Langweilige Diaabende auf dem Vormarsch?

vom 11.11.2008, 18:55 Uhr

An Weihnachten haben wir in der Familie einen Diaabend gemacht, der einfach großartig war. Wir haben wirklich diese ganzen alten Sachen ausgepackt, auf denen mein Vater gerade mal 3 oder 4 Jahre alt war und es war einfach toll zu sehen wie damals alles war. Das hat mich richtig interessiert und ich habe es sehr genossen. Allerdings eben auch, weil es engste Familie war und ich interessiert daran war und bin wie meine Familie früher gelebt hat und weil es damals eben noch keine Fotosapparate gab, schauen wir Dias an.

Wäre das aber jetzt jemand, der mich doch nicht so sehr interessiert und mit dem mich eher weniger verbindet, hätte es auch nicht ausgehalten. So eine halbe Stunde ist das mal ganz nett, aber ich kann sowas echt nicht 2 Stunden lang anschauen, wenn es mich noch nicht einmal selbst betrifft.

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Solche Bilderorgien sind mitunter tatsächlich eine Qual. Gerade im Zeitalter der digitalen Fotografie wird bei jeder sich bietenden Gelegenheit aufs Knöpfchen gedrückt. Die Zeit, diesen Bildern hinterher genügend Aufmerksamkeit zuteil werden zu lassen, steht im Verhältnis zur der Zeit, die notwendig war, das Bild zu machen und sichtbar werden zu lassen. (Habe vor kurzem einen 24er analogen Film vollgeknipst, das Ding zum Entwickeln gegeben, fast acht Euro dafür bezahlt und mich anschließend über einige sehr schöne - echte! - Fotos gefreut.)

Bei digitalen Bildern habe ich einige gute Erfahrungen damit gemacht, ein Filmchen daraus zu erstellen. Mit kleinen Programmen (zum Beispiel auch bei Windows im Zubehör mitgeliefert der Windows Movie Maker) ist es sehr einfach, aus einer Auswahl aus Bildern und Clips ein Filmchen zu erstellen. Die Krux dabei ist, einen Film zu bauen, der kurzweilig ist, und daher auch mehr als nur einmal - wenn auch vielleicht im Abstand von einigen Jahren - angesehen werden kann. Mir hat dabei geholfen, dass einige Freunde ebenfalls solche Filme bauen, und im gemeinsamen Ansehen recht schnell klar ist, welcher der Gemeinde am Besten gefallen hat. So wurde mir schnell klar, dass ein 20-Minütiger Movie über die Gebäude Unterobersdorfhausen weniger Zuspruch findet, als einer mit 8 Minuten Länge, der Bilder liebevoll ein und ausblendet, mit ansprechender Musik unterlegt ist und witzig und unterhaltsam ist.

Zuletzt habe ich einen 60jährigen Bekannten, der bisher mit Computern wenig im Sinn hatte, dafür aber umso mehr mit seiner digitalen Kamera (und der Gebäude zum Beispiel unheimlich interessant findet) mit dem Programm WMM konfrontiert und innerhalb recht kurzer Zeit (und einer gemeinsamen Session am Programm) hat er mittlerweile bereits drei Filme erstellt und jeder neue wurde kürzer und unterhaltsamer (trotz Gebäude!).

Vielleicht kannst du deinem Bekannten auch einmal ein Filmchen von dir gemacht zeigen und - wer weiss - vielleicht bekommt er ja Lust selber eins zu machen (und wird dabei womöglich über die Unmöglichkeit stolpern, 500 Bilder in einem Filmprojekt zu bearbeiten). Alles Gute also!

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