Selber gebastelt und verkauft

vom 10.11.2008, 13:51 Uhr

Hallo zusammen,

in diesem Thema Advents und Weihnachtszeit - Die Zeit der Märkte hatte ich gefragt ob ihr bereit seid für etwas, was selbst gemacht ist, mehr Geld auszugeben. Einige waren bereit mehr Geld auszugeben, andere hingegen suchen lieber nach Massenware in Geschäften um dann Geld zu sparen. Ich möchte das nicht verurteilen, nicht das das jemand falsch versteht, es ist jedem selbst überlassen.

Trotzdem möchte ich eine Frage an die Bastler unter euch stellen. Habt ihr schon Dinge in Massen hergestellt und dann verkauft? Wie waren eure Erlebnisse? Haben die Leute geschaut und sind dann aber weiter gegangen? Warum denkt ihr kaufen die Leute nicht? Ist Handarbeit heute nichts mehr wert oder darf man einfach nicht mal mehr die Materialkosten verlangen?

Liebe Grüße von der
Laufmasche

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» Laufmasche » Beiträge: 7540 » Talkpoints: -37,09 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich denke es kommt darauf an in welchem Rahmen man solche Sachen anbietet. Wenn das zum Beispiel auf einem Handwerker Markt ist werden viele der Leute, die industrielle Massenware wollen erst gar nicht kommen und die "Geiz ist geil" Generation wird auch von vorneherein wissen, dass es dort nicht die tollsten und besten Schnäppchen geben wird. Auf einem normalen Weihnachtsmarkt ist das wahrscheinlich schon anders, vor allem wenn man dann zum Beispiel als Töpferei Stand mit der Made in China Ware zwei Stände weiter konkurieren muss.

Ist Handarbeit nichts mehr wert? Gute Frage. Ich denke bei vielen Menschen ist das Bewusstsein, das Qualität eben Geld kostet nicht mehr wirklich vorhanden, weil ihnen an jeder Ecke erzählt wird wie toll es ist billig einzukaufen. Es gibt sicher auch Menschen, die sich einfach nichts besseres leisten können, es aber gerne würden, aber viele können sich wahrscheinlich auch einfach nicht vorstellen, warum man für eine mundgeblasene Christbaumkugel 10 Euro bezahlen muss, wenn man dafür beim Discounter ein ganzes Paket von den Dingern bekommt.

Ich habe bis jetzt nur Sachen auf einem Markt in meiner Heimatstadt verkauft. Ich habe damals mit meiner Mutter und meiner Schwester zusammen Kränze aus Tannenzapfen und anderen Naturmaterialen verkauft und wir sind auch so ziemlich alle losgeworden. Ich kann mich auch noch daran erinnern, dass der Stand neben uns Tiegerenten von einer Behindertenwerkstatt verkauft hat und am Sonntag Abend nur noch ein unverkäufliches Ausstellungsstück da stehen hatte und eine Liste für Vorbestellungen. Das ist aber auch ein Markt auf dem professionelle Händler nicht zugelassen sind, wo das Essen und Trinken von ehrenamtlichen verkauft wird und wo man als Verkäufer einen Teil seines Gewinnes für ein Entwicklungsprojekt spendet.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Hallöchen,

Also in Masse, wie du es geschrieben hast, habe ich noch nichts hergestellt. Ich hab mal genäht und das dann bei ebay verkauft. Aber ich hab das nicht gemacht, um Geld zu verdienen, denn unterm Strich hat das herzlich wenig Gewinn gemacht, sondern weil es mir Spaß gemacht hat und andere es eben brauchten und die das nicht können. Und ich kann sagen, dass auch immer alles weg ging. Auf die Straße würde ich mich damit natürlich nicht stellen (mal abgesehen davon, dass man eine Genehmigung bräuchte).

