Schule - Kinder zum lernen motivieren

vom 13.11.2008, 02:37 Uhr

Es heißt zwar immer dass wir nicht für die Schule lernen sondern für das Leben aber das glaubt einem doch heute keiner mehr. Die jungen Leute haben keine Lust mehr auf lernen und hängen lieber vor dem PC oder auf der Straße rum als was für die Schule zu tun. Ich will nicht sagen dass früher alles besser war, aber wir wussten schon dass man ohne einen guten Abschluss nichts erreichen kann im Leben.

Wie kann man die Jugendlichen heute motivieren das auch so zu sehen, ich bin da echt ratlos!

» Enema » Beiträge: 2 » Talkpoints: 1,38 »



Ich habe immer mit viel Lob viel erreicht. Wenn die Jugendlichen immer nur hören, dass sie nichts können und zu dumm sind und wahrscheinlich bei ihren Leistungen nie eine Ausbildung bekommen werden, verlieren sie schnell die Lust und den Mut. Sie denken sich dann, es klappt ja doch nicht mit einer Lehrstelle. Wofür soll ich dann was machen? Bekommen die Jugendlichen aber immer wieder Rückhalt in der Familie und Schule, werden sie sich anstrengen, weil sie wissen, sie können viel erreichen.

Die Lehrerin meines Sohnes war da ein Vorbild. Obwohl mein Sohn "nur" einen Hauptschulabschluss gemacht hat, hat sie bemerkt, dass seine besondere Begabung im PC-Bereich liegt. Er durfte in der Schule schon alle Pc´s einrichten und wurde oft von Lehrern gefragt, wenn der PC wieder mal nicht funktionierte. Nach einem guten Hauptschulabschluss hat mein Sohn dann eine Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik durchgezogen. Dabei erhielt er gleichzeitig auch seinen Realschulabschluss. Zur Zeit macht er Fachabi in Informatik. Danach will er studieren. Man kann also alles schaffen, wenn man nur genug Motivation findet.

» lorelei911 » Beiträge: 237 » Talkpoints: 0,25 » Auszeichnung für 100 Beiträge


In der Schule werden nur die Grundlagen vermittelt, was man später daraus macht ist jedem seine Sache. Ich denke spontan an die Fremdsprachen, Englisch sollte es schon sein, auch wenn man es nur rudimentär spricht. Geschichte halte ich schon für wichtig, auch wenn die deutsche Geschichte im Unterricht nur eine untergeordnete Rolle spielt. Auf meiner Urlaubsreise im Bus habe ich zwei Studenten belauscht die darüber diskutierten wie ewig gestrige Amerikaner ihre verlorene Schlacht von Waterloo jedes Jahr nachspielten. Die politische Einstellung war korrekt, der Rest war nur peinlich für unsere zukünftige geistige Elite. So könnte man mit Literatur, Religion, Kunst und so weiter fortfahren, für mich haben alle Fächer eine Berechtigung.

Wenn man älter und hoffentlich auch weiser wird dann kann man auf diesen Grundlagen leichter Verknüpfungen herstellen, also auf das vorhandene Wissen zurückgreifen und es miteinander verbinden. Also zum Beispiel warum die größten wissenschaftlichen Entdeckungen im 19. Jahrhundert von den Deutschen gemacht wurden, weil sie einfach dazu gezwungen waren ihren Rohstoffbedarf auf andere Weise zu befriedigen weil sie über keine eigene Rohstoffe und auch keine Kolonien mehr verfügten die sie ausbeuten konnten. Sicherlich muss man nicht den Unterschied von einem Essay und einer Novelle kennen um Spaß an einer Geschichte zu haben oder noch umfangreiche statistische Berechnungen ausführen können, aber der Schulung und der Weiterentwicklung des Gedächtnisses schadet es sicherlich nicht.

