Nase operieren / richten lassen

vom 23.10.2008, 23:47 Uhr

Seit meiner Kindheit leide ich unter meiner Nase! Schon damals wurde ich ständig ausgelacht und aufgezogen da ich habe ein relativ schmales Gesicht habe und mittendrin eine Riesennase mit einem großen Höcker. Eigentlich besteht mein Gesicht nur aus diesem hässlichen Ding in der Mitte! Jetzt habe ich jahrelang gespart, um mir endlich zu meinem 24. Geburtstag eine neue Nase machen zu lassen. Einerseits freue ich mich unheimlich darauf, andererseits habe ich auch ein wenig Angst davor, wie ich nachher aussehen werde.

Wer hat schon mal eine Nasen-OP machen lassen und kann mir davon erzählen? Bin schon gespannt auf euere Antworten.

» Fozzy » Beiträge: 3 » Talkpoints: 0,00 »



Hallo Fozzy!

Ich kann dein Problem sehr gut nachvollziehen. Ich bin mittlerweile 23 und habe mir 17 meine Nase operieren lassen. Die Meinungen dürften hier ausseinander gehen, inwiefern das gut ist in solch einem jungen Alter eine Schönheitsoperation durchführen zu lassen, aber es hat mir definitiv nicht geschadet. Bei mir lief das ganze folgendermassen ab:

Ich litt schon seid dem ich ca. 13 war an meiner großen Höckernase. In der Schule wurde ich oft gehänselt auch wenn ich mich mit meinen Mitschulern immer gut verstanden habe und gemocht wurde, blieben die blöden Kommentare wie zum Beispiel "Nasenbär" nicht aus. Dass es ein junges Mädchen verletzt ist meinen Mitschülern natürlich nicht klar gewesen, denen gebe ich auch nicht die Schuld für meine Komplexe aber ich habe mich einfach nicht wohlgefühlt mit dem Zinken im Gesicht.

Im Alter von etwa 15 Jahren war ich zu einer Routineuntersuchung beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt. Er sagte ich hätte eine schiefe Nasenscheidenwand was aber nicht weiter schlimm wäre, da so etwas bei etwa jedem 2ten Menschen der Fall ist und die wenigsten es bemerken. Von aussen war meine Nase jedoch nicht schief, sondern einfach nur groß und mit einem Höcker besetzt. Der Arzt schlug mir vor, die Nasenscheidewand zu richten, wenn ich probleme mit der Atmung durch die Nase habe. Ich fragte daraufhin ob es machbar wäre, den Höcker dabei abzutragen und die Nase zu verkleinern denn wenn ich einen Eingriff in meine Nase zulasse, dann sollte diese natürlich auch ein schönes Ergebnis liefern. Er gab mir eine Überweisung ins Krankenhaus welche auch eine Abteilung für plastische Chiruge hatte. Meine Eltern waren natürlich nicht beeindruckt von der Idee, liessen sich aber schnell überreden weil sie wussten wie sehr ich darunter litt.

Eine Woche später war ich beim Schönheitschirugen. Er sah sich die Nase an, fragte mich ob ich es trotz meines jugen Alters tatsächlich durchziehen woltle und ich versuchte ihn mit aller Kraft davon zu überzeugen. Der Arzt schickte daraufhin ein Schreiben an die Krankenkasse und sagte sobald eine Kostenübernahme da ist, solle ich mich nocheinmal melden.

Es dauerte keine 2 Monate da kam ein Schreiben von der Krankenkasse zurück: Wir übernehmen die Kosten für den Eingriff an Ihrer Nase. Ich rief sofort im Krankenhaus an und ging für eine Terminvereinbarung für die Operation dort hin. Mir würde ein Termin gegeben, welcher etwa 8 Monate in der Zukunft lag. Natürlich war ich sehr enttäuscht, doch ich wusste wenn es soweit ist, habe ich endlich eine schöne Nase. Das gab mir dann doch die Kraft die Zeit zu überbrücken. 8 Monate später stand ich mit gepackter Tasche im Krankenhaus und wurde abgewiesen. Man sagt mir, dass ein Notfallplatient eingetroffen wäre und das ging natürlich vor. Ich bekam den nächsten Termin, dieser lag 4 Monate in der Zukunft. Ich wartete somit genau 1 Jahr auf meine Operation und der zweite Termin wurde auch eingehalten.