Ich find das schon toll, wenn das jemand anbietet und ich würde zum Beispiel die selbstgestrickten Sachen meiner Oma nicht missen wollen. Schade, wenn eine Omi das nicht kann und da sollte man das eben kaufen können. Und natürlich ist das was wert. Es muss eben auch entsprechend verarbeitet sein. Und wenn man das Geld dafür hat, ist etwas was man sich anfertigen lassen hat, immer schöner (und passt auch besser), als Massenware. Wobei ich es eben auch gut finde, dass es Massenware gibt, denn die ist immer billiger und es können sich auch immer leute sowas leisten. Es muss einfach beides geben. Und Handarbeiter sollten sich auch nicht einschüchtern lassen, von dem Angebot an massenware und sich im Preis auch nicht drücken lassen, denn Individualität hat IMMER seinen Preis und das sollte man als Käufer auch zu schätzen wissen.

Liebe Grüße
winny

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» winny2311 » Beiträge: 14978 » Talkpoints: 2,62 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich habe vor Jahren mal mit einer Freundin einen Stand auf einem Weihnachtsmarkt in einem Vorort gehabt. Wir hatten damals Geschenkverpackungen aus Fotokarton gebastelt. Die sahen echt toll aus. Waren allerdings eher für kleinere Sachen. Oder halt spezielle CD- Verpackungen. Wir hatten damals den Materialpreis durch die Anzahl der erstellten Stücke geteilt und noch ein paar Pfennig draufgeschlagen. So kam damals eine Verpackung auf 3,50 Euro rum. Der Markt war wie gesagt in einem Vorort. Wir beide wohnten in der Innenstadt. Die Stände waren verteilt. EIn Teil in einem Gemeindehaus und ein Teil draussen.

So wie unser Stand. Samstag nachmittag konnten wir dann zusammenpacken weil es anfing zu regnen. Verkauft hatten wir bis dahin kaum. Die Leute gingen eher zu Leuten aus dem Ort. Wobei auch eine Schulklasse dort verkaufte. Da kauften dann natürlich die Eltern fleissig. Am Sonntag war das Wetter besser. Aber wirklich viel verkauft haben wir nicht. Was aber in meinen Augen auch viel daran lag, das die Leute erstmal bei den Leuten kaufen, die sie kennen. Ein paar Leute haben unsere Verpackungen wirklich bewundert. Eine Frau hat eine Verpackung gekauft um sie nachzubasteln.

Ich habe ein paar Jahre in einem Bastelladen gejobbt. Eine Kollegin dort verkaufte auch ab und an auf Märkten. Die kannte meine Schilderungen dann. Sie meinte, die Leute wollen dafür nichts ausgeben. Meistens wäre es nur Geld getauscht. Sprich so das man seine Materialkosten halt wieder raus hat. Mehr bleibt meistens nicht hängen.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Hallo,

meine Oma und ihre Nähgruppe nehmen zur Weihnachtszeit an vielen Weihnachtsbasaren und Weihnachtsmärkten teil. Dort haben sie dann immer einen riesengroßen Stand mit allerlei Sachen. Der Erlös wird später zum einen für Kinder im Kinderheim genutzt, um denen jedem ein kleines Päckchen mit einem Weihnachtsgeschenk zu packen und zu anderen wird ein Teil zu Kindern in Afrika geschickt.

Meistens muss man sich richtig ranhalten um auf den Märkten und Basaren noch etwas zu bekommen, die Sachen verkaufen sich richtig gut. Aber ich denke, dass die Hauptzielgruppe schon eher ältere Leute sind oder jüngere die diese Sachen aber für ihre Omas oder Mütter kaufen. Die jüngeren Leute dekorieren zum Beispiel lieber mit irgendwas aus Edelstahl oder so, halt mir was modernem, und sowas lässt sich ja nicht so einfach herstellen.

Meine Oma und ihre Freundinnen verkaufen dann immer Weihnachtskarten die selbst bestickt sind. Tischläufer und Tischdecken finden reisenden Absatz. Außerdem basteln sie immer noch irgenwelche süßen Sachen zum Beispiel Rocherengel, die gerne gekauft werden um sie zum Beispiel den Nachbarn zu Weihnachten zu schenken.

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» KissTini » Beiträge: 261 » Talkpoints: 20,18 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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