Leider erkennt man erst im Alter oder in späteren Jahren wie wichtig eine gute Schulbildung ist und auch leider wird in diesem Alter niemand auf die mahnenden Worte der Erwachsenen hören. Ein Patentrezept gibt es da leider nicht, ich würde es mit der monetären Seite versuchen. Ich würde also danach fragen als was man denn später gerne Arbeiten möchte. Kommt eine Antwort die eine hohe Schulbildung erfordern dürfte eine Argumentation nicht schwer fallen. Kommt so etwas wie ist doch egal oder Aushilfe im Dönerladen dann sollte man fragen was man da wohl verdient und den fiktiven Monatsverdienst von vielleicht 1500 Euro herunterrechnen. Also 300€ Steuern, 300 € Sozialabgaben, 300 € Miete, 200€ Heizung und Strom, 100 Euro Klamotten, Telefon und Internet, 300€ das Auto. Wenn jetzt das Argument kommt dass es doch reicht dann sollte erinnert werden dass nichts mehr übrigbleibt um zu Essen und um Freizeitvergnügen nachzugehen.

Anders geht es in meinen Augen nicht. Die Jungen Leute müssen zu ihrem Glück einfach in diesem Alter gezwungen werden. Ich habe schon öfters von jungen Erwachsenen gehört dass sie inzwischen Einsehen dass sie in der Schule besser aufgepasst haben sollten weil es einfach nicht toll ist auf Lebenszeit morgends um sechs Uhr aufzustehen um den ganzen Tag im Freien Beton zu gießen oder ähnliche Arbeiten auszuführen.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Natürlich gibt es viele Jugendliche, denen die Schule egal ist und die das alles nur als lästige Pflicht sehen, aber man sollte es nicht unbedingt verallgemeinern. Ich selbst bin noch Schülerin und würde nicht sagen, dass mir die Schule egal ist oder dass ich nie selbständig lerne. Außerdem kommen bei uns in der Gegend eher immer mehr Kinder aufs Gymnasium, als weniger.

Allerdings kann ich meinem Vorredner nicht ganz Recht geben, was die Nützlichkeit der unterschiedlichen Fächer angeht. Natürlich sind manche, wie Geschichte oder Englisch, von Bedeutung, aber mir will nicht ganz klar werden, wann genau ich in meinem Berufsleben die genauen Positionen der Geschlechtsorgane eines Regenwurmes benötigen werde oder wieso ich unbedingt wissen muss, was "Sklave" auf Latein bedeutet. Natürlich muss ich das wissen, wenn ich einen Beruf in diese Richtung erlernen will, aber dann werde ich es sowieso noch einmal lernen müssen. Das ist aber wahrscheinlich Ansichtssache.

Ich bin aber auch der Meinung, dass man in diesem Alter dazu gezwungen werden muss, eine Schule zu besuchen, auch wenn ich nicht nachvollziehen kann, dass manche Leute das nicht selbst verstehen. Immerhin hängt das ganze zukünftige Leben davon, welchen Beruf man einmal ergreift. Wer will schließlich kein Geld verdienen? Ich finde es schade, dass dieser Ehrgeiz heutzutage Manchen fehlt und sie doch tatsächlich darauf zuleben, einmal ein scheinbar "gemütliches" Leben mit Hartz4 zu führen, vergessend, dass sie auch dafür vorher arbeiten müssen.

Am Besten ist es meiner Meinung nach, den Jugendlichen das vorzuleben, was sie einmal erreichen sollen und ihnen auf ruhige Art und Weise erklären, dass ein Berufsleben ohne Bildung kaum möglich ist. Auch mit Jugendlichen kann man reden!

» Tauglanz » Beiträge: 340 » Talkpoints: 8,65 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Es ist immer wichtig die Kinder oder Jugendlichen zu unterstützen. Sei es einfach durch Lob und Zuspruch, oder durch kleine Belohnungen, die sie sich verdienen. Man sollte auf jeden Fall versuchen, so wenig wie möglich zu strafen und dafür eher positives hervorheben. Jeder hat wohl ein oder zwei Fächer, die ihm nicht besonders liegen und für welche dann die Lernmotivation auch nicht besonders hoch ist. Das ist vollkommen normal und man sollte als Elternteil auch verständnisvoll diesen Problemen gegenüber sein.