Ich kam am Abend vor meiner Operation ins Krankenhaus, hatte noch ein Gespräch mit dem Narkosearzt, die Formalitäten wurden erledigt und ich sollte schlafen. Daran war natürlich nicht zu denken. Ich bleib fast die ganze Nacht wach und am Morgen gegen 8.00 Uhr begrüsste mich die Krankenschwester mit einem Kittel und Kompressionsstrümpfen.

Ich zog mich um und lag mich auf mein Krankenhausbett und wartete darauf abgeholt zu werden. Zum Glück war meine Mutter an meiner Seite die mir die Aufregung etwas nahm. Um 8.30 Uhr war es soweit, ich wurde in den OP-Raum geschoben. Die Narkose wirkte sofort und der Eingriff dauerte 4 Stunden. Ich wurde im Aufwachraum wach und das Erste woran ich dachte, war natürlich meine Nase. Die Schwester schob mich inklusive Bett zurück ins Zimmer wo meine Mutter auch schon auf mich wartete. Ich war natürlich müde von der Narkose doch die Vorfreude auf meine neue Nase lies mich nicht weiterschlafen. Meine Mutter sah mich mit riesigen Augen an und verließ weinend das Zimmer. Durch den Eingriff war mein Gesicht angeschwollen, ich hatte Augenringe in 4 Farben und meine Augenlieder waren dick, grün und lila (und das ist nicht übertrieben).

Zunächst wollte man mir keinen Spiegel geben doch ich bestand darauf und erhielt nach langem Protest einen in die Hand gedrückt. Von der neuen Nase war noch nicht viel zusehen, weil der Gips die neue Form bedeckte aber mein Gesicht sah wirklich katastrophal aus.

2 Tage nach der Operation wurden die Tamponaden gezogen. Ich weiss nicht ob diese Mehode heute noch üblich ist, aber das war das schlimmste an der ganzen Sache. Die Tamponaden gehen bis in die Nasennebenhölen und wurden mit einem Ruck rausgezogen. Das Blut und die Schmerzen werde ich wohl nie vergessen.

Eine Woche später sass ich mit Gips vor dem Chirugen und grinste ihn solange an, bis er mir den Gips abnahm. Danach brach ich in Freudentränen aus. Das Ergebnis war einfach Weltklasse. Die Nase sah nicht operiert aus, eher wie eine natürliche normale Nase. Sie ist nicht klein und stupsig oder süss oder wunderschön geworden. Ich hatte endlich eine normale Nase im Gesicht.

Für diesen Anblick hatten sich die Strapazen gelohnt. Ich musste danach noch einige male zum "absaugen" wobei die Krusten die in der Nase enstehen abgesaugt werden. Das ist eine sehr unangenehme Sache, dauert aber nur einige Minuten und ist schnell wieder vergessen. Anfangs hatte ich das Gefühl die Nase gehört nicht zu mir, weil sie sich so seltsam anfühlte doch das lag an den Nerven welche getrennt waren und wieder verwachsen mussten.

Nach 3 Monaten waren alle Schwellungen weg und das Endergebniss war genau das, was ich sehen wollte. Ich bin noch immer sehr zufrieden mit der Nase und bereue keine einzige Sekunde dass ich mich damals habe operieren lassen.

