ohne einen Führerschein zu besitzen und bei der Tüv-Prüfstelle musste ich bisher auch noch nie meinen Führerschein vorzeigen, weil das schlichtweg nicht deren Aufgabe ist zu kontrollieren. Vielleicht gehört dem Mann das Auto auch nichtmal mit dem er all die Jahre gefahren ist, sondern seinen Eltern, seiner Ehefrau, seinem Bruder usw. All diese Dinge können trotzdem legal durchgeführt worden sein und darüber steht rein gar nichts im Ausgangsposting.

@NazC4
"schwarzfahren" meint eigentlich das Fahren ohne gültiges Ticket in einem öffentlichen Verkehrsmittel und nicht unbedingt das Führen eines Kraftfahrzeugs welches nur mit entsprechender Erlaubnis geführt werden darf. Und nein, ich weder auf die eine noch auf die andere Weise jemals schwarz gefahren :D

Gesetzlich betrachtet hat der Mann bereits 20 Jahre lang falsch gehandelt indem er einfach eine Straftat begangen hat, wie man jetzt über die Entscheidung zur Selbstanzeige richtig oder falsch sagen will vermag ich nicht zu beurteilen. Moralisch betrachtet sehe ich das auch genauso, nach 20 Jahren "falscher" Taten soll die Selbstanzeige jetzt als "richtige" Tat das wieder aufwiegen? Ich weiß ja nicht.

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Hi,

also die ganze Geschichte klingt wirklich nicht so toll und es ist auch wirklich sehr verwunderlich, wieso sich dieser Mann angezeigt hat. Es ist auf jedenfall grob fahrlässig seine Kinder in so eine unnötige Gefahr zu bringen.

Ich denke der Mann wurde erpresst, oder wieso sollte er sich der Polizei stellen? er hätte auch einfach das Fahren sein lassen können, hätte auch wohl keiner gemerkt. Wenn man sich selbst anzeigt macht man das ja meistens um eine mildere Strafe zu bekommen und er scheint wohl eine Strafe gefürchtet zu haben, also denke ich, dass er es nicht unbedingt freiwillig gemacht hat.

Was bekommt man denn auf 22-Jahre ohne Fahrerlaubnis fahren? Gibt es darauf eine Haftstrafe, oder ist das eine Geldstrafe. Ich frage mich ob er jetzt noch vor hat den Führerschein irgendwann mal richtig zu machen.

lg, weeedy

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» weeedy » Beiträge: 818 » Talkpoints: -3,05 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Wow, Respekt vor dem Mut dieses Mannes! 20 Jahre Autofahren ohne Führerschein. Das nenne ich mal eine sehr lange Zeit.

Aber um ehrlich zu sein verstehe ich nicht wirklich, warum er sich tatsächlich selbst angezeigt hat. Ist ihm das Risiko zu hoch gewesen irgendwann von der Polizei erwischt zu werden? Oder dachte er vielleicht, dass die Strafe weniger schlimm wird, wenn er sich selbst stellt? Das würde mich interessieren.

Also schwarzgefahren bin ich vielleicht schon mal mit der Bahn, aber mit dem Auto noch nicht. Wie auch, ohne Auto. :lol:

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» wildeagle » Beiträge: 31 » Talkpoints: 0,01 »


Hallo,

sehr amüsant das zu hören. Ich würde mich nie trauen ohne Führerschien zu fahren. Vorallem, weil ich dann weitere drei Jahre warten müsste, um ihn zu machen.

Vorstellen kann ich mir die Geschichte nicht. Ein Mann fährt zwanzig Jahre Auto und stellt dann fest, er müsse sich dann wohl mal der Polizei stellen? Kann ich nicht glauben. Entweder er wurde Unterdruck gesetzt oder er wurde Unterdruck gesetzt. Interessant finde ich aber auch, dass er die gesamte Zeit nicht in eine Verkehrskontrolle gekommen ist. Glück gehabt! Zumindest hat er schon genug für den Führerschien geübt, wenn er sich entscheiden sollte, ihn jetzt noch zu machen / machen zu dürfen.

Gruß, kiwitamin

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» kiwitamin » Beiträge: 165 » Talkpoints: 1,75 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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