Ich würde einfach versuchen die Jugendlichen dadurch zu motivieren, dass ich ihnen die Möglichkeiten für ihre Zukunft aufzeige, die besser werden, je besser die Schulnoten sind. Einfach immer viel loben, aber auch feste Regeln ausmachen, dass beispielsweise eine halbe Stunde am Tag genommen wird, um zu lernen und erst danach dürfen Computer oder Freunde eine Rolle spielen. Man kann auch gemeinsam mit dem Jugendlichen lernen, oder Lerntreffen veranstalten, denn zusammen macht es immer mehr Spaß und fällt somit leichter.

Man sollte es nicht so schwarz sehen, dass die Jugendlichen heute ganz anders sind, als damals. Ich bin mir sicher, dass die Jugendlichen damals auch nicht immer Lust hatten zu lernen und keine Engel waren. Die Jugendlichen heute sind durch den enormen Leistungsdruck und die langen Schulzeiten sehr gestresst und brauchen auch ihre Freizeit. Dies muss man akzeptieren und das Lernen nach Möglichkeit als spielerische Einheit zwischendurch gestalten.

» PapaJama » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 14.07.2018, 23:20, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Meiner Ansicht nach macht es schon sehr viel aus, wie die entsprechenden Inhalte vermittelt werden. Ich bin zum Beispiel immer ein Mensch gewesen, der gerne selbst entdeckt und herausfindet. Daher fand ich Versuche und Experimente immer total spannend oder wenn man sich Wissen selbst erarbeiten musste. Dieser blöde Frontalunterricht an der Tafel fand ich in den meisten Fällen einfach nur öde und langweilig.

Da ich der audio-visuelle Lerntyp bin, habe ich mich oft nicht entsprechend gefordert gefühlt, da die Lehrer eins von beiden immer vernachlässigt haben. So machte mir der Unterricht keinen Spaß und das Wissen wurde nicht immer gespeichert - besonders in Mathe fiel mir das schwer, weil ich da nur schwer was verstanden habe.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Das Problem sind doch nicht die Kinder und Jugendlichen sondern das veraltete Schulsystem. Entweder die Motivation für die Schule kommt von den Kindern und Jugendlichen selber. Sonst hat man da meiner Meinung nach überhaupt keine Chance. Die Motivation sollten eben vernünftige Kinder sein, die verstehen, dass man nur mit guten Leistungen im Leben weiter kommt.

Alles in allem hoffe ich aber wirklich, dass dieses Frontalsystem bald einmal weg kommt und die Kinder nicht mehr so gequält werden. Es könnten auch vermehrt neue Medien wie Tablets etc. eingesetzt werden, um die Schüler zum Lernen zu bewegen und dazu zu bringen, dass sie lieber in die Schule gehen.

Es ändert sich ja vieles im Unterricht. Ich selber kann mich noch erinnern, dass ich in der höheren Schule einen Deutschlehrer hatte, der einverstanden war, dass wir ein Laptop mitbringen. Er hätte uns gestattet, den gesamten Unterrichtsstoff am Laptop mitzuschreiben und sogar die Schularbeiten über Laptop zu machen.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Die Aussage, dass Kinder früher wussten, dass man fürs Leben lernt und die heutige Jugend das nicht mehr tut, sondern stattdessen lieber auf der Straße abhängt, finde ich blödsinnig. Mal ehrlich - in Deutschland gibt es so viele Studenten wie noch nie zu vor. Es gibt extrem viele Doktoranden. Und das, weil die Kinder nicht mehr wissen, dass man fürs Leben lernt? Das ist doch schwachsinnig. Es gibt eben immer solche und solche. Ich würde da nicht alle über einen Kamm scheren.

Mit Druck wird man da nicht viel machen können. Ich denke, dass es wichtig ist, den Kindern unbewusst ein gutes Vorbild zu sein. Ich würde sie nicht zum Lernen zwingen - ich denke, dass man damit oft das Gegenteil erreicht. Stattdessen würde ich versuchen, den Kindern ein gutes und stabiles Umfeld zu bieten.

Das bedeutet, dass sie ein ruhiges Zimmer mit einem ordentlichen Schreibtisch und generell einen geregelten Tagesablauf haben sollten. Wenn viel Chaos und Trubel in der Familie los ist, kann das Kind sich ja auch oft nicht mehr aufs Lernen konzentrieren - oder hat unter Umständen nicht die Zeit dazu, wenn es oft und viel auf die Geschwister aufpassen muss.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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