Als ich zur Nachuntersuchung ging, durfte ich mir den OP-Bericht durchlesen. Ich glaube wenn man diese Operation nicht wirklich möchte, hält man so etwas nicht durch. Die Nase wurde von innen aufgeschnitten und die Haut wurde vom Knochen getrennt. Die Nasenscheidewand wurde gebochen und gerichtet, der Höcker wurde abgeschliffen und der Knorpel am Nasenende unten wurde entommen und verkleinert oder sowas. Die Haut der Nase wurde von innen mit selbstauflösenden Fäden zugenäht somit hatte ich nicht das Problem das Fäden hätten gezogen werden müssen.

Ich würdes es jederzeit wieder tun, wenn ich es nicht schon hinter mir hätte. Ich hoffe du triffst für dich die richtige Entscheidung. Alles Gute!

» DenSty » Beiträge: 230 » Talkpoints: -0,02 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallöchen,

also ob es nun schlimm ist eine Nase zu haben, die nicht 100% ist, darüber kann man sich streiten.

Ich habe gelernt das es schlimmere Dinge gibt, die niemals mehr "heilen", u.a. Krankheiten und da ist so eine "schiefe Nase" mit Höcker nun nicht wirklich schlimm. Ich hatte früher mal eine gebrochene Nase, woran hinterher keiner etwas gemacht hat, wodurch ich eben auch einen Höcker habe, aber um ehrlich zu sein gibt es Dinge, die mir wichtiger wären, wenn sie verschwinden würden, u.a. meine Schlafkrankheit, die unheilbar ist.

Ich habe gelernt mit meiner Nase zu leben, denn ich habe einen lieben Freund, der mich so nimmt wie ich bin, außerdem kann es immer zu Komplikationen kommen bei einer Operation und damit sollte man nicht spaßen.

Ich habe u.a. am eigenen Leibe erleben dürfen, wie es ist, mitten in der Operation aufzuwachen, voller Schmerzen und nichts tun zu können. Und das bei einer "Operation", die tagtäglich durchgeführt wird. Seitdem bin ich vorsichtiger geworden und gehe nicht "unnötig" mehr unters Messer. Das war mir eine Lehre gewesen sozusagen.

lieben Gruß,
SybeX

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich bin vor Jahren an der Nase operiert worden, weil ich von klein auf schon immer schlecht durch die Nase atmen konnte, grade im Schlaf konnte ich immer nur durch den Mund atmen, was auf Dauer nicht sehr angenehm war. Glücklicherweise hat es gereicht, das der Knorpel gerichtet und die Nasenmuscheln per Laser verkleinert wurden, ein Brechen des Knochens war nicht nötigt, was mir einiges an den schon reichlichen Schmerzen erspart hat.

Ich war fünf Tage im Krankenhaus und hatte dann noch drei Monate lang Nachsorge, welche auch sehr unangenehm war. Dann hatte ich auch monatelang noch dauernd Nasenbluten und so. Die Details möchte ich jetzt nicht ausbreiten, nur soviel, es war sehr schmerzlich und sehr unangenehm. Jeden der sich aus nicht medizinischen Gründen dazu entschliesst so zu quälen kann ich nur Unverständnis entgegen bringen.

Wer solche Probleme mit dem Aussehen hat, sollte in meinen Augen besser einmal mit einem Psychologen reden, der dann demjenigen hilft, sich selber so zu akzeptieren, wie man ist. Irgendwas gibt es ja immer auszusetzen und wenn es dann irgendwann in ist eine grosse Nase zu haben und dann alle mit einer kleinen Nase gehänselt werden, soll man sich dann wieder herum operieren lassen?

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» crissi » Beiträge: 1137 » Talkpoints: -9,86 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich kann dich sehr gut verstehen! Denn ich habe das gleiche Problem mit meiner Nase! Ich habe zwar keinen Höcker, sondern eine Knollen Nase.

Ich habe schon seit der Schulzeit den Wunsch mir die Nase verkleinern zu lassen, weiß aber nicht ob die Kasse das zahlt. Ich habe mit dem Atmen durch die Nase teilweise Probleme. Was müsste ich denn zuallererst tun, an wen soll ich mich wenden?

» ZappHamZ » Beiträge: 1889 » Talkpoints: -16,50 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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